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-Waterfish-
25.04.2013, 23:09
Moin zusammen,

weiss gar nicht wie ich anfangen soll deshalb falle ich am Besten gleich mit der Tür ins Haus:

Hatte letzte Woche Examen & vorletzte einen HIV-Test - das war vielleicht schlechtes Timing...

Nach ein paar Internetrecherchen frage ich mich vor allem:

Zum ersten, wie erhalte ich nun ein Gesundheitszeugnis für den Approbationsantrag bzw. darf er aufgrund der Infektion verweigert werden?
Zum Zweiten , für den Fall dass das klappt - wird bei einer (möglichen?) Anstellung in der Psychiatrie bzw. Radiologie die HIV-Eingangsuntersuchung auch durchgeführt (Unikliniken, Kommunale Krankenhäuser?) bzw. ist diese für alle Fächer gleich?

Besten Dank für eure Antworten/Feedback schonmal.

Grüße

Waterfish

Coxy-Baby
25.04.2013, 23:23
Hallo, also du bist HIV positiv (frisch?) und willst jetzt die Appro.
Also Gesundheitszeugnis für Appro kann dir nahezu jeder Arzt ausstellen, da gibts keinen Hinderungsgrund.
Dem HIV Test (zumindestens hier) muss man per Unterschrift zustimmen, aber es gilt ja eh das Betriebsmediziner auch Schweigepflicht haben.

Ansonsten hier noch ein pdf zum Thema: http://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/20fortbildung/20praxis/85arbeitsmedizin/1108.pdf

condorito
26.04.2013, 01:45
Ich würde mich erstmal an eine Schwerpunktpraxis oder Ambulanz etc. anbinden. Die HIV-Infektion ist m.E. nach kein Hinderungsgrund mehr für eine Approbationserteilung. Evtl. kann dir der betreuende Arzt ja die entsprechende Gesundheitsbescheinigung ausstellen. Bei meinen ganzen Routineuntersuchungen wurde 1x ein HIV-Test gemacht, und das war aufgrund der damals operativen Tätigkeit. Bei meiner jetzigen Betriebsärztin wurde es nie gemacht (und die wär damit sowieso meilenweit überfordert gewesen so wie mit allem anderen auch).
Hier noch mal ein link zu einem pdf aus UK:
http://webarchive.nationalarchives.gov.uk/20130107105354/http://www.dh.gov.uk/prod_consum_dh/groups/dh_digitalassets/@dh/@en/documents/digitalasset/dh_4116416.pdf
Kannst auch ne pm schreiben
LG

Pee Jay
26.04.2013, 09:08
Im deutschen Ärzteblatt war vor ca 1,5 Jahren ein lesenswerter Artikel von einem betroffenen Chirurgen.

Ich wurde bei der letzten Einstellungsuntersuchung übrigens mehr oder weniger ohne Einwilligung auf HIV getestet. War kein Problem, da ich eh negativ bin. Ganz korrekt war die Vorgehensweise aber sicher nicht.

Lakemond
26.04.2013, 09:18
Ein positiver HIV-Test ist noch keine Diagnose. Fall er positiv ist, brauchst du noch Western-Blot, oder?

Pupskopf
26.04.2013, 10:06
Ein positiver HIV-Test ist noch keine Diagnose. Fall er positiv ist, brauchst du noch Western-Blot, oder?
Es wird sicher schon ein western-blot gemacht worden sein, sonst hätte man ihm das entsprechende Ergebnis nicht mitgeteilt.

@waterfish
Ich denke das mit der Approbation wird kein problem sein.

Leelaacoo
26.04.2013, 15:48
Hallo!
1. Für die Approbation dürfte das kein Problem sein, kann ja jeder Arzt so ein Zeugnis schreiben, am besten wende dich tatsächlich an eine Schwerpunktpraxis, einen Arzt da wirst du sowieso brauchen und die werden das auch ausstellen, kann mir nichts anderes denken (du bist ja in der Lage, als Arzt zu arbeiten...eine schwere Suchterkrankung/ psychiatrische Erkrankung wäre schon noch was anderes...).

2. Ich "musste" bei allen Einstellungen einem Test zustimmen...denn der Vertrag gilt ja meist "vorbehaltlich" der gesundheitlichen Eignung. Man kann den verweigern, was das für Auswirkungen hat kann ich aber nicht sagen, aber das brauchst du eigentlich gar nicht. Der Betriebsarzt unterliegt der Schweigepflicht auch gegenüber deinem Arbeitgeber...d.h. er wird nur sagen können: "Ist zum Einsatz in allen Bereichen geeignet" oder "..mit Einschränkungen"...das letztere kann in einem operativen Fach der Fall sein...in der Psychiatrie kann ich mir das nicht vorstellen. Du darfst meines Wissens nach als HIV+-Arzt natürlich Blut abnehmen und Zugänge legen (die Wahrscheinlichkeit, erst sich zu stechen, dies nicht zu bemerken und dann mit der gleichen Nadel beim Pat. Blut abzunehmen ist ja extremst gering...ich habe mich immer nur "andersherum" gestochen;-) Was Gewalt in der Psych angeht (und die gibt es ja mal...), die ginge ja dann hoffentlich nicht von dir aus und im Falle, dass ein dich angreifender Pat. zu Schaden käme wäre ja nicht dir "anzulasten" und somit haftungsrechtlich kein Problem (und es ginge dem AG eh nur um die Haftungsfrage...ob du gesundheitlich fit genug bist, das Ganze durchzuhalten interessiert die meisten AG generell wenig). In der Radio kommt es darauf an, wie viel interventionell läuft...es kann z.B. sein, dass du als Auflage eine regelmäßige Kontrolle der Viruslast bekommst...bei nicht vorhandener Viruslast unter konsequenter Therapie (ich meine < 40 copies) dürfte das auch kein Problem sein..

Wie gesagt, meiner Meinung nach...ich würde es dem Betriebsarzt direkt sagen und mich vor Unterschrift informieren...ob du es dem zukünftigen Arbeitgeber sagen musst...ich denke nicht (aber da ist viel Grauzone, v.a. in den operativen Fächern...wie z.B. die Geschichte von dem Chirurgen aus dem Ärzteblatt...)

LG Lee

condorito
26.04.2013, 15:55
Ich gehe auch davon aus, daß man bei dir frühzeitig mit einer HAART einsteigen wird, um eben die Viruslast unter die Nachweisgrenze zu bekommen.Teilweise kennen die auch Arbeitsmediziner, bei denen man nachfragen kann. Unsere Betriebsärztin hats , soweit ich weiß, nur nach Aufklärung bei operativ tätigen Kollegen getestet. Viel wichtiger finde ich,daß du dich bei allen Zukuntsängsten (die mit Sicherheit kommen) jetzt auch um dich und deine Gesundheit kümmerst.

bbf90
27.04.2013, 19:51
Hallo,

erst mal alles Gute und viel Kraft für die kommenden Jahre angesichts einer solch harten Nachricht! Darf ich fragen ob die Infektion von einer NSV o.ä. herrührt?

-Waterfish-
27.04.2013, 20:42
Hallo,

erst mal alles Gute und viel Kraft für die kommenden Jahre angesichts einer solch harten Nachricht! Darf ich fragen ob die Infektion von einer NSV o.ä. herrührt?

Über das statistische Risiko/Warscheinlichkeit sich mit HIV durch eine NDV & trotz HIV-PEP zu infizieren kannst Du Dich in der einschlägigen Literatur informieren.
Ich hoffe sehr das beantwortet Deine Frage. ;)

Miyu
27.04.2013, 20:48
Ich finde die Frage, auch wenn es ohne Zweifel interessant waere, durchaus intim und denke nicht, dass der TE sie beantworten wird.

Salatsultan
02.05.2013, 20:40
... und das auch nicht sollte. Auch bei Patienten interessiert mich das medizinisch nicht woher die Ansteckung kommt.

test
02.05.2013, 20:51
... und das auch nicht sollte. Auch bei Patienten interessiert mich das medizinisch nicht woher die Ansteckung kommt.

Die Aussage kann ich so nicht nachvollziehen. Es ist durchaus relevant, wie sich ein Patient angesteckt hat, da es mit dem Übertragungsweg verbundene unterschiedliche Ko-Erkrankungen gibt, die man abklären sollte. Bei MSM z.b. inkl. Prokotoskopie z.A. Anal-CA und Condylome, andere STDs. Bei i.v. Drogenabusus ggf. Herzecho. Sollte es (was inzwischen selten ist, aber immer noch vorkommt) über ein Blutprodukt übertragen worden sein, sollte es auch gemeldet werden. Ggf. kann es auch eine Berufskrankheit sein bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Des Weiteren ist es wichtig um dem PAtienten mitzuteilen, wen er alles über seine Infektion informieren muß. Also medizinisch ist diese Frage nicht irrelevant.