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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sachsen-Anhalt: Medizin-Studenten fürchten Aus für Uni-Klinik



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//stefan
26.04.2013, 17:01
Droht den Uni-Medizinern in Halle das Aus? Studenten und Mitarbeiter fürchten um ihre Klinik und organisieren Widerstand. Denn Sachsen-Anhalt will Millionen streichen, auch in der Wissenschaft. Die zuständige Ministerin wurde bereits entlassen und durch einen "Sparkommissar" ersetzt, wie Kritiker ihn nennen.

Link: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/uni-klinik-in-halle-medizin-studenten-kaempfen-gegen-schliessung-a-896803.html

Asebie
26.04.2013, 17:42
Selbiges gilt auch für die Uniklinik Magdeburg, auch hier geht die Angst um bei Studierenden und Mitarbeitern. Nach den aktuellen Sparplänen werden 50% der Medizinstudienplätze von Sachsen-Anhalt wegfallen...

Welche Uniklinik und Medizinsiche Fakultät dazu geschlossen werden sollte, ist noch nicht entschieden.

davo
26.04.2013, 18:46
Eeeigentlich ist es ja ziemlich dumm dass Bildung Ländersache ist. Denn was hat Sachsen-Anhalt von den vielen Bayern usw. die dort studieren und dann nachher in Bayern praktizieren? Nichts außer hohen Kosten...

ehemaliger User_25062015
26.04.2013, 19:50
Eeeigentlich ist es ja ziemlich dumm dass Bildung Ländersache ist. Denn was hat Sachsen-Anhalt von den vielen Bayern usw. die dort studieren und dann nachher in Bayern praktizieren? Nichts außer hohen Kosten...

Sorry, aber selten sowas dämliches gelesen.

pottmed
27.04.2013, 11:26
Wir haben eine Petition erstellt gegen die Politik der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, es wäre schön, wenn Ihr uns mit Eurer Stimme unterstützen könntet :-)

Danke im Voraus !

https://www.openpetition.de/petition/online/otto-studiert-medizin-zur-sparpolitik-der-landesregierung

davo
27.04.2013, 21:51
Sorry, aber selten sowas dämliches gelesen.

Hast du Argumente auch?

Versetz dich doch bitte mal in die Rolle eines Bildungspolitikers in einem Land das zum Wohnen nicht sehr beliebt ist. Was würdest du dazu sagen wenn etliche derer denen du in deinem Land eine extrem teure Ausbildung finanziert hast nachher nicht in deinem Land arbeiten wollen? Das schafft eben schlechte Anreize und sorgt dafür dass in Ländern die zum Wohnen nicht sehr beliebt sind Bildungspolitiker zögerlich sind wenn es darum geht teure Studienplätze einzurichten bzw. aufrecht zu erhalten. Was die Sache noch ungerechter macht ist dass man in den "neuen" Bundesländern im Schnitt deutlich bessere Studienbedingungen hat als in den alten. Wäre Bildung Bundessache, oder gäbe es einen Finanzausgleich zwischen den Ländern zur Unifinanzierung, gäbs dieses Problem ganz einfach nicht.

Und was glaubst du warum man in Brandenburg daran denkt eine zu 64% studiengebührenfinanzierte medizinische Hochschule zu gründen? Bei der einem die Studiengebühren dann erlassen wenn man nachher auch dort als Arzt arbeitet?

Dass Ärzte eine der geographisch mobilsten Berufsgruppen überhaupt sind verschärft das Problem nur noch.

ehemaliger User_25062015
27.04.2013, 22:09
Hast du Argumente auch?

Versetz dich doch bitte mal in die Rolle eines Bildungspolitikers in einem Land das zum Wohnen nicht sehr beliebt ist. Was würdest du dazu sagen wenn etliche derer denen du in deinem Land eine extrem teure Ausbildung finanziert hast nachher nicht in deinem Land arbeiten wollen? Das schafft eben schlechte Anreize und sorgt dafür dass in Ländern die zum Wohnen nicht sehr beliebt sind Bildungspolitiker zögerlich sind wenn es darum geht teure Studienplätze einzurichten bzw. aufrecht zu erhalten. Was die Sache noch ungerechter macht ist dass man in den "neuen" Bundesländern im Schnitt deutlich bessere Studienbedingungen hat als in den alten. Wäre Bildung Bundessache, oder gäbe es einen Finanzausgleich zwischen den Ländern zur Unifinanzierung, gäbs dieses Problem ganz einfach nicht.

Und was glaubst du warum man in Brandenburg daran denkt eine zu 64% studiengebührenfinanzierte medizinische Hochschule zu gründen? Bei der einem die Studiengebühren dann erlassen wenn man nachher auch dort als Arzt arbeitet?

Dass Ärzte eine der geographisch mobilsten Berufsgruppen überhaupt sind verschärft das Problem nur noch.

Versetz du dich doch mal bitte in die Rolle der Abiturienten und Studenten.
Im Übrigen will ich gar nicht wissen, was aus Städten wie Magdeburg werden würde, wenn hier nicht diese "extrem teueren" Studienplätze wären..

ehemaliger User_25062015
27.04.2013, 22:17
Doppelpost

Coxy-Baby
27.04.2013, 22:25
Nunja das Problem, dass Studenten am Ende nicht in den kurativen Fächern landen dürften ja alle Unis haben, dass hat also nur bedingt mit der Attraktivität des Standorts zu tun, wenn man den Zahlen der Uni glauben darf fangen 40% der Absolventen auch erstmal in Sachsen Anhalt an zu arbeiten... Das ist also gar nicht so schlecht. Ein Teil der Begründung ist ja dass die Einwohnerzahlen in Sachsen Anhalt zurückgehen (dass die Leute aber immer älter werden und irgendwie mindestens genausoviele Ärzte gebraucht werden, eher mehr weil viele Alte Ärzte lassen wir mal ausser Betracht...) ,dass ein Uniklinikum mit 4200 Mitarbeitern und 1200 Medizinstudenten ja auch irgendwie Geld in die Stadt bringen, lassen wir auch mal ausser Betracht...aber mal ganz ehrlich es ist Sachsen Anhalt, mehr als Anbauflächen für Agrarprodukte und Bildung (noch) gibts hier nicht, aber das versteht der gute Mann aus dem Mansfelder Land (kennt jemand Elsterglanz?) halt nicht so richtig und was mir schon wieder richtig auf den Sack geht ist dieses Halle vs Magdeburg Bashing, es sollte eher Halle&Magdeburg vs Neuer! "Bildungsminister",Finanzminister und Ministerpräsident sein...... Irgendwie riechts nach Demo hier aktuell...

ps: @davo: das hat mit "Bildungsminister" wenig zu tun (unsere wurde gerade gegangen, da sie da nicht mitmachen wollte) es geht um das unsägliche gespann Finanzminister&Ministerpräsident (unser neuer Bildungsminister ist ein frischer Import ohne Kenntnisse im Bildungswesen)

davo
27.04.2013, 22:49
Emilia/Sanguis, ich habe weder gesagt dass ich die Abiturienten/Studenten beneide, noch dass diese Fakultäten unwichtig für das Land sind - noch dass es richtig ist eine der beiden zu schließen! (Vor allem da beide von den Studienbedingungen her ja deutlich besser als der bundesdeutsche Durchschnitt zu sein scheinen.)

Ich habe einzig und allein versucht zu erklären dass der Föderalismus solche Phänomene begünstigt da er den Ländern seltsame Anreize gibt. Vollkommen wertfrei, 100% deskriptiv.

Coxy-Baby, vielen Dank für die Details. Ich war damit bisher nur sehr am Rande vertraut.

Ich persönlich glaube ja dass man früher oder später die Tarifverträge variabilisieren wird und man dort wo mehr Ärzte benötigt werden mehr und dort wo weniger Ärzte benötigt werden weniger zahlen wird.

meiro
28.04.2013, 12:13
Für Halle gibt es auch eine Petition:
openpetition.de/petition/online/erhalt-einer-leistungsfaehigen-universitaet-und-der-universitaetsmedizin-halle
Außerdem gibt es eine Homepage: hallebleibt.de
Und bei Facebook gibt es auch eine Seite: facebook.com/hallebleibt

ehem-user-21-08-2023-1542
29.04.2013, 15:06
Es soll wohl die Universitätsmedizin Halle geschlossen werden.

Hier kann man sich dagegen einsetzen:


https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-einer-leistungsfaehigen-universitaet-und-der-universitaetsmedizin-halle

Herzkasperl
29.04.2013, 15:41
Das Problem war doch die massive Abwanderung vor allem junger Frauen in den 90er Jahren (Geburtsjahrgänge 70-80). Deren Kinder werden in Zukunft eben auch in Oberbayern und nicht in Sachsen-Anhalt aufwachsen. Die Uni-Größe an den Nachwuchs anpassen kann man da einem Land nicht grundsätzlich verwehren. Interessant wäre mal das Verhältnis Studienplätze zur Alterskohorte 0-15 (um die geht es ja nun primär). Da könnte Sachsen-Anhalt besser dastehen als einige andere Bundesländer. Und dass ein Studienplatz an einer 300-Plätze-Uni billiger ist als einer an einer 200- oder gar 100-Plätze-Uni sollte auch einleuchten.

Dass politisch da einiges schief läuft steht allerdings nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Zumal die o.g. Zahlen ja noch nicht mal kommuniziert werden.

Jetzt noch nachgerechnet: In Bayern kommt auf 20 Abiturienten ein Medizinstudienplatz, in Sachsen-Anhalt sind es nur 14 Studenten pro Platz. Mit anderen Worten: Sachsen-Anhalt hat relativ 1,5 Mal so viele Plätze wie Bayern. Und es kann ja wohl niemand von Sachsen-Anhalt verlangen, dass es für den Rest der Republik die Leute ausbildet.

Fazit: Die Plätze wird man wohl reduzieren dürfen in Sachsen-Anhalt und dass die Konzentration auf einen Betrieb Kosten sparen kann, sollte auch klar sein. Was noch dazu kommt: Leipzig mit 300 Plätzen ist von Magdeburg keine 50 km weg. Und das in einem Landstrich der eher Einwohner verliert als hinzugewinnt.

Herzchirurg_90
29.04.2013, 15:45
Es soll wohl die Universitätsmedizin Halle geschlossen werden.

Hier kann man sich dagegen einsetzen:


https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-einer-leistungsfaehigen-universitaet-und-der-universitaetsmedizin-halle


Hey,

von der Schließung habe ich schon gehört aber von der Aktion nicht .. ich hab schon unterschrieben :D !

Ich hoffe, dass die Organisatoren genug Unterschriften sammeln damit die Unimedizin Halle erhalten bleibt!

PS.
Ich habe die Webseite auf Fb in einigen Gruppen geteilt ... Eine super tolle Aktion ;)

Coxy-Baby
29.04.2013, 16:01
Leipzig keine 50km von Magdeburg, Wahnsinn.
Ps: Studienzahlen anhand von abiturienten auszuloten und nicht am Bedarf ist nunja gewagt...

Herzkasperl
29.04.2013, 16:04
Leipzig-Halle 50 km. Entschuldigung.

Natürlich ist der Bedarf an Studienplätzen lokal an den Abiturienten auszurichten, zumal aus bildungspolitischer Sicht. An was denn sonst? Dass es in Bayern genug Ärzte gibt, liegt offensichtlich nicht an der Anzahl der Plätze in Bayern sondern an anderen Faktoren.

Coxy-Baby
29.04.2013, 16:16
Zu deinem Argument mit der Entfernung kannst du ja mal die Distanzen der anderen Unis checken, z.B. frankfurt und mainz.
Und wie man als Student locker flockig mit "Die Plätze wird man reduzieren dürfen" um die Ecke kommt ist mir rätselhaft...aber du warst in deinem früheren Leben wahrscheinlich BWLer.

Herzkasperl
29.04.2013, 16:23
Ich bin nie BWLer gewesen. Das wäre auch eher VWL. Dass es in Deutschland insgesamt zu wenig Plätze gibt, ist etwas anderes. Allerdings muss ich sagen, das Argument, dass man als Student für viele Plätze sein soll, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Genug Freunde von mir haben AiP gemacht - damals gab es etwa 25% mehr Studienplätze. Erst die Reduktion der Studienplätze konnte die Situation für die Ärzte am Arbeitsmarkt substantiell verbessern. Dass man nun über das Ziel vielleicht hinaus geschossen ist, ist eine andere Sache. Aber die alten Zeiten mit Taxi-fahrenden Ärzten will wohl auch keiner zurück.

Coxy-Baby
29.04.2013, 16:39
Das man als deutschsprachiger Medizinstudent für halbwegs genügend Plätze ist (in der Hoffnung dass auch genügend Ärzte rauskommen) kannst du nicht nachvollziehen? Schonmal versucht mit Ärzten in irgendwelchen Klitschen Patienten zu besprechen? Am besten noch Notfälle?...... was dann oft an der Sprachbarriere hakt? Und ich habe irgendwie in letzter Zeit das Gefühl, dass wird mehr.....und wenn man dann hört das eine Landesregierung plant nach 200(?) Jahren Medizinerausbildung in Halle die Fakultät zu schließen, ja dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln... zu mal die gleichen Leute ja denken, dass sie genügend Anreize setzen um Studenten aus den anderen Bundesländern abzuwerben wenn die fertig sind....

*milkakuh*
29.04.2013, 17:21
Hier der Link zur Petition von Magdeburg betreffend der Sparpolitik der Landesregierung:

https://www.openpetition.de/petition/online/otto-studiert-medizin-zur-sparpolitik-der-landesregierung