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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufliche Perspektiven mit Medizinstudium + Kunst?



Photoxipam
02.05.2013, 17:05
Hallo zusammen

Vorweg: Ich stelle die Anfrage nicht für mich - ich habe ja noch nicht einmal studiert. ;-)
Kritik und Anregungen gebe ich dann gerne weiter.

Also mein Freund hat vor ca. 2,5 Jahren approbiert, darauf 2 Jahre in der Inneren gearbeitet und nun zu Psychiatrie gewechselt (was er grundsätzlich auch angestrebt hatte). Er ist aber nach wie vor nicht sonderlich glücklich - mit dem Arztberuf an sich wie mir scheint. Er kann es sich nicht vorstellen, weitere 40 Jahre in dem Beruf zu arbeiten..
Viel lieber würde er, könnte er sich nochmal für ein Studium entscheiden, Design o.ä. studieren.. halt etwas Künstlerisches.

Na ja, nun frage ich mich, ob es da nicht die Möglichkeit gibt, diese beiden - ja doch erstmal einander recht fremden Bereiche - zu verknüpfen. Herausgekommen bei meiner bisherigen Recherche ist bisher nur der Masterstudiengang "Medical Design" in Kiel, wobei ich nicht weiß, inwiefern dann das Stex als Bachlor-Ersatz ausreichend wäre. Ich nehme mal an, da dies ein Exoten-Fach ist, wird sich hier keiner zufällig mit einschlägigen Erfahrungen tummeln? ^^'
Ansonsten fällt mir nur sowas wie medizinische Illustration ein - also z.B. Anatomieatlas "gestalten". Das wäre ihm aber glaube ich zu Pc-lastig. Er ist sehr kreativ und v.a. malerisch/ zeichnerisch sowie plastisch sehr begabt.

Um auf den Punkt zu kommen: Fällt Euch noch eine Möglichkeit ein, wie man die Medizin sinnvoll mit der Kunst verbinden kann? Hat jemand ansonsten noch einen Rat für ihn?

VG,
Photox

Kyutrexx
11.05.2013, 16:51
Zu dem Master:
Das ist ein Master an einer Kunsthochschule.

Warum das so bedeutsam ist?
Weil Kunsthochschulen sich die Freiheit nehmen, ihre Bewerber nicht einfach nur zu testen, sondern teils rigorose Bewerbungsanforderungen stellen - die sogenannten "Mappen".

An manchen Kunst- und auch Musikhochschulen versucht das mancher 10 oder 20 mal und scheitert.
Die haben halt ganz konkrete Vorstellungen.

Das StEx wird da selbstverständlich NICHT als Bachelor-Äquivalent gesehen.

Abgesehen davon ist das ein DESIGN-Studiengang und kein Kunst-Studiengang.

Der Unterschied ist gewaltig: Design ist eine ganz eigene Richtung und hat mit (bildender) Kunst überhaupt nichts zu tun.


Auch bin ich mir relativ sicher, dass dein Freund mit einem Kunststudium, so er überhaupt in eines reinkäme, nicht glücklich wäre.
Ein Kunststudium ist knüppelhart.
Unmengen an Theorie und wer die praktisch-künstlerischen Prüfungen nicht besteht, ist draußen.

Irgendwie ein bisschen wie Medizin - nur dass es dafür keine vorbereiteten Skripte gibt, die bei Auswendiglernen das Bestehen garantieren.


Eine Möglichkeit Medizin und Kunst zu verbinden gibt es nicht - jedenfalls nicht im Sinne eines entsprechenden Studienganges.

Ansonsten wäre der Rat: statt sich nur bewusst zu machen, dass er nicht als Mediziner praktizieren will, sollte er sich fragen WARUM und - auch wenn es gut ist zu wissen, was man nicht will - auch überlegen, was er denn sonst machen wollen würde.

"Kunst machen" ist leider genauso unspezifisch wie "irgendwas mit Medien".

Er wird um eine ausgiebige Selbstreflektion nicht herumkommen.


Bevor er allerdings alles hinschmeißt, wäre vielleicht eine Runde Abstand bekommen sinnvoll.
1 oder 2 Monate Pause machen, gucken wie es ihm dann geht, wieder zurückgehen und gucken wie es ihm dann geht.

Wenn es nur der Arbeitsstress ist, dann wäre wohl ein Stellenwechsel das richtige.
Wenn es generell die Medizin ist, dann muss er so weitersehen.

roxolana
11.05.2013, 20:32
Kunsttherapie?

davo
12.05.2013, 23:53
Ich glaube dass sich dein Freund fragen muss was genau es ist das ihm an seiner derzeitigen Tätigkeit nicht gefällt (und auch was ihm gefällt - falls es solche Aspekte gibt). Ist es der Patientenkontakt? Dann kann man in eine FA-Richtung mit wenig oder gar keinem Patientenkontakt wechseln. Ist es der Stress / die ungeregelte Arbeitszeit? Dann kann man beim MDK oder in der Pharmaindustrie arbeiten, oder bis zur Niederlassung durchhalten. Usw. Vor allem sollte er aber sehr genau prüfen welche konkrete Tätigkeit mit einem Design- oder Kunst-Studium möglich wäre - denn da kann man auch verrückte Arbeitszeiten haben, nur dass man einen Bruchteil verdient.

Coxy-Baby
13.05.2013, 08:44
Dann kann man in eine FA-Richtung mit wenig oder gar keinem Patientenkontakt wechseln. Ist es der Stress / die ungeregelte Arbeitszeit? Dann kann man beim MDK oder in der Pharmaindustrie arbeiten, oder bis zur Niederlassung durchhalten.

Wo ich hier immer mit dem Kopf schüttel ist wenn Leute die noch VOR dem Studium stehen Leuten die es hinter sich gebracht haben erklären wo sie arbeiten können.... Wahnsinn... Man geht nicht mal eben so zum MDK die wollen da Fachärzte haben!!! und das es in der Pharmaindustrie per se stressfreier zugeht halt ich auch für ein Gerücht.

konstantin
13.05.2013, 09:26
Dass es möglich ist, Kunst und Medizin irgendwie miteinander zu verknüpfen, hat uns Frank Netter eindrucksvoll bewiesen. "Kunst" an sich ist aber meist relativ brotlos, und Netter hat keiner abstrakten Kunstform gefröhnt, sondern technisch nahezu perfekt gezeichnet. Zugegeben, einige seiner Illustrationen sind auch sehr kunstvoll inszeniert, aber ob er sich selbst je vorstellen konnte, dass seine Werke mal im Museum ausgestellt werden, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich denke, als Mediziner ist man mit einem Kunststudium am Ende genauso arbeitslos wie die meisten anderen Absolventen auch. Und selbst wenn man einen Job bekommt: ob Kunstunterricht in der Sekundarstufe am Ende stressfreier und befriedigender ist als halbtags in der Inneren arbeiten, muss sich jeder für sich überlegen.

davo
13.05.2013, 11:11
Wo ich hier immer mit dem Kopf schüttel ist wenn Leute die noch VOR dem Studium stehen Leuten die es hinter sich gebracht haben erklären wo sie arbeiten können.... Wahnsinn... Man geht nicht mal eben so zum MDK die wollen da Fachärzte haben!!! und das es in der Pharmaindustrie per se stressfreier zugeht halt ich auch für ein Gerücht.

Man kann sich halt, oh Wunder, auch schon vor dem Studium informieren ;-) Ich habe immerhin bereits ein paar potenzielle Alternativen erwähnt und nicht nur herumgemeckert.

Und die FA-Ausbildung lässt sich, wenn man das Problem des Freunds der Threaderstellerin hat, halt auch etwas leichter über die Runden bringen wenn man weiß dass man nachher die Chance auf einen Job wie z.B. beim MDK hat als wenn man das Gefühl hat dass man nachher ewig so weitermachen muss wie derzeit.

Herzkasperl
13.05.2013, 11:47
Ich kenne kein Studium oder Fach, das so unkreativ wie Medizin ist. Jeder Ingenieur arbeitet kreativer. Das als Hintergrund und unter der nicht fern liegenden Annahme, dass hier jemand ist, der gerne kreativ ist, würde ich sagen, dass der gute Mann komplett daneben studiert hat.

Daher kommt es mir so vor, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Situation zu verbessern (denn schlechter kann sie kaum werden) - das muss nicht zwingend ein Kunst- oder Designstudium sein. Man kann auch Teilzeit arbeiten und dann andere Dinge anstoßen. Und Kunsttherapie halte ich ebenso für eine überlegenswerte Idee.

Photoxipam
15.05.2013, 13:09
Hallo zusammen!

Ich hatte schon gar nicht mehr mit Antworten gerechnet, deshalb meine etwas verspätete Reaktion.
Jedenfalls erst einmal vielen Dank für Eure Beiträge! :)



Das StEx wird da selbstverständlich NICHT als Bachelor-Äquivalent gesehen.

Na ja, was heißt selbstverständlich..? Auf der Internetseite der Kunsthochschule steht: "Zulassungsvoraussetzungen sind ein Bachelor- bzw. Diplom- oder vergleichbarer Abschluss mit der Mindestnote 2,5. [...] Weniger die Ausrichtung der akademische Vorbildung ist von Bedeutung, als vielmehr die Überzeugung [...]"

Ich finde, man kann das auch so verstehen, dass z.B. ein StEx für den Studiengang qualifiziert. Ich weiß ansonsten auch gar nicht, was ein "vergleichbarer Abschluss" sein könnte. Ich muss dazu sagen, dass ich noch keinerlei Erfahrungen in der Arbeits- und Studienwelt habe, von daher habe ich da wahrscheinlich auch etwas naive Vorstellungen..


Abgesehen davon ist das ein DESIGN-Studiengang und kein Kunst-Studiengang.

Der Unterschied ist gewaltig: Design ist eine ganz eigene Richtung und hat mit (bildender) Kunst überhaupt nichts zu tun.

Ja, das habe dann ich ungenau formuliert. Design ist schon das richtige Stichwort.



Ansonsten wäre der Rat: statt sich nur bewusst zu machen, dass er nicht als Mediziner praktizieren will, sollte er sich fragen WARUM und - auch wenn es gut ist zu wissen, was man nicht will - auch überlegen, was er denn sonst machen wollen würde.

Sehe ich genauso.

Danke Dir soweit für Deine Antwort. :)



Kunsttherapie?

Ich glaube, so etwas hatte ich ihm auch schon einmal vorgeschlagen. Ich weiß leider nicht mehr seine Antwort, aber ich spreche das nochmal an. Danke auch Dir für Deine Anregung. :)



Ich glaube dass sich dein Freund fragen muss was genau es ist das ihm an seiner derzeitigen Tätigkeit nicht gefällt (und auch was ihm gefällt - falls es solche Aspekte gibt).

Da hast Du Recht. Das Problem ist, das wechselt auch ständig.. mal ist es der Patientenkontakt, dann sind es die Angehörigen, dann der Stress, dann der bürokratische Kram, mal abgesehen von den Spielchen der Geschäftslleitung seiner Klinik (Stellenabbau, wo es schon lange nichts mehr abzubauen gibt, usw.). Mal alles auf einmal. Dann ists ihm wieder "zu ruhig" (auf einer anderen Station) bzw. fehlt ihm etwas. Mal zweifelt er einfach an dem Sinn des Arztdaseins. Aber da werde ich sicherlich auch nochmal nachbohren.
Arbeitszeiten sind aber zumindest nicht ausschlaggebend, glaube ich. Zumal es ihm da jetzt in der Psychiatrie deutlich besser geht und er auch viel weniger Dienste machen muss.
Wenn es eher die Patienten wären: Rechtsmedizin habe ich ihm vorgeschlagen. Kann er sich prinzipiell vorstellen. Problem hier: Wenige Stellen. Und sind die, die es gibt, nicht auch nur an Unis angebunden? Ich weiß das nicht.. Aber Uni kommt für ihn aufgrund des Lehrauftrages nicht in Frage. Zumal er keine Lust (mehr) hat, den Dr. zu machen, den die Unis ja so gerne sehen.


Dann kann man beim MDK oder in der Pharmaindustrie arbeiten, oder bis zur Niederlassung durchhalten.

Ou ou ou, ganz heißes Eisen. ;) Schließlich ist der MDK oder gar die Pharmaindustrie der Feind! ^^
Nein, das ist jetzt etwas übertrieben, aber da kann ich ganz sicher sagen, dass er das nicht wollen würde. Worüber ich aber auch nicht sonderlich traurig bin..
Niederlassung hat er noch nie angestrebt und ist denke ich auch nicht so sein Ding. Wobei ich auch schon angeregt habe, dass er ja in einer Art MVZ arbeiten könnte. Dort kann man ja auch als Angestellter tätig sein?
Gesundheitsamt wäre auch noch ein Vorschlag von meiner Seite gewesen (wenn es jetzt die Arbeitszeiten z.B. sind), aber da brauchts ja auch erstmal den FA.

Ebenfalls ein Dankeschön für Deine Antwort!



Ich kenne kein Studium oder Fach, das so unkreativ wie Medizin ist. Jeder Ingenieur arbeitet kreativer. Das als Hintergrund und unter der nicht fern liegenden Annahme, dass hier jemand ist, der gerne kreativ ist, würde ich sagen, dass der gute Mann komplett daneben studiert hat.

Sieht er mittlerweile genauso.
Prinzipiell hatte er meine Frage, ob ihm denn die Medizin an sich Freude macht bzw. etwas gibt, immer bejaht. Es wären eher die Arbeitsbedingungen, Patienten etc. Doch in letzter Zeit sagt er öfters, das wäre gar nicht so, er versuche sich dies nur selbst einzureden, quasi als Motivation.


Daher kommt es mir so vor, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Situation zu verbessern (denn schlechter kann sie kaum werden) - das muss nicht zwingend ein Kunst- oder Designstudium sein. Man kann auch Teilzeit arbeiten und dann andere Dinge anstoßen. Und Kunsttherapie halte ich ebenso für eine überlegenswerte Idee.

Keine so schlechte Sichtweise ("es kann nur besser werden").
Vordergründig ist sowieso erstmal, dass er seine ganzen Studienkredite abbezahlen muss (und er bereits 31 ist). Und als Arzt arbeiten bringt zumindest das dazu nötige Kleingeld. Ich glaube, daher verdrängt er das ganze auch, weil es ja "eh keinen Sinn machen würde, sich JETZT darüber bewusst zu werden, was man will". Doch in unregelmäßigen Abständen bricht das dann doch durch und man merkt, dass es ihn beschäftigt.
Aber die Kredite sind dann irgendwann auch getilgt und spätestens dann muss er sich ja mit sich und der Frage "Wie geht es weiter" auseinandersetzen..

Er meinte nur, gerade wieder in letzter Zeit, dass er so gerne nochmal und dann eben Design studieren wollen würde. Seit er richtig arbeitet, bleiben jegliche kreative Talente unberührt, er hat einfach keine Lust mehr dazu, es nervt ihn stattdessen nur noch. Er bedauert, dass es ihm keinen Spaß mehr macht und schiebt das eben auf die Arbeit. Ich glaube, daher erhofft er sich einen Ausgleich durch "das Hobby zum Beruf" machen. Ich glaube allerdings auch wie Kyutrexx, dass es knüppelhart ist, "etwas mit Kunst" zu machen.


Danke auch Dir, Herzkasperl.


Ich gebe das erstmal so weiter und für Anregungen bin ich bzw. sind wir natürlich weiterhin offen.

Viele Grüße
Photox

EzRyder
15.05.2013, 17:20
Wir haben einen niedergelassenen Hausarzt, der Vollzeit arbeitet und nebenher als Künstler tätig ist und tolle Bilder malt und diese auch ausstellt.

Ansonsten gibt es wenig gediegenere Berufe als z.b. halbtags in einer Hausarztpraxis zu arbeiten. Das ist bei der derzeitigen Stellensituation überhaupt kein Problem. Also FA für Allgemeinmedizin machen und ab in den Schwarzwald oder auf die Alb. Da hat man dann(je nach Belastbarkeit eben mit ner Halbtagsstelle) reichlich Zeit für die Kunst.

test
15.05.2013, 19:36
Hallo,

das es angesprochen wurde, Arbeit im Gesundheitsamt ist auch ohne FA möglich. Mit paar Jahren klinischer Erfahrung gut möglich. Man kann dann im Verlauf den Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen machen. Man braucht sogar 30 MOnate direkte Patientenversorgung, 6 MOnate Psychiatrie, 18 MOnate im Gesundheitsamt und 6 Monate Kurs für den FA. Insofern hätte dein Freund schon einen guten Teil der klinischen Voraussetzungen erfüllt.
Aktuell gibt es dort eigentlich Stellen ohne Ende. Teils auch mit Verbeamtung. Die Arbeitszeiten werden sehr gut eingehalten, oft mit Stechuhr. Ich denke auch der Stress hält sich in Grenzen. Wenn man einen sichern Job möchte ohne übermäßigen Stress, sicher eine Möglichkeit ;) Mit Kunst hat es natürlich nicht viel zu tun, aber das kann man ja in der Freizeit tun.

Relaxometrie
29.05.2013, 16:54
Keine Ahnung, ob es weiterhilft :-))
Aber ich bin beim Ausmisten alter Ausagben des Ärzteblatts auf diesen Artikel:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/124407/Kuenstleranatomie-Hervorragendes-Arbeitsbuch?s=k%FCnstleranatomie

bzgl. dieses Buchs gestoßen:

http://www.amazon.de/Gestalt-Anatomie-Ein-Leitfaden-bildnerischen/dp/3496014539/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1369844161&sr=8-1&keywords=gestalt+und+anatomie

Vielleicht kann es irgendwie als Anregung dienen.

AmandaReussert
31.05.2013, 15:18
Wie wäre es, wenn er den FA für Ästhetische Chirurgie macht? Man benötigt ein plastisch-ästhetisches Talent, was er ja zu haben scheint. Außerdem hat es auch viel mit Kunst zutun, wenn du das Gesicht eines Unfallopfers wieder so herstellst, dass es aussieht wie Michelangelos David.

Photoxipam
15.06.2013, 18:10
Hallo,

entschuldigt bitte die etwas verspätete Antwort meinerseits!


Hallo,

das es angesprochen wurde, Arbeit im Gesundheitsamt ist auch ohne FA möglich. Mit paar Jahren klinischer Erfahrung gut möglich. Man kann dann im Verlauf den Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen machen. Man braucht sogar 30 MOnate direkte Patientenversorgung, 6 MOnate Psychiatrie, 18 MOnate im Gesundheitsamt und 6 Monate Kurs für den FA. Insofern hätte dein Freund schon einen guten Teil der klinischen Voraussetzungen erfüllt.
Aktuell gibt es dort eigentlich Stellen ohne Ende. Teils auch mit Verbeamtung. Die Arbeitszeiten werden sehr gut eingehalten, oft mit Stechuhr. Ich denke auch der Stress hält sich in Grenzen. Wenn man einen sichern Job möchte ohne übermäßigen Stress, sicher eine Möglichkeit ;) Mit Kunst hat es natürlich nicht viel zu tun, aber das kann man ja in der Freizeit tun.

Danke Dir sehr für diese Informationen! Das klingt wirklich nicht schlecht. :) Und klar, mit Kunst hat es nicht so viel zu tun, aber ich denke mal, wenn die Arbeitszeiten eher moderat sind bzw. der alltägliche Klinikstress wegfällt, dann ist man weniger ausgebrannt und kann sich dann in der Freizeit wieder eher auf künstlerische Aktivitäten einlassen.
Ich habe ihm das vorgeschlagen und er zieht das auch in Betracht. Gleichzeitig meint er, er wolle erstmal trotzdem weiterhin in der Psychiatrie arbeiten - es mache ihm da doch hin und wieder Spaß und momentan geht es wieder. :-nix Es schwankt also mal wieder.. Aber prinzipiell ist es ja auch schon mal gut, eine realistische Alternative im Hinterkopf zu haben, sodass vielleicht ein wenig Druck genommen wird.

Danke Dir jedenfalls nochmal!


Keine Ahnung, ob es weiterhilft :-))
Aber ich bin beim Ausmisten alter Ausagben des Ärzteblatts auf diesen Artikel:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/124407/Kuenstleranatomie-Hervorragendes-Arbeitsbuch?s=k%FCnstleranatomie

bzgl. dieses Buchs gestoßen:

http://www.amazon.de/Gestalt-Anatomie-Ein-Leitfaden-bildnerischen/dp/3496014539/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1369844161&sr=8-1&keywords=gestalt+und+anatomie

Vielleicht kann es irgendwie als Anregung dienen.


Wie wäre es, wenn er den FA für Ästhetische Chirurgie macht? Man benötigt ein plastisch-ästhetisches Talent, was er ja zu haben scheint. Außerdem hat es auch viel mit Kunst zutun, wenn du das Gesicht eines Unfallopfers wieder so herstellst, dass es aussieht wie Michelangelos David.

Ich werde ihm das mal zeigen/ vorschlagen (er hat grad Dienst).
Bei der chirurgischen Sache kann ich mir aber vorstellen, dass er dem nicht so zugeneigt ist. Chirurgie war jetzt nie so sein Lieblingsfach. ;-) Er hat sich da immer in der Inneren deutlich wohler gefühlt. Stimmt natürlich schon, ein bisschen widersprüchlich.. Denn wie Du ja auch schreibst, ist dieses Fach sowohl plastisch/ handwerklich als auch ästhetisch eine Herausforderung. Hmm.. na mal schauen, was er dazu sagt.

Euch danke ich jedenfalls auch für Eure Anregungen! :)

Viele Grüße und noch ein erholsames Rest-Wochenende wünscht
Photox

test
15.06.2013, 23:42
Wie wäre es, wenn er den FA für Ästhetische Chirurgie macht? Man benötigt ein plastisch-ästhetisches Talent, was er ja zu haben scheint. Außerdem hat es auch viel mit Kunst zutun, wenn du das Gesicht eines Unfallopfers wieder so herstellst, dass es aussieht wie Michelangelos David.

Ich weiß nicht, ob du da eine so realistische Einschätzung des künstlerischen Bereichs in der plastischen Chirurgie hast. Üblicherweise schafft man hier ja nicht unbedingt kreativ völlig neues sondern wendet etablierte Plastiken oder höchstens modifizierte Plastiken an. Kunst ist da doch wohl etwas andere.

AmandaReussert
20.06.2013, 14:31
Schon klar- Kreativität ist in der plastischen Chirurgie nicht zu finden.

Aber wenn das hier http://abcnews.go.com/blogs/health/2012/10/17/face-transplant-patient-delights-in-transformation/ nicht hohe Kunst ist, dann weiß ich auch nicht ;)