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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin oder Pflegewissenschaften - bin ratlos!



humpeldump
06.05.2013, 20:20
Hallo!

Ich zergrübele mir seit einiger Zeit den Kopf, ob ich meine Pflege-Ausbildung als duales Studium absolvieren soll. Wenn ich das täte, hätte ich die Chance auf einen Medizin-Studienplatz so gut wie verspielt. Ich muss also abwägen, was mir wichtiger ist. Beides geht leiderleider nicht.

Und an diesem Punkt hakt es.

Vielleicht könnt ihr mir einen Ratschlag geben.

Für die Pflegewissenschaft spricht, dass die Leute dort dringend gebraucht werden und man bomben Berufsaussichten hat, gut bezahlt wird und es im Aufwand-Nutzen-Vergleich eine recht gute Partie ist. Meine Bedenken sind aber, dass man nur noch "Schreibtischpfleger" ist, sich mit viel Bürokratie herumschlagen muss und letztendlich nicht mehr viel Patientenkontakt hat. Man immer weisungshörig ist; auch als gutausgebildete Pflegekraft. Es sei denn, man geht in die freie WIrtschaft und das will ich eigentlich nicht. Mir ist ehrlichgesagt auch noch nicht ganz klar, als was man nach der Ausbildung arbeitet. PDL, Forschungseinrichtungen?? Das hat doch dann nichts mehr mit Pflege zu tun?! Ich kann mir leider noch nichts Konkretes darunter vorstellen...

Ich möchte gern eigenständig arbeiten können, selbst Entscheidungen treffen dürfen und einfach mehr Verantwortung haben. Glaubt ihr das kann man auch als Pflegewissenschaftler? Ich denke immer mehr, dass man das nur als Arzt kann. Es gibt ja bereits Projekte, in denen die Stationsorganisation in der Hand der Pflege liegt. Das ist doch mal ein Ansatz! Allerdings werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben, dass Medizin und Pflege wirklich gleichberechtigt und miteinander agieren. Für was nun entscheiden??

Ich wäre über neue Ansichten und eure Meinungen sehr dankbar!

Kyutrexx
06.05.2013, 20:44
Ärzte und Pflege werden nie "gleichberechtigt" sein, weil es de facto zwei unterschiedliche Tätigkeitsbereiche sind.

Ebenso hat Pflegewissenschaften bis auf ein paar (oberflächliche) Vorlesungen über Anatomie und Physiologie ansonsten rein gar nichts mit dem Medizinstudium gemeinsam.

Wie du es sagst: die Pflege kümmert sich um die Stationsorganisation. Die pflegerische.
Eine PDL befasst sich jedenfalls nicht mit der Stationsorganisation des ärztlichen Dienstes.

davo
06.05.2013, 21:26
Wenn dir etwas in Richtung Nurse Practitioner vorschwebt dann ist Pflegewissenschaft IMHO der falsche Weg. Außerdem halte ich es für unwahrscheinlich dass eine vergleichbare Position bei uns je kommen wird. (Dasselbe mit Physician Assistant. In den USA sind diese Jobs einzig und allein deshalb so verbreitet weil Ärzte viel mehr kosten als bei uns.)

Andere müssen dir bessere Erklärungen bzgl. Pflegewissenschaft und Berufstätigkeit geben.

Aber falls du es unbedingt machen willst könntest du es z.B. in Österreich machen da so nicht wartezeitschädlich.

-wilhelmina-
11.05.2013, 20:54
Hallo!

Ich kann Dich verstehen!
Bei mir liegt die Wahl zwischen Gesundheitswissenschaften und Medizin.
Es schwankt mächtig hin und her.

Problem bei den GW ist die Zeitschiene, damit meine ich die Bestätigung des Studienplatzes, Kündigungsfrist bei meinem aktuellen AG, Vorpraktikum, Umzug und Studienbeginn. Alles andere düfte machbar sein, da ich im kaufmännischen Bereich viele Erfahrungen aufweisen kann.

Problem bei Medizin: Die Schulzeit ist schon lange und Chemie + Bio konnte ich nach der 10. nicht weitermachen, so daß mir sicherlich viele Grundlagen fehlen. Außerdem habe ich großen Respekt vorm Pflegeprakikum (meine Fragen hinerzu stelle ich im Nachbarthread). Auch das Auswendiglernen vieler Dinge stelle ich mir schwer vor. Ebenso habe ich Bammel, daß ich an irgendwelchen Tieren etwas präparieren muß - DAS geht für mich gar nicht. (Menschen wäre für mich einfacher - meine ich aus der Entfernung ...)

Also wenn jemand einen guten Tip für humpeldump oder/und mich hat, immer her damit.

Gruß!

Sticks
12.05.2013, 09:29
Hallo!

Ich kann Dich verstehen!
Bei mir liegt die Wahl zwischen Gesundheitswissenschaften und Medizin.
Es schwankt mächtig hin und her.

Problem bei den GW ist die Zeitschiene, damit meine ich die Bestätigung des Studienplatzes, Kündigungsfrist bei meinem aktuellen AG, Vorpraktikum, Umzug und Studienbeginn. Alles andere düfte machbar sein, da ich im kaufmännischen Bereich viele Erfahrungen aufweisen kann.

Problem bei Medizin: Die Schulzeit ist schon lange und Chemie + Bio konnte ich nach der 10. nicht weitermachen, so daß mir sicherlich viele Grundlagen fehlen. Außerdem habe ich großen Respekt vorm Pflegeprakikum (meine Fragen hinerzu stelle ich im Nachbarthread). Auch das Auswendiglernen vieler Dinge stelle ich mir schwer vor. Ebenso habe ich Bammel, daß ich an irgendwelchen Tieren etwas präparieren muß - DAS geht für mich gar nicht. (Menschen wäre für mich einfacher - meine ich aus der Entfernung ...)

Also wenn jemand einen guten Tip für humpeldump oder/und mich hat, immer her damit.

Gruß!



Wer möchte denn bitte an Tieren präparieren wenn er für ein Human-Medizin Studium auch an menschlichen Leichen arbeiten darf und muss?
Kleine Mäuse wirst du vll in deiner Promotionsarbeit töten müssen. Aber diese kannst du für ja gezielt aussuchen. Selbst für unser Physiologie Praktikum zum Thema Nerv und Muskel haben wir keinen Frosch getötet sondern einen Simulator am PC verwendet.

Zu deinen anderen sorgen. Es ist vollkommen egal ob du Chemie oä vor 10 Jahren das letzte mal hattest oder noch nie in deinem Leben! Es ist alles so machbar!
Du musst wirklich viel auswendig lernen, aber meiner Meinung nach aus genau so viel verstehen. Ganz so dumpf wie beschrieben ist es oft eben nicht.

-wilhelmina-
12.05.2013, 11:25
Danke Sticks.
Ich hatte was von Fröschen, Mäusen und Co. gehört.
Das erleichert mich schon ein bißchen.

EVT
12.05.2013, 11:26
ich würde mir eher überlegen, was ich für den rest meines berufsleben machen möchte, anstatt über irgendwelche fristen oder eine ratte, die man vielleicht im biopraktikum sezieren mus gedanken zu machen...
wie man vor dem kpp bammel haben kann ist mir auch ein rätsel.
das studium ist nicht nur auswendiglernen, man muss auch mal was verstehen, sonst wird das nichts. die wenigsten leute hatten alle naturwissenschaften bis zum abi, geht ja gar nicht im deutschen schulsystem. die schaffen es aber auch fast alle..

-wilhelmina-
12.05.2013, 12:44
ich würde mir eher überlegen, was ich für den rest meines berufsleben machen möchte, anstatt über irgendwelche fristen oder eine ratte, die man vielleicht im biopraktikum sezieren mus gedanken zu machen...
wie man vor dem kpp bammel haben kann ist mir auch ein rätsel.
das studium ist nicht nur auswendiglernen, man muss auch mal was verstehen, sonst wird das nichts. die wenigsten leute hatten alle naturwissenschaften bis zum abi, geht ja gar nicht im deutschen schulsystem. die schaffen es aber auch fast alle..

"irgendwelche Fristen" sind schon entscheidend bei einem Studiengang der einer Zulassungsbeschränkung unterliegt, weil nicht kar ist, ob man wirklich einen Studienplatz erhält ...
Außerdem ist der Wechsel aus dem Berufsleben mit gesichertem Einkommen und klaren Strukturen in ein Studium ein größerer Schritt als von der Schule an die Uni.

Da ich nicht weiß, wie alt, welcher typ mensch Du bist und in welcher körperlichen Verfassung Du bist, kann ich nicht einschätzen, wie Du das KPP gewuppt hast, aber meine körperliche Verfassung entspricht keiner bspw. Polizei- oder Bundeswehrtauglichkeitsprüfung - soll heißen: alles was mit schwerem Heben verbunden ist, kann und darf ich nicht.
Berichte doch einfach mal aus Deinen Erfahrungen.

davo
12.05.2013, 12:46
ich würde mir eher überlegen, was ich für den rest meines berufsleben machen möchte, anstatt über irgendwelche fristen oder eine ratte, die man vielleicht im biopraktikum sezieren mus gedanken zu machen...
wie man vor dem kpp bammel haben kann ist mir auch ein rätsel.

Weise Worte! Das Studium dauert nur sechs Jahre, das "danach" bei den meisten 30-40 Jahre ;-)

Monsunfisch
12.05.2013, 13:32
ich würde mir eher überlegen, was ich für den rest meines berufsleben machen möchte, anstatt über irgendwelche fristen oder eine ratte, die man vielleicht im biopraktikum sezieren mus gedanken zu machen...
wie man vor dem kpp bammel haben kann ist mir auch ein rätsel.
das studium ist nicht nur auswendiglernen, man muss auch mal was verstehen, sonst wird das nichts. die wenigsten leute hatten alle naturwissenschaften bis zum abi, geht ja gar nicht im deutschen schulsystem. die schaffen es aber auch fast alle..

Wobei ich finde, dass, wenn jemand sagt, er hält es für unethisch, Tiere zu sezieren, diese Einstellung bitte respektiert werden sollte, und da dies der Fragestellerin wohl wichtig ist, sonst hätte sie es nicht erwähnt, käme man mit hilfreichen Hinweisen und Erfahrungen hier weiter.
_Ich_ würde mir überlegen, ob ich SOWOHL mit dem späteren Berufsleben als auch mit dem Studium selbst zurechtkommen kann- und das schließt mE auch eine gewisse Lebenseinstellung ein, sowie körperliche Grundvoraussetzungen.

Um auf die Frage selbst einzugehen, kann ich dir aus meiner noch sehr jungen Studienerfahrung folgendes sagen: Bisher habe ich nicht die Erfahrung gemacht, dass man an unserer Uni an Tieren seziert. Im Biopraktikum wurden selbstverständlich gewisse Einzeller mikroskopiert, aber das dürfte keine große Überraschung sein. Im Physikpraktikum wurde ein Versuch, der eine Ratte beinhaltet (Energieverbrennung) nur am Computer gezeigt und nicht von den Studenten selbst durchgeführt, dafür wird nämlich eine Sondergenehmigung benötigt, die man als einfacher Student nicht hat. Ich gehe einfach einmal nicht davon aus, dass ich etwas anderes in einem späteren Praktikum erleben sollte; falls ja, hoffe ich von Seiten der Uni dort auf Rücksichtsnahme den Studenten gegenüber, die mit so etwas nichts zu tun haben wollen. Es gibt eigentlich bei jedem Praktikum ein, zwei Fehltage, bei denen man sich nicht entschuldigen muss. Wer nicht will, geht vielleicht an einem solchen Tag einfach nicht hin, fertig.
Und wie schon gesagt, bekommt man die Doktorarbeit aufgezwungen; klar sind die mit Experimenten gerne höher benotet. Wer auf Chefarztebene arbeiten will, kann abwägen.

Chemie war ich eine völlige Niete, um es in Zahlen auszudrücken: 0 Punkte in der 13. Klasse. Bestanden habe ich trotzdem im ersten Versuch, mit einer gesunden Mischung aus Lernen, Verstehen, Reinhängen und ein bisschen Glück. Auch alles andere ist machbar.

Krankenpflegepraktikum hab ich absolviert auf der HNO für einen Monat und für 2 im Ausland (Anerkennung leider aber problematisch und noch ausstehend). Wer den Hintergrund nicht kennt, wird sagen, ich habs mir leicht gemacht. Wer ihn kennt, weiß, ich hab mir mit langjährigem Leistungssport den Rücken versaut und schwer Heben ist auch für mich nicht drin. Musste ich so auch nicht. Ich habe also auch hier eine entsprechende Lösung erreicht. Im späteren Arbeitsleben gibt es genug Positionen außerhalb vom OP (eh wahrscheinlich nicht meine größte Stärke), ich zum Beispiel favorisiere die Radiologie. Wer suchet, der findet.

Im übrigen habe ich auch nur testweise mit dem Studium angefangen; hätte ich gemerkt, dass mir die Medizin nicht zusagt, hätte ich abgebrochen. Erstaunlicherweise erlebe ich es momentan als wesentlich interessanter, als ursprünglich erwartet. Weniger stressig als viele verbreiten und mit unbestreitbar interessantem Wissen. Zudem ein Privileg, ganz klar.

EVT
12.05.2013, 14:08
dann bewirbt man sich fristgerecht und wenn man denn einen studienplatz erhält, kann man den rest schauen. ich habe dreimal sehr kurzfristig einen studienplatz in ganz unterschiedlichen städten erhalten und musste dann auch immer sofort umziehen, alles machbar. ist zwar ein paar tag stressig, aber das sollte einen nicht abhalten.
es gibt im medizinstudium und auch später in der klinik menschen mit körperlichen einschränkungen und sie haben alle ihr kpp absolviert, für alles gibt es lösungen. ich würde gerne deine fragen dazu beantworten, habe sie bisher aber noch nicht gefunden. wenn man patienten lagert, sollten das alle rückenfreundlich machen. gibt genug programme dazu, nur man müsste sich auch dran halten..

Peter_1
12.05.2013, 14:45
Hallo!

Ich zergrübele mir seit einiger Zeit den Kopf, ob ich meine Pflege-Ausbildung als duales Studium absolvieren soll. Wenn ich das täte, hätte ich die Chance auf einen Medizin-Studienplatz so gut wie verspielt. Ich muss also abwägen, was mir wichtiger ist. Beides geht leiderleider nicht.

Und an diesem Punkt hakt es.

Vielleicht könnt ihr mir einen Ratschlag geben.

Für die Pflegewissenschaft spricht, dass die Leute dort dringend gebraucht werden und man bomben Berufsaussichten hat, gut bezahlt wird

Ich wäre über neue Ansichten und eure Meinungen sehr dankbar!

Das was Du da schreibst trifft naturlich wahrsch. sogar in größerem Maße auf die Medizin zu.
Ich würde die Entscheidung davon abhängig machen was ich mir als Job fürs Leben vorstellen kann. Da haben beide Bereiche eigentlich nichts gemeinsam ausser dem Wirtschaftsbereich Gesundheit im weitesten Sinne. Als Pflegewiss. wirst Du wenig am Patienten arbeiten, sondern größtenteils Schreibtischtäter sein. Als Mediziner hast Du beide Optionen und eine breite Wahl an Verwendungsfeldern. Allerdings sollte schon ein wenig Interesse an der Materie vorhanden sein. Wenn Dich organisatorisch-pflegetheoretische Dinge mehr interessieren wie medizinische, dann wird die Pflegewiss. eher was sein. Wie gesagt, beide Studiengänge haben eigentlich nichts miteinander zu tun.

dahema
12.05.2013, 15:44
Da ich nicht weiß, wie alt, welcher typ mensch Du bist und in welcher körperlichen Verfassung Du bist, kann ich nicht einschätzen, wie Du das KPP gewuppt hast, aber meine körperliche Verfassung entspricht keiner bspw. Polizei- oder Bundeswehrtauglichkeitsprüfung - soll heißen: alles was mit schwerem Heben verbunden ist, kann und darf ich nicht.
Berichte doch einfach mal aus Deinen Erfahrungen.

Für dieses KPP-spezifische Problem gibt es einfache Lösungsansätze:

1. Bewirb dich bei einem oder mehreren Krankenhäusern deiner Wahl, die meisten werden wohl eine Art Vorstellungsgespräch (oder zumindest Vorgespräch) führen, in dem du das Thema deiner körperlichen Einschränkungen ansprechen könntest. Sicher findet sich trotzdem eine Einsatzmöglichkeit, wenn du ansonsten Engagement und Interesse zeigst! Ich hatte in meiner KPP-Bewerbung mit sehr netten und verständnisvollen Menschen zu tun.

2. Mach das KPP in einer Kinderklinik oder auf einer Kinderstation. Ich habe gerade einen Monat auf einer Säuglings- und Kleinkindstation hinter mir. Kein schweres Heben, keine rückenschädigenden Tätigkeiten, da die Patienten klein und leicht sind bzw. von den Eltern versorgt werden. Hab trotzdem sehr viel gelernt!

Also: Am KPP sollte deine Planung nicht scheitern!!!!! Viel laufen können müsstest du aber schon.

-wilhelmina-
12.05.2013, 18:10
Für dieses KPP-spezifische Problem gibt es einfache Lösungsansätze:

1. Bewirb dich bei einem oder mehreren Krankenhäusern deiner Wahl, die meisten werden wohl eine Art Vorstellungsgespräch (oder zumindest Vorgespräch) führen, in dem du das Thema deiner körperlichen Einschränkungen ansprechen könntest. Sicher findet sich trotzdem eine Einsatzmöglichkeit, wenn du ansonsten Engagement und Interesse zeigst! Ich hatte in meiner KPP-Bewerbung mit sehr netten und verständnisvollen Menschen zu tun.

2. Mach das KPP in einer Kinderklinik oder auf einer Kinderstation. Ich habe gerade einen Monat auf einer Säuglings- und Kleinkindstation hinter mir. Kein schweres Heben, keine rückenschädigenden Tätigkeiten, da die Patienten klein und leicht sind bzw. von den Eltern versorgt werden. Hab trotzdem sehr viel gelernt!

Also: Am KPP sollte deine Planung nicht scheitern!!!!! Viel laufen können müsstest du aber schon.

Danke für Deine mutmachende Worte.
Auch jetzt bin ich viel unterwegs, da sich mein aktueller AG über mehrere Gebäude verteilt.

Kinderstation ist ein guter Tip.
Müssen alle drei Monate auf der gleichen Station absolviert werden?

Mich interessiert Notfallmedizin sehr - ginge ein Praktikum in einer ZNA auch?
Auch Radiologie finde ich total spannend - nur die haben (meist) keine Station.

davo
12.05.2013, 22:27
Kinderstation ist ein guter Tip.
Müssen alle drei Monate auf der gleichen Station absolviert werden?

Nein. Allerdings erlauben die meisten LPAs eine Splittung nur in 30-Tage- oder 60-Tage-Blöcke. Hier empfiehlt es sich sich vorab beim betreffenden LPA zu informieren.


Mich interessiert Notfallmedizin sehr - ginge ein Praktikum in einer ZNA auch?
Auch Radiologie finde ich total spannend - nur die haben (meist) keine Station.

Es muss eine Bettenstation sein - deshalb geht ZNA nicht, Radiologie erst recht nicht. Psychiatrie geht auch nicht immer, das ist von LPA zu LPA wieder verschieden.

epeline
13.05.2013, 00:10
mal ne frage:
ich dachte, dass ein duales studium nicht wartezeitschädlich sei?
hab ich da was falsch verstanden?

davo
13.05.2013, 00:26
mal ne frage:
ich dachte, dass ein duales studium nicht wartezeitschädlich sei?
hab ich da was falsch verstanden?

Ich denke dass es davon abhängt wo man eingeschrieben ist. Wenn man ein duales Studium an einer Berufsakademie außerhalb Baden-Württembergs macht dann ist es nicht wartezeitschädlich, siehe z.B. http://www.hochschulstart.de/index.php?id=3876

"Es kommt nur darauf an, dass Sie eingeschrieben waren, gleichgültig, ob Sie an den Lehrveranstaltungen teilgenommen haben. Als Studium gilt die Einschreibung an einer deutschen Hochschule, zum Beispiel an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Universität, früheren Gesamthochschule, pädagogischen Hochschule, Musikhochschule, Kunsthochschule, Sporthochschule, Bundeswehrhochschule, kirchlichen Hochschule, Fachhochschule einschließlich der Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung; als Studium zählt auch ein Vollzeitstudium an der Fernuniversität Hagen.

Baden-württembergische Berufsakademien haben ab dem 1. März 2009 Hochschulstatus und heißen nun 'Duale Hochschulen'. Eine Ausbildung ist ab dem Sommersemester 2009 wartezeitschädlich und wird als Studium gewertet.

Eine Einschreibung als Gasthörer oder als Teilzeitstudent an der Fernuniversität Hagen gilt nicht als Studium. Ebenso wird eine Ausbildung an einer Berufsakademie nicht als Studium gewertet."

Oder auch http://www.hochschulstart.de/index.php?id=713

"Für Bewerber, die an einer die baden-württembergischen Berufsakademie studieren, gibt es folgende Änderungen:

1. Ein dortiges Studium ist ab dem Sommersemester 2009 wartezeitschädlich, d.h. diese Studienzeiten werden nicht als Wartezeit gezählt.
2. Bewerber, die Ihren Abschluss nach dem 28. Feburar 2009 an einer baden-württembergischen Berufsakademie erworben haben, gelten als Zweitstudienbewerber.

Für diese Änderungen gibt es keine Übergangsregelungen."

Aber das duale Studium Pflegewissenschaft(-en) findet anscheinend ja meist (immer?) an Universitäten oder Hochschulen (ehem. Fachhochschulen) statt weshalb das dann vermutlich schon wartezeitschädlich ist.

Ich würde der Threaderstellerin / dem Threadersteller auf jeden Fall empfehlen sich ein paar Studienpläne anzuschauen:

http://www.hs-nb.de/fileadmin/FB-SG/gp/downloads/pruefungsvo/DUST11/2012_Anl_1_Studien-_und_Pruefungsplan_DUST11.pdf

http://www.fb11.uni-bremen.de/sixcms/detail.php?id=1548

http://www.med.uni-freiburg.de/studium/Pflegewissenschaft_B.Sc./Studiengangprofil

Die sind zwar alle recht unterschiedlich, aber eines haben sie gemeinsam: der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Forschung und Management, nicht auf "frontline healthcare".

Dasselbe sieht man wenn man sich die Tätigkeitsfelder durchliest:

http://www.uni-bremen.de/weiterbildung/fuer-den-beruf/angebote-nach-themenfeldern/gesundheit-pflege/pflegewissenschaft/studienziele-zielgruppe.html

http://www.fb11.uni-bremen.de/sixcms/detail.php?id=1554

http://www.med.uni-freiburg.de/studium/Pflegewissenschaft_B.Sc./Perspektiven

Ich würde mich auf jeden Fall erkundigen welcher Prozentsatz der Absolventen der vergangenen Jahre in welcher Funktion wo arbeitet.

dahema
13.05.2013, 13:31
Kinderstation ist ein guter Tip.
Müssen alle drei Monate auf der gleichen Station absolviert werden?

Würde ich sicherheitshalber mal bei deinem Landesprüfungsamt nachfragen. Hier in Schleswig-Holstein ist das nicht der Fall. Wichtig ist nur, dass ein Teilstück des Praktikums mindestens einen Zeitraum von 30 Kalendertagen umfasst. Auf der Endbescheinigung steht dann auch nur Start- und Enddatum drauf, und ob du zwischendurch das KPP mal unterbrochen hast.

Ich selbst mache alle drei Monate am Stück vorab, davon ein Monat Kinderklinik (gerade fertig), dann einen Monat Innere (Stroke Unit) und einen Monat Chirurgie.


Mich interessiert Notfallmedizin sehr - ginge ein Praktikum in einer ZNA auch?
Auch Radiologie finde ich total spannend - nur die haben (meist) keine Station.

Das KPP muss (und ich denke, das wird in allen Ländern so sein) auf einer Betten führenden Station abgeleistet werden, denn du sollst ja die "typische" Pflege kennenlernen (und damit den Alltag der Leute, mit denen du später als Arzt zusammenarbeiten sollst). Damit fällt ZNA natürlich raus, genauso wie die Radiologie, weil's dort nunmal keine Betten und typische Pflege gibt. Aber wenn du eine nette Station erwischst, darfst du bestimmt auch mitgehen, wenn "deine" Patienten zu radiologischen Untersuchungen gebracht werden müssen. Ich habe ständig Patienten zur Sonographie begleitet und bin dabei geblieben, hab dabei viel über die verschiedenen Diagnosen gelernt, war sogar ein perforierter Appendix mit Peritonitis dabei. Eine Ärztin hat mich auch mal mit in den OP zu einer Sectio genommen und ich konnte bei der Erstversorgung des Neugeborenen vor Ort dabei sein - superspannend.

Im Pflegepraktikum bist du richtig nah an den Patienten dran, erlebst die hohe Bedeutung der Pflege, lernst die Abläufe im KH kennen und hörst vor allem viele Insider-Gespräche :-) Insofern bin ich der Meinung, dass so ein KPP dir persönlich auch sehr viel für ein evtl. Studium bringen wird, vielleicht sogar für deine Entscheidung...