Absage nach Hospitation:-(

[erdbeersoda]

Hallo ihr,
Ich hatte vor kurzem ein Vorstellungsgespräch in einer Klinik, wo ich dann auch noch für einen Tag hospitiert habe. Ich hatte insgesamt eigentlich ein ganz gutes Gefühl, der Chef hatte am Ende eigentlich auch ein positives Feedback gegeben nach dem Motto, freut mich dass es Ihnen gefallen hat.Wenn klar ist wann die Stelle frei wird melden wir uns etc. Und er schien mir auch nett und
fair. Jetzt kam heute die Mappe zurück mit nem Schreiben, er habe sich für nen anderen Mitbewerber entschieden:'(. Die Stelle hat mir echt gut gefallen und ich hätte mi h gefreut wenns geklappt hätte. Nach der Hospitation nehm ich es halt schon auch persönlich weil ich denke, dass der Eindruck den ich wohl gemacht habe nicht ausgereicht hat. Nach nem Vorstellungsgespräch kann man ja eher noch denken, dass man in der kurzen Zeit falsch eingeschätzt wurde. Wie würdet ihr euch verhalten, vor allem wenn man ggfs zu nem späteren zeitpunkt dort arbeiten würde wollen?

[Relaxometrie]

Hätte/könnte/sollte bringt Dich jetzt nicht weiter. Klar ist man verunsichert, wenn man nach einem Hospitationstag, den mal als gut empfand, die Mappe zurückbekommt.
Aber warum möchtest Du später vielleicht dort arbeiten?
Ein paar Tage die Wunden lecken, dann Schwamm drüber und neu bewerben.

[WackenDoc]

Es kann doch gut sein, dass du zwar gut abgeschnitten hast, aber der Mitbewerber einfach besser.

Sowas kann einem immer passieren: Es kann sein, dass du der zweitbeste unter 100 Bewerbern bist (also richtig gut)- es aber nur eine Stelle gibt.
Genauso kann es passieren, dass man mit dem 95. Platz die letzte Vollplinse ist, man aber eingestellt wird, weil genau 95 Mitarbeiter gesucht werden. (Oder man der 95ste ist, aber 150 gesucht werden)

[erdbeersoda]

Warum ich dort ggfs. Später arbeiten würde wollen?weil es für das fach nicht so viele kliniken in der gegend gibt und man ja vielleicht da auch später nicht mehr wegziehen will.
Klar kann es sein dass der mitbewerber erfahrener war etc. Aber ich finde das hätte der chef dann doch auch schreiben können oder sowas wie falls sie später irgendwann interesse haben etc....das ganze deprimiert mich schon:-(

[epeline]

Aber warum möchtest Du später vielleicht dort arbeiten?


warum nicht?
man muss ja nciht über jahre eingeschnappt sein!

[Relaxometrie]

man muss ja nciht über jahre eingeschnappt sein!
Das zwar nicht. Aber aktuell ist es ja offensichtlich keine Option. Und somit gilt nach wie vor: "hätte/könnte/sollte" und dauerhaftes Grübeln bringt nichts. Neue Bewerbung losschicken und das stattgehabte Vorstellungsgespräch als Übung sehen.

[WackenDoc]

Überleg doch mal- wenn man den Erfahreneren hätte haben wollen, hätte man das auch nach Aktenlage entscheiden können.
Den genauen Grund wird kein Chef in die Absage des unterlegenen Bewerbers schreiben. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten- evtl. hat einfach die Chemie zwischen dem anderen Bewerber und dem Chef etwas besser gestimmt. Du wirst es nie wissen.
Glaub doch einfach dem Chef, dass du bei der Hospitation gut abgeschnitten hast und der andere einfach besser war.
Alles andere macht dich eh nur kirre und verunsichert dich bei der nächsten Hospitation.

[MissGarfield83]

Also wenn du es genau wissen willst - ruf den Chef doch einfach mal an woran es lag ... wenn man höflich fragt kriegt man meist ne Antwort und ist oft selbst überrascht :)

[erdbeersoda]

Naja werde ich wohl machen.oder ne email schreiben und freundlich nach den gründen fragen. Wurmt mich halt einfach, weil mir mein gefühl was anderes gesagt hat.

[genau-der-da]

nur weil du dich gut/sehr gut angestellt hast, heißt es eben nicht, dass sich jmd. anderes vielleicht noch besser angestellt hast. und wenn es nur eine stelle gibt, kann der Chef eben nur einem/einer zusagen. vielleicht hat der andere Bewerber (mehr) Berufserfahrung, vielleicht hat eine sehr gute Promotion, vielleicht hat er bessere noten, vielleicht kennt er Mitarbeiter in dem Team, vielleicht vielleicht vielleicht ...

du kannst natürlich anrufen und höflich fragen aber eigentlich würde es ausreichen deine Bewerbung zu reflektieren, vielleicht ist irgendetwas nicht optimal gelaufen und selbst wenn, besser geht's eben immer.

beim nächsten mal klappts dann :)

[MuluGulu]

Dass man Absagen so persönlich nimmt gibt es auch nur in der Medizin, wo die Zulassung zum Studium schon vollkommen talentfrei erfolgen kann.
Sag das mal jemanden aus anderen Berufsgruppen, dass du nach EINER Hospitation ne Absage bekommen hast, die würden dich auslachen. (ich schüttle da nur den Kopf)
Manchmal reicht es eben nicht, der zweitbeste zu sein, auch wenn es tierisch ärgerlich ist. So ist es aber halt und nicht nur im Beruf und an der Uni sondern auch im restlichen Leben.

[anignu]

Bei uns hat vor kurzem eine angefangen, die Ende letzten Jahres nach einer Hospitation auch nicht dran kam. Die hat sich dann einfach bei der nächsten Ausschreibung erneut beworben und wurde nun genommen...

Ich bin ja der Meinung, dass man das strikt trennen sollte. Das Vorstellungsgespräch ist vor allem da, dass der Chef einen kennenlernt, die Hospitation eher für den Bewerber, damit der die Klinik kennen lernt. Zumindest seh ich das so. Die Chefs hab ich während der Hospitationen eher weniger gesehen sondern mehr die Assistenzärzte und Oberärzte kennen gelernt und mir Dienstzeiten, Arbeitsbelastung, Klima, Patientengut, Weiterbildung usw. angesehen.

[epeline]

in meinem pj-wahlfach hatten wir auch mal eine woche lang täglich hospitanten da. die durften sich eben direkt anch dem gespräch in der klinik umgucken.
genommen wurden am ende nur 2 - so viele wie es freie stellen gab...
nett waren alle

[Präpmaus]

Ich hatte mich an einer Uniklinik im Bereich "Vorklinik" auf eine Stelle beworben, die ich unbedingt haben wollte. Das Vorstellungsgespräch, zuerst mit einem Prof. lief gut. Er gab mir völlig Recht, daß gute Lehre und auch die Testate anspruchsvoll sind und es einer gezielten Vorbereitung bedarf. Dann war sein PD dran, der meinte man könne in einem WS gleichzeitig DNA, RNA und Protein blots neben den Studentenkursen etablieren und dazu noch Veröffentlichungen schreiben.... Nun, wie gesagt, solchen hochfliegenden Pläne konnte ich nicht ganz zustimmen, da diese völlig realitätsfern waren. Und die Stelle bekam dann jemand anders....
Ich habe mich dann wochenlang über das "verkorkste" Vorstellungsgespräch und meine Ehrlichkeit geärgert. Bis ich dann plötzlich und noch heute froh bin, diese Stelle NICHT bekommen zu haben. Und zwar deshalb: Der Institutsdirektor hatte sich am Ende des Semesters umgebracht!
...weil er im wahrsten Sinne des Wortes einige Leichen im Keller hatte. Die dafür verantwortliche Mitarbeiterin war wohl häufiger krank und/oder überfordert, und so wäre ich - zumindest teilweise - wenn ich diese Stelle bekommen hätte, dafür verantwortlich gewesen!!!
Also manchmal ist es gut, wie es kommt!
Ich war dann ins Dekanat gegangen und habe denen gesagt: Merkt ihr nicht wer der "Maulwurf" im Institut ist?? (der Prof war in der Presse von einem "Informanten" bloß gestellt worden). Seine bzw. ihre hochfliegenden Pläne, der Stolz und die Geltungssucht verraten ihn bzw. sie. Erst die Stelle absichtlich -entgegen der Ausschreibung- mit einem anderen Schwerpunkt besetzen und dann den Chef öffentlich bloßstellen. Rufmord im wahrsten Sinne des Wortes!!!
Und das allerschlimmste ist, daß sich solche Menschen so prima verstellen können, daß die noch ganz toll "Karriere" machen und so völlig dreist sind, noch bei den Trauernden mitkondolieren.

[mainzer]

@präpmaus.....köln?! :-(

[patricia2013]

hört sich sehr nach köln anatomie an.

[Präpmaus]

Nein, es handelt sich um Chicago und Al Capone.... Alle Übereinstimmungen zu Köln sind rein zufällig!

[patricia2013]

sicher :D

[Präpmaus]

Ja. Obwohl der Ort eigentlich egal ist. Es geht nur um Geld und Macht. Alles andere ist Vorwand.

[test]

In der Anatomie geht es doch nicht um Geld. ;-)