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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztepräsident fordert Eignungstests für Medizinstudenten



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Differenzialdiagnose
19.05.2013, 21:03
Ich persönlich halte diese Tests für Zeitverschwendung bzw. recht ausdruckslos.
Genau wie das ADH heute schon. Dafür, dass 60% der Studierenden über etwas reinkommen was so ziemlich jede Uni anders macht..

Mein Vorschlag wäre: ADH abschaffen, Studienplätze 50/50 über Note oder Wartezeit (ggf. mit Ausbildungsboni wie heute das SK) verteilen. Könnte den NC heben, die Wartezeit drücken und ist kostengünstig. Entweder ist die Note gut genug oder das Durchhaltevermögen. Kein Rumgehampel über irgendwelche Vorstellungsgespräche und Soft Skill-Assessments.

Kackbratze
20.05.2013, 07:13
Warum nicht weiter softskills?

"Ich habe bei systemrelevanten Prüfungen, die andere bestanden haben im Gesamtvergleich versagt, aber bitte nehmt mich, weil ich so nett bin"

Was Anderes ist das in meinen Augen nicht und IMHO ein Schlag ins Gesicht derer, die sich beim Abi angestrengt haben und durch die Quote an SoftSkillStudenten knapp keinen Platz mehr bekommen.
Manchmal scheint es so, dass sich Leistung nicht mehr lohnen soll und "nett sein" total ausreichen soll.

Miyu
20.05.2013, 07:21
Was ich mich ja immer bei den Prästudenten mit nichausreichendem Abischnitt frage ist woher die Vermutung kommt, dass man einen knallharten Auswahltest mit Hopp oder Topp (für den Rest des Lebens) bestehen wird...
Wenn ihr so konsequent seit dann macht doch einmal den Test in Österreich mit und wenn es nicht reicht, dann sucht ihr euch ein anderes Studienfach.

Weil das Besitzen der ominoesen Softskills offenbar mit mangelnden Abileistungen einhergehen muss. Zumindest koennte man immer den Eindruck gewinnen bei diesen Diskussionen... Ich finde es eine katastrophale Vorstellung, mich im Abi reinzuhaengen, einen wirklich guten Schnitt zu kriegen und dann keinen Studienplatz zu haben, weil irgendjemand in einem Assessment freundlicher war als ich. Oder weil dem dort Pruefenden meine Nase nicht gefallen hat.
Noch dazu verstehe ich das Gewese um die soft skills sowieso nicht. Es ist ja nicht so, als waeren 90% der Absolventen seelenlose Zombies, die man nicht auf die Menschheit/Patientenschaft loslassen sollte. Ein geruettelt Maß davon hat doch nun wirklich Jeder (mit den beruehmten Ausnahmen von der Regel).

mr_brownie
20.05.2013, 11:33
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so etwas wirklich durchgesetzt wird. Soft-Skills sind ja schön und gut, aber wie will man sie objektiv und fair messen? Ich denke die Abi-Note (evtl. zusammen mit TMS) ist momentan einfach der objektivste Anhaltspunkt. Dazu käme noch, dass ja viele ihre Wartezeit aufs Studium verbringen. Was wäre dann mit denen, die seit 5 Jahren warten und dann auf einmal gesagt bekommen, dass sie sich was anderes suchen sollen? Ich kann mir das ganze momentan nicht anders vorstellen, als es ist und glaube auch an keine großen Veränderungen...

Absolute Arrhythmie
20.05.2013, 14:53
Also ich als "Wartezeit-Betroffene" bin froh, dass es die Wartezeit gibt, und ich wär auch nicht dafür irgendwas daran zu ändern. OMG, man stelle sich mal vor, wie das wäre wenn jemand mit nem schlechten Abi dann nicht aufgrund seine Softskills ausgewählt werden würde? Katastrophe!
Ich bin froh dass ich als "Dummie" auch ne Chance auf nen Platz hab, wenn ich nur genug Sitzfleisch aufweise. Ist auch ne Art der Qualifikation...!

Btw, Leute, die mehr als drei Satzzeichen am Stück einsetzen und nicht wissen wie man die Capslock-Taste wieder löst, sollten per se vom Studienplatz ausgeschlossen werden. Ich werde meine Petition dafür gleich mal vorbereiten.

bugger
20.05.2013, 15:51
Btw, Leute, die mehr als drei Satzzeichen am Stück einsetzen und nicht wissen wie man die Capslock-Taste wieder löst, sollten per se vom Studienplatz ausgeschlossen werden. Ich werde meine Petition dafür gleich mal vorbereiten.

Wo kann ich unterschreiben?^^

Kyutrexx
20.05.2013, 17:41
Mal zum Ausgangsthema:
Egal welche Art von Test man einführt ... solange sich 50000 Leute auf 8000 Plätze bewerben, ist es egal welches Verfahren man anwendet - 42000 Leute gehen leer aus.

Wenn, dann wäre es eher lohnend das ganze Medizinstudium zweispurig zu fahren: eins für die, die auch wirklich als praktische Mediziner tätig werden wollen - und der Rest für die, die forschen wollen.

Es kann schließlich nicht sein, dass von 8000 Leuten nur 6000 jedes Jahr überhaupt eine Approbation beantragen.


Alleine in meiner Seminargruppe hatte ich drei Leute die gesagt haben, dass Sie nicht mit Menschen arbeiten wollen.
Solche Personen absolvieren aber Famulaturen und PJ und sind in der Patientenversorgung - obwohl sich bei ihnen dabei die Nackenhaare aufstellen.

SuperSonic
20.05.2013, 18:31
Wenn, dann wäre es eher lohnend das ganze Medizinstudium zweispurig zu fahren: eins für die, die auch wirklich als praktische Mediziner tätig werden wollen - und der Rest für die, die forschen wollen.
Es gibt doch schon entsprechende Studiengänge für Forschungswillige, nur die Zahl der Studienplätze im biomedizinischen Bereich ist äußerst niedrig und der NC entsprechend hoch. Da ist es bisweilen einfacher, an einen Medizinstudienplatz zu kommen...


Es kann schließlich nicht sein, dass von 8000 Leuten nur 6000 jedes Jahr überhaupt eine Approbation beantragen.
Quelle?


Hier mal ein Cartoon zur Erheiterung:

black_night
20.05.2013, 18:59
Das einzige was meiner Meinung nach wirklich was bringen würde, ist zum einen die Anzahl der Studienplätze auszubauen und auch gleichzeitig die Arbeitsbedingungen (sowohl finanziell als auch Arbeitszeit) zu verbessern.
Dadurch sinkt auf der einen Seite der NC (höheres Angebot bei weitestgehend gleichbleibender Nachfrage) und es wandern weniger deutsche Ärzte ins Ausland ab.

Da dies aber nunmal mit recht hohen Kosten verbunden, bleibt dies wohl Wunschdenken.

Sticks
20.05.2013, 22:08
Alleine in meiner Seminargruppe hatte ich drei Leute die gesagt haben, dass Sie nicht mit Menschen arbeiten wollen.
Solche Personen absolvieren aber Famulaturen und PJ und sind in der Patientenversorgung - obwohl sich bei ihnen dabei die Nackenhaare aufstellen.

Ja und? Ich muss im Studium auch noch in die Gynäkologie Vorlesung, möchte ich später auch nicht arbeiten. Das Studium bildet einen nunmal sehr breit gefächert aus, später spezialisiert man sich. Ausserdem halte ich es für höchst sinnvoll in einem HUMANmedizinstudium auch einmal mit Menschen zu arbeiten. Und auch wenn die später Prothesen am Reissbrett entwerfen ist es gut zu wissen, für wen man dies tut.

ehemaliger User_25062015
20.05.2013, 22:12
Wenn, dann wäre es eher lohnend das ganze Medizinstudium zweispurig zu fahren: eins für die, die auch wirklich als praktische Mediziner tätig werden wollen - und der Rest für die, die forschen wollen.



Und was ist mit denen, die z.B. im klinischen Abschnitt merken, dass Patienten undankbar und doof sind, sich trotzdem für Medizin interessieren und dann doch lieber in der Forschung arbeiten wollen? Pech gehabt oder wie?

Melina93
21.05.2013, 13:30
Ich selber habe über die reine Abiturdurchschnittsnote keine Chance und finde die Idee trotzdem sehr schwierig. Ich finde der TMS bzw. der HamNat ist schon eine sehr gute Alternative, man müsste dies vielleicht etwas ausbauen. Beispielsweise aufheben, dass man den TMS nur einmalig absolvieren darf, den HamInt teil ausbauen usw. Und wenn alle Unis den gleichen Test haben, dann ist es auch finanziell sicher tragbar.
In anderen Ländern klappt es ja auch und da gibt es auch andere Kriterien, als das Abitur. Finde schon, dass es sich manche deutschen Unis sehr einfach machen- keine OP-Präferenzen, nur nach Durschnittsnote und eine einschlägige Ausbildung wird auch nicht boniert. Ob man damit langfristig die besten Ärzte produziert, ist sicher fraglich ( Und damit meine ich nicht, dass alle mit super Schnitten schlechte Ärzte sind).

Kyutrexx
28.05.2013, 17:28
Ja und? Ich muss im Studium auch noch in die Gynäkologie Vorlesung, möchte ich später auch nicht arbeiten. Das Studium bildet einen nunmal sehr breit gefächert aus, später spezialisiert man sich. Ausserdem halte ich es für höchst sinnvoll in einem HUMANmedizinstudium auch einmal mit Menschen zu arbeiten. Und auch wenn die später Prothesen am Reissbrett entwerfen ist es gut zu wissen, für wen man dies tut.
Du hast mich missverstanden ...

Ich finde es eine Schande, dass Leute die schon im 2. Semester sagen, sie wollen keine Menschen anfassen, weil sie es eklig finden, überhaupt einen Platz kriegen.

So einige von den Frettchen, mit denen ich angefangen habe, hatten so eine Einstellung.


Das einzige was meiner Meinung nach wirklich was bringen würde, ist zum einen die Anzahl der Studienplätze auszubauen und auch gleichzeitig die Arbeitsbedingungen (sowohl finanziell als auch Arbeitszeit) zu verbessern.
Falsch gedacht: wenn man das Studium noch attraktiver macht, bewerben sich noch mehr Leute.

Man hat heute schon praktisch eine Arbeitsplatzgarantie nach dem Studium (wenn man nicht übermäßig wählerisch ist).
Wenn man dann noch dafür sorgen würde, dass die 40 h Woche Standard ist und der Schichtdienst viel regelmäßiger abläuft und die Bezahlung steigt, dann haben wir 80000 statt 40000 Bewerber.