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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztepräsident fordert Eignungstests für Medizinstudenten



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KaiFrankfurt
18.05.2013, 15:19
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/aerztepraesident-montgomery-fordert-eignungstests-fuer-medizinstudenten-a-900664.html

Was haltet Ihr davon?

Miyu
18.05.2013, 15:31
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/aerztepraesident-montgomery-fordert-eignungstests-fuer-medizinstudenten-a-900664.html

Was haltet Ihr davon?

Nichts. Solche Assessments koennen nicht fair sein, das liegt in der Natur der Sache. Meiner Meinung nach muessen Studienplaetze nach einem fairen und objektiven Kriterium vergeben werden, und diese Vorraussetzung erfuellt in Deutschland derzeit nur das Abitur. Zumal solche von Menschen getroffene Entcheidungen doch Klagen und Beschwerden ala "ich war viel besser, aber der Tester fand mich doof" Tuer und Tor oeffnen. Dazu kommt fuer mich noch: wer ist denn bitte mit 18 Jahren schon ein Wunder an Empathie und Patientenkommunikation? Ziemlich blauaeugiger Vorschlag.

davo
18.05.2013, 15:33
"Allerdings wollten zu wenige wirklich als Arzt arbeiten."

Das ist denke ich eine vollkommen falsche Prämisse. Wenn man sich die Daten anschaut sieht man dass die überwältigende Mehrheit der Medizin-Absolventen nachher auch als Arzt arbeitet.

"Montgomery verwies vor diesem Hintergrund noch einmal auf den Mangel an Landärzten."

Dass kaum jemand am Land arbeiten will wird bei 4,0-Abiturienten nicht anders sein als bei 1,0-Abiturienten. Da braucht es solide finanzielle Anreize.

Joyanne
18.05.2013, 15:47
Puuh, bei solchen Vorschlägen bin ich dankbar, dass ich meinen Studienplatz schon habe ;)

bugger
18.05.2013, 15:51
Ich halte es aber für unrealistisch... Zu teuer, NC-frei bei der Masse an Interessenten nicht organisierbar etc.
Vielleicht eine Art TMS und wer im TMS gut ist, kommt ins Assesment-Center... Aber ändern wird sich eh nix, Abinote ist das zZ beste Kriterium zum Studienerfolg, und so lange das genug Ärzte produziert, dürfte die Motivation gering sein, so viel Geld auszugeben

Nächste Woche kommt Montgomery an unsere Uni (wo er, wie ich festgestellt habe immer noch Oberarzt ist) und hält einen Vortrag, vielleicht präzisiert er da ja seine Vorschläge, mal gucken...

SuperSonic
18.05.2013, 17:19
Meiner Meinung nach muessen Studienplaetze nach einem fairen und objektiven Kriterium vergeben werden, und diese Vorraussetzung erfuellt in Deutschland derzeit nur das Abitur.
Wenn es das Abitur im Sinne von "bundeseinheitliches Zentralabitur" gäbe, könnte das tatsächlich ein faires und objektives Vergabekriterium sein... Derzeit sind wir aber noch weit, weit davon entfernt.

Hades
18.05.2013, 18:26
Ich fordere auch ne Menge Sachen, sind alle ungefähr genauso realistisch.

Schubbe
18.05.2013, 19:34
Aber ändern wird sich eh nix, Abinote ist das zZ beste Kriterium zum Studienerfolg, und so lange das genug Ärzte produziert, dürfte die Motivation gering sein, so viel Geld auszugeben

Das Problem ist, dass nicht nach anderen Kriterien gesucht wird. Das Abitur ist darüberhinaus auch nicht vergleichbar etc. pp. Die Diskussion haben wir schon oft genug geführt.

Ich denke hier wird etwas mehr reininterpretiert, als am Ende da steht. Man handelt den Preis runter, nicht hoch und genauso läuft das hier ab: Erst abstruse Forderungen stellen/Ideen äußern und damit medienwirksam eine Debatte anregen, um so Veränderungen in kleinen Schritten herbeizuführen.

Kackbratze
18.05.2013, 23:27
Welche denn? Es geht nicht um mehr Studienplätze (was eher sinnvoll wäre), sondern nur um eine Pseudoneuverteilung einer weiterhin knappen Ressource.

the.animal2009
19.05.2013, 00:40
ich denke, eine Möglichkeit wäre, dass man zunächst alle zulässt und dann kräftig aussiebt, so wie es in einigen ländern der fall ist.

Muriel
19.05.2013, 08:37
Super Sache das Aussieben! Dann werden endlich die Vorkliniksklausuren mit den wichtigsten Fächern des Studiums überhaupt endlich mal richtig schwierig, damit man auch die zu vielen 35000 Studenten aussieben kann, die ja sonst alles verstopfen. Und es fördert grandios den Zusammenhalt und die Stimmung eines Semesters. Die Praxisrelevanz dieser Siebemethode, die so selbstverständlich nur und ausschließlich die besten Ärzte in spe selektieren wird, ist ja eh offensichtlich :-top

Coxy-Baby
19.05.2013, 09:14
Wie oft hatten wir diese Diskussion jetzt schon hier? Am Ende stellen wir fest, dass es keinen Test gibt der genug spezifisch und sensitiv ist für "gute Ärzte" (was immer das auch sein darf)... dass das Abi aber ein halbwegs guter Prädiktor für den Studienabschluss an sich ist?kann man ja noch gerne aufwerten mit Tests ala HamNat. Alles andere wie irgendwelche Interviews zum Testen von Softskills halte ich für pseudowissenschaftliche Augenwischerei.....

Relaxometrie
19.05.2013, 10:36
Nächste Woche kommt Montgomery an unsere Uni (wo er, wie ich festgestellt habe immer noch Oberarzt ist) und hält einen Vortrag, vielleicht präzisiert er da ja seine Vorschläge, mal gucken...
Das klingt interessant. Schreib und doch bitte, was er in seinem Vortrag gesagt hat.

Über den zu Anfang dieses Threads verlinkten Artikel kommt man auf diesen:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/medizinstudium-unis-waehlen-ihre-studenten-bei-aufnahmetests-aus-a-855872.html

Ok...ist leider wieder ein SpOn-Artikel. Aber wenn zumindest das Grobe in dem Artikel stimmt, ist es so, daß die meisten Unis eh schon eigene Auswahlverfahren haben. Ist es richtig, so wie es in dem Artikel steht? Hochschulstart.de vergibt demnach nur noch 40% der Studienplätze (20% an die Jahrgangsbesten, 20% an Leute auf der Warteliste). Die restlichen 60% der Studienplätze werden von den Unis selbst vergeben. Das konnten sie meines Wissens nach früher auch schon machen, haben aber den Aufwand gescheut und haben die Studienplätze an die ZVS zurückgegeben, welche sie dann verteilt hat.

Wenn ich mir diese höchst aufwändigen Verfahren der einzelnen Unis durchlese, nach denen sie die Studenten aussuchen, kommen mir allerdings Zweifel, ob das nötig ist. Einerseits bekommen dadurch viele unterschiedliche Personen die Chance, mit ihrer Sonderleistung einen Studienplatz zu bekommen, weil jede Uni andere Kriterien anlegt. Aber was für ein Aufwand, sich da als Bewerber zurechtzufinden und durchzuwühlen.

Der Andrang auf die Medizinstudienplätze ist einfach immer riesengroß, und solange auch nur ein Bewerber ohne Studienplatz bleibt, wird es immer die Diskussion um das Vergabeverfahren geben.
Meine wissenschaftlich unfundierte und nicht mit Studien untermauerte Meinung: Das alte ZVS-Verfahren war völlig ausreichend.
Aber vielleich sehe ich das auch zu altmodisch, und es macht den Bewerbern Spaß, sich Wartesemester um Wartesemester immer wieder quer durch Deutschland zu bewerben und auf Assessment-Center-Tour zu gehen.

Miyu
19.05.2013, 11:00
ich denke, eine Möglichkeit wäre, dass man zunächst alle zulässt und dann kräftig aussiebt, so wie es in einigen ländern der fall ist.

Und in welchen Hoersaelen sollen die 35000 Leute sitzen? Fußballstadien?

WackenDoc
19.05.2013, 11:04
Über so ein Auswahlverfahren wie es in dem SpOn-Artikel beschrieben wurde, hab ich auch mal was gelesen.

Da ging es dann u.a. drum, dass ein Patient gefüttert werden musste und der Bewerber musste dann gleichzeitig feststellen, dass dem noch die Decke gerichtet werden muss (oder sowas in der Art). Halte ich für Schwachsinn. Derjenige bewirbt sich ja um einen Medizinstudienplatz und nicht für einen Ausbildungsplatz als Pfleger. Außerdem heisst es ja nicht, dass einer, der das beachtet, empathischer oder was weiss ich ist, sondern evtl. hat der nur in seiner Ausbildung (oder einem Praktikum) gelernt, dass man drauf achten soll.

Und wer sagt denn, dass Empathie das Hauptproblem ist?

Ich stell mal ne ganz ketzerische These auf:
Sollte man nicht die zum Studium auswählen, die die besten Strategien gegen Burn-Out haben und die, die sich am besten abgrenzen können?

Ich fand das alte System mit Abi-Schnitt und Medizinertest deutlich besser als das, was wir aktuell haben.
Damals waren ja auch noch zusätzlich Quoten für Wartezeit und Auswahl durch die Hochschule drin.

Kandra
19.05.2013, 11:27
Wieso führt man nicht gleich ein, dass nur diejenigen einen Medizinstudienplatz bekommen, die exklusive Geburt in ihrem Leben schon mindestens 2 Wochen am Stück im Krankenhaus gelegen sind? Schließlich wissen die genau wie sich das anfühlt und können sich prima in ihre Patienten hineinfühlen :-P

milz
19.05.2013, 19:15
Ich würde einen Eignungstest für Politiker gut finden, z.B. betreffs einschlägiger fachlicher Kenntnisse, wenn ein bestimmtes Ministerium besetzt wird.

Herzchirurg_90
19.05.2013, 21:21
Hallo,

an sich ist das eine sehr gute Idee! Die Frage lautet nur, wan denn solche "Eignungstest" eingeführt werden!?

Mir ist aufgefallen, dass SEHR VIEL BERICHTET/GEREDET wird ... LETZENDLICH jedoch NICHTS durch die Politiker geändert wird!
---> Deshalb meine Meinung zu diesen ganzen Beiträgen: Irgendeine billige und DUMME Masche (vieler) Politiker Wähler zu gewinnen

Ach und noch was an die Politiker:
Anstatt in millionen teure Flughäfen (s. Berlin) oder Drohnen zu investieren wäre es DOCH mal zur ABWECHSELUNG ANGEBRACHT DERARTIGE BEITRÄGE IN BILDUNG zu investieren!
Ich kann diese GELDVERSCHWENDUNG einiger Politiker wirklich nicht verstehen ( ... und dann wird gesagt, dass es KEIN GELD FÜR MEHR STUDIENPLÄTZE GIBT ... Entschuldigung aber DAS MACHT MICH STINKSAUER!!!)

Ich verliere allmählich meinen Glauben an den deutschen Staat :( ... ... die Frage WARUM das alles ?? Kann ich mir einfach nicht beantworten

maxz
19.05.2013, 21:35
Hallo,

Mir ist aufgefallen, dass SEHR VIEL BERICHTET/GEREDET wird ... LETZENDLICH jedoch NICHTS durch die Politiker geändert wird!


Ist doch Standard.

Coxy-Baby
19.05.2013, 21:49
Was ich mich ja immer bei den Prästudenten mit nichausreichendem Abischnitt frage ist woher die Vermutung kommt, dass man einen knallharten Auswahltest mit Hopp oder Topp (für den Rest des Lebens) bestehen wird...
Wenn ihr so konsequent seit dann macht doch einmal den Test in Österreich mit und wenn es nicht reicht, dann sucht ihr euch ein anderes Studienfach.