SkYSkYSkY
21.05.2013, 16:59
Hey,
ich hatte heute den ersten Tag Blockpraktikum in der Hämatologie/Onkologie. Wir haben hier verschiedene Blutbilder bekommen über die wir uns Gedanken machen sollen und die Freitag in einer Prüfung auch abgefragt werden. Leider gibt es zu dem jeweiligen Blutbild keine weiteren Info's wie Anamnese, weitere gewünschte Werte etc.... darum is die Auswertung natürlich nur eingeschränkt möglich. Meines sieht wie folgt aus:
WBC 13,82 (10^3/uL)
RBC 1,67 (10^3/uL)
HGB 3,9 (mmol/L)
HCT 0,188 (L/L)
MCV 112,6 (fL)
MCH 2,335 (fmol)
MCHC 20,7 (mmol/L)
PLT 259 (10^3/uL)
RDW-SD 83,4 (fL)
RDW-CV 26,6 (%)
PDW 13,2 (fL)
MPV 11,0 (fL)
Retikulozyten 22,68 %
Das maschinelle Differentialblutbild sagt uns folgendes:
NEUT 87,1 % mit 12,03 (10^3/uL)
LYMPH 8,5 % mit 1,18
MONO 3,9 % mit 0,54
EO 0,2 % mit 0,03
BASO 0,3 % mit 0,04
Bemerkung: Anisozytose
Hier die Fragen mit meinen Überlegungen:
Es handelt sich ja um eine hyperchrome, makrozytäre Anämie. Hier würde man ja sofort an eine perniziöse Anämie durch Vit. B12 oder Folsäuremangel denken. Allerdings passt hier die Hyperregeneration mit einer Retikulozytose von 22 % nicht so richtig. Diese verfälscht ja auch zugleich das MCV, weil ja die Reti's größer sind und die Zählmaschine täuschen, richtig?
Außerdem verwirrt mich die Leukozytose mit Neutrophilie. Im wirklichen Leben würde man wahrscheinlich am ehesten einen zusätzlichen Infekt vermuten..... aber bei einem konstruierten Beispiel fragt man sich ja immer gleich wo der Haken ist und ob sie einen damit nur verwirren wollen. Denn eine Infektanämie ist ja nun auch nicht klassisch makrozytär, oder?
Darum wäre meine Verdachtsdiagnose jetzt eine hämolytische Anämie. Leider gibt es wie gesagt keine weiteren Werte wie LDH, Bili und so... aber dazu passt ja die massive Retikulozytose und die dadurch bedingten Makrozyten.
Aber auch eine perniziöse Anämie wäre ja denkbar, wenn die Retikulozytose durch eine bereits erfolgte Vit. B 12 Gabe bedingt ist, oder?
2. Frage: 3 Differentialdiagnosen in Reihenfolge nach Bedeutung: Hämolytische Anämie, perniziöse Anämie, Blutungsanämie ( ich weiß, passt irgendwie nich.... aber was anderes passt erst recht nicht ^^)
3. Diagnostische Maßnahmen: Coombs-Test, LDH, ind. Bili, E'lyte insb. Kalium, Eisenstatus, CRP,
Therapeutische Konsequenzen kann ich ja nachlesen. Und wie würdet ihr die Leukozytose beurteilen?
Was haltet ihr davon? Bin ich auf dem richtigen oder auf dem Holzweg? :-)
Vielen Dank schonmal für eventuelle Anregungen.
ich hatte heute den ersten Tag Blockpraktikum in der Hämatologie/Onkologie. Wir haben hier verschiedene Blutbilder bekommen über die wir uns Gedanken machen sollen und die Freitag in einer Prüfung auch abgefragt werden. Leider gibt es zu dem jeweiligen Blutbild keine weiteren Info's wie Anamnese, weitere gewünschte Werte etc.... darum is die Auswertung natürlich nur eingeschränkt möglich. Meines sieht wie folgt aus:
WBC 13,82 (10^3/uL)
RBC 1,67 (10^3/uL)
HGB 3,9 (mmol/L)
HCT 0,188 (L/L)
MCV 112,6 (fL)
MCH 2,335 (fmol)
MCHC 20,7 (mmol/L)
PLT 259 (10^3/uL)
RDW-SD 83,4 (fL)
RDW-CV 26,6 (%)
PDW 13,2 (fL)
MPV 11,0 (fL)
Retikulozyten 22,68 %
Das maschinelle Differentialblutbild sagt uns folgendes:
NEUT 87,1 % mit 12,03 (10^3/uL)
LYMPH 8,5 % mit 1,18
MONO 3,9 % mit 0,54
EO 0,2 % mit 0,03
BASO 0,3 % mit 0,04
Bemerkung: Anisozytose
Hier die Fragen mit meinen Überlegungen:
Es handelt sich ja um eine hyperchrome, makrozytäre Anämie. Hier würde man ja sofort an eine perniziöse Anämie durch Vit. B12 oder Folsäuremangel denken. Allerdings passt hier die Hyperregeneration mit einer Retikulozytose von 22 % nicht so richtig. Diese verfälscht ja auch zugleich das MCV, weil ja die Reti's größer sind und die Zählmaschine täuschen, richtig?
Außerdem verwirrt mich die Leukozytose mit Neutrophilie. Im wirklichen Leben würde man wahrscheinlich am ehesten einen zusätzlichen Infekt vermuten..... aber bei einem konstruierten Beispiel fragt man sich ja immer gleich wo der Haken ist und ob sie einen damit nur verwirren wollen. Denn eine Infektanämie ist ja nun auch nicht klassisch makrozytär, oder?
Darum wäre meine Verdachtsdiagnose jetzt eine hämolytische Anämie. Leider gibt es wie gesagt keine weiteren Werte wie LDH, Bili und so... aber dazu passt ja die massive Retikulozytose und die dadurch bedingten Makrozyten.
Aber auch eine perniziöse Anämie wäre ja denkbar, wenn die Retikulozytose durch eine bereits erfolgte Vit. B 12 Gabe bedingt ist, oder?
2. Frage: 3 Differentialdiagnosen in Reihenfolge nach Bedeutung: Hämolytische Anämie, perniziöse Anämie, Blutungsanämie ( ich weiß, passt irgendwie nich.... aber was anderes passt erst recht nicht ^^)
3. Diagnostische Maßnahmen: Coombs-Test, LDH, ind. Bili, E'lyte insb. Kalium, Eisenstatus, CRP,
Therapeutische Konsequenzen kann ich ja nachlesen. Und wie würdet ihr die Leukozytose beurteilen?
Was haltet ihr davon? Bin ich auf dem richtigen oder auf dem Holzweg? :-)
Vielen Dank schonmal für eventuelle Anregungen.