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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Durch Gehalsverzicht an geregelte Arbeitszeiten zu kommen? Arbeitszeiten Zukunft?



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MediJulia
31.05.2013, 08:19
Wenn man in der Patientenversorgung, gerade im Krankenhaus arbeiten will, ist es halt doch in den meisten Fächern so, dass Patienten auch abseits der normalen Bürozeiten versorgt werden müssen.
Teilzeitarbeit ist heutzutage bereits vielfach möglich. Böses Blut kann es allerdings geben, wenn zu viele Teilzeitkollegen nicht am Dienstsystem teilnehmen/ nicht auch mal bei Bedarf länger bleiben können und die Dienste/ entsprechende Aufgaben sich somit auf weniger Schultern verteilen.
Leider ist das Angebot an Kinderbetreuung in Deutschland heutzutage nicht auf dem Stand der Zeit, vielmehr eine Zumutung, sodass gerade die Betreuung abseits der normalen Bürozeiten doch vielfach mit erheblichem Organisationsaufwand verbunden ist.
Organisation von gerechten Arbeitszeiten ist schon auch in der Verantwortung der Mitarbeiter. Arbeitgeber können gute Rahmenbedingungen schaffen, zum Beispiel durch das Angebot von Teilzeitstellen, gutem Stellenschlüssel, guter Bezahlung etc. Was die Abteilungen dann daraus machen hängt wiederum von den Mitarbeitern ab.
Man muss sich, wenn man Medizin studiert, weil man in der Patientenversorgung arbeiten möchte, schon dessen bewusst sein, dass man auch an Wochenenden und nachts arbeiten wird, wenn auch möglicherweise in Teilzeit. Wenn man sich das überhaupt nicht vorstellen kann, dann sollte man das Ganze nochmals überdenken. Oder ein Fach mit früher Niederlassungsmöglichkeit wählen, dann werden Dienste seltener.

Ich wusste gar nicht, dass Teilzeitkräfte die Möglichkeit haben keine Dienste zu machen. Ich kannte es meistens so, dass die Teilzeitkräfte ungefähr genauso viele oder etwas weniger hatten als die Vollkräfte. Aber ich hatte auch mehr mit 75 und 80% Stellen als mit 50% Stellen zu tun.

Um nochmal auf den Ausgangspost einzugehen:
1. Kann man geregelte Arbeitszeiten bekommen, wenn man bereit ist, dafür auf Gehalt zu verzichten? Kann ich zum Beispiel einfach so eine Halbtagsstelle bekommen (ohne Kinder, etc)?
Teilzeitarbeit ist nicht an Kinder haben gebunden. Anspruch auf Teilzeitarbeiten hat prinzipiell erstmal jeder. Es nutzen
nur in der Regel eher die, die Kinder haben und davor arbieten die meisten voll. Was man aber nicht vergessen darf: Durch Teilzeitarbeit verlängert sich (wie schon mal hier erwähnt) auch die Assistenzarztzeit, weil entsprechend nur der Anteil von der Zeit angerechnet wird. Das kann unter Umständen für diejenigen, die schnell fertig werden wollen um in eine Praxis zu kommen ein wichtig sein.

bzgl. der 60-Stunden-Woche:
Meinst du da inkl. Dienste oder ohne? Ich kenne Kliniken oder einzelne Stationen, wo wegen Personalmangel und evtl auch manchmal schlechter Organisation die Ärzte üblicherweise 7-19uhr arbeiten, ohne Freizeitausgleich oder Überstundenbezahlung - und dann kommen die Dienste da ja noch drauf.
Das gibts immer noch, ja, aber bei Praktika während des Studiums kann man sich verschiedene Kliniken ansehen und merkt dort, dass es auch anders geht. Ich hab auch Stationen erlebt, wo pünktlich gehen oder 1Stunde länger die Regel war.

Bei der Anzahl der Dienste ist das auch von Haus zu Haus und von Station zu Station unterschiedlich, das hängt nicht unbedingt von der Fachrichtung ab. Mancherorts sind es nur 3-4Dienste pro Monat und woanders 6-8Dienste/Monat.

Die Spannbreite ist groß. Es ist kein reiner Bürojob, wo man immer pünktlich den Stift fallen lassen kann (was da sicherlich auch nicht immer möglich ist, ich will da gar keine Diskussion in die Richtung entfachen), ist klar, aber man kann auch ein Leben neben dem Beruf haben. :-meinung

Peter_1
31.05.2013, 10:00
Ich kann diesen Schwachsinn mit "Generation Y" nicht mehr hören. Tatsache ist mit Sicherheit, dass auch viele der Angehörigen der Generationen vorher weniger gearbeitet hätten, wenn sie denn überhaupt die Option gehabt hätten.
Die meisten hatten nur diese Option nicht, da es genug Ärzte gab, viele haben sogar zum Teil unentgeltlich gearbeitet um ihren FA fertig zu bekommen. Es gab einfach keine Auswahlmöglichkeiten wie heute, als angestellter Arzt musste man sich viel mehr gefallen lassen (angefangen vom Kasernenton, über die Arbeitszeit usw.). Ist das nun eine tolle freiwillige ("Generations")Leistung, oder nicht vielmehr dem Arbeitsmarkt und den damals noch festgefahreneren Rollenklischees geschuldet? Eine weitere Tatsache ist nämlich, dass die Männer/Frauenrrollen vielleicht mittlerweile ein wenig aufweichen (bei einigen Wortmeldungen hier sieht man aber das es noch dauern wird). Der heute 60j. Chefarzt der seinem Ass.arzt der "Generation Y" von seinem eigenen selbstverständlichen 70-st. Engagement vorschwärmt, der hat häufig eigene Kinder, hat sich aber nie Gedanken darüber gemacht, dass er Familie und Karriere nur parallel ermöglichen konnte weil seine Frau (mit meist zu dieser Zeit noch schechterer Ausbildung) den Löwenanteil der Familienarbeit geleistet hat. Die Selbstschulterklopferei des Chefarztes beruht auf vollkommener Ausblendung der Familie und selbstverständlicher Voraussetzung der Übernahme der Familienorganisation durch die Frau. Wenn dieser 60.j. CA nun in die Oparolle kommt und sieht, dass er bei den eigenen Kindern eigentlich gar nicht an der Entwicklung beteiligt war, dann habe ich auch manchen dieser "harten Kerle" schon grübeln sehen, obr er nicht doch was verpasst hat.
Heutzutage haben viele Frauen eine deutlich bessere Ausbildung (häufig sogar besser als die Männer), wollen auch in ihrem Job trotz Familie arbeiten, fordern mehr Beteiligung der Männer an Familie. Männer mit der Einstellung des 60.j. Chefarztes hätten heutzutage deutlich mehr Schwierigkeiten auf dem Beziehungsmarkt wie sie sich vielleicht vorstellen können.
Die Menschen haben sich doch nicht bewusst geändert im Sinne von "die Generation Y" ist heute bewusst ganz anders drauf wie die "harten Kerle" der vorherigen Generation. Die Arbeitsumstände haben sich geändert und die heutige Ärztegeneration hat eben mehr Optionen als frühere Generationen und erstmalig auch die Chance Veränderungen einzufordern, manchmal hat man den Eindruck die alten Säcke sind irgendwie neidisch.

Grüße,
Peter (Angeh. d. Generation X, falls man auf diesen Gernerationsquatsch steht)

P.S: @ TE, wenn Dir Medizin Spass macht, dann mach es doch einfach, es wird sich schon ein passendes Jobkonzept für Dich finden, da bin ich mir sicher.

CD95
31.05.2013, 12:03
P.s Generation Y sind übrigens alle ab `80. Und auch ich bin darunter, und hatte sechs Jahre Wartezeit.
Stimmt auch nicht- in einem der letzten Ärzteblätter stand zur Generation Y gehören alle ab 1985! ;)

Sticks
31.05.2013, 12:16
Stimmt auch nicht- in einem der letzten Ärzteblätter stand zur Generation Y gehören alle ab 1985! ;)

Und meine Quelle sagte `80. Aber darüber möchte ich mich nicht streiten, und auch in deinem Falle liege ich in dieser Y Genration.

Ich muss dem Schreiber des letzten langen Textes recht geben! Die "GenerationY" ist so, weil sie es kann.

Miss_H
31.05.2013, 14:11
Ich muss dem Schreiber des letzten langen Textes recht geben! Die "GenerationY" ist so, weil sie es kann.

Natürlich auch weil sie es kann, aber halt auch weil sie es will.
Wie Peter schon geschrieben hat, heute machen sich die Leute mehr Gedanken was sie im Leben wollen. Und Viele wollen halt Familie und Beruf vereinbaren können. Früher war es eher üblich, dass die Frau sich um die Kinder gekümmert hat. Das man heute als Frau studieren und arbeiten kann (und das sogar mit Kind) ist nur so, weil Frauen (und Männer) dafür gekämpft haben. Natürlich ist es einfacher Forderungen zu stellen, wenn es einen Mangel an Ärzten gibt, aber es erfordet auch einen gewissen Mut.

Miyu
31.05.2013, 15:47
Ich finde es nach wie vor bedenklich, dass es hier offensichtlich als makelbehaftet gilt, wenn man sein Leben nicht ausschließlich auf den Job ausrichtet. Wenn Generation Y bedeutet, Wert auf eine angemessene work-Life-Balance zu legen, gehoere ich ihr gerne an.

Sticks
31.05.2013, 15:57
Ich hab nicht gesagt das man jeden Tag 20 Stunden arbeiten muss, und konnte ja auch nur für mich sprech.
Es kann ja später jeder so machen wie er gerne möchte.

Joyanne
31.05.2013, 16:38
Ich hab nicht gesagt das man jeden Tag 20 Stunden arbeiten muss, und konnte ja auch nur für mich sprech.


Das macht dann 4 Stunden Schlaf MAXIMAL xD

Miss_H
01.06.2013, 16:50
http://www.zeit.de/2013/19/manager-erfolg-einsatz
Passt ziemlich gut hier hin

SuperSonic
01.06.2013, 17:40
Das macht dann 4 Stunden Schlaf MAXIMAL xD
Was einem ganz "normalen" Bereitschaftsdienst z. B. in der Inneren entspricht.

Miss_H
01.06.2013, 18:09
Was einem ganz "normalen" Bereitschaftsdienst z. B. in der Inneren entspricht.

Und weil das gesamte Arbeitsleben nur aus Bereitschaftsdiensten und keinen freien Tagen und keinen normalen Diensten besteht...

Sticks
01.06.2013, 22:44
Hier kann man aber auch nichts ohne weitere Diskusionen Posten. 20 Stunden war nur eine Zahl die ich genannt hatte, ich hätte auch 27 pro Tag schreiben können.

JMakai
04.06.2013, 10:52
Noch mal ich, Threadersteller. :)
Wollte mich nur nochmal bedanken, waren echt aufschlussreiche Antworten dabei. Bin aber unterm Strich jetzt optimistischer..

McDreamy
05.06.2013, 17:29
@TE

Ich geb dir nur diesen einen Rat:
such dir einen Beruf, der dir so richtig umfassend Spass macht. Dann ist das mit den Überstunden sowieso erstmal zweitrangig (v.a. wenn es eher Ausnahmen sind). Landest du hingegen bei einer Tätigkeit, die dich langweilt oder sogar auf Dauer anödet, dann wird es dir schwer fallen, auch nur 15 Stunden in der Woche zu arbeiten.

daCosta
12.06.2013, 22:11
Wo soll das Mehr an Ärzten bei stagnierender Anzahl von Studienplätzen herkommen?

Man muss die Arbeit im Krankenhaus einfach (wieder) attraktiver machen durch mehr spezialisiertes und professionelles Personal.
Beispielsweise gibt es jetzt schon den Chirurgisch Technischen Assistent, evtl. gibts für den Internisten auch Assistenten, die Briefe vorbereiten, Blutabnahmen machen und Zugänge legen, EKGs schreiben usw.

Blockpraktikanten/PJler und Famulanten sollte man im Sinne der Personalbindung/-suche versuchen fürs Haus zu gewinnen.

Sticks
13.06.2013, 05:57
Ich glaube nicht das der Chirurgisch Technische Assistent die Arbeit für einen Assidtenzarzt Atraktiver macht. Denn überall wo dieser ist, ist kein Assistenzarzt und lernt in dem Moment auch nichts. Habe oft mit welchen gearbeitet. Sie sind oft sinnvoll. Keine frage. Aber sie machen es doch für uns nicht attraktiver. Am Anfang Haken halten gehört für einen Assi dazu. Und er wird anstatt dessen bestimmt nicht gleich die OP durchführen dürfen.

daCosta
13.06.2013, 10:39
Da es ja hier unüblich ist z.B. in der Orthopädie mechanische Systeme zu haben, die ein Bein oder einen Arm halten macht das mit dem CTA durchaus Sinn. So kannst du bei einer Hüft-TEP, die in Rückenlage operiert wird (ohne das mechanische System, das eine Extremität festhalten kann) als 2. Assistenz genau auf der anderen Seite des OPs stehen und siehtst für ca.2h nichts. Gerade für Studenten ist die Situation eher wenig förderlich, wenn man sie fürs Fach begeistern will.
Ähnliches gilt für Arthroskopien der Schulter. Du kannst dich besser als Zuschauer auf die Arhtroskopie konzentrieren, wenn du nicht einen Arm für 2h halten musst. Letztendlich wäre es natürlich billiger so ein mechanisches System anzuschaffen, habe da auch mal nachgefragt in der Uniklinik, warum das nicht gemacht wird: Die 1x Investition von 4000-5000€ wär ihnen das nicht wert.
Sollte ein CTA jedoch die 1. Assistenz mit vollem Blick aufs OP Feld übernehmen, hast du natürlich Recht. Aber an mancher Klinik fehlt halt das Personal.

Ansonsten übernimmt der CTA viele Aufgaben, die in den 70er Jahren und im Ausland heute, Schwestern oder Schwestern mit Spezialausbildung gemacht haben: Blut/Viggos, Wundversorgung auf der Station usw.
Gerade mit den Viggos würde es Sinn machen, dass das von jmd gemacht wird, der dauerhaft auf der Station ist: Um 12 Uhr kriegt ein Patient eine i.v. Antibiose, Viggo läuft nicht mehr, Chirurgen sind im OP, Patient kriegt bis 4 Uhr keine neue Viggo deshalb und damit auch keine Antibiose. Konsequenz: Patient und Schwester wenig begeistert.
Letztendlich muss zumindest in der Theorie auch der Chirurgieassi ein Ende des Arbeitstages um 4-6 Uhr absehen können.
Wenn jedoch um 4 Uhr noch Viggos, Blut, Briefe, Stationsarbeit warten und man regelmäßig bis 7-9 Uhr deswegen (!) bleibt, ist das ganze halt wenig attraktiv.
Dass bei einem Verbrennungstrauma, dass um 14 Uhr beginnt, der Tag nunmal länger wird, dürfte ja klar sein.

Sticks
13.06.2013, 11:01
Da es ja hier unüblich ist z.B. in der Orthopädie mechanische Systeme zu haben, die ein Bein oder einen Arm halten macht das mit dem CTA durchaus Sinn. So kannst du bei einer Hüft-TEP, die in Rückenlage operiert wird (ohne das mechanische System, das eine Extremität festhalten kann) als 2. Assistenz genau auf der anderen Seite des OPs stehen und siehtst für ca.2h nichts. Gerade für Studenten ist die Situation eher wenig förderlich, wenn man sie fürs Fach begeistern will.
Ähnliches gilt für Arthroskopien der Schulter. Du kannst dich besser als Zuschauer auf die Arhtroskopie konzentrieren, wenn du nicht einen Arm für 2h halten musst. Letztendlich wäre es natürlich billiger so ein mechanisches System anzuschaffen, habe da auch mal nachgefragt in der Uniklinik, warum das nicht gemacht wird: Die 1x Investition von 4000-5000€ wär ihnen das nicht wert.
Sollte ein CTA jedoch die 1. Assistenz mit vollem Blick aufs OP Feld übernehmen, hast du natürlich Recht. Aber an mancher Klinik fehlt halt das Personal.

Ansonsten übernimmt der CTA viele Aufgaben, die in den 70er Jahren und im Ausland heute, Schwestern oder Schwestern mit Spezialausbildung gemacht haben: Blut/Viggos, Wundversorgung auf der Station usw.
Gerade mit den Viggos würde es Sinn machen, dass das von jmd gemacht wird, der dauerhaft auf der Station ist: Um 12 Uhr kriegt ein Patient eine i.v. Antibiose, Viggo läuft nicht mehr, Chirurgen sind im OP, Patient kriegt bis 4 Uhr keine neue Viggo deshalb und damit auch keine Antibiose.



Was ich meine ist, dass der Platz den der CA einnimmt in dem Moment nicht von einem Assi besetzt wird der was lernen kann. Und damit meine ich auch die zwei Stunden Hakenhalten auf der Seite wo man nichts sieht! Denn der Assi der doch durch den CA eingespart wird, wird doch nicht im gleichen Zuge auf die andere Seite dürfen um die OP zu machen oder dort noch eventuell neben dem ersten Assi weiter im Weg zu stehen. Das sich einer ungewaschen abgelöst durch einen CA die OP anschaut hab ich noch nie erlebt, da immer andere Arbeit angefallen ist. Entlastend ist es doch dann eher, dass der Assi Zeit hat andere Sachen zu erledigen, sprich zu arbeiten. Leider ist meine Erfahrung die, dass die Zeit nicht dafür genutzt werden kann die Zeit in "lernen durch Schauen" zu investieren.

daCosta
13.06.2013, 11:08
Also ich seh den Lerneffekt bei 2h Beinhalten auf der Seite, wo man keinen Blick auf das OP-Feld hat, als sehr gering bis nicht vorhanden an. Vielleicht hat man einen Operateur, der einem trotzdem was erklärt, jedoch sieht man halt nichts.

Soweit ich dich verstehe, beschreibst du folgende Situation: Der CTA ist Assistenz im OP und der Assistenzarzt macht gleichzeitig Stationsarbeit. Da gebe ich dir völlig Recht, das ist wenig sinnvoll.

Miyu
13.06.2013, 11:31
Da es ja hier unüblich ist z.B. in der Orthopädie mechanische Systeme zu haben, die ein Bein oder einen Arm halten macht das mit dem CTA durchaus Sinn. So kannst du bei einer Hüft-TEP, die in Rückenlage operiert wird (ohne das mechanische System, das eine Extremität festhalten kann) als 2. Assistenz genau auf der anderen Seite des OPs stehen und siehtst für ca.2h nichts. Gerade für Studenten ist die Situation eher wenig förderlich, wenn man sie fürs Fach begeistern will.
Ähnliches gilt für Arthroskopien der Schulter. Du kannst dich besser als Zuschauer auf die Arhtroskopie konzentrieren, wenn du nicht einen Arm für 2h halten musst. Letztendlich wäre es natürlich billiger so ein mechanisches System anzuschaffen, habe da auch mal nachgefragt in der Uniklinik, warum das nicht gemacht wird: Die 1x Investition von 4000-5000€ wär ihnen das nicht wert.
Sollte ein CTA jedoch die 1. Assistenz mit vollem Blick aufs OP Feld übernehmen, hast du natürlich Recht. Aber an mancher Klinik fehlt halt das Personal.

Ansonsten übernimmt der CTA viele Aufgaben, die in den 70er Jahren und im Ausland heute, Schwestern oder Schwestern mit Spezialausbildung gemacht haben: Blut/Viggos, Wundversorgung auf der Station usw.
Gerade mit den Viggos würde es Sinn machen, dass das von jmd gemacht wird, der dauerhaft auf der Station ist: Um 12 Uhr kriegt ein Patient eine i.v. Antibiose, Viggo läuft nicht mehr, Chirurgen sind im OP, Patient kriegt bis 4 Uhr keine neue Viggo deshalb und damit auch keine Antibiose. Konsequenz: Patient und Schwester wenig begeistert.
Letztendlich muss zumindest in der Theorie auch der Chirurgieassi ein Ende des Arbeitstages um 4-6 Uhr absehen können.
Wenn jedoch um 4 Uhr noch Viggos, Blut, Briefe, Stationsarbeit warten und man regelmäßig bis 7-9 Uhr deswegen (!) bleibt, ist das ganze halt wenig attraktiv.
Dass bei einem Verbrennungstrauma, dass um 14 Uhr beginnt, der Tag nunmal länger wird, dürfte ja klar sein.

Bei all den Schulterarthroskopien, bei denen ich schon war, habe ich noch nie einen Arm 2h lang festgehalten. Und warum man sich beim Halten des Armes nicht auf die OP konzentrieren kann... Naja, das erschließt sich mir nicht.
Bei den Hueft-TEPs hast du sicher recht, dass sie fuer den 2. Assistenten nicht sonderlich spannend sind. Ich habe allerdings noch nie das von dir angesprochene mechanische System gesehen. Dementsprechend waere auf der Position ein technischer Assistent vielleicht sinnvoll, vor allem, wenn es keine PJler gibt. Ich haette allerdings eher Vorbehalte, dass einem dann die 1.Assistenzen floeten gehen, die fuer die Weiterbildung ja durchaus wichtig sind.