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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Durch Gehalsverzicht an geregelte Arbeitszeiten zu kommen? Arbeitszeiten Zukunft?



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JMakai
27.05.2013, 13:44
Hallo,

hab die Forensuche schon benutzt, aber nicht direkt was dazu gefunden (hab die Erfahrung gemacht, dass Fragen zu "Arbeitszeiten" hier ungern gesehen sind...) - vielleicht hab ich aber auch irgendwas falsch gemacht.

Folgendes: ich stehe noch vor dem Medizinstudium, aber eine geregelte Arbeitszeit ist mir SEHR wichtig (so 45-Stunden-Woche). Jetzt ist mir aber auch klar, dass man als Arzt nicht gerade von geregelten Arbeitszeiten ausgehen kann. Aber solche Horrorgeschichten von 60 Stunden und mehr schrecken mich echt ab.
Gäb's in der Medizin die 40-Stunden-Woche wäre ich sofort dabei. So komm ich ins Grübeln...

Meine Fragen daher:
1. Kann man geregelte Arbeitszeiten bekommen, wenn man bereit ist, dafür auf Gehalt zu verzichten? Kann ich zum Beispiel einfach so eine Halbtagsstelle bekommen (ohne Kinder, etc)?
2. Wie werden sich die Arbeitszeiten in Zukunft entwickeln? Sie sind ja schon gesunken. Besteht Hoffnung auf zumindest anständigere Verhältnisse, wenn ich mit dem Studium fertig bin (7 Jahre)?
3. Dass ich die Chirurgie unter diesen Umständen meiden sollte, habe ich schon verstanden. Gibt es neben dem Fach noch andere Faktoren, die die Arbeitszeit bestimmen (KH-Größe, Lage)? Welche Fächer sind empfehlenswert?
4. Hab letztens gehört, dass auch Niedergelassene im Schnitt 55 Stunden haben. War total überrascht. Woran liegt's?

Wäre echt megadankbar für alle Antworten. Sagt frei raus, was ihr denkt. Wenn's einen Thread dieser Art schon gibt, weist mich daraus hin...

davo
27.05.2013, 14:13
Ich behaupte mal dass man, wenn man Karriere machen will, in jedem Beruf deutlich mehr als 40 Wochenstunden arbeiten muss. Das ist bei BWL- oder Jura-Absolventen nicht anders.

Sticks
27.05.2013, 15:02
Ich glaube mit deiner Einstellung wirst du es nicht weit bringen in einer Klinik. Klar ist es unfair länger unentgeltlich zu arbeiten, aber du kannst nicht den Patienten liegen lassen und nach Hause fahren nur weil du nicht länger arbeiten willst.
Überleg einmal wie lange du arbeiten musst wenn du reguläre "Ruf-Notdienste" besetzt.

Und vor allem kann es dir passieren, dass du schon im Studium mehr als 45 Stunden die Woche arbeitest.

Fast alles hat zwei Seiten, sich nur die Rosinen raus zu picken wird schwierig!
Allerdings kannst du auch eine Teilzeitstelle belegen und mit deiner Weiterbildung, Wissen und der Anerkennung anderer hinterherhinken. Auf Geld zu verzichten wie du es beschreibst ist nach meinen Infos nicht möglich nur um eher zu gehen. Die Situation möchte ich aber auch sehen wenn du zum Chef sagst das du gehen musst, und das täglich. Anscheinend hast du noch nicht viel Klinikerfahrung.


Und die Fachrichtung anscheinend ausschließlich an der Arbeitszeit fest zu legen ist lächerlich. Wenn ich Medizin studieren will dann mach ich das, und nicht nur um zu sagen das man Arzt wird.


Ich rate dir von dem Studium ab!
Ich kann dir empfehlen Kugelschreiber zuhause zusammen zu setzen. Da kannst du deine Zeit frei einteilen und exakt nach 8 Stunden pro Tag die Arbeitsmaterialien fallen lassen und TV schauen.



Meine Frage: Warum willst du Ärztin werden?

Espressa
27.05.2013, 15:08
In der Weiterbildung musst du Dienste machen, allein damit kommst du auf Extrastunden.
Inwieweit du die gesamte Weiterbildung in Halbzeit machen willst und/oder darfst, ist auch noch so eine Sache...
Aus meiner Erfahrung (Augenheilkunde) kann ich jedoch berichten, dass wir leichter Minusstunden als Überstunden machen. Pünktlicher Feierabend ist sicherlich eher die Regel als Ausnahme.

Kandra
27.05.2013, 15:51
Ich glaube mit deiner Einstellung wirst du es nicht weit bringen in einer Klinik. Klar ist es unfair länger unentgeltlich zu arbeiten, aber du kannst nicht den Patienten liegen lassen und nach Hause fahren nur weil du nicht länger arbeiten willst.
Überleg einmal wie lange du arbeiten musst wenn du reguläre "Ruf-Notdienste" besetzt.

Und vor allem kann es dir passieren, dass du schon im Studium mehr als 45 Stunden die Woche arbeitest.

Fast alles hat zwei Seiten, sich nur die Rosinen raus zu picken wird schwierig!
Allerdings kannst du auch eine Teilzeitstelle belegen und mit deiner Weiterbildung, Wissen und der Anerkennung anderer hinterherhinken. Auf Geld zu verzichten wie du es beschreibst ist nach meinen Infos nicht möglich nur um eher zu gehen. Die Situation möchte ich aber auch sehen wenn du zum Chef sagst das du gehen musst, und das täglich. Anscheinend hast du noch nicht viel Klinikerfahrung.


Und die Fachrichtung anscheinend ausschließlich an der Arbeitszeit fest zu legen ist lächerlich. Wenn ich Medizin studieren will dann mach ich das, und nicht nur um zu sagen das man Arzt wird.


Ich rate dir von dem Studium ab!
Ich kann dir empfehlen Kugelschreiber zuhause zusammen zu setzen. Da kannst du deine Zeit frei einteilen und exakt nach 8 Stunden pro Tag die Arbeitsmaterialien fallen lassen und TV schauen.



Meine Frage: Warum willst du Ärztin werden?

War klar, dass dieser , sry, Dünnschiss von nem Mann kommt ^^

Teilzeitarbeit ist heutzutage klar möglich, viele Krankenhäuser haben auch schon hauseigene Kinderkrippen und -gärten um der wachsenden weiblichen Ärzteschaft gerecht zu werden.
Ansonsten werde ich auch u.a. deswegen sicher keine Chirurgin, weil auch ich Freizeit und einigermaßen planbare Arbeitszeiten schätze :)

Sticks
27.05.2013, 16:20
Das hat nichts damit zu tun das ich männlich bin.

Du bringst doch hier ganz andere Punkte ein. Es ging ums pünktlich gehen mit einer 45 Stunden Woche. Das hört sich eher nach einer Vollzeitstelle an als eine Teilzeitstelle mit 45 Stunden!!!!!

Und man muss doch auch sagen das der Beruf gerade beim Arztsein auf der Strecke bleibt, wenn man als Teilzeit arbeitet. Jetzt rede ich auch nicht davon wenn man 50-70 Jahre ist. Aber eben davon wie hier geschildert. Man wird nicht gezwungen ein Kind zu bekommen! Da muss man nachher auch nicht rumjammern wenn man keine Zeit für den Job hat und seine Weiterbildungskatalloge nicht voll bekommt weil man Hobby mäßig mit vier Stunden am Tag Arzt spielt.

EKT
27.05.2013, 16:28
Stimme Sticks vollkommen zu, auch wenn es heutzutage politisch inkorrekt sein sollte.

Puschll
27.05.2013, 17:16
Da muss ich Sticks recht geben ... und ich bin eine Frau!
Bei uns in der Klinik gibt es ein paar Anästhesistinnen mit Kind, die nur Teilzeit arbeiten und die machen eben im Op vier Stunden lang Narkose und gehen dann wieder...
In der Anästhesie ist das auch noch am ehesten möglich, denke ich... allerdings waren die schon Fachärztinnen als sie in Teilzeit gegangen sind... als in Teilzeit den FA machen stelle ich mir schwer vor, vor allem weil du ja einen Katalog abarbeiten musst, nicht nur in der Chirurgie sondern auch in den anderen Fächern... da musst du in deinen vier Stunden erst mal auf die Fallzahlen kommen. Und Oberärztin wirst du damit auch nicht.
Dass die Niedergelassenen auf mehr als 38,5 h die Woche kommen, liegt einfach dran, dass es mit 8 h Praxisöffnungszeit nicht getan ist. Du kannst auch nicht pünktlich zu machen, sondern erst wenn alle Pat. aus dem Wartezimmer behandelt sind, danach oder am WE musst du Papierkram erledigen, Abrechnungen machen, dich auch regelmäßig fortbilden... (nur kommen die Fortbildungen da nicht zu dir wie in der Klinik, sondern du musst dort hin fahren... kostet Zeit + Geld), du musst Notdienste übernehmen (je nach Region, in der deine Praxis liegt )

Miss_H
27.05.2013, 18:43
Möglicherweise verstehe ich das hier ziemlich falsch, aber wollt ihr ernsthaft den Frauen ans Bein pinkeln, weil sie Kinder bekommen? Und wollt ihr wirklich Leuten ans Bein pinkeln, denen ihr Leben wichtiger ist als die Arbeit?
Vielleicht stammt ihr noch auch einer Generation in der Arbeit Alles zählt, aber in der Generation Y ist das nicht so. Es gibt viele Studentinnen die erst mit 30 mit ihrem Studium fertig werden (Wartezeit, Zweitstudium, ...) Und wenn diese Kinder haben möchte, dann vielleicht nicht erst mit Ende 30 (nach dem FA).Es muss doch möglich sein, nicht nur Kinder zu bekommen, sondern auch mit Kindern als Arzt arbeiten zu können.
Hier noch ein netter Artikel: http://news.doccheck.com/de/11480/offener-brief/

Coxy-Baby
27.05.2013, 18:51
Hmmm die vielgepriesene Generation Y......

JMakai
27.05.2013, 18:51
bin übrigens selber männlich.

Verstehe aber nicht, was verwerflich daran sein sollte, auch als Arzt/Ärztin geregelte Arbeitszeiten haben zu wollen, die alle anderen auch haben - oder zumindest Überstunden vergolten zu bekommen bzw. abfeiern zu können. Und bei der Teilzeitidee ging es nicht darum, "4 Stunden am Tag Arzt spielen" zu können - die Idee dahinter war, von einer womöglich 60-Stunden-Woche auf eine "normale" Woche zu kommen, weil man 60+ Stunden/Woche nicht mehr aushält.

Ist es denn so undenkbar/verpönt auch als Arzt Zeit für Familie und Freunde zu haben?

Sticks
27.05.2013, 19:08
Möglicherweise verstehe ich das hier ziemlich falsch, aber wollt ihr ernsthaft den Frauen ans Bein pinkeln, weil sie Kinder bekommen? Und wollt ihr wirklich Leuten ans Bein pinkeln, denen ihr Leben wichtiger ist als die Arbeit?
Vielleicht stammt ihr noch auch einer Generation in der Arbeit Alles zählt, aber in der Generation Y ist das nicht so. Es gibt viele Studentinnen die erst mit 30 mit ihrem Studium fertig werden (Wartezeit, Zweitstudium, ...) Und wenn diese Kinder haben möchte, dann vielleicht nicht erst mit Ende 30 (nach dem FA).Es muss doch möglich sein, nicht nur Kinder zu bekommen, sondern auch mit Kindern als Arzt arbeiten zu können.
Hier noch ein netter Artikel: http://news.doccheck.com/de/11480/offener-brief/

Machen wir doch gar nicht.
Aber wenn man sich für andere Sachen im Leben entscheidet muss man sich halt auch nicht Wundern, wenn jemand der Leistung bringt eben bevorzugt wird mit z.b einer besseren Stelle. Ausserdem haben wir die Nachteile aufgezählt. Du kannst doch nicht ernsthaft verlangen das man einfach mal sagt: "Ach gehen sie doch bitte schon um 13 Uhr heim und ihren Facharzt haben sie in der selben Zeit wie alle anderen auch." Wäre das Fair gegenüber denen die die volle Leistung bringen? Darum gehts.

Und leben wichtiger als Arbeit ist uns allen! Wenn du was erreichen willst musst du nunmal besser und engagierter sein als andere, mit einer Teilzeitstelle wird das schwierig. Ich habe keinen Oberarzt kennen gelernt der nur eine 20 Stunden Woche hat. Und das finde ich auch gerechtfertigt. Ein Chefarzt der morgens nicht bei der Besprechung ist und Vormittags schon wieder abhaut nimmt doch keiner ernst. Der weiß doch nicht einmal was in seiner Klinik passiert.

Von mir aus können doch welche mit Kind nur ansatzweise arbeiten kommen, aber doch bitte nicht meckern wenn es einfach mit der Kariere nicht weiter geht! Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen!
Oder du hast ein Kind und kümmerst dich halt nicht darum, auch eine Option. Auch das steht dir offen. Dagegen sagt ja keiner was. Aber bitte nicht verlangen mit dem Arsch zuhause beim Kind zu bleiben und die gleichen Chancen zu bekommen wie jemand fleissiges.

P.s Generation Y sind übrigens alle ab `80. Und auch ich bin darunter, und hatte sechs Jahre Wartezeit. Und glaub mir, in der Klinik lohnt sich Fleiss immer! Wenn du einfach fachlich nicht gut bist und fleissig hast du es schwierig! Und weniger arbeit mit der Generation Y zu begründen und damit eventuelle eigene Leitung runter zu schrauben und zu sagen reicht schon ist auch ein falscher Ansatz. Ich denke viele können sich freuen dich als Arbeitskollege zu haben und an dir vorbei zu ziehen. Einfach mal besser sein als andere und sich nicht mit Generation Y zufrieden geben. Ausserdem gibt es diese ja nur weil die Stellen da sind und nicht weil die Generation sagt, wir sind halt so also müssen alle mitmachen.

Kandra
27.05.2013, 19:16
Wo hat der TE denn gesagt, dass er das Ziel hat Chefarzt oder OA zu werden?

Sticks
27.05.2013, 19:18
Wo hat der TE denn gesagt, dass er das Ziel hat Chefarzt oder OA zu werden?

das war ein Beispiel. ich hab einfach mal die Diskussion um Belegung von wichtigen Stellen mit Ärztinnen mit eingebracht.

milz
27.05.2013, 19:38
Es gibt Fächer, wo dir zumindest die Nacht- und Wochenenddienste erspart bleiben können. Aber das Paradies findet man dort auch nicht unbedingt.

EVT
27.05.2013, 19:57
sticks, du setzt teilzeit mit faul und fachlich schlecht gleich... wenn man die weiterbildung in teilzeit absolviert, verdoppelt sie sich natürlich, genau wie das pj. wobei es auch noch mehr modelle gibt als nur 100% oder 50%.

in zukunft wird es auch oberärzte und chefärzte geben, die weniger als 100% arbeiten.
ich finde es auch überhaupt nicht verwerflich, "nur" 45 stunden die woche zu arbeiten.

maniac89
27.05.2013, 20:01
das war ein Beispiel. ich hab einfach mal die Diskussion um Belegung von wichtigen Stellen mit Ärztinnen mit eingebracht.

Kannst du das mal näher ausführen? Den Zusammenhang zu deinen vorherigen Beiträge versteh ich nicht.

Feuerblick
27.05.2013, 20:13
Ach du lieber Himmel, was geht denn hier ab???? Ist es tatsächlich auch bei unserer Medizinergeneration noch verwerflich, wenn man den Arztberuf NUR als Job sieht, für den man nicht bereit ist, sein Leben und seine Freizeit zu opfern? Finde ich schade, ehrlich! Diese Einstellung ist finsteres Mittelalter!

@Threadstarter: Durch Dienste und Co. wirst du vermutlich nicht wie jeder Büromensch nach 8 Stunden den Griffel fallen lassen können, das ist richtig. Ziel sollte trotzdem oder gerade deshalb sein, Überstunden und Zusatzarbeiten soweit möglich zu minimieren. Und das geht tatsächlich! Allerdings bißchen Augen auf bei der Fach- und Chefwahl: Es gibt Chefs, die nehmen einem wirklich übel, wenn man seine Arbeit rechtzeitig schafft und pünktlich Feierabend macht. Oder Kollegen, die immer noch der Meinung sind, dass das Arztsein voraussetzt, sich für den Job aufzuopfern und lieber zwei Überstunden zu machen als mal irgendwelche unwichtige Arbeit liegen zu lassen. Solche Menschen gabs immer und wirds immer geben. Es gibt aber auch immer mehr Menschen, die fast jeden Tag pünktlich gehen (auch Bürohengste machen mal Überstunden, so isses ja nicht) und noch ihr Leben leben können. Dazu brauchst du keinen Teilzeitjob sondern nur eine vernünftige Organisation deiner eigenen Arbeit. :-nix

Gruß
Feuerblick (wenig Überstunden, meist pünktlich zuhause und ihren Job nur als Job und nicht als Lebensinhalt sehend)

abcd
27.05.2013, 20:15
Aber bitte nicht verlangen mit dem Arsch zuhause beim Kind zu bleiben und die gleichen Chancen zu bekommen wie jemand fleissiges.

Ich hoffe doch mal stark, dass das so nicht gemeint ist. Fleißig oder nicht fleißig ist sicher nicht von der Kinderbetreuung abhängig.

Miyu
27.05.2013, 20:20
Ueber Leute wie Sticks und ihre Ansichten kann man nur den Kopf schuetteln.