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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Karrierenachteil bei spätem Studienbeginn?



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seefahrer93
10.06.2013, 15:18
Hallo zusammen,

ich frage mich, ob man später Nachteile hat Karriere in der Klinik zu machen (sprich relativ schnell Facharzt und Oberarzt zu werden), wenn man erst mit 25 anfängt zu studieren und mit Anfang 30 fertig ist?
was meint ihr?
Auch im Hinblick auf gute/begehrte PJ- und Assistenzarztstellen, werden generell eher jüngere Absolventen bevorzugt?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen ;)

liebe grüße

SineNomine
10.06.2013, 16:22
ich frage mich, ob man später Nachteile hat Karriere in der Klinik zu machen (sprich relativ schnell Facharzt und Oberarzt zu werden), wenn man erst mit 25 anfängt zu studieren und mit Anfang 30 fertig ist?

Hmja, keine Chance mehr. Vielleicht in Äquatorialguinea ne Stelle als Pflegehilfe, aber mit 25 wird auch das kritisch ;)

Sticks
10.06.2013, 19:51
aus persönlicher Erfahrung-nein

ausserdem hast du vielleicht auch andere Vorteile die kein anderer Student hat, und schon gar nicht die jüngeren, wie Berufserfahrung speziell in dem Fach….

Coxy-Baby
10.06.2013, 20:13
aus persönlicher Erfahrung-nein

..... Welche persönlichen Erfahrungen?

test
11.06.2013, 19:52
Hallo,

wenn du mit 25 anfängst statt mit 19 kannst du alle Karriereschritte (Approbation, Facharzt, Oberarzt, Habil, Chefarzt, usw..) mind. 6 Jahre später erreichen. Ich würde sagen für Approbation, Facharzt, Oberarzt, ggf. Habil ist das alles kein größeres Problem. Für Chefarztpositionen insbesondere Ordinarien an einer Uniklinik wird es evtl etwas knapp. Unmöglich ist es aber nicht. Aber bei so kompetitiven Stellen, die man verständlicherweise kaum mit 10 Jahren Berufserfahrung erreichen kann, hat man es natürlich leichter, wenn man früher begonnen hat, da es immer zu Verzögerungen kommen kann.
Also so lange du nicht unbedingt ORdinarius werden willst, worauf man sich aber auch bei Studienbeginn mit 19 nicht unbedingt versteifen sollte, sollte es wohl kein größeres Problem sein ;) Man muß halt damit klar kommen, dass man evtl. mal einen Ober oder Chefarzt vor der Nase hat, der jünger ist als man selber. Ist in aller Regel aber kein Problem. ;)

medizininteressiert
12.06.2013, 06:42
was ist mit ORdinarius gemeint?

Edit: ok, Hochschulprofessor.

seefahrer93
12.06.2013, 12:42
@ test, danke Dir für die ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen !

Habilitation habe ich mal nicht vor, und wenn ich beim "Rest" noch gut in Rennen bin reicht mir das auch ;)
Nachteil ist natürlich, dass man 5 Jahre später anfängt Geld zu verdienen, aber da muss man durch...

grüße

test
12.06.2013, 17:01
Hallo,

wenn die akademische LAufbahn nicht im FOkus steht, dürfte die reine Tatsache für dich persönlich alle Karriereschritte 6 Jahre später zu erreichen das einzige "Problem" sein. Für das Erreichen dieser formellen Karriereschritte spielt das Alter praktisch keine Rolle.

Ordinarius ist übrigens ein Lehrstuhlinhaber. Das bedeutet, dass nicht jeder Hochschullehrer/Professor ein Ordinarius ist. An jedem Lehrstuhl gibt es einen Ordinarius und häufig noch weitere untergeordnete ordentliche oder auch noch außerplanmäßige (nicht ordentliche) Professoren.

medizininteressiert
12.06.2013, 18:09
danke für die Erklärung.

Sticks
15.06.2013, 10:41
..... Welche persönlichen Erfahrungen?



Ich habe in vielen Kliniken gerade viele Oberärzte kennen gelernt die unter anderem Schreiner, Pflegekräfte oder sogar Bergmann waren und einer anschließend sogar Proffessor (und CA) geworden sind. Unmöglich ist also nichts.
Für eine exorbitante Kariere in vielleicht Unikliniken oder anderen hochgradig repräsentativen Einrichtunen hast du vll Nachteile. Aber sei im Studium doch einfach besser als die anderen. ;-)

M!coud
02.01.2015, 11:56
Mich würde mal interessieren, wie schnell man es vom Ass-Arzt zum OA schaffen kann? Gibt es da irgendwelche Erfahrungswerte?
Mir ist schon klar, dass es da auch aufs Krankenhaus ankommt, so dass es an einer Uni-Klinik sicherlich länger dauern wird als an einem kleineren Haus. (Bevor jetzt hier wieder irgendwelche "dummen" Antworten kommen... ;-) )

ehem-user-19-08-2021-1408
09.01.2015, 11:25
Wenn ich mir die Klinken anschaue, in denen ich schon überall war, habe ich sehr wenige Fachärzte gesehen.
Höchstens nur an den UniKliniken.

In der Regel wird man nach der FA Prüfung relativ schnell OA. Aber das sind alles Details. Das Fachwissen ist wichtiger.

EKT
09.01.2015, 12:12
Mich würde mal interessieren, wie schnell man es vom Ass-Arzt zum OA schaffen kann? Gibt es da irgendwelche Erfahrungswerte?

Das Schlimmste, was mir begegnet ist: nach einem Jahr (!) als Assistenzärztin im Fach zur OÄ ernannt. An einem großen Haus, gar nicht mal so peripher. Allerdings im Looser- und Abfallfach Psychiatrie.....:-keks

ehem-user-19-08-2021-1408
09.01.2015, 12:21
Das Schlimmste, was mir begegnet ist: nach einem Jahr (!) als Assistenzärztin im Fach zur OÄ ernannt. An einem großen Haus, gar nicht mal so peripher. Allerdings im Looser- und Abfallfach Psychiatrie.....:-keks

Würde ich sofort machen :D
Aber dann mit OA-Gehalt und OA-Hintergrunddiensten

.Jordan.
09.01.2015, 12:23
Würde ich sofort machen :D
Aber dann mit OA-Gehalt und OA-Hintergrunddiensten

...und OA-Verantwortung

Colourful
09.01.2015, 13:01
Das Schlimmste, was mir begegnet ist: nach einem Jahr (!) als Assistenzärztin im Fach zur OÄ ernannt. An einem großen Haus, gar nicht mal so peripher. Allerdings im Looser- und Abfallfach Psychiatrie.....:-keks

Nicht ernsthaft, oder?
Konnte die als Einzige lesen und schreiben?

Und - ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass hier bei uns so viele Loser arbeiten.

EKT
09.01.2015, 20:10
Ja klar, sie hat OA-Gehalt bekommen, Hintergrunddienste gemacht usw.
Es ist sicherlich vom Ort abhängig, aber insgesamt gibt es leider sehr viele Leute, die woanders nicht klar gekommen sind, leistungsinsuffizient (unfähig und/oder faul) sind und teilweise seeeeehr eigentümliche osteuropäische Vorstellungen von Psychiatrie haben (O-Ton einer russischstämmigen Oberärztin: bei einer Fixierung kann man grob vorgehen, die merken in diesem Zustand eh nichts). Sehr viele auch mit eigenen - unbehandelten (!) - psychischen Problemen, die früher oder später dekompensieren und zu monatelangen Ausfallzeiten führen.....

tortet
09.01.2015, 22:13
Looser- und Abfallfach? :-wow :-oopss Immer diese Klischees...

Solara
09.01.2015, 22:32
Looser- und Abfallfach? :-wow :-oopss Immer diese Klischees...
Na, als langjährig in diesem Fach tätig wird EKT schon wissen, was da so läuft ...

Und ob Fachwissen in jeglichem Fach entscheidend dazu beträgt, wer OA wird - ich bezweifle das mal. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit netter Zusatzqualifikation zu sein schadet schonmal nicht.

tortet
10.01.2015, 05:50
Na, als langjährig in diesem Fach tätig wird EKT schon wissen, was da so läuft ....

Dass Ekt da viel Erfahrung hat, weiss ich - ich hoffe nur, dass dies Klischee nicht grundsätzlich überall bedient wird. Gibt aber Imho in jedem Fach solche und solche.