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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gehalt angestellter Facharzt für Allgemeinmedizin



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JOGI24
10.06.2013, 23:29
Hallo, ich mache bald meine Prüfung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und überlege mir, erst einmal als angestellter Arzt in der Praxis beschäftigt zu sein. Welches Gehalt kann man bei einer gut gehenden Hausarztpraxis als angestellter Allgemeinmediziner erwarten?

Viele Grüsse Jogi24

naummi
03.08.2013, 20:49
Hallo,

bei uns bekommt man (als FA Innere, hausärztlich tätig) 5.000 EUR brutto (für 30,5h-Woche = 2,5 Arbeitstage) + 1/2 Krankenkasse + 600 EUR für 24h KV-Dienst (WE) oder 300 EUR für MI- oder FR-Dienst (ab 12 Uhr).

Viele Grüße
naummi

Jeru
08.11.2015, 17:12
Hallo, ich mache bald meine Prüfung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und überlege mir, erst einmal als angestellter Arzt in der Praxis beschäftigt zu sein. Welches Gehalt kann man bei einer gut gehenden Hausarztpraxis als angestellter Allgemeinmediziner erwarten?

Viele Grüsse Jogi24

Hallo Jogi24,
Ich überlege mir in die Allgemeinmedizin statt zum bisherigen Ziel ,Kardiologie, zu wechseln. Kannst du mir von deiner Erfahrung als Allgemeinmediziner berichten... motivieren. . Mir bei der Entscheidung helfen 😊danke

JOGI24
09.11.2015, 22:04
Hallo Jeru! Also der Wechsel in die Allgemeinmedizin hat sich aus meiner Sicht sehr gelohnt. Endlich hatte ich ausreichend Freizeit und ein geregeltes Privatleben. Auch finanziell habe ich mich nicht schlechter gestellt, lediglich in der Weiterbildung musst Du Dein Gehalt gut aushandeln. Aktuell bin ich angestellt. Ob sich der Schritt in die eigene Praxis lohnt...gute Frage...das ist sicherlich sehr Typ-abhängig. Ich hoffe, ich konnte Dir bei der Entscheidung helfen :-)

NazgulDoD
24.01.2017, 18:29
Hallo,

bei uns bekommt man (als FA Innere, hausärztlich tätig) 5.000 EUR brutto (für 30,5h-Woche = 2,5 Arbeitstage) + 1/2 Krankenkasse + 600 EUR für 24h KV-Dienst (WE) oder 300 EUR für MI- oder FR-Dienst (ab 12 Uhr).

Viele Grüße
naummi

Hallo zusammen! Gibt es vielleicht noch ein paar Antworten dazu?

Peter337
25.02.2017, 14:36
Hallo zusammen! Gibt es vielleicht noch ein paar Antworten dazu?

Würde mich auch interessieren, was die Person unter dem Arbeitszeit-Modell "2,5 Arbeitstage" versteht?

Chrissi1205
27.02.2017, 12:06
Also ich hätte mir unter 2,5 Arbeitstagen eigentlich auch eher 24h (2 Tage voll und einer vormittags?!) und nicht 30,5 vorgestellt?? Und was heißt 1/2 Kasse?
Halber Kassensitz?:confused:D:-) Wobei man dann ja selbständig wäre!?
Allerdings ist die Frage ja auch 2013 - aber vielleicht interessiert das ja noch mehrere, die jetzt umsatteln oder in einer Praxis arbeiten wollen!?

Feuerblick
27.02.2017, 12:30
Nein, du kannst auch auf einem halben Kassensitz angestellt sein und brauchst ihn nicht selbst übernehmen. Musst nur aufpassen, dass du nicht zuviel Kassenpatienten machst, wenn du nur einen halben Sitz hast. Dann meckert nämlich die KV.

UweWoellner
27.06.2017, 13:04
Gibt es vielleicht noch jemanden, der ein paar Zahlen nennen kann bezüglich des Gehalts als angestellter Facharzt für Allgemeinmedizin? Ich befinde mich auch gerade am Scheideweg. Im Internet findet man ein bisschen was, aber Erfahrungsberichte sind immer besser. Vielen Dank schon im Voraus.

tarumo
27.06.2017, 20:15
Für die ambulante Versorgung wurde (zumindest in der Theorie) von der KBV der "kalkulatorische Oberarztlohn" festgelegt (auf eine 100% Zulassung bezogen). Das macht auch Sinn, den warum sollte man sonst die Klinik verlassen? Ich würde also einen fiktiven OA-Lohn als Verhandlungsbasis für eine Fünftagewoche herannehmen, bei irgendwelchen Extras (Dienste, Haftpflichtversicherung, Privat-PKW) dementsprechend mehr. Und ganz wichtig: Regresse ausschließen. Bevor Ihr jetzt über mich herfallt: ich weiß, daß sich viele Praxen schwertun, solche Beträge zu erwirtschaften. Bloß: warum soll man eine schlecht geführte Praxis, überzogenes Anspruchsdenken der Patienten oder eine marode GKV mit seiner persönlichen Lebensleistung kompensieren? Ein paar Zahlen: Urlaubs-Vertretung als angestellter (!) Arzt, je nach Fach 80-150 EUR/h Brutto, Tagessatz KV-Dienstvertretung (Nicht-FA!) zwischen 800 und 1500 EUR, je nach Region und Zeit, AT-Vertrag Innere kurz nach FA-Prüfung 110.000 brutto, Stellenanzeige neulich für einen WBA (!) in f. Praxis Allgemeinmedizin- 6000 brutto- warum man da für wesentlich weniger Geld viel mehr arbeiten soll, verstehe ich nicht. Übrigens weiß ich GENAU, wovon ich hier schreibe. Und wer mag, kann sich ja auch in einem anderen Forum über exakt diese Frage informieren, den Namen nannte ich ja mal.

davo
27.06.2017, 20:33
Zahlen aus einer gut gehenden Praxis in Hessen: ca. €95-110k brutto.

tarumo
27.06.2017, 20:49
Ich halte 100-110k auch für einen realistischen Einstieg. Extras obenauf, ggf. noch Beteiligung an Selbstzahlerleistungen etc. Und ggf. nach 1, 2 Jahren nachverhandeln.

throni
29.06.2017, 06:56
Das macht auch Sinn, den warum sollte man sonst die Klinik verlassen?

Keine oder weniger Nachtdienste, keine Hierarchien, geregelte und familienfreundlichere Arbeitszeiten, selbstbestimmteres Arbeiten...

tarumo
30.06.2017, 12:08
Keine oder weniger Nachtdienste, keine Hierarchien, geregelte und familienfreundlichere Arbeitszeiten, selbstbestimmteres Arbeiten...

Du hast noch nie in einer Praxis gearbeitet, richtig?

Bis auf die Hierarchie ist das so nicht korrekt- je nach Region kann die Arbeitsbelastung massiv ausufern, Samstagssprechstunde, Praxisvertretung, KV-Dienste, Präsenzpflicht etc... vor denen einen keiner mehr schützt...KHs bekommen ja zumindest gelegentlich Besuch von der Gewerbeaufsicht...
Alles andere schreibt Dir die GKV bis ins Detail vor, da ist also nicht viel mit selbstbestimmt. Dazu ein nicht unerhebliches persönliches Risiko.

Umgekehrt kennt wohl jeder die "ich-bin-gut-Freund-vom-Chef-und-mach-keine-Dienste-hier" saprophytären OÄ und LOÄs...

In dem Zusammenhang wäre noch erwähnenswert: man liest ja öfters, daß man Ärzte in die Niederlassung "locken" will. In dem Zusammenhang ist die Wortwahl entlarvend, im deutschen Sprachgebrauch impliziert "locken" Nachteile für den zu Lockenden, und zwar nicht erst seit Hänsel und Gretel. Ich habe auch noch nicht gehört, daß man Anwärter in andere Mangelberufe "locken" muß, da ist die Wortwahl eine ganz andere.
Also: Praxis gerne, aber bitte nicht von einer KV "locken" lassen.

throni
30.06.2017, 12:44
Nein, ich habe noch nie in einer Praxis gearbeitet. Ich würde mich aber trotzdem mal aus dem Fenster lehnen und behaupten wollen, dass die meisten Ärzte auf Grund der Arbeitsbedingungen aus der Klinik in die Niederlassung gehen, und nicht des Geldes wegen.

Feuerblick
30.06.2017, 13:06
Nein, ich habe noch nie in einer Praxis gearbeitet. Ich würde mich aber trotzdem mal aus dem Fenster lehnen und behaupten wollen, dass die meisten Ärzte auf Grund der Arbeitsbedingungen aus der Klinik in die Niederlassung gehen, und nicht des Geldes wegen.
Ich denke, es ist eine Mischung aus beiden Gründen.
Leider merken viele Kollegen dann erst, dass auch in der Praxis nicht alles Gold ist, was glänzt. Und damit meine ich nicht unbedingt die Dienste, die je nach Region abgedeckt werden müssen.
Je nach Fach kann einen die KV echt zu Tode nerven und nicht jeder hat Spaß daran, sich ständig Gedanken über Budget und Co zu machen. Ja, sicher, man kann als Eigentümer selbst einteilen, wann und wie man arbeitet, aber am Ende muss die Kohle ja auch für den Betrieb der Praxis reichen und auch alles andere passen. Denn wenn man zwar seine Arbeitszeit nett eingeteilt hat, die Patienten aber ausbleiben, weil die Zeiten nicht zu ihnen passen, hilft die tolle Work-Life-Balance auch nicht.
Und man sollte bedenken, dass man als Niedergelassener nicht mal eben spontan frei machen kann und sich auch das Krankwerden gut überlegen sollte. Bestenfalls arbeitet man in einer Gemeinschaftspraxis und die Kollegen können Patienten übernehmen. Aber das sind halt auch nicht nur eine Handvoll Patienten sondern schnell mal zwischen 30 und 70 Stück. Die muss man erstmal unterbringen. Mir persönlich war das zu unflexibel.
Trotzdem denke ich, dass die meisten niedergelassenen Kollegen ganz zufrieden mit ihrer Wahl sind.

tarumo
30.06.2017, 13:10
Ich denke auch, daß die meisten Ärzte die Klinik wegen den Arbeitsbedingungen verlassen. Man muß nur bedenken, daß das Gras auf der anderen Seite des Zaunes (zumindest im GKV-Bereich) auch nicht überall grün ist und sich vorher informieren. Ist aber, wie gesagt, von recht vielen Faktoren abhängig, unter anderem von politischen Entscheidungen, die nicht vorhersehbar sind. Der Trend geht aber eindeutig dahin, die Praxisarbeit nach ein paar Jahren einzustellen und sich entweder an einem MVZ anstellen zu lassen (das geht auch als FA für Allgemeinmedizin) oder gleich ins Ausland. Der klassische Einzelpraxisarzt ist im Ruhestandsalter oder kurz davor. Damit kommen wir auch wieder zum "locken"....

Evil
30.06.2017, 13:22
Och, ich als Einzelpraxisarzt habe ein angenehmes und vor allem selbstbestimmtes Arbeitsklima, und der letzte Spätdienst war irgendwann im Sommer 2014. Ich bekomme zwar schon das eine oder andere graue Haar, im Ruhestandsalter sehe ich mich trotzdem noch nicht ganz. Und das am Rande des Ruhpottes :-))

Picknicker
11.07.2017, 17:19
Ich bin mit 3 Kollegen zusammen in einer Gemeinschaftspraxis und würde nix anderes mehr machen. Ich bin jetzt seit 2,5 Jahren niedergelassen und hab noch nie so bombige Arbeitsbedingungen gehabt. Man sollte aber schon organisiert sein und effizient und strukturiert arbeiten können.
Ab und an mach ich mal KV-Dienste, die mach ich aber nur wegen der Kohle. Theoretisch könnte ich die aber alle abgeben, wir haben hier viele Kollegen, die sich drum reissen. Ansonsten arbeite ich nie am Wochenende, bin jeden Tag pünktlich um 18 Uhr fertig, bis auf Mittwoch und Freitag, da machen wir um 13, bzw. 14 Uhr zu. Den ganzen Bürokram teilen wir uns und wir haben sehr fitte MFAs (wichtig!). Wir haben ausserdem auch noch 3 Assistenten, die uns zusätzlich entlasten. Und ich verdien auch noch deutlich mehr als in der Klinik. Ich kann mir nix anderes vorstellen, obwohl ich mit der Arbeitsmedizin ja schon ne (auf dem Papier) sehr gute unbefristete Stelle hatte.

hebdo
13.08.2017, 14:58
Ist es üblich einem WBA für Allgemeinmedizin mehr als die Förderung von 4.800€ zu zahlen, bzw, lohnt sich das für den Inhaber? Es kommt bestimmt auf die Praxis an. Aber kann man 6000 i.d.R. fordern?
In der Klinik verdiene ich zwischen 6000-8000€ Brutto im 4. WBJ je nach Dienstbelastung und Überstunden.