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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium abgebrochen---ein paar Eindrücke



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Miss_H
22.06.2013, 12:47
Wer hat schon ein Lungen-Ca, Kolon-CA mit 20 oder 30.

Lungen-CA bei einer Patientin mit 35 Jahren. Erst letzte Woche im Untersuchungskurs erwähnt (,weil sie eine Woche zuvor auf der Station war).

davo
22.06.2013, 12:53
Lungen-CA bei einer Patientin mit 35 Jahren. Erst letzte Woche im Untersuchungskurs erwähnt (,weil sie eine Woche zuvor auf der Station war).

Deswegen hat er ja wohl "Sicherlich gibt es auch die jungen Patienten, die aber nicht den Großteil ausmachen." geschrieben.

daCosta
22.06.2013, 13:08
Einfach mal die Onkovorlesung aufschlagen. Zumindest bei uns stehen da die Häufigkeiten und Altersverteilung von Krebserkrankungen. Mehrmals haben die Onkologen dabei erwähnt, dass Krebserkrankungen grundsätzlich Erkrankungen des höheren Lebensalters sind.

Gerade in der Inneren oder in der Neuro muss einem auch klar sein, dass immer mehr Patienten garnicht mehr ansprechbar sind.
Und es gibt auch die sogenannte Drehtürmedizin in der Inneren: Im Altenheim erwirbt ein nicht ansprechbarerer Demenzkranker eine Pneumonie -->Krankenhaus, Antibiose, Diagnostik-->CRP/ Laborwerte wieder in Ordnung, Zurück ins Altenheim-->Patient erwirbt erneut Pyelonephritis/Pneumonie im Altenheim-->Krankenhaus.
Das ist ja nicht neu, wird auch schon im 70er Jahre Buch House of God beschrieben. Das ist halt ein Teilbereich (nicht 100%!) der Inneren Medizin, vor dem man nicht die Augen verschließen kann.

Ex-Medi
22.06.2013, 15:45
Naja , beim KPP war ich 19 Jahre alt. Das ganze dauert 3 Monate und ist relativ schnell vergessen. Kann natürlich sein dass man schon zu dem Zeitpunkt die geistige Reife hat sofort zu entscheiden und entsprechend weitsichtig etc. ist. War bei mir jedenfalls nicht der Fall. Muss dazu sagen dass bei mir damals die Schwestern mir nur wenige Aufgaben gegeben haben und das KPP so einigermaßen an mir vorbei gezogen ist. Hab mich damals nicht wirklich ernsthaft/100% mit dem ganzen auseinandergesetzt.

Hab mir halt gedacht: Medizin/Arzt zu sein ist ein prima Job. Man hilft anderen,verdient gut,hat nen sicheren Job , ist sozial angesehen---der Rest wird schon passen (werd mich schon drang gewöhnen). Ist denk ich auch nicht so weit hergeholt. Kenne selber viele Studenten die Krankenhaus/Patienten anfangs gar nicht mochten und sich mit der Zeit dran gewöhnt haben (zumindest einigermaßen).
Wollte mit dem Post auch keinen Frust schieben oder so---nur eventuell andere warnen die ähnliche Gedanken haben. Ist mit so einer Ausgangssituation eine 50/50 Angelegenheit. Könnte sein dass es gut geht, könnte aber auch sein dass ihr schnell etlich viele Jahre "verschwendet".

Was Psychologie angeht---> wie schon daCosta sagte---das Psychologiestudium ist ganz anders angelegt als man gemeinhin annehmen würde. Klinische Psychologie ist stellt vlt. so 5% des Studiums dar. Ist einer unter vielen Scheinen. Das Psy Studium ist nicht auf Patientenarbeit ausgelegt. Den Fehler mach ich nicht nochmal. :D


Ich kann wirklich nur nochmal allen Studienanfängern ans Herz legen darüber nachzudenken: Wenn Ihr das nächste mal in der Stadt spazieren geht und ganz verschiedene Leute seht: Junge,Alte,Obdachlose,Gepflegte,Ungepflegte,Junkie s etc. etc. ---stellt euch vor Ihr seid Arzt--diese Person kommt zu euch, entkleidet sich vor euch und Ihr (fast immer ohne Handschuhe) berührt die Person überall (vom Scheitel bis zur Fußsohle), untersucht ihn/sie,beschäftigt euch mit der Person,den Verwandten etc. etc.---wenn euch dieser Gedanke motiviert...dann seid Ihr wahrscheinlich im richtigen Studium aufgehoben. Ihr könnt dies überall durchspielen---zum Beispiel in der Stadt,im Bus, in de Bahn etc.

EVT
22.06.2013, 18:39
naja handschuhe kann man sich immer anziehen, daran sollte es nicht scheitern ;-)

Miyu
22.06.2013, 19:24
Also ich fass ja niemanden ohne Handschuhe an, erst recht nicht, wenn ich denjenigen "eklig" finde.

eb2911
22.06.2013, 19:42
... entkleidet sich vor euch und Ihr (fast immer ohne Handschuhe) berührt die Person überall (vom Scheitel bis zur Fußsohle), untersucht ihn/sie ...

also ich finde dein statement ja sehr gut und bemerkenswert, aber die aussage wegen der handschuhe ist bisschen lächerlich. keiner wird gezwungen jemanden ohne handschuhe sonstwo anzufassen.

Ex-Medi
22.06.2013, 22:23
Muss sagen dass ich im Rahmen des KPP,Famulaturen,Untersuchungskursen,anderen klinischen Praktika geschätzen 200 klinischen Untersuchungen beigewohnt habe und nicht EINMAL gesehen habe dass ein Arzt dabei Handschuhe angezogen hätte. Selbst beim Blutabnehmen wurde es eher selten gemacht. Bei körperlichen Untersuchungen absolut nie.

Die Sache ist auch, da sollte man sich nichts vormachen: Blut abnehmen ist mit Handschuhen deutlich schwieriger, Pulse fühlen ebenso. Leistenpulse mit Handschuhen fühlen?Viel Glück dabei.Palpieren mit Handschuhen?Schwierig. Irgendwelche Dinge am Körper mit Handschuhen zu fühlen ist schwierig. Ich persönlich finde dass Handschuhe schon eine nicht unerhebliche Einschränkung bei körperlichen Untersuchungen sind und denke dies ist auch der Grund warum ich nicht einmal einen Arzt/Ärztin gesehen habe der welche verwendet hätte---egal wie eklig der Patient war.

Miss_Verständnis
23.06.2013, 00:24
Ich würde nicht sagen, dass "Personen höheren Alters" automatisch Senioren sind... für mich ist jemand mit 40 oder 50 auch bei weitem nicht alt... und ich bin ehrlich eher immer betroffen, wenn ich so junge Leute sehe. Letzte Woche ein anfang 30 jähriger mit ALL und auf Palliativ hatten wir kürzlich eine 30Jährige und einen 40 Jährigen... das sind keine absoluten Seltenheiten... leider..

Brutus
23.06.2013, 08:47
Muss sagen dass ich im Rahmen des KPP,Famulaturen,Untersuchungskursen,anderen klinischen Praktika geschätzen 200 klinischen Untersuchungen beigewohnt habe und nicht EINMAL gesehen habe dass ein Arzt dabei Handschuhe angezogen hätte. Selbst beim Blutabnehmen wurde es eher selten gemacht. Bei körperlichen Untersuchungen absolut nie.
Ich würde mal spontan sagen, dass es auf den Patienten ankommt! Gibst Du auch niemandem zur Begrüßung die Hand oder umarmst gute Freunde? Wenn ich vor Patienten stehe, kann ich wohl auch gut abschätzen, ob ich jetzt Handschuhe anziehe oder nicht! Insofern wäre DAS jetzt nicht mein Problem.


Die Sache ist auch, da sollte man sich nichts vormachen: Blut abnehmen ist mit Handschuhen deutlich schwieriger, Pulse fühlen ebenso. Leistenpulse mit Handschuhen fühlen?Viel Glück dabei.Palpieren mit Handschuhen?Schwierig. Irgendwelche Dinge am Körper mit Handschuhen zu fühlen ist schwierig. Ich persönlich finde dass Handschuhe schon eine nicht unerhebliche Einschränkung bei körperlichen Untersuchungen sind und denke dies ist auch der Grund warum ich nicht einmal einen Arzt/Ärztin gesehen habe der welche verwendet hätte---egal wie eklig der Patient war.
Das ist mit Verlaub quatsch! Man kann mit Handschuhen genausogut Leistenpulse tasten, Blut abnehmen, Arterie / ZVK legen wie ohne! Man muss halt darauf achten, dass man nicht die XXXXXL Handschuhe nimmt, wenn man nur XS Hände hat. :-)
Es ist halt alles eine Frage der Übung. Und jemand, der gelernt hat, Pulse zu tasten, oder Gefäße zu punktieren, der kann das MIT und OHNE Handschuhe.
Und Handschuhe gehören getragen, egal ob ekliger Patient oder die Traumfrau vor einem steht...

Feuerblick
23.06.2013, 09:19
Brutus... genau das wollte ich auch gerade schreiben. Nur weil "niemand Handschuhe trägt" muss man das ja nicht nachmachen. Und wer behauptet, man könne mit Handschuhen schlechter Blut abnehmen oder palpieren, der hats entweder nie versucht oder er hats nicht drauf...

Evil
23.06.2013, 09:50
Die Sache ist auch, da sollte man sich nichts vormachen: Blut abnehmen ist mit Handschuhen deutlich schwieriger, Pulse fühlen ebenso. Leistenpulse mit Handschuhen fühlen?Viel Glück dabei.Palpieren mit Handschuhen?Schwierig. Irgendwelche Dinge am Körper mit Handschuhen zu fühlen ist schwierig. Ich persönlich finde dass Handschuhe schon eine nicht unerhebliche Einschränkung bei körperlichen Untersuchungen sind und denke dies ist auch der Grund warum ich nicht einmal einen Arzt/Ärztin gesehen habe der welche verwendet hätte---egal wie eklig der Patient war.
Dem kann ich nur widersprechen: während meiner Zeit als Klinikassistent habe ich bei körperlichen Untersuchungen und beim Blutabnehmen so gut wie IMMER Handschuhe getragen. Nach kurzer Eingewöhnung ist das technisch überhaupt kein Problem.
Jetzt in meiner Praxis bin ich dahingehend etwas lockerer, als daß ich bei gepflegten Patienten Untersuchungen oberhalb des Bauchnabels ;-) meist ohne Handschuhe durchführe.
Ausnahme Fußpulse, die zu tasten kann schwierig sein. Aber dabei sitzt der Patient neben dem Waschbecken, so daß meine Hände umgehend wieder sauber und desinfiziert werden :-D

Sticks
23.06.2013, 09:58
Muss sagen dass ich im Rahmen des KPP,Famulaturen,Untersuchungskursen,anderen klinischen Praktika geschätzen 200 klinischen Untersuchungen beigewohnt habe und nicht EINMAL gesehen habe dass ein Arzt dabei Handschuhe angezogen hätte. Selbst beim Blutabnehmen wurde es eher selten gemacht. Bei körperlichen Untersuchungen absolut nie.

Die Sache ist auch, da sollte man sich nichts vormachen: Blut abnehmen ist mit Handschuhen deutlich schwieriger, Pulse fühlen ebenso. Leistenpulse mit Handschuhen fühlen?Viel Glück dabei.Palpieren mit Handschuhen?Schwierig. Irgendwelche Dinge am Körper mit Handschuhen zu fühlen ist schwierig. Ich persönlich finde dass Handschuhe schon eine nicht unerhebliche Einschränkung bei körperlichen Untersuchungen sind und denke dies ist auch der Grund warum ich nicht einmal einen Arzt/Ärztin gesehen habe der welche verwendet hätte---egal wie eklig der Patient war.

Dann versuche bitte einmal der BG zu erklären wie man so einen Puls am besten fühlt und das Hygien mal absolut untergeordnet ist.

Du bist mal wieder so ein Beipsiel dafür, dass viele nach der Uni mal absolut keine Ahnung von sauberen Arbeiten, Patienten und Eigenschutz bzw Sterilem arbeiten und Infektionsschutz haben.
Nach sechs Jahren OP weiß ich wovon ich rede. Wenn du schon beim Blutsbnehmen Probleme hast, wie nähst du dann von Hand die Rektumanastomose?

Ex-Medi
23.06.2013, 10:33
Naja , kann halt nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Ich hab zuerst probiert Blut abzunehmen mit Handschuhen (einfach aus hygienischen Gründen)---würde sagen es hat so höchstens zu 40% geklappt. Dann hab ich es ohne probiert und es hat fast immer geklappt. Ich fühlte die Vene viel besser und insgesamt war das Gefühl einfach besser und einfacher. Hab daraufhin mit nem Kommilitonen gesprochen der genau dies bestätigte.
Und wie gesagt---die Ärzte die ich dabei beobachtet habe zogen beim Blutabnehmen sehr selten Handschuhe an (meistens nur wenn HIV/Hep Patient war) und bei körperlichen Untersuchungen schon gar nicht. Die haben sich halt nachher immer die Hand desinfiziert (zumindest meistens). Aber vlt. waren diese Ärzte auch einfach technisch nicht so versiert wie Feuerblick. Die meisten waren halt auch eher Assistenzärzte die oftmals erst 3 Jahre oder so dabei waren. Seltener Oberärzte. Hätte spontan vermutet dass Sie es nach tausenden von Blutabnahmen und klinischen Untersuchungen drauf hätten, aber vlt. hatten Sie es in der Tat nicht drauf.

@Sticks: Ich kann halt nur beschreiben welche "hygienischen Standards" ich beobachtet habe. Das im OP ganz andere hygienische Standards herrschen als auf Station ist ja wohl klar.

Morgens auf Visite(naja da kam es eh selten zu Patientenkontakt): Aber auch wenn es dazu kam wurden keine Handschuhe verwendet

Bei Aufnahmen: Seltenst Verwendung von Handschuhen
Bei Blutabnahmen: Selten Verwendung von Handschuhen

OP:Alles sehr steril und großer Wert auf hygienischen Standards

Die meisten Ärzte haben sich halt mehr oder weniger fast gar nicht geekelt und waren der Meinung das ein schnelles desinfizieren nach ner Untersuchung genüge. Vlt. haben ja gerade diejenigen die sich über diese "Beobachtungen" auslassen selber so Ihre Probleme mit diesen Dingen? Da bin ich auch sicherlich nicht der einzige....viele andere gehen halt nach dem Studium in nicht klinische Fächer oder wenn doch Klinik dann eher sowas wie Radiologie oder Augenheilkunde.

Miss_H
23.06.2013, 12:35
Dann versuche bitte einmal der BG zu erklären wie man so einen Puls am besten fühlt und das Hygien mal absolut untergeordnet ist.

Du bist mal wieder so ein Beipsiel dafür, dass viele nach der Uni mal absolut keine Ahnung von sauberen Arbeiten, Patienten und Eigenschutz bzw Sterilem arbeiten und Infektionsschutz haben.
Nach sechs Jahren OP weiß ich wovon ich rede. Wenn du schon beim Blutsbnehmen Probleme hast, wie nähst du dann von Hand die Rektumanastomose?

Von nichts kommt nichts.
Ist ja schön, dass du vor deinem Studium 6 Jahre im OP gestanden hast, aber das hat nicht jeder. Im Studium und bei der praktischen Arbeit muss man Eigenschutz, steriles Arbeiten, usw. gezeigt bekommen und lernen. Leider ist in diesem Bereich die Ausbildung nicht immer gut...

daCosta
23.06.2013, 21:37
Das kommt immer auch auf die Leute an..

daCosta
23.06.2013, 21:48
Da bin ich auch sicherlich nicht der einzige....viele andere gehen halt nach dem Studium in nicht klinische Fächer oder wenn doch Klinik dann eher sowas wie Radiologie oder Augenheilkunde.

Die Leute, die Augenheilkunde oder Radio machen, machen das bestimmt nicht, weil sie dort keine Leute anfassen müssen.
Gerade in der Radiologie müssen häufig Zugänge gelegt werden (fehlende Vorbereitung seitens der Station). In der Sonographie hat man auch mehr Kontakt mit den Patienten, als man denkt.
In der Augenheilkunde sind je nachdem auch mal Blutabnahmen/Zugänge von nöten.

Die Vorteile der Fächer sind sicherlich andere...

Sticks
23.06.2013, 23:46
Naja , kann halt nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Ich hab zuerst probiert Blut abzunehmen mit Handschuhen (einfach aus hygienischen Gründen)---würde sagen es hat so höchstens zu 40% geklappt. Dann hab ich es ohne probiert und es hat fast immer geklappt. Ich fühlte die Vene viel besser und insgesamt war das Gefühl einfach besser und einfacher. Hab daraufhin mit nem Kommilitonen gesprochen der genau dies bestätigte.
Und wie gesagt---die Ärzte die ich dabei beobachtet habe zogen beim Blutabnehmen sehr selten Handschuhe an (meistens nur wenn HIV/Hep Patient war) und bei körperlichen Untersuchungen schon gar nicht. Die haben sich halt nachher immer die Hand desinfiziert (zumindest meistens). Aber vlt. waren diese Ärzte auch einfach technisch nicht so versiert wie Feuerblick. Die meisten waren halt auch eher Assistenzärzte die oftmals erst 3 Jahre oder so dabei waren. Seltener Oberärzte. Hätte spontan vermutet dass Sie es nach tausenden von Blutabnahmen und klinischen Untersuchungen drauf hätten, aber vlt. hatten Sie es in der Tat nicht drauf.

@Sticks: Ich kann halt nur beschreiben welche "hygienischen Standards" ich beobachtet habe. Das im OP ganz andere hygienische Standards herrschen als auf Station ist ja wohl klar.

Morgens auf Visite(naja da kam es eh selten zu Patientenkontakt): Aber auch wenn es dazu kam wurden keine Handschuhe verwendet

Bei Aufnahmen: Seltenst Verwendung von Handschuhen
Bei Blutabnahmen: Selten Verwendung von Handschuhen

OP:Alles sehr steril und großer Wert auf hygienischen Standards

Die meisten Ärzte haben sich halt mehr oder weniger fast gar nicht geekelt und waren der Meinung das ein schnelles desinfizieren nach ner Untersuchung genüge. Vlt. haben ja gerade diejenigen die sich über diese "Beobachtungen" auslassen selber so Ihre Probleme mit diesen Dingen? Da bin ich auch sicherlich nicht der einzige....viele andere gehen halt nach dem Studium in nicht klinische Fächer oder wenn doch Klinik dann eher sowas wie Radiologie oder Augenheilkunde.



Vll warst du ohne Handschuhe mittlerweile einfach besser geworden :-)
ich hab aber nur das Blut abnehmen gemeint
einen normalen sauberen Menschen kann man auch einmal so die Hand auf den Bauch legen, dieser müsste sogar "sauberer" sein als die meisten Hände. Aber das ist Geschmackssache. Ich finde beim Umgang mit Körperflüssigkeiten jedoch ist es zwingend und das sieht der Hygieneplan und die BG genau so!

Und mal ehrlich, ich steche doch lieber den Patienten am Anfang zweimal und bin dafür abgesicherter. Nur Handschuhe anzuziehen bei bekannter Infektion ist ja wohl mal total lachhaft! Den Sicherheitsfaktor zusätzlich zu erhöhen ist noch verständlich, ihn aber bei einer unbekannten Infektion entfallen zu lassen ist inkonsequent. Nicht das der Patient eventuell etwas verschweigt, er muss es nicht einmal wissen.

Nessiemoo
24.06.2013, 14:59
das sehe ich auch so.

Vor allem auch wenn die ärzte es ohne machen - ist es deren eigene Sache, das muss jeder letztendlich für sich entscheiden. Blut abnehmen, Viggos legen - das mache ich nur mit Handschuhen. Körperliche Untersuchung mache ich persönlich ohne - auch bei Füßen, und danach halt gut waschen/ desinfizieren. Ich meine Haut an sich ist ja nicht infektiös (mit Ausnahme von ein paar Pilzen), da muss jeder nach eigene Ekelgrenze handeln.

Mit Handschuhen ist es in der Tat schwieriger, ich taste aber dann meistens die Vene ohne Handschuh, und dann ziehe ich die an. Ist nicht so das Problem...

little_lunatic
24.06.2013, 15:00
Danke für dein offenes "Feedback", Ex-Medi. Ich hoffe du findest deinen Weg und einen Job der dir Spaß macht.
Ich denke jeder muss für sich selbst rausfinden was ihm liegt und was er gern macht. Das muss sich nicht zwangsweise decken. Ich hoffe, dass du's nicht irgendwann bereust und es nicht nur lernfrust ist. Hätt ich nicht vor dem Studium schon im Krankenhaus und Praxis gearbeitet (und gelernt, dass beides seine Vor- und Nachteile hat) hätte ich bestimmt in elendigen Lernzeiten schon hingeschmissen. Gerade jetzt kurz vorm Physikum wo das Hirn raucht, Freizeit und Sozialleben Begriffe sind denen ich nur beim Psych-Soz kreuzen begegne, ich lieber arbeiten und Geld haben würd etc etc.... ist es schwer motiviert zu bleiben. Das ging doch bestimmt allen so oder?
Einerseits ist das Studium lang aber ich will ja irgendwann als Arzt oder sonstwas arbeiten und nicht lebenslang irgendwas auswendig lernen. Und ja, natürlich kommt man um die Zeit als Assistenzarzt mit (relativ) schlechter Bezahlung und wenig Freizeit wohl nicht drumrum aber letztlich muss man ja weder Landarzt in Hintertupfingen noch Dauer-Klinik-Angestellter bleiben. Es gibt auch Jobs die nicht direkt mit Patientenkontakt zu tun haben, wenn man das möchte. Ob ÖGD oder Forschung oder medizinischer Berater für wasweißichwas. Und es gibt andere Länder in denen man mit deutschem Abschluss arbeiten kann (ja, nicht überall aber es gibt welche). Natürlich sollte irgendwo ein Grundinteresse an Medizin da sein aber ansonsten kann man ruhig mal über den Kliniksteller rausschauen.
In jedem Job und Studium gibts doch Phasen oder Aufgaben die keinen Spaß machen aber solange es netto Spaß macht, man Abends nicht heulend oder angekotzt von der Arbeit kommt passt es doch.
Ich glaube bevor ich hinschmeißen würde, würde ich erstmal eine Pause oder Urlaub machen um Abstand zu bekommen, dann nochmal ein Praktikum und dann entscheiden. Aber wer weiß wie's kommt. Planen kann man viel.... ;-)