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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium abgebrochen---ein paar Eindrücke



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StreuselKuchen
01.08.2013, 14:08
Hallo Ex-Medi!

Meine Hochachtung für diesen sehr differenzierten Beitrag und deinen Mut hast du! Herzlichen Glückwunsch :).
Und ja, es gibt auch Menschen, denen das erst NACH dem Studium auffällt.
Ich finde das Fazit, was Du gezogen hast, sehr gut und wünsche Dir das Beste. Nicht jeder Lebenslauf ist schurgerade und das ist ok. Ich bin auch bereits auf der Suche nach Nischen und Alternativen und Aufbaustudiengängen, will die Medizin aber nicht ganz aufgeben. Meine Geschichte ist Deiner aber teilweise sehr ähnlich ;).

Sum93
24.08.2013, 02:21
gelöscht

EVT
24.08.2013, 03:05
was wäre denn deine alternative?
ich würde mir an deiner stelle nicht so viele sorgen machen, notfallmedizin ist nur ein soo kleiner teil der medizin, das musst du später ja nicht machen, sondern dich niederlassen, wie du schon gesagt hast.

Evil
24.08.2013, 07:40
Die Arbeit eines Niedergelassenen ist NICHT ruhiger und strukturierter als Notfallmedizin im Rettungsdienst.
Falls Du nicht gerade einen MAnV zu versorgen hast, kommen im RD in der Regel immer mehrere Retter (Ass, Sani, Helfer, ggf NA) auf einen Patienten, bis Versorgung und Transport abgeschlossen sind.
In der Praxis hast Du oft ein volles Wartezimmer und mehr oder minder schwere Notfälle gleichzeitig, die parallel versorgt werden müssen.

Wenn Dir dieses Arbeiten nicht liegt, kannst Du in patientenferneren Gebieten arbeiten wie z. B. Radiologie, aber überleg Dir das genau und nutze die Möglichkeiten, über Praktika und Famulaturen Dir Einblicke zu verschaffen.

Amygdala88
24.08.2013, 08:17
Hallo Sum,

Das Ganze ist keine leichte Situation für Dich und ich kann völlig nachvollziehen, dass Du immer wieder die Pro- gegen die Contra-Seite abwägst.
Du schreibst, dass die Medizin Dich selbst in der Zeit des Zweifelns nie wirklich losgelassen hat. Ich denke daher, dass Dein Interesse an der fachlichen Seite echt und sehr tiefgehend ist. Die Beschreibung Deiner bisherigen Praxiserfahrungen aus dem Rettungsdienst gibt selbstverständlich Anlass, nachdenklich zu werden. Ich halte es in Deinem Sinne für völlig richtig, dass Du nach einer Zeit solcher Erfahrungen erst einmal vieles ganz grundsätzlich in Frage stellst- alles andere wäre töricht. Wie Du selbst aber auch festgestellt hast, ist gerade die Rettungmedizin jedoch ein Fach, das physisch wie psychisch immense Kraftanstrengung und Belastbarkeit erfordert. Meines Erachtens darf man diesen Eindruck nicht auf alle anderen Disziplinen der Medizin übertragen, sondern muss, wie Du es ebenfalls bereits getan hast, gut differenzieren. Laut Deiner Aussage würdest Du zum Beispiel in Erwägung ziehen, als niedergelassener Arzt in eigener Praxis tätig zu sein. Dass es Dir graut vor den Jahren der Assistenzarzttätigkeit, kann ich gut nachvollziehen. Und ich denke, Du hast Recht, diese Zeit wird kein Spaziergang werden- allerdings hängt die Arbeitsatmosphäre wieder einmal sehr stark von der Klinik ab, in der Du tätig sein würdest. Danach jedoch stehen Dir die Türen in die Niederlassung offen.
In meinen Augen lässt die Problematik sich dahingehend herunterbrechen, dass Du Dich selbst fragen musst, ob Du damit leben und glücklich werden könntest, ein Fach, das Dich auch in schwierigen Zeiten immer fasziniert hat, wirklich völlig aufzugeben. Ich persönlich würde in einer solchen Situation niemals zur Ruhe kommen, da mein Interesse an der Medizin mir gedanklich allgegenwärtig wäre. Hattest Du einmal über die Bewerbung an Universitäten nachgedacht, die Modellstudiengänge anbieten? In diesen Studiengängen ist die Vernetzung von Theorie und Praxis von Anfang an viel größer als in den klassischen Regelstudiengängen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Modellstudiengang evtl. eine Option für Dich sein könnte, um nicht, wie Du es selbst beschrieben hast, über Jahre nur Theorie zu lernen - welche Dich fraglos sehr begeistern würde, da Dein Interesse ja da ist- sondern von Anfang an mit Praxis konfrontiert zu werden, und dies auch in Disziplinen, die andere sind als die Rettungsmedizin.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du bald einen Entschluss fassen kannst, mit dem Du glücklich wirst und Deinen Platz findest.

davo
24.08.2013, 13:56
Medizinische Themen haben mich immer fasziniert, liegt wahrscheinlich auch an meiner Familie (Vater Arzt) und meinen persönlichen Hobbies (Ich triebe sehr viel Sport, entsprechende Ernährung etc., beschäftige mich dann auch intensiv mit Fachliteratur)

Habe nach dem Abitur 2011 (bin jetzt 20) auch das Krankenpflegepraktikum gemacht. Fand es jetzt wirklich nicht uninteressant, aber auch nicht supertoll. Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass es mir zu dieser Zeit gesundheitlich und infolgedessen auch psychisch (leichte Depression!) nicht gerade gut ging. Zu dieser Zeit fiel mir wirklich alles schwer.
Da ich nicht sofort einen Studienplatz bekam, begann ich auf Vorschlag meines Vaters (Hier stimme ich dem Threadersteller mal wieder völlig zu: Der Einfluss der Umwelt ist gigantisch! Mir wurde das alles auch erst im Nachinnein klar) mit einer Ausbildung zum RetAss. Diese gefiel mir auch sehr gut (zumindest der theoretische Teil). Hatte auch durchwegs sehr gute Noten, Klassenbester etc. aber der große Haken sollte noch folgen: Die praktische Tätigkeit. Klar, es ging mir gesundheitlich nicht gut und Notfallmedizin ist nun mal stressig, aber mir ging es nach ein paar Monaten so schlecht (v.a. auch psychisch! ), dass ich entschied abzubrechen. Meine Lehrer dort waren auch geschockt, gehörte ich, ihrer Meinung nach, doch zu den Besten.

Nun gut. Da stand ich also. Medizinstudium war erstmal abgeschrieben. Ich begann ein wenig zu jobben, auch um mich umzuorientieren. Ich merkte jedoch, dass die Medizin mich nicht los ließ. Das Interesse war da, mein Ehrgeiz wollte nicht ruhen. Ich begann zu grübeln. Das Fach intressierte mich sehr, es war zwar eine Naturwissenschaft, aber für mich einfach greifbarer als z.b. Biologie o.ä. Eine rein forschende Tätigkeit... NEIN.
Ich kann mir auch immernoch gut vorstellen Patienten zu behandeln. Der Stress der Notfallmedizin jedoch macht mich fertig. Die Tätigkeit der niedergelassenen Ärzte sagt mir da schon viel eher zu. Ruhiger. Strukturierter.
Nun gut, ich machte dann auch den TMS (hier muss nochmal erwähnt werden: Ich bin einfach ein alter Ehrgeizbolzen. Je größer die Herausforderung, desto begieriger bin ich darauf) und erreichte prompt Prozentrang 100 :-lesen

Ich sehe das so ähnlich wie Amygdala - du bist immer wieder zur Medizin zurückgekehrt, es ist also unwahrscheinlich dass das NUR der Faktor Familie ist.

Wenn du damals wirklich gesundheitliche und psychische Probleme hattest dann würde ich dem Abbrech der RettAss-Ausbildung nicht allzuviel Bedeutung beimessen. Außerdem ist RettAss nunmal nicht Arzt - genausowenig wie der Krankenpflegedienst.

Mein Eindruck ist dass es nicht nur sehr stark vom Fach sondern auch sehr stark vom Krankenhaus und der Abteilung abhängig ist wie gestresst man ist. Ich kenne eine Ärztin in der Weiterbildung zur Neurologin (Uni) die SEHR viel Stress hat und nur noch die Tage bis zur Niederlassung zählt. Ich kenne eine Ärztin in der Weiterbildung zur Pathologin (Uni) die eine ruhige Kugel schiebt und gar nicht weiß was sie mit ihrer Freizeit anfangen soll. Ich kenne einen Arzt in der Weiterbildung zum Onkologen (Maximalversorgung, nicht Uni) der zwar nicht wenig zu tun hat aber keinen echten Stress hat. Ich kenne eine Ärztin in der Basisweiterbildung Innere Medizin (großes kirchliches Haus) die vor Stress fast untergeht. Usw. Viel hängt also denke ich davon ab wie stark man geographisch gebunden ist - und davon wie stark man bereit ist die Stelle (und damit meist auch den Ort) zu wechseln wenn man unzufrieden ist. Es gibt viele Leute die extrem unzufrieden sind aber nicht bereit sind etwas daran zu ändern. Es gibt aber auch viele Leute die es gut erwischt haben - teilweise erst nach einem oder mehreren Wechseln.

Niederlassung kann auch stressig sein, und Notarzt ist vermutlich eher etwas was man nicht ewig machen will. Es gibt auch noch etliche andere Optionen.

Die große Frage ist natürlich was deine potenziellen Alternativen wären - in welchen anderen Jobs du dich sehen könntest. Aber du scheinst dich mit der Medizin recht gut auseinandergesetzt zu haben und immer wieder zu ihr zurückzukehren - insofern denke ich dass echtes Interesse vorhanden ist und du vermutlich immer dieser Chance nachtrauern würdest wenn du sie nicht nutzt. Aber es stimmt natürlich dass man es erst 7-12 Jahre nach Studienanfang so richig weiß. Das ist eine lange Zeit. Aber dasselbe Problem, wenn auch etwas weniger extrem, hast du im Endeffekt bei jedem anderen Studium und jeder anderen Karriere auch.

Feuerblick
24.08.2013, 14:02
Die Arbeit eines Niedergelassenen ist NICHT ruhiger und strukturierter als Notfallmedizin im Rettungsdienst.
Falls Du nicht gerade einen MAnV zu versorgen hast, kommen im RD in der Regel immer mehrere Retter (Ass, Sani, Helfer, ggf NA) auf einen Patienten, bis Versorgung und Transport abgeschlossen sind.
In der Praxis hast Du oft ein volles Wartezimmer und mehr oder minder schwere Notfälle gleichzeitig, die parallel versorgt werden müssen.
Dazu kommt, dass du dich im Rettungsdienst in der Regel nicht mit meckernden Patienten (zu lange Wartezeiten, zu wenig Zeit seitens des Arztes, zu teure Igelleistungen, vermeintlich falsche Therapie etc.) rumschlagen musst und sie nicht wie in einer Praxis mit etwas Pech wochen- oder monatelang wegen irgendeiner Befindlichkeitsstörung an der Backe hast. Das ist auch Stress, den sollte man nicht unterschätzen (nervt mich persönlich mehr als so mancher Streßtag in der Klinik... aber nu ja... man muss ja nicht auf ewig in der Patientenversorgung sein, wenn man erst mal Facharzt ist ;-) )!

Sum93
24.08.2013, 14:16
gelöscht

Feuerblick
24.08.2013, 14:21
Du kannst dich jederzeit wieder bewerben. Insofern sollte das dein kleinstes Problem sein. Andererseits: Wenn du einen Platz bekommst, warum dann nicht starten, ausprobieren und quasi aus nächster Nähe deine Entscheidung treffen? Dann aber in den Semesterferien sehen, dass du Praktika in möglichen Bereichen machst, um auch den klinischen Teil kennenzulernen. Da würde ich dann nicht warten, bis du offiziell Famulaturen machen kannst. :-meinung

Sum93
24.08.2013, 15:17
gelöscht

Feuerblick
24.08.2013, 15:25
Feuerblick: Soweit ich mich erinnere warst du auch nicht immer ganz glücklich mit deinem Weg der Medizin? Oder verwechsel ich dich da? (Glaube da mal was gelesen zu haben)
Ja dein Vorschlag klingt wirklich sehr gut :) Kann man auch ärztliche Praktika, also so gesehen ähnlich wie Famulaturen, in der Vorklinik machen? Mit Blut abnehmen etc?
Stimmt genau, daher gebe ich ja diese Dinge zu bedenken. Für mich ist in ein paar Wochen die Patientenversorgung Geschichte - dabei hat mir persönlich die Arbeit im Rettungsdienst (war RettSan über einige Jahre) sehr, sehr viel Spaß gemacht. Deutlich mehr als die Arbeit als Ärztin.
Wenn dein Vater Arzt ist, kann er dir vielleicht Kollegen nennen, bei denen du Praktika machen kannst. Was man dich unter Aufsicht dann machen lässt, liegt ein wenig im Ermessen der betreuenden Ärzte. Aber selbst wenn du "nur" zuschauen kannst, wirst du einen Eindruck bekommen, ob dir das gefällt, was du siehst oder nicht.

Sum93
24.08.2013, 15:31
Stimmt genau, daher gebe ich ja diese Dinge zu bedenken. Für mich ist in ein paar Wochen die Patientenversorgung Geschichte - dabei hat mir persönlich die Arbeit im Rettungsdienst (war RettSan über einige Jahre) sehr, sehr viel Spaß gemacht. Deutlich mehr als die Arbeit als Ärztin.

Ach welchen Weg gehst du denn? Was hat dir persönlich denn am Arztdasein nicht gefallen?

Feuerblick
24.08.2013, 15:36
Ich gehe in einen Job, in dem ich keine Patientenversorgung mehr machen werde. Mir hat die Arbeit mit Patienten keinen Spaß mehr gemacht. Insbesondere auch die Tatsache, dass man (Medien sei Dank) ständig das Gefühl hat seine Patienten überzeugen zu müssen, dass man weiß, was man tut und nicht nur ordentlich Kohle machen will. Dazu dann noch der "Zwang" möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit abzuhandeln, Druck von allen Seiten und vieles mehr. An sich ist die Medizin ein spannendes Gebiet und meine Fachrichtung immer noch interessant. Aber "an der Front" mag ich nach insgesamt 18 Jahren Patientenversorgung (Ausbildung, Rettungsdienst während des Studiums, Zeit als Arzt) einfach nicht mehr sein. :-nix

Sum93
24.08.2013, 15:38
Ich gehe in einen Job, in dem ich keine Patientenversorgung mehr machen werde. Mir hat die Arbeit mit Patienten keinen Spaß mehr gemacht. Insbesondere auch die Tatsache, dass man (Medien sei Dank) ständig das Gefühl hat seine Patienten überzeugen zu müssen, dass man weiß, was man tut und nicht nur ordentlich Kohle machen will. Dazu dann noch der "Zwang" möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit abzuhandeln, Druck von allen Seiten und vieles mehr. An sich ist die Medizin ein spannendes Gebiet und meine Fachrichtung immer noch interessant. Aber "an der Front" mag ich nach insgesamt 18 Jahren Patientenversorgung (Ausbildung, Rettungsdienst während des Studiums, Zeit als Arzt) einfach nicht mehr sein. :-nix

Wollte jetzt eigentlich wissen welcher Job genau :D

Feuerblick
24.08.2013, 15:38
Wollte ich aber im öffentlichen Bereich nicht schreiben ;-)

davo
24.08.2013, 16:03
Im Endeffekt stellen sich zwei Fragen:

-Könnte ich, falls ich den Platz nicht antrete, mich im nächsten Jahr nochmal bewerben? (Nach reiflicher Entscheidungsfindung, Praktika etc)

Ja. Die Auswahlgrenzen könnten (und werden wohl) noch höher sein, aber im Grunde genommen kann man sich im derzeitigen System unendlich oft bewerben und Plätze die einem zugeteilt werden ungestraft nicht annehmen.

ABER: das halte ich nur dann für sinnvoll wenn du auch andere (d.h. nicht medizinbezogene) Praktika machst - denn sonst hast du ja null Vergleichsbasis. Praktika für jede Karriere können wunderbar oder schrecklich sein - das ist IMHO ein sehr unzuverlässiger Indikator ob die Karriere etwas für einen ist. Da braucht man zu allermindest einen Vergleich. Wenn du jetzt nur medizinbezogene Praktika machst bist du nach einem Jahr vermutlich nicht weiter als heute. Außerdem besteht auch ohne Praktika ganz allgemein die Gefahr dass man dann das Jahr im Endeffekt vertrödelt und nachher genauso klug als wie zuvor ist.


-Wäre meine Note noch gut genug? (Hatte im Abi 1,7 (Ja ich weiß nicht so gut, aber zu der Zeit war ich gesundheitlich echt am Verrecken-wunder mich immer noch wie ich da überhaupt so gut sein konnte) und wie gesagt im TMS Prozentrang 100, Testwert 125. Stehe also in Regensburg , Erlangen und München auf 0,9. Heidelberg wär ich evtl. a noch reingekommen, Würzburg 1,1. Dieses Jahr reicht das, aber nächstes Semester?

In München hast du denke ich SEHR sehr gute Chancen mit 0,9 auch nächstes WS noch einen Platz zu bekommen. Regensburg ist schwer zu sagen da dort der TMS neu ist. Erlangen wird knapp. In Würzburg solltest du, wie in München, sehr gute Chancen haben. In Heidelberg und Mannheim solltest du mit diesem TMS-Ergebnis exzellente Chancen haben. Aber das sind alles nur Vorhersagen - NIEMAND kann dir da eine Garantie geben. Aber ich denke dass es mit 1,7 und einem sehr guten TMS prinzipiell gut aussieht.

Viele Leute beklagen halt dass die Vorklinik mit dem Arztberuf wenig bis nichts zu tun hat - es wird also denke ich so sein dass du erst während der ersten Famulaturen wirklich sehen wirst ob der Beruf etwas für dich ist, also nach frühestens 2,5 Jahren. Du könntest u.U. Hospitationen vereinbaren - bei denen darfst du im Gegensatz zu Famulaturen nichts machen, aber du bekommst oft einen noch besseren Einblick in den Arztberuf als bei Famulaturen, und die kannst du im Prinzip auch jetzt schon machen, oder eben während der Vorklinik. Das Problem ist dass du bei einer Hospitation im Endeffekt ein Hindernis bist - du brauchst also einen wohlgesonnenen Chefarzt der bereit ist dich zu akzeptieren. Idealerweise könntest du auch bei niedergelassenen Ärzten hospitieren - denn das ist nochmal ganz anders als im Krankenhaus. (Aber dort ist die Wahrscheinlichkeit genommen zu werden wohl noch viel geringer.) Und natürlich bei mehreren Abteilungen/Ärzten und in mehreren Fächern. Wäre ziemlich zeitaufwändig das zu organisieren aber vermutlich hilfreich. Hospitationen können auch sehr kurz sein, z.B. nur eine Woche - man könnte also viele Bereiche in kurzer Zeit abdecken - WENN man wen findet der einen akzeptiert.

Aber ich an deiner Stelle würde auch ohne Hospitationen schon dieses WS mit dem Medizinstudium anfangen - denn es klingt wirklich so als wäre das das was du willst.

Sum93
24.08.2013, 16:26
Hospitationen? Du darfst mich nun steinigen, aber das sagt mir gar nichts :D
Wie läuft das ab etc? Und inwiefern bekommt man dabei bessere Einblicke als bei Famulaturen?

Was ich noch ergänzen möchte: Ich kann mir unglaublich gut vorstellen mit Patienten zu arbeiten. Aber eben nicht in extrem großer Stresskulisse. Patienten beraten, erklären, die nächsten Schritte erläutern etc., (also allgemein die "menschliche" Seite sagt mir zu !!), dies hat mir sogar schon im Pflegepraktikum gefallen. Im Rettungsdienst fällt dies natürlich anders aus, an der Einsatzstelle.

davo
24.08.2013, 16:32
Hospitationen? Du darfst mich nun steinigen, aber das sagt mir gar nichts :D
Wie läuft das ab etc? Und inwiefern bekommt man dabei bessere Einblicke als bei Famulaturen?

Was ich noch ergänzen möchte: Ich kann mir unglaublich gut vorstellen mit Patienten zu arbeiten. Aber eben nicht in extrem großer Stresskulisse. Patienten beraten, erklären, die nächsten Schritte erläutern etc., (also allgemein die "menschliche" Seite sagt mir zu !!), dies hat mir sogar schon im Pflegepraktikum gefallen. Im Rettungsdienst fällt dies natürlich anders aus, an der Einsatzstelle.

Hospitation bedeutet bei einem Medizinstudenten in der Regel dass man einfach mit einem Facharzt mitgeht - und nichts macht. Man bekommt also den normalen Tagesablauf eines Facharztes im Krankenhaus zu sehen. Der Vorteil ist dass man so eben nichts spezifisches lernen muss sondern sieht wie es dann nachher "in echt" ist. Ich weiß nicht wie verbreitet Hospitationen bei Medizinstudenten sind - oft macht man eine kurze Hospitation bevor man eine Stelle annimmt oder wechselt. Aber ich kenne Medizinstudenten die hospitiert haben. Man ist da natürlich ein Störfaktor der Zeit wegnimmt - deshalb braucht man eine Abteilung die dieser Idee wohlgesonnen ist, denn sonst werden die Ärzte wenig erfreut sein dass sie einen Hospitanten mitnehmen sollen.

Beraten, erklären, usw. - dafür ist denke ich in den meisten Krankenhausabteilungen nur sehr wenig Zeit. Ich würde mich wenn das dein Fokus ist also definitiv darauf einstellen in kleinen Krankenhäusern zu arbeiten - und/oder in besonderen Fächern (wie z.B. Onkologie, Psychiatrie, Psychosomatik, usw.) Denn in vielen Fächern wirst du für diese menschliche Seite viel zu wenig Zeit haben - dasselbe trifft meines Wissens nach auf viele niedergelassene Ärzte zu.

Feuerblick
24.08.2013, 16:35
Die menschliche Seite kommt in fast allen Fächern zu kurz. Zu viele Patienten, zu wenig Zeit. Da wären Fächer wie Psychiatrie, Humangenetik und Co vielleicht interessant. Die "normale" ärztliche Versorgung eher nicht :-nix

Sum93
24.08.2013, 16:43
Wollte damit nur sagen, dass ich keine Scheu vor Patientenkontakt habe. Soll ja auch so manche geben die damit überfordert sind. Jedoch trotzdem danke für eure Ergänzungen :)

Ja, das mit Hospitieren klingt interessant, sollte kein großes Problem darstellen, Kontakte sind ja zum Glück vorhanden ^^