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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachtdienst: Schwindel, Übelkeit und Co



VickiH
17.07.2013, 02:01
Hallo,
ich habe im Forum diesbezüglich leider nichts gefunden.
Wie verkraftet Ihr die Nachtdienste?
Ich bin Fachärztin für Kinder-und Jugendheilkunde und arbeite seit fast 6 Jahren in einer Uniklinik. Ich habe im ND Probleme mit meinem Kreislauf, mir ist übel und ich habe fast immer Durchfall. Das war schon bei meinen Nachtdiensten während des Studiums so. Inzwischen wird es aber immer schlimmer. Ich war fast 2,5 Jahre im Intensivbereich und hatte dann immer 7 Nächte am Stück. 1 x kam mein Oberarzt sogar rein, da es mir so schlecht ging. Inzwischen habe ich ND in der Notaufnahme, häufig 2 x/ Woche. Auf der Intensivstation hatte ich mir dann angewöhnt viel zu trinken (2-2,5l, kein Kaffee, Red Bull oder ähnliches sondern Apfelsaft-Schorle) und nur leichte Kost zu essen (Tuc, Laugenbrötchen). Seitdem ich dann mal ausgefallen bin und mein OA kommen musste, habe ich Sorge, dass das nochmal passiert. Jetzt liege ich wieder im Bereitschaftsdienstzimmer und mir ist schwindelig, übel und ich bin kaltschweißig.
Kennt das einer von Euch auch? Habt Ihr Tips? Bzw. gibt es die Möglichkeit, sich vom ND freistellen zu lassen? Dann werden mich meine Kollegen bestimmt hassen, aber es ist so eine Qual für mich und ich bin dann auch nicht richtig leistungsfähig.
Viele Grüße aus dem ND

Fr.Pelz
17.07.2013, 18:30
Hi, ich mag es auch nicht nachts zu arbeiten - und das wirkt sich auch körperlich aus. Lange nicht so krass wie bei dir, aber grade die Konzentration geht nach 20 Uhr (da hab ich ja dann schon 14h gearbeitet) so rapide runter, dass ich manchmal denke, dass 2 von 3 Handlungsabläufen fehlerhaft sind.
Bei uns gibts auch 2 Leute, die sich von den Diensten haben freistellen lassen, zu Anfangs muss es Gemurre gegeben haben, aber dann hatte man sich dran gewöhnt und jetzt ist es einfach so und an die denkt keiner mehr in der Dienstplanung.
Versuch es mal, manche Kollegen sind auch verständnisvoller als man denkt.

Muriel
17.07.2013, 21:21
Welche Gründe hatten denn Deine Kollegen, Fr. Pelz?

Feuerblick
17.07.2013, 21:28
Warum bleibt man in der Klinik, wenn man die damit verbundenen Dienste so gar nicht verträgt?

Reflex
18.07.2013, 05:49
Das hab ich mich auch schon gefragt... gerade als Facharzt hat man eigentlich genügend Möglichkeiten. Ich verpacke unsere Dienste wegen der hohen Arbeitsbelastung auch immer schlechter und hab gerade wenn man mich nachts rausklingelt, enorme Probleme mit dem Kreislauf, dass ich schon aus der 6. Etage immer zu Fuß die Treppe hinunter laufe, um besser in die Gänge zu kommen. Das lässt mich schnell daran arbeiten meinen Facharzt hinter mich zu bringen und mir dann wahrscheinlich eher eine Zukunft im niedergelassenen Bereich zu suchen. Obwohl mir sonst meine klinische Tätigkeit eigentlich sehr viel Spaß bereitet.

DanielOliver
18.07.2013, 10:21
Das klingt doch nach einem Thema was man mal mit den zuständigen Betriebsmedizinern besprechen sollte. Die müssen schliesslich gesundheitlich Eignung für den Nachtdienst beurteilen und Gefährdungsanalysen machen.

Fr.Pelz
18.07.2013, 17:29
Welche Gründe hatten denn Deine Kollegen, Fr. Pelz?

Irgendwelche gesundheitlichen. Näheres ist (mir) nicht bekannt und ja auch unerheblich.

flotze
21.07.2013, 17:06
Bevor Du Dich quälst würde ich es dem Arbeitsmediziner mitteilen bzw Deinem OA. Hört sich ja wirklich so an als ob du sehr darunter leidest bzw. es dir psychisch nicht gut geht. Danken tut es Dir sowieso keiner auch wenn Du DIch durchbeisst.
Hast du es denn in jedem Dienst oder nur ab und an wenn der Stress mal ziemlich hoch ist?
Ich glaube jeder kennt das Gefühl nicht mehr Herr/Frau der Lage zu sein.