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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kein Organisationstalent-welches Fach?



SarahJulia90
23.07.2013, 12:37
Hallo ihr lieben!
Ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum gelandet. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen, mit denen ihr mir weiterhelfen könntet: Ich bin im achten Semester und habe inzwischen auch schon so einige Famulaturen hinter mir: gemischte Innere in einem kleineren Haus, Neurologie an der Uni, zentrale Notaufnahme bei einem Maximalversorger. Dabei habe ich schon irgendwie ganz deutlich gemerkt, dass mir das alles zu hektisch war. Vor allem auf Station muss man sich ja gut organisieren und strukturieren, sonst endet's im Chaos und man bekommt die Arbeit nicht erledigt. Leider war das (Strukturiertheit) immer meine große Schwäche. Ich habe auch bei zwei Evaluationsgesprächen, jeweils mit sehr netten Ärzten, am Ende der Famulaturen auf freundliche Weise gesagt bekommen, dass die Organisation meine große Schwäche sei (wobei meine Bewertungen sonst immer ganz positiv ausfielen). Kurzum: habt ihr vielleicht Ideen, in welchen Fachgebieten sich dieses persönliche Manko nicht ganz so auswirken würde? Was sind eurer Meinung nach Fächer, in denen man noch am ehesten strukturiert arbeiten kann? Tausend Dank und liebe Grüße!

Brutus
23.07.2013, 12:47
Habs mal verschoben. :-)

Wenn Du so gar kein Organisationstalent hast, sind Fächer mit Stationsarbeit nicht wirklich so Deine.
Aus der Anästhesie kann ich für die reine Anästhesie sagen, dass man mit wenig Organisation durchaus klar kommen kann. Zumindest in der WBZ. Ein wenig Organisation sollte man in der ITS-Zeit schon haben, aber meiner Meinung nach kann man auch Organisation lernen!
Von daher: erst mal fertig werden und in dem Fach anfangen, dass einen wirklich interessiert. Alles weitere kommt von ganz alleine!

Lieben Gruß!

Zünder
23.07.2013, 12:48
Nur weil es bei Dir in den ersten Famulaturen organisationstechnisch nicht ganz rund lief, würde ich trotzdem immer nach dem Fächern gehen, die Dir am Ende Spass machen. Sich ja jetzt auf ein furchtbares Fach festlegen, weil man sich da weniger organisieren muss ist ein wenig übertrieben. Letztendlich kommt doch auch das geordnete Arbeiten erst mit der entsprechenden Routine und die hat man in den ersten Famulaturen ja nunmal so überhaupt nicht.

Wenn Dir die Ärzte sowas sagen, dann heisst das für mich nur, dass sie Dich höchstwahrscheinlich wiedermal null eingearbeitet haben.

Muriel
23.07.2013, 15:27
Ich kenne genügend fachlich fitte Kollegen, die sich dermaßen verzetteln, dass sie für die gleiche Arbeit auch mal drei Stunden länger brauchten als ich. Es gibt einfach Leute, die können nicht organisiert arbeiten, das auf mangelnde Einarbeitung zu schieben, bringt es nicht. Ist auch gar nicht böse gemeint. Insofern finde ich es durchaus ok, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, auch wenn natürlich das fachliche Interesse dennoch den Schwerpunkt bei der Fachwahl ausmachen sollte.

Zünder
23.07.2013, 16:20
Es gibt einfach Leute, die können nicht organisiert arbeiten, das auf mangelnde Einarbeitung zu schieben, bringt es nicht. Ist auch gar nicht böse gemeint.


Klar doch, Muriel. :-sleppy Einer Famulantin mangelndes Organisationstalent zu unterschreiben find´ ich einfach nur daneben. Das kann man nach jemandem nach 6 Monaten im Job attestieren, sonst aber nicht.

Feuerblick
23.07.2013, 16:39
Naja, vielleicht sind die Mängel in der Organisation so eklatant, dass sie selbst bei einer Famulantin auffallen. Und mal ehrlich: Bei so manch einem Kollegen wäre mir SEHR lieb gewesen, wenn er/sie auf genau diese Probleme frühzeitig in einer Famulatur oder spätestens im PJ hingewiesen worden wäre. Der eine oder andere hätte vielleicht noch was lernen können und uns anderen einiges an Nerven gespart. :-nix
@Sarah: Aber es stimmt schon: Organisation und Struktur kann man lernen, wenn man es denn möchte. Wichtigstes Utensil sind To-do-Listen, auf denen man vermerkt, welche Dinge am Tag getan werden müssen. Gerne auch mit Wichtigkeitsabstufung, damit man nicht vor lauter Kodieren und Briefe schreiben vergisst, dass da noch ein Patient irgendeine Therapie/Blutentnahme/Untersuchung braucht. ;-) Geht alles! Ohne Stationsarbeit wirst du bei den meisten Fächern nicht rumkommen und ein Fach nur zu machen, weil man den Ablauf von anderen organisiert bekommt... ich weiß nicht. Irgendwie ist das nicht die wahre Motivation. :-nix

FM4
28.07.2013, 17:32
Hallo ihr lieben!
Ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum gelandet. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen, mit denen ihr mir weiterhelfen könntet: Ich bin im achten Semester und habe inzwischen auch schon so einige Famulaturen hinter mir: gemischte Innere in einem kleineren Haus, Neurologie an der Uni, zentrale Notaufnahme bei einem Maximalversorger. Dabei habe ich schon irgendwie ganz deutlich gemerkt, dass mir das alles zu hektisch war. (....) Kurzum: habt ihr vielleicht Ideen, in welchen Fachgebieten sich dieses persönliche Manko nicht ganz so auswirken würde? Was sind eurer Meinung nach Fächer, in denen man noch am ehesten strukturiert arbeiten kann? Tausend Dank und liebe Grüße!

Radiologie :compy:

Skeletor
05.08.2013, 12:45
ist es nicht in den meisten klinischen fächern so das man nachher, wenn man niedergelassen ist gar keine stationsarbeit mehr an der backe hat? in den meisten fächern ist es doch so das die fälle die man nachher als niedergelassener macht viel einfacher sind als die fälle in der klinik, und das wo man nicht weiterweiss überweist man in die klinik.


ich kenne kaum irgendeinen arzt der lust und spaß an untersuchungskoordination, briefeschreiben, kurvenpolieren,der stationsorganisation hat deswegen ist das wahrscheinlich auch immer eine aufgabe die an junge assistenzärzte abdelegiert wird, die können sich nicht so stark wehren.

Evil
05.08.2013, 13:49
in den meisten fächern ist es doch so das die fälle die man nachher als niedergelassener macht viel einfacher sind als die fälle in der klinik, und das wo man nicht weiterweiss überweist man in die klinik.
Und in der Klinik wird dann oft einfach irgendwas gemacht "ut aliquid fiat", jede Menge Blutuntersuchungen und Dinge in sämtliche Körperöffnungen des Patienten gesteckt, so daß er am Ende sein ursprüngliches Problem vergessen hat.
"Wir danken für die freundliche Einweisung und bitten um Weiterbehandlung", womit der Niedergelassene dann wieder am Anfang steht...

Etwas simple Vorstellung, Skeletor.

Skeletor
05.08.2013, 16:59
Und in der Klinik wird dann oft einfach irgendwas gemacht "ut aliquid fiat", jede Menge Blutuntersuchungen und Dinge in sämtliche Körperöffnungen des Patienten gesteckt, so daß er am Ende sein ursprüngliches Problem vergessen hat.
"Wir danken für die freundliche Einweisung und bitten um Weiterbehandlung", womit der Niedergelassene dann wieder am Anfang steht...

Etwas simple Vorstellung, Skeletor.


ja aber so ist es doch wirklich...

kein mensch hat lust auf stationsorganisation, und ich habe schon chefs und OAs erlebt die können es selber auch überhaupt gar nicht, das problem ist man darfs ihnen ja nicht sagen und muss sich ja immer zurückhalten und unterordnen und der liebevolle rücksichtsvolle gut organisierte zuarbeiter sein, sonst gibts wieder knatsch

Teamfähigkeit ist ja gefragt heutzutage


und du kannst mir nicht erzählen das die Fälle der Niedergelassenen durchschnittlich schwieriger sind als die in der klinik

Evil
05.08.2013, 18:58
Ich will gar keine Pauschalaussage machen, wer wie wo die schwierigeren Fälle zu betreuen hat, das halte ich für ausgemachten Blödsinn. Da nehme ich mir lieber die Zeit, Dich für Dein hartes Assistenzsklavendasein zu bedauern.
Aber Kopf hoch, als Facharzt kannst Du dann selber Assistenten knechten.

StreuselKuchen
07.08.2013, 13:07
Mir fällt auf Anhieb leider auch kein Fach ein, was ausnehmend wenig Organisation beinhaltet.

Labormedizin evtl.? Das ist aber "andere " Organisation, viel mehr Bürokram und Koordination und vllt. auch ein bissl BWL bei Rentabilitätsprüfungen oder sowas. Keine Ahnung.
Und die wenigste Stationsarbeit könnte ich mir in der FA-ausbildung für Allgemeinmedizin vorstellen, wo man auch mal in die Praxis wechseln kann.
Oder FA für Notfallmedizin? Ist ja im Endeffekt viel "ambulante" Arbeit, bei der man den "abgearbeiteten" Patienten eben auch "fertig hat", wenn man wieder fährt. Allerdings weiß ich nicht, ob der Notarzt als Hauptberuf so verbreitet ist - oft machen das ja Fachärzte mit zusätzl. Weiterbildung.
Ansonsten blieben die Psychosomatik, wo das eine Jahr Innere sicher schnell rum ist. Allerdings ist die organisation auch dort vorhanden, nur "etwas andere Stationsarbeit", hier müssen ja meist weniger "somatische" Untersuchungen koordiniert werden.

Coxy-Baby
07.08.2013, 13:48
Oder FA für Notfallmedizin?

In welchem Bundesland gibts den?

Nessiemoo
07.08.2013, 16:21
Ich glaube aber auch dass Organisation kann man üben und es kommt mit Arbeitserfahrung und Kenntnis der Station, Krankenhaus und deren Abläufe. Nimm das Kritik an, weiss dass du daran arbeiten musst und mach die Fächer, die dir spass machen - vielleicht an kleineren Krankenhäuser, weil Uniklinik habe als purer Organisationschaos erlebt.

Wie hat sich denn die Organisationslosigkeit sich geäussert?

Hellequin
07.08.2013, 18:17
Nach einer Woche in der Psychiatrie würde ich sagen das man dort mit deutlich weniger Organisationsstruktur, was die Stationsarbeit angeh,t auskommt als in vielen anderen Fächern. Its not a bug, its a feature.:-)) Vorallem da die Belegungszeiten im allgemeinen deutlich länger sind als in anderen Fächern.

Absolute Arrhythmie
07.08.2013, 18:33
Nach einer Woche in der Psychiatrie würde ich sagen das man dort mit deutlich weniger Organisationsstruktur, was die Stationsarbeit angeh,t auskommt als in vielen anderen Fächern. Its not a bug, its a feature.:-)) Vorallem da die Belegungszeiten im allgemeinen deutlich länger sind als in anderen Fächern.

Jo, Psychiatrie läuft (zumindest bei uns) so: Verlegst du heute nicht, verlegst du vielleicht mächste Woche :D

Organisationstalent benötigt man eher nicht :D Auch wenn es nicht schadet!

unc89
20.09.2013, 08:15
Es gibt Stationen die haben einen festen Tagesplan schon aufgeschrieben. Den kann man dann erst mal lernen und sich möglichst genau dran halten. Und ich glaube in der kurzen Zeit, die man typischerweise für eine Famulatur hat, durchsteigt man oft den "heimlichen" Tagesplan dieser Klinik/Station nicht. Vor allem, da man auch erst mal so viele neue Dinge lernen muss. Aber ich glaube, dass man mit guter Unterstützung von erfahrenen Mitarbeitern sehr gut lernen kann, sich auf Station zu strukturieren...