Stress Resilienz im Stationsmanagement

[Skeletor]

Hallo Liebe Leute!

ich hb mal die Idee zu einem quasi virtuellen Balintgruppe zum Klinik-Alltag

Wie schafft ihr es psychlogisch entspannt mit der täglichen Stationsabwicklung fertigzuwerden?

Stellt euch vor, ihr hab einen Befund falsch eingetragen weil ihr gar nicht wusstet wie es richtiig geht.
Der OA quäkt euch voll, und ihr werdet sauer und genervt, dürft ihm aber nicht die meinung sagen, wie schafft ihr es ruhig zu bleiben?

STellt euch vor, ihr habt einen Patienten für den falschen Eingriff aufgeklärt, weil der OA ihn im Nachhinein anders plant. Derr Patient ist sowieso schön nervös wegen der OP und fühlt sich verarscht und schlecht behandelt, Wie verhaltet ihr euch psychologiscch geschickt?

Stellt euch vor es ist 13.30 oa vistie ist um 14.00 und ihr müsst noch 3 Patienten aufnahmeuntersuchen und aufklären was ihr eigentich gar icht mehr zeitlich schaffen könnt. Wie bleibt ihr cool?

STellt euch vor, ihr habt einen Patienten bei der Visite nicht vorgestellt, weil er nicht rechtzeitig auf dem Zimmer war, er soll aber heute noch operiert werden, und ihr müsst ihn nnoch vorstellen, der OA hat gerade ganz viel zu tun und ist wegen anderer Sachen sowieso schon auf 180, jemand anders ist nicht da. wie bleibt ihr cool?

Stellt euch vor es ist 16.30 ihr seid mit der Station fertig und seid müde und abgekämpft und wollt eigentlich nur noch nach Hause, ih müsst aber noch 1 stunde quatsch mit soße codieren. Wie motiviert ihr euch?


ich finde es sind lauter solche dinge die den Arbeitsalltag so anstrengend machen...

sagt mal wie ihr mit sowas umgeht.

[Kackbratze]

H

Stellt euch vor, ihr hab einen Befund falsch eingetragen weil ihr gar nicht wusstet wie es richtiig geht.
Der OA quäkt euch voll, und ihr werdet sauer und genervt, dürft ihm aber nicht die meinung sagen, wie schafft ihr es ruhig zu bleiben?


Ich muss dem OA nicht die Meinung sagen, ich muss dem OA sagen, dass mir das bisher keiner beigebracht hat.
Meist ist dann Ruhe.




STellt euch vor, ihr habt einen Patienten für den falschen Eingriff aufgeklärt, weil der OA ihn im Nachhinein anders plant. Der Patient ist sowieso schön nervös wegen der OP und fühlt sich verarscht und schlecht behandelt, Wie verhaltet ihr euch psychologiscch geschickt?



Ich erkläre dem Patienten, dass in Anbetracht der Gesamtsituation und nach eingehender erneuter Prüfung aller vorliegenden Befunde das andere Verfahren/Vorgehen besser für seine Therapie geeignet ist.
Ausserdem bespreche ich mit dem OA, warum er das Vorgehen geändert hat.





Stellt euch vor es ist 13.30 oa vistie ist um 14.00 und ihr müsst noch 3 Patienten aufnahmeuntersuchen und aufklären was ihr eigentich gar icht mehr zeitlich schaffen könnt. Wie bleibt ihr cool?

Ich piepe den OA an und schildere die Lage.



STellt euch vor, ihr habt einen Patienten bei der Visite nicht vorgestellt, weil er nicht rechtzeitig auf dem Zimmer war, er soll aber heute noch operiert werden, und ihr müsst ihn nnoch vorstellen, der OA hat gerade ganz viel zu tun und ist wegen anderer Sachen sowieso schon auf 180, jemand anders ist nicht da. wie bleibt ihr cool?


Warum muss ich cool bleiben? An der Stelle sehe ich keinen Stress. Ausserdem macht man neben der Zimmervisite auch eine Kurvenvisite. Spätestens da wird der Pat. besprochen und alles geklärt. "Much ado about nothing" hier?



Stellt euch vor es ist 16.30 ihr seid mit der Station fertig und seid müde und abgekämpft und wollt eigentlich nur noch nach Hause, ih müsst aber noch 1 stunde quatsch mit soße codieren. Wie motiviert ihr euch?


Ich gehe nach Hause und codiere am Folgetag.
Klingt komisch, oder?

[Skeletor]

Hey erstmal danke



Ich muss dem OA nicht die Meinung sagen, ich muss dem OA sagen, dass mir das bisher keiner beigebracht hat.
Meist ist dann Ruhe.

jetzt fängt der OA an zu quäken warum hat ihnen das noch keiner gezeigt?





Ich erkläre dem Patienten, dass in Anbetracht der Gesamtsituation und nach eingehender erneuter Prüfung aller vorliegenden Befunde das andere Verfahren/Vorgehen besser für seine Therapie geeignet ist.
Ausserdem bespreche ich mit dem OA, warum er das Vorgehen geändert hat.


Der patient wird sauer und will sich beschweren , was macht ihr?




Ich piepe den OA an und schildere die Lage.

Der OA wird pampig und motzt das muss aber schneller gehen.


Warum muss ich cool bleiben? An der Stelle sehe ich keinen Stress. Ausserdem macht man neben der Zimmervisite auch eine Kurvenvisite. Spätestens da wird der Pat. besprochen und alles geklärt. "Much ado about nothing" hier?

Andere visite findet nicht statt, ihr müsst etra wegen 1 op vorstellung den OA aus der aktuellen OP rufen


Ich gehe nach Hause und codiere am Folgetag.
Klingt komisch, oder?

Das ght leider nicht weil ihr morgen woanders eingesetzt werdet, was nun?


haben die anderen noch alternativvrschläge?

[Kackbratze]

Ich codiere am Folgetag. EDV geht von verschiedenen Arbeitsplätzen aus.

[Lava]

Ich muss gar nicht codieren, das macht die MeMa :-D

Aber wenn ich vergleichbare Aufgaben habe, schätze ich ein, wieviel Zeit ich am nächsten Tag haben werde. Wenn sein ähnlich anstrengender Tag wird, erledige ich die Arbeit lieber noch. Wenn nicht so viele Entlassungen oder sonstige Aufgaben anstehen, schiebe ich die Arbeit auf den nächsten Tag.

[anignu]

Ein bissl schieben ist immer möglich. Man muss es ja nicht übertreiben. Und vor allem sollte man mit dem rumschieben einigermaßen klug umgehen, sonst hat man irgendwann einen Riesenberg und gar keine Ahnung mehr um was es geht...

Codieren macht man dann wenn gut Zeit ist oder nebenbei zur Kurvenvisite, Aufnahmen am Besten komplett am Stück dann braucht man nur einmal denken/untersuchen/Sachen entscheiden, und irgendwie sollte man sich halt seinen Tag so einteilen dass man nichts vergisst und alles erledigt ist.
Im Endeffekt wird das aber alles mit der Zeit. Man arbeitet ein-zwei Jahre und alles wird entspannter...

und sowas

Stellt euch vor es ist 13.30 oa vistie ist um 14.00 und ihr müsst noch 3 Patienten aufnahmeuntersuchen und aufklären was ihr eigentich gar icht mehr zeitlich schaffen könnt. Wie bleibt ihr cool?
stresst mich am Allerwenigsten. Ich kann nur der Reihe nach Sachen abarbeiten. Dann soll er halt gefälligst mithelfen bevor er meckert...

STellt euch vor, ihr habt einen Patienten für den falschen Eingriff aufgeklärt, weil der OA ihn im Nachhinein anders plant. Derr Patient ist sowieso schön nervös wegen der OP und fühlt sich verarscht und schlecht behandelt, Wie verhaltet ihr euch psychologiscch geschickt?
Einfach nochmal auf das Neue aufklären. Und irgendwann kennst du deine Oberärzte und klärst bei Bedarf deine Patienten für OP1 und OP2 mit "je nach intraoperativem Befund" auf ;-)

[Lava]

und sowas

stresst mich am Allerwenigsten. Ich kann nur der Reihe nach Sachen abarbeiten. Dann soll er halt gefälligst mithelfen bevor er meckert...

Sehe ich auch so. Ich kann nur schaffen, was ich schaffen kann. Dafür bekommt man aber meistens auch Verständnis.

[Fr.Pelz]

Ich hatte ja auf meiner bisherigen Station einen recht komplizierten OA, der je nach Laune durch nichts aus der Ruhe zu bringen war oder eben wegen einer Kleinigkeit an die Decke gegangen ist.

Mein Patentrezept war immer, soviel zu machen wie eben geht - damit ich mich nicht schuldig fühlen muss (wegen Zeitmangel ist häufig etwas liegengeblieben) - wenn er dann trotzdem gemeckert hat, hieß es "lächeln und nicken" -> und eben die Dinge nicht persönlich nehmen. Wenn DU für DICH weißt, du hast alles in deiner Machtstehende getan, ist das das Wichtigste. Ob dein OA das anders einschätzt, weil er vielleicht nicht mehr weiß, wieviel Zeug einem im Stationsalltag Zeit klaut, ist das zweitrangig.

Blöd wird es eben, wenn du wirklich etwas vergessen/verpeilt/verschlampt hast. Da muss man sich dann eben entschuldigen und versuchen die Sache wieder gerade zu biegen (und vor allem den gleichen Fehler nicht nochmal machen).


Patient wurde für den falschen Eingriff aufgeklärt -> muss man versuchen ins positive Licht zu rücken "Wir haben uns alle ihre Befunde nochmal ganz genau mit dem Oberarzt durchgeschaut" ->so hat der Patient das Gefühl, man nimmt ihn und seinen Fall ernst und wichtig.

Wenn jemand noch am selben Tag operiert werden muss/soll, und irgendwas noch nicht besprochen wurde, muss man halt den OA nerven und wenn er übellaunig ist, eben weghören. Patientenversorgung geht vor Befindlichkeiten. Wenn die OP nachher ausfällt und du gefragt wirst warum, ist es immer blöd zu sagen "ich hatte Angst Sie anzurufen, Sie hatten doch schon so schlechte Laune".

Wegen dem Kodieren setz ICH mich nicht unter Stress (das ist bei uns zwar in den meisten Fällen auch nicht nötig) aber denk dran: durch das richtige Kodieren verdient die Klinik Geld- oder macht eben Miese. So. Wenn sie wollen, dass ordentlich und zeitnah kodiert wird, müssen sie eben Leute dafür einstellen, entweder Kodierassisten (sinnvoll) oder Ärzte.

[Angina]

ich hb mal die Idee zu einem quasi virtuellen Balintgruppe zum Klinik-Alltag

Wofür der arme Michael alles herhalten muss.... ich behaupte mal das hier ist keine (virtuelle) Balintgruppe :-D

[Skeletor]

Ja aber ein gravierendes problem ist ja auch oft die bräsigkeit der kollegen mit erfahrung

ja aber wie geht ihr z.B damit um wenn man vorm OA kuschen soll und sich jeden quatsch sagen lassen muss, auch wenn die OAs selber keine motivation haben, gar nicht konstruktiv mitarbeiten, geistig faul und träge sind, man den OA am liebsten zum Mond schießen würde?

Oder wenn die oberschwester ist nölig, unmotiviert, bräsig und anpassungsresistent ist und meint sie wäre einem Assistenzarzt übergeordnet.

als neuer assi soll man ja immer toll motiviert sein und immer freundlich, obwohl man selber keine routine oder gelassenheit hat, und sich dann auch noch von jedem hampelmann einen erzählen lassen soll.

[Skeletor]

Wofür der arme Michael alles herhalten muss.... ich behaupte mal das hier ist keine (virtuelle) Balintgruppe :-D

wieso nichht?

[Reflex]

Weil deine Schilderung eher auf zwischenmenschliche Probleme unter Kollegen abzielen und weniger auf Fallbeispiele zur Verbesserung der Arzt-Patienten Beziehung.

[Skeletor]

Weil deine Schilderung eher auf zwischenmenschliche Probleme unter Kollegen abzielen und weniger auf Fallbeispiele zur Verbesserung der Arzt-Patienten Beziehung.


die arzt patient beziehung leidet indirekt genauso unter stationsinternen ablaufschwierigkeiten und schlechtem management seitens der vorgesetzten.

[Coxy-Baby]

Ich dachte Balint Gruppen haben IMMER die Beziehung Arzt-Patient im Fokus? Und ging es nicht vor allen Dingen um das Durchkauen von "Problem" patienten?

[Kackbratze]

Erbsenzähler.
Du bist noch nicht alt genug um die Tragweite der gestörten OA-Kommunikation auf die Patientenkommunikation zu überblicken.

Deswegen vergebe ich Dir.


;-)

[Coxy-Baby]

An welche Adresse darf ich die Blumen und Pralinen schicken?

[Skeletor]

Stellt euch vor ihr habt einen OA der nie lobt, ständig über alle kleinsten fehler stöhnt, auf lästige stationsarbeit nie lust hat, immer mault und nie irgendjemand positiv motiviert.

ihr sollt aber immer die ganze scheißarbeit machen und immer motiviert und freundlich sein, und dem OA auch noch den arsch küssen.

stellt euch ihr schreibt einen stationsbrief und macht unbeabsichtigt Fehler, und der OA scheißt euch zusammen was alles falsch ist.

wie reagiert ihr auf diesen anschiss?

wie motiviert ihr euch trotzdem freundlich zu bleiben?
wie motiviert ihr euch nicht aus der haut zu fahren obwohl der OA ständig bei jedem scheiss aus der Haut fährt?


stellt euch vor ihr habt einen OA der sich selber ständig über briefe schreiben aufregt, ihr selber sollt aber trotzdem immer freundlich die scheißarbeit machen.


was macht ihr?

[anignu]

Stellt euch vor ihr habt einen OA der nie lobt, ständig über alle kleinsten fehler stöhnt, auf lästige stationsarbeit nie lust hat, immer mault und nie irgendjemand positiv motiviert.

ihr sollt aber immer die ganze scheißarbeit machen und immer motiviert und freundlich sein, und dem OA auch noch den arsch küssen.

stellt euch ihr schreibt einen stationsbrief und macht unbeabsichtigt Fehler, und der OA scheißt euch zusammen was alles falsch ist.

wie reagiert ihr auf diesen anschiss?

wie motiviert ihr euch trotzdem freundlich zu bleiben?
wie motiviert ihr euch nicht aus der haut zu fahren obwohl der OA ständig bei jedem scheiss aus der Haut fährt?

Freundlich bleiben, lernen, arbeiten, warten, alles nutzen was geht... und dann irgendwann kündigen. Fertig. Was solls denn.

Ziel der Assistenzarztausbildung ist doch möglichst viel zu lernen. Also tu das. Und wenn der Oberarzt ein Arschloch ist, dann ist er halt eines. Er sitzt am längeren Hebel, ist schwieriger zu ersetzen, wird sich sowieso durchsetzen, hat mehr Erfahrung usw. Also freundlich bleiben, möglichst viel mitnehmen und wenn die Lernkurve flacher wird dann gehen. Oder im Haus rotieren, oder auf eine andere Station, oder oder oder.

Oberärzte stimmt man selten um. In keinem Beruf werden menschliche Abgründe so gut konserviert wie in der Medizin. Gut vielleicht könnte ich mir die Bundeswehr oder manche komische Beamten-Behörden vorstellen, aber ansonsten gibts keine so extremen Hierarchien und menschliche Abgründe...

[Muriel]

Langsam frage ich mich, was Du mit diesen abstrusen Fragen beabsichtigt.

[Skeletor]

Langsam frage ich mich, was Du mit diesen abstrusen Fragen beabsichtigt.

da ist keine tiefere absicht dahinter