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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : erstes Gespräch - Dr-Arbeit annehmen?



Juvia
29.07.2013, 15:32
Hallo,

ich hatte letzte Woche mein erstes Gespräch mit einem potentiellen Betreuer. Da ich außer einem weiteren Gespräch nicht wirklich Vergleichsmöglichkeiten habe und meine Kommilitonen mir auch nicht so recht weiterhelfen konnten, wende ich mich mal an euch:-) Für mich klingt das Angebot nämlich sehr gut, aber ich bin trotzdem unsicher, ob ich beim ersten Versuch schon so einen Treffer gelandet haben kann...

Es wäre eine statistische Arbeit (fertige Fragebögen bekäme ich in ausreichender Zahl geliefert) zum Thema, warum Krebspatienten ein bestimmtes oral einnehmbares und nebenwirkungsarmes Medikament nicht zuverlässig einnehmen, obwohl dadurch das mittlere 5-Jahres-Überleben verdoppelt wird. Das wird unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht und dann mehrere Arbeiten daraus gemacht.
Es ist finanzielle Unterstützung der Pharmaindustrie vorhanden und da es zu diesem Thema auch noch keine Forschung gibt, ist eine englische Veröffentlichung angestrebt, in der ich auch genannt werden würde.
Das ganze soll mit SPSS gemacht werden und ich hätte freie Zeiteinteilung. Kein Zusammenhang wäre auch ein Ergebnis, ich hätte als auf jeden Fall meine Arbeit sicher.

So waren die Aussagen des Betreuers. Kann man das so glauben und klingt das nach einer Dr-Arbeit, die man annehmen sollte? Dazu muss ich sagen, ich strebe keine Unikarriere an, brauche also keine super Note und sowohl Dr-Vater als auch Betreuer waren mir sympathisch und schienen bei den ersten Kontakten gut erreichbar.


Vielen Dank für eure Hilfe!

Lava
29.07.2013, 16:42
Fertig AUSGEFÜLLTE Fragebögen oder du musst noch Probanden rekrutieren? Falls nicht, wäre das ja quasi ein gedeckter Tisch!

Juvia
29.07.2013, 17:07
Fertig AUSGEFÜLLTE Fragebögen oder du musst noch Probanden rekrutieren? Falls nicht, wäre das ja quasi ein gedeckter Tisch!

Ja, fertig AUSGEFÜLLTE Bögen. Es ist eine Kooperation zwischen zwei Abteilungen und der Doktorand der anderen Abteilung und die Schwestern der Ambulanz wären für das Austeilen an die Patienten zuständig. So wie ich es verstanden habe, würden das einfach alle betreffenden Patienten vorgelegt bekommen mit der Bitte das dann auszufüllen, sodass gar nicht so wirklich rekrutiert werden müsste.

Bille11
29.07.2013, 17:22
wie viele bögen über welchen zeitraum.
statistik-wise..,
absolute zahlen..,
es kann sein, dass ein haufen patienten rausfällt, weil ein- und ausschlusskriterien..

abi07
29.07.2013, 17:30
Ich sollte für meine Diss auch die Patienten geliefert bekommen, ebenfalls Kooperation mehrerer Abteilungen...1-2 Patienten pro Woche sollten es sein.
Die Realität sah so aus, dass ich nach 1,5 Jahren gerade 30 Patienten zusammen hatte. Ferienzeiten, ausgefallene Termine, Rekrutierungsflauten...selbst wenn du nicht selber rekrutieren musst, können da "Fallen" drin stecken und du hast es dann nicht in der Hand. Wie viele Patienten sind angestrebt, wie viele kommen da pro Woche oder sonstwas usw.?
Frag nach Details.

Juvia
29.07.2013, 17:37
Die Zahl der Bögen weiß ich nicht (ich glaube, das ist noch nicht festgelegt) und der Zeitraum hängt wohl hauptsächlich von meinem Eifer ab.

Was du mit Statistik-wise und absolute Zahlen meinst, versteh ich ehrlich gesagt nicht, ich hab noch absolut keine Ahnung von Statistik.

Dass viele Patienten rausfallen, kann ich mir nicht vorstellen, da es im Prinzip ja nur darum geht, dass sie dieses Medikament einnehmen bzw einnehmen sollen. Ich kann da natürlich auch falsch liegen...Hier an meiner Uni ist aber so eine Art Zentrum für diese Erkrankung, sodass laug Betreuer eine geüngend hohe Anzahl an Patienten teilnimmt.

Noch eine Frage ist mir eingefallen, mit welcher Note kann man denn bei sowas maximal rechnen? Ist mir wie gesagt primär nicht wichtig, aber einen kleinen Anhaltspunkt hätte ich doch schon gerne.

morgoth
30.07.2013, 19:04
Ich hab fuer eine retrospektiv-statistische ne Magna cum laude bekommen. Alles möglich ....

Zünder
30.07.2013, 19:21
Ist aber sehr ungewöhnlich für so eine Arbeit...

Bille11
30.07.2013, 19:44
damit eine statistik valide und reliable zahlen produziert, (die du in deiner arbeit präsentieren und beweisen möchtest,) benötigst du gewisse stichsummen. mengen. ansonsten sind es fallbeschreibungen. oder die statistischen proportionen nur richtungsweisend, aber nicht stichhaltig (alpha gegen nicht genügend klein)..
soll heissen - du benötigst eine gewisse menge an patienten (möglichst viele). diese benötigen gewisse gemeinsamkeiten (ein-, ausschlusskriterien, da fallen etliche im laufe der untersuchungen auf einmal heraus - oops, nur noch halb so viele verwertbare fragebögen). du benötigst eine gute fragestellung (nullhypothese) & einen gewissen ansatz der arbeit (vorarbeiten nachvollziehen, andere arbeiten beweisen oder widerlegen..). du benötigst ausserdem schon verwendete messinstrumente (=der fragebogen ist optimalerweise schon mal verwendet worden oder in anderen arbeiten beschrieben und messgültig deklariert worden) oder du setzt die erstellung des fragebogens als ein messinstrument auf.. uswpp..

und das ist nur der anfang..

Juvia
01.08.2013, 11:16
Vielen Dank für eure Antworten!


damit eine statistik valide und reliable zahlen produziert, (die du in deiner arbeit präsentieren und beweisen möchtest,) benötigst du gewisse stichsummen. mengen. ansonsten sind es fallbeschreibungen. oder die statistischen proportionen nur richtungsweisend, aber nicht stichhaltig (alpha gegen nicht genügend klein)..
soll heissen - du benötigst eine gewisse menge an patienten (möglichst viele). diese benötigen gewisse gemeinsamkeiten (ein-, ausschlusskriterien, da fallen etliche im laufe der untersuchungen auf einmal heraus - oops, nur noch halb so viele verwertbare fragebögen). du benötigst eine gute fragestellung (nullhypothese) & einen gewissen ansatz der arbeit (vorarbeiten nachvollziehen, andere arbeiten beweisen oder widerlegen..). du benötigst ausserdem schon verwendete messinstrumente (=der fragebogen ist optimalerweise schon mal verwendet worden oder in anderen arbeiten beschrieben und messgültig deklariert worden) oder du setzt die erstellung des fragebogens als ein messinstrument auf.. uswpp..

und das ist nur der anfang..

Ich habe noch einmal explizit nach der angestrebten Patientenzahl gefragt, aber der Betreuer meinte, sie sei noch nicht festgelegt. Dass 20 Patienten nicht wirklich aussagekräftige Daten liefern, das ist mir schon bewusst und ich hoffe doch dem Doktorvater und Betreuer auch?! Sie wollen das ja publizieren, da müssen sie ja eigentlich schon genügend Daten sammeln...aber eine grobe Schätzung der Fallzahl hätte mich schon interessiert

Die Fragebögen sind Standardfragebögen, die häufig zur Erfassung von z.B. psychischer Belastung durch Depressionen usw. verwendet werden.

Nessiemoo
08.08.2013, 16:50
Ethikantrag? Finanzierung? Statistikunterstützung? Fester Betreuer?

PrinzessinAmygdala
12.10.2019, 12:48
Vielen Dank für eure Antworten!



Ich habe noch einmal explizit nach der angestrebten Patientenzahl gefragt, aber der Betreuer meinte, sie sei noch nicht festgelegt. Dass 20 Patienten nicht wirklich aussagekräftige Daten liefern, das ist mir schon bewusst und ich hoffe doch dem Doktorvater und Betreuer auch?! Sie wollen das ja publizieren, da müssen sie ja eigentlich schon genügend Daten sammeln...aber eine grobe Schätzung der Fallzahl hätte mich schon interessiert

Die Fragebögen sind Standardfragebögen, die häufig zur Erfassung von z.B. psychischer Belastung durch Depressionen usw. verwendet werden.

Ich komme wahrscheinlich auch nur auf etwa diese Zahl, habe aber noch nicht mal ein konkretes Thema. Ich weiß gar nicht, wie das funktionieren soll. Erst machen, dann gucken. Zudem sammel ich zwar einen Haufen an Daten, aber Werte gar nicht alles aus, weil es noch einen zweiten Doktoranden an derselben Studie gibt. Die Studie läuft zudem über 10 Jahre, hatte bereits begonnen und ich mache demnach nur einen Teil.