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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium trotz extremer sozialer Probleme, bitte um Rat



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ehemaliger User_29072015
05.08.2013, 09:22
Ich bin im Nachhinein wirklich froh, diesen Beitrag veröffentlicht zu haben.. :)

Mein Ziel war es in keinem Moment Mitleid zu bekommen, denn dass brauch ich nicht, das brauchte ich noch nie..
Von meinen Problemen wussten nur ganz wenig Leute..

Ich werde mich auch nicht von euch verabschieden, nach diesem Beitrag und werde hier weiterhin schreiben :-top

ich stehe momentan bei den bayerischen unis auf einer 1,0.. dass ist derzeit der stand..

Was mir vorher gar nicht so aufgefallen war, und nun bei mir in den Fokus gerückt ist die Suche nach einem Ausgleich... Ich glaube ohne kommt man nicht sehr weit...

Hast du dich auch mit der 1,0 jetzt für das kommende Semester beworben? Ich meine dann solltest du auf jeden Fall drin sein.

Zum Ausgleich: Vielleicht spazieren gehen? Fitnessstudio, Rad fahren? Reiten :-)

Produkthaftung
05.08.2013, 11:26
Ja, klar, sehr sogar. ;-) Meine Eltern auf jeden Fall.

(Wobei Oma eigentlich noch stolzer darauf ist, dass ich einen Freund habe, der auch einen "tollen" Beruf hat ;-))

Ist der auch Arzt oder Bauer?^^

Absolute Arrhythmie
05.08.2013, 11:33
Ist der auch Arzt oder Bauer?^^

Bist du Bauer?

Colourful
05.08.2013, 12:33
Bist du Bauer?

LOL, jetzt habe ich Kaffee auf meiner Tastatur.

Spark
01.09.2013, 00:36
Du solltest trotz allem Familien- und Verhaltensmuster nicht außer acht lassen. Eine Vollzeitbelastung wie das Medizinstudium hast Du bisher nicht kennen gelernt. Angehörige mit großen unbewältigten Problemen können einem das extrem verbauen.

Anders als manche andere hier würde ich an Deiner Stelle nicht ausschließen, erstmal eine Ausbildung, ein FSJ zu machen, oder auch einfach nur 1-2 Jahre arbeiten und sparen. Vielleicht eine längere Reise, Deine Gewichtprobleme in den Griff kriegen usw. Aber nun gut, vielleicht gehörst Du auch zu denen die sich vor einem deprimierenden Umfeld gut ins Lernen flüchten können, das weißt Du nur selbst.

Ich lese da aber aus Deiner Lebensbeschreibung viele offene Baustellen. Insbesondere über die innere Abnabelung von der Familie musst Du dringend nachdenken. Du kannst Dich nicht so tierisch belasten, für andere alles Regeln und mal eben nebenbei Arzt werden. Wenn es sich um Angehörige handelt mit denen man viel zusammen durchgestanden hat, und die einem sehr leid tun, ist die Loslösung umso schwerer um nicht zu sagen hammerharte Arbeit, manche Leute haben das nach 10 Jahren Therapie noch nicht klar.

Herbstmilch
01.09.2013, 12:20
Hallo Spark :)

ja das mit den Baustellen stimmt wohl.. mittlerweile geht es wieder einigermaßen zuhause und ich muss nicht mehr die vollständige Verantwortung übernehmen, sondern kann einen Teil davon abgeben an andere Angehörige..

Das Gewicht bereitet mir auch große Kopfschmerzen, ich bin immer hin- und hergerissen ob ich mich nicht doch erst zum Sommersemester immatrikulieren soll (falls ich dann einen Platz erhalten sollte..).

Aber dann denke ich mir, ich bin ja nicht nur Übergewicht sondern auch ein Mensch, und weiß nicht recht ob ich mich selbst nur darauf reduzieren soll und darausfolgend den Studienplatz nicht antreten soll :(

yesmed
01.09.2013, 15:21
Hallo Herbstmilch, weil du das Problem mit der Wohnung erwähnt hast: Es ist nicht notwendig, deinen Hauptwohnsitz in die neue Universitätsstadt zu verlegen. Es könnte nützlich sein, wenn die Universitätsstadt eine Zweitwohnsitzsteuer hat, aber ansonsten ist es sehr einfach, nur einen Zweitwohnsitz an der Uni und deinen Erstwohnsitz bei deiner Mutter zu haben. Ich bin nicht sicher, ob das Job-Center das alles im Detail überprüft, aber für mich war das überhaupt kein Problem, es auf diese Art und Weise zu machen, meine Eltern leben jedoch nicht von HartzIV. Du musst vielleicht nur schriftlich zeigen, dass du mehr als sechs Monate zu Hause verbringst, was erstaunlich einfach ist, wenn du alle Wochenenden und die Semesterferien zählst.
Trotzdem würde ich dir empfehlen, zu versuchen, nach Studienbeginn ein neues Leben zu beginnen, und nach einer Weile nicht mehr jedes Wochenende nach Hause zu fahren. Versuche, deine Mutter auf ein selbständigeres Leben vorzubereiten. Wenn du nicht mehr immer da bist, wird sie wahrscheinlich sowieso unabhängiger werden, oder andere Menschen finden, die ihr helfen. Dass sie noch nie einen Deutschkurs gemacht oder lesen und schreiben gelernt hat, bedeutet nicht, dass sie es jetzt nicht mehr lernen könnte. Durch das Kümmern um all ihre Probleme, hältst du sie möglicherweise in ihrem Zustand der Hilflosigkeit. Eine Frau von 50 Jahren sollte in der Lage sein für sich selbst zu sorgen, zu ihrem eigenen Besten. Und auf jeden Fall solltest du dich nicht von deiner scheinbar verantwortungslosen Schwester stoppen lassen.

Herbstmilch
28.10.2013, 00:12
Nachdem ich nun einige Nachrichten von Leuten aus dem Forum bekommen habe, die neugierig sind, was denn nun aus mir geworden ist :) dachte ich, schreib ich mal wie bei mir der Stand der Dinge ist.

Mittlerweile sind die Probleme zuhause wirklich weniger geworden.
In meiner Verzweiflung, bin ich zum Jugendamt gegangen und habe dort um Hilfe gebeten.

Tatsächlich bekam ich kurzerhand einen Termin bei einer Beratungsstelle in die ich einige Male alleine hingegangen bin und die Situation zuhause geschildert habe. (ständig explosive Mischung, aber irgendwie will man auch zusammenwohnen bleiben usw. siehe Anfangspost).
Jemand von der Beratungsstelle kam dann anfangs erstmal nachhause und wir gingen dann zu der Beratungsstelle, wöchentlich.
Seit dem hat sich die Situation extrem verbessert. Wutausbrüche hat meine Schwester immer noch, aber sie sind nicht mehr so extrem und dauern auch nicht mehr lange und sind nicht so zerstörerisch, wie früher.

Meine Schwester übernimmt nun viel mehr Verantwortung, und geht nun viel häufiger mit unserer Mutter zum Arzt und sonst kümmert sie sich auch viel mehr rund um anstehende Dinge. Und das Wichtigste überhaupt: Sie droht nicht mehr damit abzuhauen.

Allerdings musste ich sehr viel Kraft in die ganze Sache stecken und habe den Studienplatz nicht angenommen. Das Ausmaß meiner Entscheidung wird mir erst jetzt bewusst, und frustriert mich ungeheuerlich. :heul:
Sicher spielten die ständigen Konflikte zuhause eine große Rolle, aber die Ängste und Sorgen die ich aufgrund meiner Fettleibigkeit habe sind leider auch sehr groß.

Ich galt in der Schule als Frohnatur, aber so ist es eigentlich nicht. Es wurde zwar nicht offensichtlich gemobbt aber eher unterschwellig, was für mich sehr schwer zu ertragen war. Ich war mit lauter Modepüppchen in einer Klasse, die mir intellektuell einfach unterlegen waren, (ich hoffe das klingt nicht arrogant, denn dass bin ich nicht), und meine Körpermasse war nun mal der Einzige Angriffspunkt.
Ich hatte und habe immer noch irrsinnige Angst davor, dass sich das Ganze Theater wiederholt und man mich deshalb in irgendeiner Form ausgrenzt.

Auch der Gedanke an den bevorstehenden Präppkurs macht mir zu schaffen. Irgendwo hier im Forum las ich mal , von jemandem der ewig viel Fett wegpräppen musste, und sich deshalb beklagte.
Ich habe total Angst vor dieser Situation in der ich dann daneben stehe, sicher werde ich dass augenscheinlich locker wegstecken aber innerlich wird es brodeln :(

Ich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen, dass jemand der deutlich übergewichtig ist, und das von Anfang an, gut durchs Studium kommt, sei es wegen mündlicher Prüfungen oder eben wegen sozialer Ausgrenzung.
Habt ihr denn solche Kommilitonen oder wie sind da eure Erfahrungen? Im Forum lässt sich dazu leider nichts finden, außer ein Thread aus 2006, seit dem war der TE aber auch nicht mehr online.

Ich weiß nicht ob ich noch einmal die Chance bekommen werde, ich hoffe aber innigst darauf.
Sollte ich jedenfalls zum Sommersemester 2014 (wo ich eigentlich nur an einer uni eine Chance habe) einen Platz erhalten, werde ich diesen annehmen, ob ich nun abgenommen habe oder nicht.

ehemaliger User_11062015
28.10.2013, 17:08
Na du wie gehts dir so? :)

hast du vor dich denn ganz sicher fürs nächste Semester noch mal zu bewerben?
Das fände ich sehr schön :)

Ich denke nämlich wirklich nicht, dass deine körperliche Beschaffenheit in irgendeiner Form eine Rolle spielen wird. Idioten gibt es immer, aber im gleichen Maße, wenn nicht sogar mehr, gibt es Menschen denen dein Gwicht mit Sicherheit herzlich egal ist. Wie die Gruppendynamik innerhalb der Uni ist unterscheidet sich glaub ich von Ort zu Ort. Vielleicht kannst du da mal in den Unterforen spezifisch nachfragen wie denn allgemein das Klima so an deinen Wunschunis ist.

Ich bin auch nicht die Dünnste und damit nicht die einzige im Studium. Habe aber das Glück gehabt deswegen nicht aufgezogen zu werden, also auch anders als an der schule.

Trau dich! :)

Herbstmilch
29.10.2013, 18:24
:)

ja ich werde mich zum Sommersemester auf jeden Fall bewerben, und hoffe inständig auf eine erneute Zulassung.
Finde ich toll, dass es, anders als ich, nicht als Verhinderung siehst und dein Ding durchziehst :)

ich bin wirklich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, solche unterschwelligen Aktionen gehen echt bis ans Mark, darum hab ich mich auch hier an das Forum gewenandt, um einfach einige Erfahrungen diesbezüglich lesen zu dürfen.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn Leute, die schon mitten im Studium sind, insbesondere von Erstis ihre Erfahrung teilen könnten, entweder hier im Thread oder als PN an mich :)

wäre echt dankbar drum.

Liebe Grüße