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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PKV für Ärzte und deren Familie



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someonelikeme
18.08.2013, 13:48
Frage an alle Ärzte die bei PKV sind und deren Kinder auch mitversichert sind.
Mein Wunsch ist mein Kind privat zu versichern, da ich selber über die Verdienstgrenze bei der GKV bin suche ich nach optimaler Möglichkeit bei der PKV für uns beide. Liebe Kolleginnen und Kollege, welche PKV würden Sie aus Ihrer eigener Erfahrung wirklich empfehlen?

Pupskopf
18.08.2013, 14:56
Du kannst ja auch freiwillig weiter in der GKV versichert sein wenn du über der Versicherungspflichtgrenze bist. Vor allem bei Kollegen mit Kindern oder Kinderwunsch würde ich als Arzt/Ärztin in der GKV bleiben. Sehe für mich z.B. keinen Vorteil in der PKV. Bei Kleinigkeiten kann ich auch ganz gut selbst "Hand anlegen", wenn du ein extrem spezielles Krankheitsbild hast kommt häufig genug sowieso in Kontakt mit den Spezialisten auch wenn man GKV ist und als Arzt wirst du (jedenfalls in unserem KRankenhaus) sowieso bevorzugt behandelt.

anignu
19.08.2013, 12:11
Das würde ich genau so unterschreiben.
Wenn man nicht wert drauf legt unbedingt in einem Einzelzimmer zu sein und dass immer mal wieder der Chefarzt einem die Hand schüttelt bekommt man eine ehrliche, hervorragende und nicht übertriebene Diagnostik und Therapie auch in der GKV. Kinder sind da kostenlos dabei, Preissteigerungen gibts nur gering, wenn man mal nix mehr verdient zahlt man auch nix mehr usw...

Solara
19.08.2013, 12:16
Auch ich würde das so machen wie meine Vorschreiber.
Bei Bedarf noch für Zähne und Co ne Zusatzversicherung.

Aber im Leben nicht mit Kind privatversichern. Bei der aktuellen Versicherungssituation.

PsychoFan
19.08.2013, 19:03
Das würde ich genau so unterschreiben.
Wenn man nicht wert drauf legt unbedingt in einem Einzelzimmer zu sein und dass immer mal wieder der Chefarzt einem die Hand schüttelt bekommt man eine ehrliche, hervorragende und nicht übertriebene Diagnostik und Therapie auch in der GKV. Kinder sind da kostenlos dabei, Preissteigerungen gibts nur gering, wenn man mal nix mehr verdient zahlt man auch nix mehr usw...

Bin derselben Meinung. Einzezimmer kann man im Falle eines KH-Aufenthaltes separat dazubuchen, kostet um die 100 Euro, Doppelzimmer ca. 50 Euro. Bei den heutzutage kurzen Liegezeiten eher kein Problem.

chil-i
20.08.2013, 11:21
Dieses Thema beschäftigt mich schon eine ganze Weile und obwohl ich vorhabe, in der GKV zu bleiben, ist nach meinen Erfahrungen/Beobachtungen ein großer Teil der Ärzte privatversichert (ja, das ist nicht repräsentativ).
Hier im Forum wird meistens sehr schnell auf die PKV geschimpft, bzw. die klassischen Argumente/Verallgemeinerungen/Phrasen ausgepackt.
Aber ich glaube, die wenigsten haben wirklich mal hochgerechnet auf Jahrzehnte, was es kostet. Insbesondere, wenn beide Ehepartner arbeiten(heute ja fast normal) und man Kinder eher spät bekommt. (Ja und auch ich kenne einige, die im fortgeschrittenen Alter auf die hohen Beiträge schimpfen, aber das sind meistens keine objektiven Argumente)

Solara
20.08.2013, 12:39
Chil-i,
wenn du dir die Beitragssteigerung in der PKV und die in der GKV anschaust, gerade im Alter, dann spricht das nun nicht so wirklich für die PKV.

Brutus
20.08.2013, 12:56
Solara, für die GKV aber auch nicht. Gerade für diejenigen Besserverdienenden, die freiwillig in der GKV versichert sind. ;-)

Evil
20.08.2013, 19:32
Chil-i,
wenn du dir die Beitragssteigerung in der PKV und die in der GKV anschaust, gerade im Alter, dann spricht das nun nicht so wirklich für die PKV.
Bei Selbstständigkeit und berufstätigem Ehepartner sehr wohl.

chil-i
20.08.2013, 20:36
Solara, ich bin dir ehrlich sehr dankbar, dass du das schreibst, denn genau von solchen klassischen Argumenten gegen die PKV habe ich gesprochen. Denn wenn man sich alleine die Preissteigerungen anschaut, spricht das keineswegs eindeutig für die GKV.

Dass jemand, der früh 4 Kinder bekommt und der Ehepartner Hausfrau/-mann mit der GKV wahrscheinlich besser beraten ist, ist mir dabei auch klar :-)

Aber stupide die selben Argumente wiedergeben, die nicht erklären, weshalb dann doch recht viele (wie gesagt, nach meiner Erfahrung) in der PKV landen, stört mich dabei sehr.

test
20.08.2013, 21:00
Ich kann das pausdchale PKV Bashing niht ganz nachvollziehen. Klar muß jeder für seine Situation abwägen und rechnen, aber grundsätzlich nur die Mär von den unbezahlbaren Beiträgen im hohen Alter zu erzählen, hilft nicht unbedingt.
Ich habe als freiwillig GKV Versicherter mit Ende 20 mehr bezahlt als meine PKV versicherten Eltern, die deutlich über 60 waren und mußte dazu noch zuzahlen und habe auch viele Dinge nicht bezahlt bekommen, die in der PKV bezahlt werden.

Hinzu kommt, dass die Ersparnis, sofern man gesund ist, wirklich sehr hoch ist, zudem wird die GKV bei Krankheit durch die ganzen Zuzahlungen auch noch teurer als sie für den freiwillig versicherten sowieso schon ist. Ich denke, jeder sollte die Situation für sich gründlich überdenken und eine Entscheidung treffen. Ich kann aber bei gesunden, jungen Menschen, die nicht die große Familie mit Hausmann oder Hausfrau in den nächsten Jahren planen durchaus gut nachvollziehen die PKV zu wählen, zudem man theoretisch die Möglichkeit hat bis 55 Jahre zurück in die GKV zu kommen, sofern man wieder als Angestellter unter die Grenze fällt, was mit Teilzeitarbeit wohl möglich sein sollte, sollte man das wirklich wollen.

anignu
20.08.2013, 23:57
Was heißt pauschales Bashing. Ich lehne es für mich ab aus vielen Gründen:

1. werden in allen Kliniken in denen ich bisher gearbeitet hab die PKV-Patienten einfach verarscht. Da wird denen zu unnötigen Sachen geraten, die Patienten teilweise übertherapiert, viel zu viele sinnlose Laborwerte abgenommen und dann "wir müssen ... noch abklären" usw. Nicht unbedingt im stationären Bereich sondern eher wenn es Richtung ambulanten Bereich geht. Da werden bei den Patienten einfach mal alle Vitamine und klassischen Tumormarker durchbestimmt. Einen Vit D-Mandel hat sowieso jeder bei den neuern Grenzwerten und irgendeiner von 100 Laborwerten wird schon auffällig sein damit man noch weitere Diagnostik machen muss. Oder eine komische Zacke im EKG. Zieht LZ-RR, LZ-EKG, Belastungs-EKG, Herz-Echo usw nach sich. Bei PKV-Patienten, nicht bei GKV. Raus kommt dann nix, aber egal. -> ich will einfach normal behandelt werden und alles was wirklich notwendig ist wird auch bei der GKV bezahlt
Die eigentliche Versorgung in der GKV ist meiner Meinung nach weiter hervorragend. Man bekommt trotzdem im Krankenhaus die guten Sachen, die notwendigen Untersuchungen und Therapien usw. Meiner Meinung nach. Vielleicht weniger Heilpraktikersachen und weniger TCM, aber insgesamt eine sehr gute Versorgung.
2. ich will kein finanzielles Risiko eingehen. Wenn ich mich in Behandlung begebe und GKV versichert bin, dann läuft die Abrechnung über GKV. Wenn ich was zuzahlen muss dann wird mir das vorher gesagt. Eine Freundin von mir hat ihre Rechnungen vom Gynäkologen von der SS-Vorsorge (der hat ihr alle 4 Wochen x Blutwerte abgenommen und einen ausgedehnten Ultraschall für ca 400 Euro in Rechnung gestellt) nur zum Teil erstattet bekommen, weil die PKV gesagt hat "ist nicht notwendig". Und während man vor dem Arzt sitzt mit dem über jede Kleinigkeit zu debatieren und deren Notwendigkeit zu hinterfragen ist auch kein Spaß. Oder die PKV bezahlt nur bis zum Satz von 2,6 der Arzt verlangt aber den 3fachen Satz. Was dann? Diskutieren über den Satz und verhandeln oder auf den Kosten sitzen bleiben... Wahnsinn. Will ich nicht.
3. ich will auch keine größere Eigenbeteiligung oder größere Beträge vorstrecken. Bei der GKV zahl ich mal da 5 Euro für ein Rezept oder da 10 Euro für eine Salbe und vielleicht noch die 10 Euro pro Tag Krankenhaus. Ist mir egal. Alles andere ist abgedeckt. Keine 200-600 Euro Selbstbeteiligung damit die Beiträge wirklich niedrig sind, nichts.
4. Ich werde spezialisierter Chirurg, die Wahrscheinlichkeit mich genau in meinem Spezialfach niederzulassen ist eher gering und noch dazu stecke ich privat in den Vorbereitungen zu Hausbau, Kinderkriegen, Ehefrau mitversorgen usw. Da können die PKV-Beiträge nur steigen, meine GKV-Beiträge bleiben gleich.
5. Eine Zusatzversicherung hab ich keine und will auch keine. Für Chefarzt-Verarschung oder Einzelzimmer? Ich will lieber einen guten Oberarzt der nicht vollständig hypertroph ist. Das Schlimmste was mir aktuell finanziell passieren könnte, wäre ein aufwendiger Zahnersatz. Da überleg ich mir vielleicht noch eine Versicherung, aber eher auch nicht. Meine Zähne sind gesund...
6. Termine: ich bin Arzt. Wenn ich schnell einen Arzttermin irgendwo brauch oder eine Untersuchung brauch dann bekomm ich die auch. Immerhin bin ich wie gesagt Arzt und für Kollegen sind immer irgendwie Termine frei.
7. und dann kommen noch meine eigenen politischen Gründe hinzu. Sinnvoll wäre es mMn die GKV gut auszubauen statt komischste Quersubventionierungen zuzulassen. Aber hier wird es so kompliziert, das lass ich daher als letztes Argument ohne weitere Erklärung stehen.

Warum trotzdem so viele PKV versichert sind?
Weil man in jungen Jahren viel Geld sparen kann, weil einem die Versicherungsvertreter das einreden und man sich blenden lässt von der Angst medizinisch schlechter versorgt zu sein. Ist meine Meinung. Bleibt jedem überlassen anderer Meinung zu sein.

Mit wem man als Mann reden sollte wenn man sich einen Wechsel zur PKV überlegt: mit seinen eigenen Oberärzten und die fragen wieviel die inzwischen bezahlen und ob sie wieder von der GKV zur PKV wechseln würden. Bisher hat mir noch kein Oberarzt dazu geraten. Alle haben mir von Preissteigerungen, Mehrkosten für Kinder und Ehefrau erzählt usw. Und wenn man mal eine Familie zu ernähren und ein Haus abzuzahlen hat ist dieses "ich mach dann mal Teilzeit um aus der PKV rauszukommen" sicherlich kein Zuckerschlecken. Für mich. Als Mann. Mit Familienplanung usw...

Das wollte ich immer schonmal loswerden ;-)

Mactator
21.08.2013, 01:31
oh wie gut :D das schließe ich gleich mal dem threadsteller an und frage was für einen assi rentabler ist
gkv oder pkv?

bin gesund und munter keine kinder usw.
bisher bin ich privat versichert und die beiträge sind aktuell vergleichbar mit denen der gkv.
wenn ich jedoch die beiträge von einigen menschen über 60 ansehe kann ich nur mit den ohren schlackern. keine mär...
da sollte schon ein chefarzt aus mir werden :)

in unserem gesundheitsökonomie kurs meinte damals die dozentin, dass sie nicht empfiehlt aktuell in die pkv einzutreten, da bald eh das gesamte system umgewälzt wird. das ist nun 3 jahre her und umgewälzt ist bisher leider nichts.

zum berufsbeginn ist es wohl kein problem nochmal die versicherung zu wechseln.

chil-i
21.08.2013, 11:19
@anignu: Du wirst den Unterschied zwischen deiner Argumentation, die vollkommen schlüssig ist und pauschalem "bashing" à la "Oh Gott, bloß nicht PKV, da bezahlst du dich tot" erkennen, oder?

Wer kann denn schon bitte vorhersagen, wie das Versicherungswesen in 5, 10, 30 Jahren aussieht?

Miss_H
21.08.2013, 14:02
@anignu: Du wirst den Unterschied zwischen deiner Argumentation, die vollkommen schlüssig ist und pauschalem "bashing" à la "Oh Gott, bloß nicht PKV, da bezahlst du dich tot" erkennen, oder?

Wer kann denn schon bitte vorhersagen, wie das Versicherungswesen in 5, 10, 30 Jahren aussieht?

Das war die ganz persönliche Meinung. Und es enthält mehr als "die PKV wird mich noch das letzte Hemd kosten".

Brutus
21.08.2013, 15:02
Was heißt pauschales Bashing. Ich lehne es für mich ab aus vielen Gründen:
1. werden in allen Kliniken in denen ich bisher gearbeitet hab die PKV-Patienten einfach verarscht. Da wird denen zu unnötigen Sachen geraten, die Patienten teilweise übertherapiert, viel zu viele sinnlose Laborwerte abgenommen und dann "wir müssen ... noch abklären" usw. Nicht unbedingt im stationären Bereich sondern eher wenn es Richtung ambulanten Bereich geht. Da werden bei den Patienten einfach mal alle Vitamine und klassischen Tumormarker durchbestimmt. Einen Vit D-Mandel hat sowieso jeder bei den neuern Grenzwerten und irgendeiner von 100 Laborwerten wird schon auffällig sein damit man noch weitere Diagnostik machen muss. Oder eine komische Zacke im EKG. Zieht LZ-RR, LZ-EKG, Belastungs-EKG, Herz-Echo usw nach sich. Bei PKV-Patienten, nicht bei GKV. Raus kommt dann nix, aber egal. -> ich will einfach normal behandelt werden und alles was wirklich notwendig ist wird auch bei der GKV bezahlt
Als Privatversicherter kann ich das so nicht bestätigen! Bislang hat 1 (!) HA überzogen Diagnostik betrieben, die allerdings nie auf einer Rechnung auftauchte, weil ich ihn beim Ultraschall des Abdomens wg. Krankschreibung aufgrund von GIT-Infekt gefragt habe, welche Konsequenz das jetzt habe. Nachdem wir dann kurz über die Klinik, in der ich damals gearbeitet habe, gesprochen haben, habe ich die Krankschreibung bekommen und das wars.
Du bist ja nun auch in der Situation, zu entscheiden, ist eine Untersuchung nötig oder nicht... Was hindert Dich daran zu sagen, NEIN, will ich nicht?


Die eigentliche Versorgung in der GKV ist meiner Meinung nach weiter hervorragend. Man bekommt trotzdem im Krankenhaus die guten Sachen, die notwendigen Untersuchungen und Therapien usw. Meiner Meinung nach. Vielleicht weniger Heilpraktikersachen und weniger TCM, aber insgesamt eine sehr gute Versorgung.
Das mag im stationären Umfeld ja noch so sein, wobei ich mir auch da nicht mehr sicher bin! Wenn die GKV so toll wäre, warum meckern dann alle über die 2-Klassenmedizin?


2. ich will kein finanzielles Risiko eingehen. Wenn ich mich in Behandlung begebe und GKV versichert bin, dann läuft die Abrechnung über GKV. Wenn ich was zuzahlen muss dann wird mir das vorher gesagt. Eine Freundin von mir hat ihre Rechnungen vom Gynäkologen von der SS-Vorsorge (der hat ihr alle 4 Wochen x Blutwerte abgenommen und einen ausgedehnten Ultraschall für ca 400 Euro in Rechnung gestellt) nur zum Teil erstattet bekommen, weil die PKV gesagt hat "ist nicht notwendig". Und während man vor dem Arzt sitzt mit dem über jede Kleinigkeit zu debatieren und deren Notwendigkeit zu hinterfragen ist auch kein Spaß. Oder die PKV bezahlt nur bis zum Satz von 2,6 der Arzt verlangt aber den 3fachen Satz. Was dann? Diskutieren über den Satz und verhandeln oder auf den Kosten sitzen bleiben... Wahnsinn. Will ich nicht.
Wenn die Krankenkasse da nicht zahlen will, dann muss sie das aber auch begründen. Und die Begründung schickst Du dem Arzt, und der soll seinerseits der PKV erklären, warum er so abgerechnet hat. Stationär rechnet meine Kasse übrigens direkt mit dem KH ab. Da bekomme ich nur eine Mitteilung, dass soundsoviel Geld bezahlt wurde...
Und mit den Ärzten ambulant habe ich noch NIE Abrechnugsprobleme gehabt. Und wenn Du die Rechnungen zeitnah an die PKV weiteleitest, musst Du auch nicht in Vorkasse gehen. Dann überweist Du das Geld einfach weiter...
Übrigens gehen einige PKV mittlerweile noch einen Schritt weiter. Denen schickst Du einfach die Rechnungen vom Arzt per Fax / PDF oder als Brief zu, und die überweisen das Geld direkt an den Arzt. :-)


3. ich will auch keine größere Eigenbeteiligung oder größere Beträge vorstrecken. Bei der GKV zahl ich mal da 5 Euro für ein Rezept oder da 10 Euro für eine Salbe und vielleicht noch die 10 Euro pro Tag Krankenhaus. Ist mir egal. Alles andere ist abgedeckt. Keine 200-600 Euro Selbstbeteiligung damit die Beiträge wirklich niedrig sind, nichts.
Ich habe einen Ärztegruppentarif. Keine Eigenbeteiligung, muss keine großen Beträge vorstrecken, muss keine Zusatzkosten bei Medikamenten zahlen und auch nix fürs KH. Und wenn ich mal keine Ansprüche habe, dann bekomme ich auch noch Beiträge zurück. ;-) Und meine Beiträge sind (obwohl zur Zeit selbstständig) noch im Rahmen der GKV, und dass, obwohl ich den AG-Anteil zusätzlich bezahlen muss...


4. Ich werde spezialisierter Chirurg, die Wahrscheinlichkeit mich genau in meinem Spezialfach niederzulassen ist eher gering und noch dazu stecke ich privat in den Vorbereitungen zu Hausbau, Kinderkriegen, Ehefrau mitversorgen usw. Da können die PKV-Beiträge nur steigen, meine GKV-Beiträge bleiben gleich.
Da ja die Beitragsbemessungsgrenze immer weiter steigt, werden auch Deine GKV-Beiträge weiter steigen... Eine Ehefrau, die evtl. länger nicht arbeiten wird, und mehrere Kinder lasse ich durchaus als Argument FÜR die GKV gelten. Da muss man im Einzelfall durchrechnen, was finanziell am Ende rauskommt.


5. Eine Zusatzversicherung hab ich keine und will auch keine. Für Chefarzt-Verarschung oder Einzelzimmer? Ich will lieber einen guten Oberarzt der nicht vollständig hypertroph ist. Das Schlimmste was mir aktuell finanziell passieren könnte, wäre ein aufwendiger Zahnersatz. Da überleg ich mir vielleicht noch eine Versicherung, aber eher auch nicht. Meine Zähne sind gesund...
Und die Gedanken muss ich mir überhaupt nicht machen, weil ich die freie Wahl habe, ob ich nun CA oder OA oder wen auch immer an mich ranlasse... Und Zähne sind im Tarif mit drin. :-nix


6. Termine: ich bin Arzt. Wenn ich schnell einen Arzttermin irgendwo brauch oder eine Untersuchung brauch dann bekomm ich die auch. Immerhin bin ich wie gesagt Arzt und für Kollegen sind immer irgendwie Termine frei.
Super! Lassen sie mich Arzt, ich bin durch! Alle meckern darüber, dass PKV-Patienten angeblich immer so schnell Termine bekommen. Erstens stimmt das nicht (eigene Erfahrung), und zweitens würde ICH weder die PKV noch die Arztkarte ausspielen. Entweder ich bin ein Notfall, oder ich kann genauso warten wie alle anderen auch. :-meinung


7. und dann kommen noch meine eigenen politischen Gründe hinzu. Sinnvoll wäre es mMn die GKV gut auszubauen statt komischste Quersubventionierungen zuzulassen. Aber hier wird es so kompliziert, das lass ich daher als letztes Argument ohne weitere Erklärung stehen.
Gut, Deine politischen Gründe kann ich akzeptieren. Ich teile sie nicht, aber OK.
Das Problem ist, dass NIEMAND an die Versicherungen ranwill. Egal wie vollmundig vor Wahlen immer erzählt wird, was sich alles ändern wird! Glaubt ernsthaft jemand, dass von den ca. 200 GKV-Kassen 180 geschlossen würden? DAS wäre ein sinnvoller Anfang. Genausowenig wird man die PKV-Kassen abschaffen. Was würde mit dem angesparten Kapital der Versicherten passieren? Wie will man die "Enteignung" rechtfertigen? Neee, da wird sich nix ändern...
Und wenn, ich lass mich überraschen.


Warum trotzdem so viele PKV versichert sind?
Weil man in jungen Jahren viel Geld sparen kann, weil einem die Versicherungsvertreter das einreden und man sich blenden lässt von der Angst medizinisch schlechter versorgt zu sein. Ist meine Meinung. Bleibt jedem überlassen anderer Meinung zu sein.
Weil man sich mit dem Thema beschäftigt hat und auch mal über freiwillige Versicherung in der GKV nachgedacht oder gehört hat? Dann hört sich nämlich die GKV mitunter gar nicht mehr soooo gut an.


Mit wem man als Mann reden sollte wenn man sich einen Wechsel zur PKV überlegt: mit seinen eigenen Oberärzten und die fragen wieviel die inzwischen bezahlen und ob sie wieder von der GKV zur PKV wechseln würden. Bisher hat mir noch kein Oberarzt dazu geraten. Alle haben mir von Preissteigerungen, Mehrkosten für Kinder und Ehefrau erzählt usw. Und wenn man mal eine Familie zu ernähren und ein Haus abzuzahlen hat ist dieses "ich mach dann mal Teilzeit um aus der PKV rauszukommen" sicherlich kein Zuckerschlecken. Für mich. Als Mann. Mit Familienplanung usw...
Du hast komische Oberärzte! Ganz im Gegenteil hatte ich einige, die nachgesehen haben, auf wieviel % Teilzeit sie gehen durften, um nicht UNTER die Bemessungsgrenze zu rutschen, weil sie auf gar keinen Fall zurück in die GKV wollten! Und die hatten in der Mehrzahl Kinder, Haus und Partner...


Das wollte ich immer schonmal loswerden ;-)
Ich auch, weil ich mindestens genauso viele Gründe FÜR die PKV wie FÜR die GKV finden könnte...
Es ist und bleibt einfach eine individuelle Entscheidung, die man sich unter Einrechnen aller persönlichen Umstände selbst überlegen und ausrechnen muss...

Ansonsten kann man sich ja hier mal über die gängigen Irrtümer einlesen.
http://www.irrtuemer-zur-pkv.de/
Und ich empfehle die unzähligen Freds, die es hier im Forum schon gibt! Da waren einige wirklich gute mit dabei!

test
21.08.2013, 19:56
Da können die PKV-Beiträge nur steigen, meine GKV-Beiträge bleiben gleich.


Die GKV Beiträge für freiwillig versicherte sind die letzten Jahre kontinuierlich gestiegen, da die Beitragsbemessungsgrenze kontinuierlich steigt. Es ist auch nicht abzusehen, dass sich das ändern wird. Dein Beitrag wird nur gleich hoch bleiben, wenn du unter die Bemessungsgrenze fällst und der Beitragssatz konstant bleibt, was er aber in den letzten 15 Jahren absolut auch nicht war. :-nix Wie gesagt, sollte jeder für sich abwägen, welche Variante er oder sie bevorzugt, aber zu denken in der GKV käme man "günstig" und mit gleichbleibenden KOsten aus, ist als freiwillig Versicherter schlicht falsch.

Als Beispiel für freiwillig Versicherte:
Kosten GKV 2013 pro Monat: Arbeitnehmer: 322,88€ insgesamt (z.b. für Selbständige): 610,31€
Kosten GKV 2002 pro Monat: Arbeitnehmer: 236,25€ insgesamt (z.b. für Selbständige): 472,50€

Brutus
21.08.2013, 21:10
Als Beispiel für freiwillig Versicherte:
Kosten GKV 2013 pro Monat: Arbeitnehmer: 322,88€ insgesamt (z.b. für Selbständige): 610,31€
Kosten GKV 2002 pro Monat: Arbeitnehmer: 236,25€ insgesamt (z.b. für Selbständige): 472,50€
Und als Vergleich dazu die PKV:
2002-2004 (als AiP): 76€, als Nicht-AiP 240€.
2013: 348€ (selbstständig = AG+AN)...
D.h., wenn ich in der Klinik angestellt wäre: 175€/Monat....

anignu
22.08.2013, 00:13
@Brutus: Danke für die ausführliche Antwort. Dann haben wir die meisten Sachen ja zusammengetragen, denke ich.

Ein paar Dinge wollte ich noch erwähnen: politisch wird sich nicht viel ändern, das glaub ich auch. Und ich persönlich meckere nicht über eine 2-Klassen-Medizin. Ich glaube dass wir eine sehr gute Medizin machen in Deutschland oder zumindest in den Krankenhäusern in denen ich bisher war.
Warum meine Oberärzte im Gegensatz zu deinen so komisch sind liegt vor allem daran, dass meine Oberärzte offensichtlich alle bei den falschen PKVen sind und bei denen allen in den letzten Jahren die Beiträge massiv angehoben wurden. Darum rieten die alle ab.

Und klar: die GKV-Beiträge werden auch steigen, das ist mir bewusst. Mit "meine GKV-Beiträge bleiben gleich" meinte ich, dass sie in einem gewissen Rahmen steigen aber nicht unkalkulierbar.

Ansonsten glaube ich gibts nicht mehr viel zu sagen denke ich. Wir haben unterschiedliche Dinge erlebt und mit unterschiedlichen Leuten gesprochen und sind damit aufgrund gegensätzlicher Erfahrungen zu verschiedenen Urteilen gekommen :-)
Diplomatisch, oder? ;-)

Basti1983
24.06.2014, 07:29
Hallo,

faktisch gesehen, sehe ich das auch so wie der User "Pupskopf" doch wenn der Wunsch und die finanzielle Mittel vorhanden sind, kann ich auch ein paar Anbieter lobenswert erwähnen. Einmal xxx und yyy. Beide haben sehr interessante Gruppentarife. Die preisliche Gestaltung ist fair und die Leistungen sind für diesen Markt sehr gut.