Habilitation nur an der Uni?

[dghh]

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Habilitation. Ist diese nur möglich, wenn man an nem Uniklinikum arbeitet, oder ist dies auch an nicht Uni Häusern möglich, zum Beispiel mit Prof. als Chef?
Schwanke gerade wo ich meinen Berufsstart beginnen soll...

[Ulle]

Habililation außerhalb der Uni ist formal möglich, allerdings vermutlich in der Umsetzung mehr als schwierig.

[test]

Das ist grundsätzlich möglich. Es gibt externe Habilitanden, allerdings muß man dafür einen ordentlichen Professor an einer Universität haben, der das betreut.
KOmmt aber auch in der Realität vor, da gerade in klinischen Fächern, nicht jeder gegenüber externen Habilitanden negativ eingestellt ist. Man muß natürlich meist dann die Forschungsarbeit eigenständig bzw. ganz allein machen und hat da weniger Unterstützung. Bei klinischen Dingen geht das aber.

[dghh]

Ok, danke für eure Infos.

Wie kann man sich das das in der Praxis vorstellen??

Oder andersherum warum geht's an der Uni einfacher? Bei den Unis wo ich bis jetzt mir das angeschaut hatte, hatte ich das Gefühl das gerade die Assistenten dazu da sind den Regelbetrieb am Laufen zu halten...

[anignu]

Die Praxis sieht so aus, dass du dich selbst um alles kümmern musst. Fertig. Du musst dir quasi für dein Fach deinen Uni-Chef suchen und mit dem drüber diskutieren wie das läuft mit der Habil. Idealerweise ist das der Gleiche bei dem du auch die Diss gemacht hast sonst wird der Einstieg bzw. das Gespräch schwieriger. In manchen Häusern gibts schon vorgefertigte Strukturen, da muss man quasi "nur" mitschwimmen" ansonsten muss man das Rad halt neu erfinden.

Warum die alle wollen, dass man an der Uni habilitiert? Weil die einen da unter Kontrolle haben, weil die bei allen Publikationen mit draufstehen, weil die dann mit einem angeben können, weil man da jahrelang knechten muss um die Habil zu bekommen usw... gut, wahrscheinlich gibts auch Unis an denen das anders läuft. Ist nur mein Eindruck...

Und ja, die Assistenten der Unis halten den Regelbetrieb am Laufen. Aber sie forschen teilweise auch nebenbei. Und dieses "nebenbei" forschen in Verbindung mit Leuten die das auch tun und mit denen man sich austauschen kann und sich gegenseitig unterstützt macht dann doch einiges einfacher als wenn man z.B. an ein Haus geht bei dem die Forschung überhaupt keinen interessiert und man dann nach dem Ausstempeln gnädigerweise noch Patientendaten sammeln darf. Oder dann zur Uni fährt und dort forscht...
Was manche Assistenten an der Uni leisten (und auf wieviel Freizeit sie verzichten) nur um dann einen Titel mehr zu haben, dafür hab ich schon Respekt. Wie schlechte Medizin andere wiederum machen um statt Patientenversorgung zu forschen dafür graust mir dann wieder. Aber die meisten leisten eher sehr viel hab ich den Eindruck.
Ich mag meine Freizeit, werd ein (hoffentlich) guter Chirurg auch wenn ich keine Zellkulturen anleg und hab dafür halt einen Titel weniger.