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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A95/B147 Akkomodationsbreite



donpedro
20.08.2013, 20:50
Da laut Definition Akkomodationsbreite=1/Nahpunkt-1/Fernpunkt, muss bei Ab=2 und Fernpunkt=0,5m der Nahpunkt im Unendlichen liegen, sodass hier eine alleinige Hyperopie (Lösung B) vorliegt. Habe ich selber nicht angekreuzt (sondern D: kombinierte Hyperopie mit Presbyopie, kam mir sinniger vor), aber B erscheint mir im Nachhinein logisch. Was denkt ihr?

Unregistriert
21.08.2013, 19:34
Soweit ich weiß, ist nur bei einer Presbyopie die AB verändert, bei Myopie/Hyperopie bleibt die AB aber gleich... Warum es D nicht sein kann, erklärt das zwar nicht, aber immerhin etwas :)

Espressa
22.08.2013, 09:08
Also was liegt jetzt bei 50 cm, der nah- oder der fernpunkt?
Wenn es nämlich der fernpunkt ist, haben wir eine Myopie.
Ist es der nahpunkt, haben wir jedenfalls eine presbyopie (wenn fernpunkt im unendlichen, aber Akkommodation nicht ausreicht um näher dranzukommen), oder eine alleinige hyperopie, die größer ist als die akkomodationsbreite, und damit nicht genügend kompensiert werden kann.

Master451
22.08.2013, 09:49
Der Nahpunkt lag bei 50cm, die Akkomodationsbreite bei 2dpt, der Fernpunkt (wegen Visus 1,0) im Unendlichen. Und der Mann war 60.
Deswegen müsste Presbyopie passen...
LG

Espressa
22.08.2013, 11:03
Genau.

donpedro
22.08.2013, 12:55
Sorry, ich hatte in meinem ersten Eintrag Nah- und Fernpunkt verwechselt: Der Nahpunkt ist bei 50cm, daher muss der Fernpunkt im Unendlichen liegen.

Was meines Erachtens gegen Presbyopie und für alleinige Hyperopie spricht: Ein Weitsichtiger mit einem Nahpunkt von 50cm kann keine Akkomodationsbreite von mehr als 2 haben, da der Fernpunkt nicht mehr als Unendlich sein kann. (Ein Weitsichtiger mit einem Nahpunkt von 1m hätte automatisch eine maximale Akkomodationsbreite von 1dpt)

Daher ist das für mich eine Frage nach der Henne und dem Ei: Ist er zunächst weitsichtig und hat dementsprechend eine eine verminderte Akkomodationsbreite oder ist er zunächst presbyop und hat dementsprechend einen größeren Nahpunkt? Das Alter spricht für die zweite Variante, aber ohne ausreichende Vorgeschichte ist die Frage meines Erachtens nicht klar zu beantworten und anzufechten.

Oder habe ich in meinem Gedankengang einen Fehler?

donpedro
22.08.2013, 16:31
Also stimmt niemand mit meiner Henne-oder-Ei Logik überein?

Hendrik90
22.08.2013, 16:53
Ein Weitsichtiger hat nicht automatisch eine verschlechterte Akkomodationsbreite. Das würde auch gar keinen Sinn machen, da eine Verschlechterung der Akkomodatiosbreite durch Elaszitätsverlust in der Linse zustande kommt. Weitsichtige haben lediglich eine verkürzte Bulbuslänge und kein Linsenproblem. Ein Weitsichtiger kann sozusagen stärker fern akkommodieren, als ein Normalsichtiger. Deswegen muss die Akkomodationsbreite immer bei korrigierter Myo-/Hyperopie geschehen, hierbei kommen dann normale Werte zustande. Daher liegt bei einer Akkomodationsbreite von 2dpt auf jeden Fall eine Presbyopie vor.

Unregistriert
22.08.2013, 17:22
Dagegen spricht, dass der durch die Akkomodationsbreite vorgegebene Fernpunkt ohne Hyperopie schon bei 50cm liegen muss, wenn dazu noch eine Hyperopie kommt müsste er weiter weg als 50cm liegen.

Hendrik90
22.08.2013, 17:24
Durch die Akkomodationsbreite von 2dpt entsteht beim Normalsichtigen eine Nahpunkt von 50cm. Bei einem Weitsichtigen kommt die Hyperopie noch dazu und der Nahpunkt liegt mehr als 50cm vor dem Auge. Daher kann das nicht sein.

donpedro
22.08.2013, 17:39
Hendrik, errechne mir mal die Akkomodationsbreite eine 10-Jährigen Weitsichtigen mit einem Nahpunkt von 50cm

damdam
22.08.2013, 18:48
Warum kann es nicht sein, dass ein Weitsichtiger sein Leben lang einen Nahpunkt von 45 cm hat und durch die altersbedingte Presbyopie mit AB von 2dpt nicht mal an seinen "alten" Nahpunkt rankommt? Dann wäre es doch Presbyopie + Hyperopie..?

Feuerblick
22.08.2013, 18:55
Weil ein junger Weitsichtiger akkommodieren kann... ansonsten wäre das pathologisch (hypoakkommodativ). Oder die Hyperopie wäre sehr ausgeprägt. DANN wäre aber auch der Visus nicht 1,0 :-nix

Unregistriert
22.08.2013, 20:34
Akkomodationsbreite ist definiert als 1/Nahpunkt - 1/Fernpunkt. Ein emmetroper Patient hat einen Nahpunkt von 0,1m und einen Fernpunkt im Unendlichen und somit eine AB von 10. Ein myoper Patient hat einen verminderten Fernpunkt, meist aber eine normale AB, sodass der Nahpunkt auch näher sein muss. Beispiel: Fernpunkt 0,5m, Nahpunkt 0,08m, AB weiterhin 10. Ein hyperoper Patient hingegen hat einen weiter entfernten Nahpunkt, zB 0,5m. Selbst wenn sein Fernpunkt weiterhin im Unendlichen liegt (mehr geht nicht), ist seine AB=1/0,5-1/unendlich=2. Man könnte also sagen seine AB ist sekundär eingeschränkt.

Bei einem presbyopen Patienten ist primär die AB verkleinert. Ist er zuvor emmetrop oder hyperop und hat einen Fernpunkt im Unendlichen, so verschiebt sich sein Nahpunkt nach vorne.

Dementsprechend lässt sich nicht klar sagen ob die AB primär durch eine presbyopie oder sekundär durch eine Hyperopie zustande gekommen ist!

Muriel
22.08.2013, 22:04
Nein! Die Akkomodationsbreite wird immer ausgehend von der besten Korrektur bestimmt.

Feuerblick
22.08.2013, 22:09
...und dann ist der Nahpunkt weiter entfernt, wenn ein Patient eben nicht mehr akkommodieren kann. Sonst nicht. Denn der Hyperope kann ganz normal akkommodieren, hat also eine ganz normale Akkommodationsbreite.

damdam
22.08.2013, 23:10
Ok, danke. Der Knackpunkt war bei mir (und ich denke auch bei vielen anderen), dass die Bestimmung der Akkomodationsbreite am korrigierten Auge stattfindet.. kann mich nicht errinern das mal gelesen zu haben - aber, da ich kein Musterstudent bin, solls ja auch nichts heißen :) Werden Fragen nur rausgenommen, wenn sie fehlerhaft sind, oder auch, wenn zu wenige Studenten die richtige Lösung fanden?

Coxy-Baby
22.08.2013, 23:13
Wieso sollten Fragen rausgenommen werden die nur wenig Leute richtig beantwortet haben, das würde wenig Sinn haben dann kommt man ja nie zu Notengrenzen....