PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Statin zur Sekundärprophylaxe nach TIA/ischämischem Insult?



Relaxometrie
01.09.2013, 16:40
Welches Statin ist das richtige für die Sekundärprophylaxe nach TIA/ischämischem Insult? In der entsprechenden Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie werden alle anderen Punkte (Thrombozytenaggregationshemmung, RR-Senkung....) wunderbar erklärt. Im Statin-Kapitel werden zwar der Ziel-LDL-Wert und Simva-/Atorva- und Pravastatin erwähnt, es wird aber nicht gesagt, welches Statin empfohlen wird.

DerKleine
01.09.2013, 16:54
Hi,

ich denke, dass es nicht das Statin gibt. Relativ häufig wird Simvastatin eingesetzt. Wenn der LDL-Wert im Normbereich ist, so ist es nicht von allzu großer Bedeutung, mit welchem Statin man diesen Erfolg zu verzeichnen hatte ( wenn ich falsch liege, bitte korrigieren) . Jedoch gibt es auch Substanzeffekte, die ganz unabhängig von der LDL-Senkung sind. Im Falle Simvastatin gibt es einige Studien, die eine Senkung der kardiovaskulären Ereignisse gezeigt haben.

Wichtig ist die Thrombozytenaggregationshemmung.

Grüße

Maja85
01.09.2013, 17:14
Wir bevorzugen bei ordentlicher Markoangiopathie (ACI-Stenosen etc) Atorvastatin (SPARCL-Studie oder so ähnlich). Sonst Simvastatin, wohl eher aus Kostengründen (wobei Atorvastatin jetzt ja auch als Generikum verfügbar ist). Pravastatin hat wohl eine schlechtere Studienlage, kann da aber nichts zu zitieren.

Peter_1
01.09.2013, 18:53
Man sollte auch so ein bisschen im Auge haben was für Komedikamente man gibt. Simvastatin und Atorvastatin zB werden über CYP3A4 metabolisiert, wie zB auch Amlodipin, oder Clarithromycin. In Kombi mit Amlodipin sollte Simva nicht höher als 20Mg dosiert werden, Kombinationen mit Clarithromycin sollten komplett vermieden werden (häufig zur Eradikation eingesetzt und mir schon zig mal in Medikationsempfehlungen aus Kliniken untergekommen, ohne Angabe der notw. Pause!). Pravastatin macht hingegen keine Interaktionen mit CYP3A4.

Peter_1
01.09.2013, 19:00
Und gleich noch eine Unsitte mehr: die inflationäre Empfehlung von Ezetimib als Add On wenn Zielwerte nicht erreicht werden. Es gibt bis heute keine Evidenz, dass Ezetimib irgendwas anderes macht als den Cholesterinspiegel zu senken, soll heissen: es gibt keine überzeugenden Daten, dass makrovaskuläre Komplikationen vermieden werden (und das ist das Entscheidende für den Patienten!).