Will bisschen was zum Stethoskop wissen

[Laelya]

augenleuchte ist immer sehr gut gewesen, da man das zu jeder anamnese mal mit untersuchen sollte. reflexhammer brauchten wir bei uns nur in neuro UaK, ansonsten nicht.

ich hab meine Augenleuchte immer dabei ;-) ist auch ne schöne Taschenlampe :-D

[Harvey]

Die Trichterseite ist eher für tiefe und die Membranseite eher für hohe Frequenzen gedacht. Für Lunge verwendet man Membranseite, für Herz primär Membranseite, jedoch für spezielle Fragestellungen besonders die Trichterseite: z.b. dritter und vierter Herzton, klassischerweise wird bei der Routineauskultation die Mitralklappe primär zusätzlich mit Trichter bei Frage Mitralstenose verwendet. Letztlich ist es aber sinnvoll sowohl als auch bei Herzauskultation zu machen, um wirklich alle Geräusche herauszufiltern. Beim Herzen ist es wie beim klassischen Orchestermusikstück - man kann versuchen alles zusammen zu hören, oder eben nur auf ein einzelnes Instrument achten (sprich einen Klappenschluss, ein Vitiumbestandteil) - dann ist es leichter.
Schilddrüse wäre wiederum mit Membranseite zu Auskultieren (Frage Schwirren bei Überfunktion), Halscarotiden eher mit Trichter, ebenso die Nierengefäße. Abdomen mache ich mit Membran. Aber eigentlich sollte man einfach alles ausprobieren, was geht. Mit dem Anpressdruck der Dual Frequenzy Mebran von Littmann kann man natürlich auch arbeiten, ich finde aus persönlicher Erfahrung aber, dass es nicht so klar rüberkommt, wie bei Trichter und normaler Membran.
Zuletzt Trichter nur leicht auflegen, wenn zusehr aufgedrückt, dann wirkt Haut wie eine Membran...

[Strodti]

Danke für die Tipps!

[Caldesmon]

Die Trichterseite ist eher für tiefe und die Membranseite eher für hohe Frequenzen gedacht. Für Lunge verwendet man Membranseite, für Herz primär Membranseite, jedoch für spezielle Fragestellungen besonders die Trichterseite: z.b. dritter und vierter Herzton, klassischerweise wird bei der Routineauskultation die Mitralklappe primär zusätzlich mit Trichter bei Frage Mitralstenose verwendet. Letztlich ist es aber sinnvoll sowohl als auch bei Herzauskultation zu machen, um wirklich alle Geräusche herauszufiltern. Beim Herzen ist es wie beim klassischen Orchestermusikstück - man kann versuchen alles zusammen zu hören, oder eben nur auf ein einzelnes Instrument achten (sprich einen Klappenschluss, ein Vitiumbestandteil) - dann ist es leichter.
Schilddrüse wäre wiederum mit Membranseite zu Auskultieren (Frage Schwirren bei Überfunktion), Halscarotiden eher mit Trichter, ebenso die Nierengefäße. Abdomen mache ich mit Membran. Aber eigentlich sollte man einfach alles ausprobieren, was geht. Mit dem Anpressdruck der Dual Frequenzy Mebran von Littmann kann man natürlich auch arbeiten, ich finde aus persönlicher Erfahrung aber, dass es nicht so klar rüberkommt, wie bei Trichter und normaler Membran.
Zuletzt Trichter nur leicht auflegen, wenn zusehr aufgedrückt, dann wirkt Haut wie eine Membran...

danke für deinen Beitrag, klingt sehr fachkundig :)
Das mit dem Anpressdruck habe ich nicht so ganz verstanden...wenn ich die Membran auf die Haut auflege, dann übe ich doch jedes Mal in gewisser Weise eine Art Druck aus :-nix

[MediJulia]

danke für deinen Beitrag, klingt sehr fachkundig :)
Das mit dem Anpressdruck habe ich nicht so ganz verstanden...wenn ich die Membran auf die Haut auflege, dann übe ich doch jedes Mal in gewisser Weise eine Art Druck aus :-nix

Es gibt verschiedene Stethoskope.
Es gibt Stehokope mit Membran und Trichter und welche, die nur eine Membran hab, aber diese hat die Dualfunktion, sodass man je nach dem, ob man das Stethoskop nur auf der Haut auflegt (Eigengewicht des Stethoskops) oder ob man es richtig an die Haut drückt, die höheren bzw die tiefern Töne besser hört. Man hat somit bei dem Dualfunktions-Stethoskop ohne das man das Stethoskop nochmal absetzen und drehen muss, beide Funktionen.
Falls du dir ein Stethoskop mit Memban und Trichter kaufst bzw gekauft hast, entfällt die Funktion damit.
Was nun besser ist, naja, beides hat Vor- und Nachteile. Ich denke, das ist Geschmackssache.

Ich hab ein Stethoskop mit Membran und Trichter und bin damit sehr zufrieden. Es kann nur mein Eindruck sein, aber ich hab im klinischen Alltag nur sehr wenige gsehen, die die Trichtseite routinemäßig genutzt haben.

[Caldesmon]

Also ich hab mir das von Littmann mit dem Trichter und der Membran gekauft, weil ich finde, dass man beim Stethoskop nicht sparen sollte und die Qualität ganz gut sein soll

[Harvey]

Heutzutage werden viele Stethoskope, die nur die Membranseite haben mit der Dual-Membran vermarktet, u.a. besonders Littmann oder Spiritstethoskope. Durchaus haben aber auch Stethoskope mit Trichter ebenfalls Membranen mit Dual Frequency - z.B. Littmann legt darauf enorm viel Wert. Leider...

Meiner Erfahrung nach hat die Dual-Membran seinen Nutzen, jedoch nicht so effektiv wie Membran/Trichter-Stethoskop. Zumal ich das Horchen mit der Dual-Membran als sehr dumpf empfinde.

Auf der anderen Seite spielt das Stethoskop selbst nur eine einfache Rolle, vielmehr geht es darum, damit umgehen zu können und die Geräusche durch Konzentration und Übung zu erfahren und einzuschätzen.

Zur Frage mit Haut und Trichter: Wenn du mit der Membran horchst ist es üblich, diese mit etwas mehr Druck an den Patientenkörper zu pressen als nur aufzulegen, bei der Trichterseite wird wirklich nur sanft aufgelegt. Sofern du dann fest drückst spannt sich dieses Hautareal und wird praktisch zur Membran. Mann kann dies bei der Herzauskultation einfach ausprobieren und die Töne bzw. eventuellen Geräusche klingen plötzlich anders.

Nicht verzweifeln - am Anfang denkt man, "ich" hörs nicht, aber mit Übung wird es immer besser, wie Blutabnehmen

[Caldesmon]

also bei leuten mit niedrigem Blutdruck höre ich manchmal echt nix...die korotkow schläge sind so leise dass man das kaum richtig deuten kann.....gibts für leute mit niedrigem blutdruck einen Trick? misst man bei solchen personen auch mit membran oder wäre da der trichter nicht geeigneter??

[THawk]

Wieso sollte es mit Trichter besser gehen?

Ganz im Ernst: Mach doch aus einer reinen Blutdruckmessung keine Wissenschaft! Wenn du so einen Patienten hast versuch doch einfach ob's mit Trichter besser geht. Ich denke nicht. Und es soll sogar Patienten geben, die einen nicht messbaren Blutdruck haben. Und die Stethoskope mit denen die Pflegekräfte klassisch messen haben eine viel schlechtere Akustik als jedes Arzt-Stethoskop. Insofern muss man wohl nicht primär das Stethoskop "hochrüsten".

[Caldesmon]

jaja schon gut...trotzdem ist es schwieriger bei leuten die einen niedrigen Blutdruck haben

[Strodti]

Einfach weitermessen... Erfahrene Schwestern können mit den Billo-Stethoskopen auch Blutdrücke um die 50-60er Systolen hören. Manchmal muss man sich einfach konzentrieren und ein zweites mal messen. Oder man versucht es mal palpatorisch wenn da keine Geräusche kommen.

[Absolute Arrhythmie]

Einfach weitermessen... Erfahrene Schwestern können mit den Billo-Stethoskopen auch Blutdrücke um die 50-60er Systolen hören. Manchmal muss man sich einfach konzentrieren und ein zweites mal messen. Oder man versucht es mal palpatorisch wenn da keine Geräusche kommen.

AMEN!

Man, das kann jede Pups-Hilfsschwesternauszubildende. Also mach mal nicht son Drama ums Blutdruckmessen. Wenn du nix hörst: erstmal palpatorisch, dann weißt du beim nächsten Aufpumpen, wo du die Lauscher aufmachen musst.
Und zur Not: Schwester machen lassen.

[Nessiemoo]

Es dauert etwas bis man lernt zu erkennen wann man was hört... aber nach 1-2 wochen Pflegepraktikum mit jeden Tag messen wird das bei jedem, keine Sorge ;)

[Laelya]

ich verstehe die sorge darum nicht.
hatte ein günstiges stethoskop (was mich auch durch die gesamte klinik gebracht hat) und habe noch nie keinen RR messen können. Habe mir nie gedanken gemacht, über trichter oder ähnliches. einfach machen und nicht immer alles totdenken...

[-Julchen-]

ich verstehe die sorge darum nicht.
hatte ein günstiges stethoskop (was mich auch durch die gesamte klinik gebracht hat) und habe noch nie keinen RR messen können. Habe mir nie gedanken gemacht, über trichter oder ähnliches. einfach machen und nicht immer alles totdenken...

Sehe das genauso! Nicht immer schon im Vorfeld verrückt machen. Einfach mal zuschauen und nachmachen. Und sollte es echt nicht klappen, Schwestern fragen hilft wirklich manchmal :-)

[Brutus]

Ganz ehrlich? Es ist völlig egal, ob Du ein Stethoskop für 5 oder 250€ hast. Ein Hörlegastheniker wird mit beiden nix hören.
Und jemand, der wirklich auskultieren kann, der kann das mit dem Stationsstethoskop genauso wie mit dem Littmann Hörmal Pro Tm (c)... :-nix
Wichtig ist halt, dass man immer wieder selbst draufhört, selbst RR-Messungen durchführt. Dann klappts auch irgendwann mit dem "Hören"! Und dann auch mit "billigen" Stethoskopen...

[Caldesmon]

Übt ihr manchmal auch an euch selbst oder ist das eher nicht sinnvoll?

[Absolute Arrhythmie]

Übt ihr manchmal auch an euch selbst oder ist das eher nicht sinnvoll?

Üb mal lieber andere Sachen an dir selbst... Meine Güte, hör doch mal auf dir so alberne Sorgen übers RR messen zu machen!

[epeline]

diese 5-euro-stethoskope sind gar nicht so sclhecht. kenne sogar einen internistischen oberarzt, der nur so eins hat.
er meint, wenn was komisch ist, hört er das. u bei herzgeräuschen wird dann sowieso ein echo gemacht.

[Nessiemoo]

diese 5-euro-stethoskope sind gar nicht so sclhecht. kenne sogar einen internistischen oberarzt, der nur so eins hat.
er meint, wenn was komisch ist, hört er das. u bei herzgeräuschen wird dann sowieso ein echo gemacht.

Man kann ja auch gerne auf sich selber üben, ist nur koordinativ etwas schwierig. Und ja, also der coole Kardiologe der bei uns das Untersuchungskurs Herz im 5. gemacht hat, hat gemeint, dass er hat mittlerweile ein paar Littmann Classic (Ambulanz, Station, Kittel o.ä) rumliegen, aber nur weil die Oliven weich sind und die weniger kaputt gehen. Wenn der trotz vielen Littmanns doch keins hat, nimmt er halt eins von den Schwesternstethoskope und kann damit genau so gut hören.