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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : charakteristische Kapnographieform bei COPD/Bronchospasmus



GOMER
09.09.2013, 01:42
Hallo liebe Mitbegaser,
hab mal ne Frage zu der charakteristischen Kurvenform der EtCO2 bei COPD. Ich hab mir das bisher immer so erklärt, dass zum Ende der Ausatmung der Druck in der Alveole (bei sinkendem Kugelradius) steigen müsste (Umkehrung des Aufblasens eines Luftballons), siehe Laplace, und dementsprechend der Flow, und damit die CO2 Menge, steigen sollte. Hab's bisher auch immer so meinen Studenten verkauft.

Stimmt das denn? Ich finde auf die Schnelle keine gute Quelle im Internet und habe im Augenblick keinen Zugriff auf meine Anästhesie Schinken.

bipolarbär
11.09.2013, 18:51
Der flow sollte alles andere als größer werden, da expiratorisch der Atemwegswiderstand bei obstruktiven Erkrankungen steigt. Hab mal gegoogelt, bei konstanter Diffusion von CO2 in die Alveolen sorgt das sich verkleinernde Volumen für eine größere CO2-Konzentration und damit Partialdruck in der spätexpiratorischen Phase (Druck spielt sicher auch ne Rolle, aber dazu fand ich nichts). Die angereicherte Luft kommt dann später nach. Bei COPD (oder auch abgeknickten Tuben) und größeren AWW verkleinert sich das V der Lunge langsamer, sodass es langsamer zu dieser "Konzentration" von CO2 kommt. Ergo eine langsame Steigung des EtCO2. Außerdem spielt das V/Q-Verhältnis eine Rolle.

Quelle: http://medind.nic.in/iad/t02/i4/iadt02i4p269.pdf (Indian Journal of Anesthesia hat sicherlich nicht den höchsten IF, aber die Aussagen sind deckungsgleich mit anderen Quellen)

Anästhesie ist geil.