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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fachrichtungswechsel zum 3. Semester



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Xenotim
24.09.2013, 15:48
Hey Leute,

gegenwärtig habe ich gerade das zweite Semester der Vorklinik hinter mich gebracht und rückblickend muss ich sagen, dass eig. alle Fächer, v.a. die Nebenfächer wie Chemie, Physik, Bio..., ganz gut machbar waren, auch wenn es mal ein wenig stressiger wurde :)). Dennoch bin ich über das gesamte Studium sehr unzufrieden und finde die Lernerei recht sinnlos^^, da es eher ein Auswendiglernen von Fakten ist als das Verstehen von Zusammenhängen wie in der Chemie oder Physik. Daher hab ich schon sehr häufig über einen Wechsel zur Chemie nachgedacht... Nun sagen mir aber alle, auch Leute aus höheren Semestern, warte doch mal ab, wie es in der Klinik wird bzw. bis ich Physio und Biochemie hab. Nun ehrlich gesagt, verhoffe ich mir davon nicht viel, da es in den Fächern wiederum nicht ums Verstehen gehen wird, schon allein deswegen, weil man z.B. alle Aminosäuren auswendig lernen soll nach ihren Eigenschaften. Total sinnlos meiner Ansicht nach, wenn man sich die Eigenschaften nicht aus der Struktur ableiten kann...

Nun ja, was meine eigentliche Frage ist, was halten denn gerade die Leute aus den höheren Semestern von meiner Ansicht? "Lohnt" es sich, einfach den ganzen Stoff in die Birne zu hauen, und damit tu ich mir gerade wirklich schwer, allein deswegen, weil ich den Sinn des ganzen zu häufig hinterfrage? Kommen denn vllt. paar Leute aus anderen Bereichen wie der Chemie und würden mir eher davon abraten?

Würde mich über paar kleine Rückmeldungen freuen :))

LG

mary-09
24.09.2013, 16:48
Du solltest dir halt überlegen, was du später machen/als was du arbeiten willst. Willst du Arzt sein oder "echter" Naturwissenschaftler. Wenn du dich so tiefgehend für das Verständis von Physik oder Chemie interessierst und das dein Interesse an einer späteren ärztlichen Tätigkeit übertrifft, dann solltest du vielleicht wirklich wechseln. Ich zumindest habe das Studium wegen Interesse an der medizinisch/ärztlichen Seite angefangen (wie wohl die meisten) und von daher hat es sich für mich auf jeden Fall gelohnt, mir in der Vorklinik Physik, Chemie (die beiden Fächer waren für mich nun wirklich nur lästiges Übel und ob ich verstehe, was ich da lerne oder mache, war mir in dem Fall ehrlich gesagt eher egal) und Biochemie in die Birne zu hauen, wie du schreibst, denn jetzt in der Klinik lerne ich endlich das, was mich wirklich interssiert und was ich später machen möchte!

BTW: Physiologie ist nun wirklich kein Fach, in dem es ums Auswendiglernen geht, meiner Meinung nach kommt man damit nicht weit...wenn in einem Vorklinik-Fach Verständnis wirklich wichtig ist (hilfreich ist es natürlich überall), dann ist es Physio!

Peter_1
24.09.2013, 17:07
Ich weiß nicht was Dich daran hindern sollte den Stoff zu verstehen, statt ihn auswendig zu lernen? Gibt doch nicht nur ein entweder auswendiglernen, oder verstehen? Verstehen schadet generell nicht :)
Interessant ist ferner nicht nur das Studium, da es nur ein kleiner Teil Deines Lebens sein wird, sondern vor Allem was Du später mal damit machen willst, das würde ich mir reiflich überlegen.

Sticks
24.09.2013, 17:48
Ich finde gerade in Physio geht die Hälfte über das verstehen. Natürlich kannst du eventuell weiter kommen mit stumpfen auswendig lernen aber man möchte das doch auch wirklich können, wenn man schon viel zeit investiert.
In meiner mündlichen Physikumsprüfung wurde ich gerade in Physio Sachen gefragt die in keinem Buch so stehen, aber ich konnte sie mir herleiten. Also warte wirklich erst einmal ab. Und auch Chemie ist nicht unbedingt sinnlos, kommt auch drauf an was du draus machst.

unc89
25.09.2013, 07:17
Ich verstehe dich irgendwie nicht richtig :-( Chemie findest du gut, aber Chemie im Medizinstudium ist zu "auswendiglernbar"?

Zu den späteren vorklinischen Fächern: Manchmal muss man die Grundlage auswendig lernen - das ist anstrengend, aber Normwerte kann man sich eben nicht herleiten. Aber grundsätzlich habe ich schon häufig naturwissenschaftliches Denken gebraucht, nur das alleine reicht halt nicht. Zumindest in der Vorklinik braucht das Studium beides: Motivation und Durchhaltevermögen, um sich die Grundlagen und Normwerte usw. anzueignen (also auswendig zu lernen) und das Verstehen.

tuerklinke1993
25.09.2013, 11:11
also ich kann dir nur sagen, dass physiologie und biochemie fächer sind, in denem man sich sehr schwer tut wenn man nur auswendig lernt. mir persönlich hat es geholfen den stoff richtig zu verstehen dann ist es auch kein bloßes auswendiglernen mehr. vielleicht wäre ein umschwenken richtung biochemie was für dich, da hat man dann die schnittstelle zwischen der chemie und der anwendung auf lebewesen...

Qooky
26.09.2013, 19:43
Ich finde auch, du solltest dir überlegen, was du später damit anfangen willst. Medizin zu studieren ist nicht das richtige für Wissenschaftler. Mediziner sind auch keine Wissenschaftler. Sie wenden eher Wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen Richtungen am Patienten an, dabei kommen so viele Dinge (Fachrichtungen) zusammen, dass man gar nicht überall tief einsteigen kann! Es gibt hier und da Fächer, in denen Verständnis gefordert ist (Physio, Biochemie, später Pharma) aber das allermeiste ist ausweniglernen. Das wird in der Klinik noch viel mehr! Da ist es oft die reine Vokabellernerei. Trotzdem hilft es immer wenn man ein Grundverständnis der Physio/Pathophysiologie hat, je nach Fach ist das sehr, bis überhaupt nicht hilfreich... Eine Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Medizin wäre die Molekularmedizin, das Fach Biochemie oder evtl auch Pharma. Und wenn du mal fertiger Arzt bist zum Facharzt wirst und dich dann irgendwo Spezialisierst, dann kannst du in diesem Spezialgebiet alles bis aufs Atom kennen. Aber in der ganzen Medizin... forget it!

Xenotim
28.09.2013, 15:37
Moin moin zusammen :),

freut mich, dass so viele Antworten eingetroffen sind :).

Du solltest dir halt überlegen, was du später machen/als was du arbeiten willst. Willst du Arzt sein oder "echter" Naturwissenschaftler...
Nun ja, der eigentliche Grund, warum ich das Medizinstudium ergriffen habe, war, dass es alle meine naturwissenschaftlichen Interessen abdeckt und ich zugleich aber auch den Kontakt zu Menschen haben wollte. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, in einem stinkigen Labor Tag für Tag zu sitzen und irgendwelche Aufgaben zu erledigen. Nachdem ich aber vor kurzem das Pflegepraktikum auf einer chirurgischen Station hinter mich gebracht habe, könnte ich ruhig auf den Kontakt mit Patienten verzichten. Da kam ich mir eher vor wie ein kleiner Diener für Schwestern als auch Patienten. Völlig andere Erfahrungen allerdings habe ich im Schulsanitätsdienst oder bei Sanitätseinsätzen vom Roten Kreuz/ Johannitern gemacht (ist jedoch schon ein paar Jahre her), da ich hierbei erstmal ganz andere Tätigkeiten verrichtet und zudem auch eine leichte Wertschätzung von Patient und Angehörigen erhalten habe.
Aber wie gesagt, der Krankenhausbetrieb reizt mich in der Form wie ich es kürzlich erlebt habe überhaupt nicht!



Ich weiß nicht was Dich daran hindern sollte den Stoff zu verstehen, statt ihn auswendig zu lernen? Gibt doch nicht nur ein entweder auswendiglernen, oder verstehen? Verstehen schadet generell nicht
Der Anteil an Themen, die wirklich ein Verständnis erfordern wie z.B. die Anatomie, ist so gering, dass es eher ein Lernen von Fachvokabeln und Fakten zu Organen/ Strukturen ist. Generell hab ich nichts gegen Fremdvokabeln, hab in der Schule 3 Sprachen belegt, aber der Unterschied dazu ist die Anwendung. Die Vokabeln wurden ständig in Texten oder im Gespräch gebraucht und übersetzt. Hingegen wird ein Großteil der anatomischen Begriffe, die ich im Prometheus lerne, gar nicht gebraucht, bzw. tauchen nie auf.

Im Testat Bewegungsapparat wurde ich kaum verstädnismäßg abgefragt. Hingegen durfte ich Artierienabzweigungen am Bein aufzählen und Muskeln aufzählen. Allein die Funktion der Muskeln kann man sich ableiten, wenn man den Verlauf kennt. Die einzige Verständnisfrage war, warum es für einen Menschen vorteilhaft ist einen Plexus zu besitzen und danach durfte ich den ganzen Plexus brachialis runterrattern, von Verständnis keine spur :D


Interessant ist ferner nicht nur das Studium, da es nur ein kleiner Teil Deines Lebens sein wird, sondern vor Allem was Du später mal damit machen willst, das würde ich mir reiflich überlegen.
Da sehe ich die Medizin klar im Vorteil. Denn der Arztberuf ist, denke ich mal, wesentlich vielseitiger als die eines Chemikers. Stelle mir da eine eigene Praxis vor, wobei die Voraussetzungen eine zu Gründen momentan auch nicht gerade die Besten sind und eine lange Zeitspanne vergeht bis ich in einer sitze.


Ich finde gerade in Physio geht die Hälfte über das verstehen. Natürlich kannst du eventuell weiter kommen mit stumpfen auswendig lernen aber man möchte das doch auch wirklich können, wenn man schon viel zeit investiert.
In meiner mündlichen Physikumsprüfung wurde ich gerade in Physio Sachen gefragt die in keinem Buch so stehen, aber ich konnte sie mir herleiten. Also warte wirklich erst einmal ab.
Na gut, dann werd ich das 3. Semester mit Physio und Biochemie noch bestreiten^^ - Wenns mir dann immer noch nicht liegen sollte, werde ich definitiv zum 4. Semester einen Richtungswechsel vornehmen.


Ich verstehe dich irgendwie nicht richtig Chemie findest du gut, aber Chemie im Medizinstudium ist zu "auswendiglernbar"?
Nein nein, Chemie und Physik fordern das Verständnis des Studierenden schon heraus. Aber man muss ehrlich sagen, dass es nicht sonderlich über das Schulwissen hinausgeht, wobei viele Studenten über so viele verschiedene Vorkenntnisse verfügen, dass die Professoren für die Studenten mit kleinerem Vorwissen vieles vereinfachen und somit kleine Merkbrücken schlagen, was bei vielen zu nem einfach Auswendiglernen führt^^.


Vorklinik braucht das Studium beides: Motivation und Durchhaltevermögen, um sich die Grundlagen und Normwerte usw. anzueignen (also auswendig zu lernen) und das Verstehen.
Klar, es brauch sehr viel Energie und Arbeit bis der erste Stein gelegt wurde und man die ersten Strukturen erkennt. Es sollte allerdings auch motivierend sein, trotz der Menge an Stoff, daran weiterzuarbeiten, was bei mir nicht wirklich der Fall ist.

Xenotim
28.09.2013, 15:44
vielleicht wäre ein umschwenken richtung biochemie was für dich, da hat man dann die schnittstelle zwischen der chemie und der anwendung auf lebewesen...
Ja, die Biochemie kam mir auch schon in den Sinn. Da würde ich allerdings einen Bachelor Studiengang Chemie und dann eine Spezialisierung in die Biochemie vorziehen. Dann hat man noch ne breitere Basis und vllt. stößt man da auch auf ein sehr interessantes Themengebiet, von dem man vorher eig. noch nichts gewusst hat :)


Ich finde auch, du solltest dir überlegen, was du später damit anfangen willst. Medizin zu studieren ist nicht das richtige für Wissenschaftler. Mediziner sind auch keine Wissenschaftler.
Hmmh, schade, für mich wäre spannend beides miteinander zu Verknüpfen.


dabei kommen so viele Dinge (Fachrichtungen) zusammen, dass man gar nicht überall tief einsteigen kann.
Ich halte mich häufig auch mit Detailfragen und Problemen auf, ich glaub das ist ein Manko und ein Stein bei so einem intensiven Studium...

D
as wird in der Klinik noch viel mehr! Da ist es oft die reine Vokabellernerei.
-.-

flopipop
29.09.2013, 09:07
in der medizin geht auswendiglernen und verstehen hand in hand. wie willst du denn später in der klinik das prinzip der ptca verstehen, wenn du die abzweige der arterien nicht kennst? oder die whipple op ohne zu wissen, was das pankreas ist... man muss viel auswendiglernen, ohne frage, aber man wendet zumindest den großteil davon auch an. gerade die anatomie ist die grundlage für alles in der medizin.

keiner hat bock aufs pauken, vorklinik ist für alle schwer, das liegt in der natur der sache. aber deswegen gleich chemiker werden? die arbeitsaussichten eines naturwissenschaftlers sind nun wirklich nicht mit dem eines arztes vergleichbar. man denkt man würde jeden tag tolle entdeckungen machen und irgendwann prof werden und nobelpreis kriegen, aber in wirklichkeit bleibt man meistens lebenslang laborknecht mit 2-jahresverträgen und mikrigem gehalt. selbst wenn du als arzt später in die forschung gehst, dann verdienst du meistens mehr, als einer mit dem nw-abschluß.

wenn dir der arztberuf von der substanz nun überhaupt nicht zusagen sollte, dann ist das was anderes.

Overshoot
29.09.2013, 10:35
als chemiker kann man doch reines meth kochen und verkaufen, bringt ordentlich kohle :-)) (s. breaking bad, kennen vielleicht welche)

roxolana
29.09.2013, 11:04
Nun ja, der eigentliche Grund, warum ich das Medizinstudium ergriffen habe, war, dass es alle meine naturwissenschaftlichen Interessen abdeckt und ich zugleich aber auch den Kontakt zu Menschen haben wollte. [...] Nachdem ich aber vor kurzem das Pflegepraktikum auf einer chirurgischen Station hinter mich gebracht habe, könnte ich ruhig auf den Kontakt mit Patienten verzichten. Da kam ich mir eher vor wie ein kleiner Diener für Schwestern als auch Patienten. [...]
Aber wie gesagt, der Krankenhausbetrieb reizt mich in der Form wie ich es kürzlich erlebt habe überhaupt nicht!


Ich würde mich hüten, aus dem Pflegepraktikum großartige Schlüsse ziehen zu wollen. Die Praktikantenarbeit hat nichts mit deiner späteren Arbeit als Assistenzarzt zu tun.

Ansonsten würde ich dem Vorredner widersprechen, der behautet hatte, dass man als Mediziner kein Wissenschaftler ist. Man kann sich durchaus eine anspruchsvolle Doktorarbeit suchen und sich so frühzeitig den Weg in die Wissenschaft ebnen. Ob man sich dort auch langfristig behaupten kann, ist eine andere Sache, aber das Problem hat man in jeden Fach. In der Arbeitsgruppe, in der ich meine Doktorarbeit schreibe, gibts jedenfalls Naturwissenschaftler und Mediziner - und die Mediziner sitzten in den Führungspositionen...

Qooky
29.09.2013, 12:13
Also vom Pflegepraktikum kannst du auf GAR NICHTS schließen! Bitte vergiss das einfach! Meines war auch dermaßen unterirdisch und würdelos... das sagt nur was über die Menschen aus mit denen du zu tun hattest, zB frustrierte Schwestern, die der angehenden Ärztin mal zeigen wollen "wer hier eigentlich die ganze Arbeit macht" so wars bei mir...

Auswendiglernen wirst du in Chemie, Biochemie etc auch müssen. Auch hier müssen Stoffwechselwege etc auswendig gelernt werden und können nicht über reines Verständnis abgefragt werden. In Biochemie hast du übrigens auch Anatomie (abgespeckt natürlich). Das Vorstudium ist doch fast überall Fleißarbeit...

Wichtiger Aspekt: Arbeitsmarkt, als Mediziner wirst du niemals arbeitslos sein, als Chemiker und Biochemiker wird das schwieriger... V.a. wenn du nicht in den Masterstudiengang reinkommen solltest.

Umgang mit Menschen: Ein sehr guter Grund Arzt zu werden finde ich!

Praxis eröffnen: Wieso schlechte Aussichten? Im Osten kriegst du eine Geschenkt! ;-)

Klar kann man als Mediziner in die Wissenschaft gehen, aber wer das von vorneherein vorhat sollte ein anderes Fach wählen. Erzähl mal nem Biochemiker, das Mediziner Wissenschaftler sind, der kriegt nen Lachkrampf :-)

MAch mal noch weiter und schau dich ein bisschen um nach dem 2. Semester hast du noch so wenig von der Medizin gesehen... nicht gleich aufgeben!

roxolana
29.09.2013, 12:48
Erzähl mal nem Biochemiker, das Mediziner Wissenschaftler sind, der kriegt nen Lachkrampf :-)


Ich kenne drei Biochemiker in medizinischen Arbeitsgruppen und habe bis jetzt noch keinen lachen gehört...

bipolarbär
29.09.2013, 13:41
Ich kenne drei Biochemiker in medizinischen Arbeitsgruppen und habe bis jetzt noch keinen lachen gehört...

Und das aus gutem Grund. Schlechte Bezahlung, keine Arbeitszeiterfassung, Leistungsdruck, Promotion hängt sehr stark an PI und mal ganz ehrlich, kein Hahn kräht in der realen Welt danach was Protein pSH1T so macht.

Ich schließe mich denen an, die sagen, dass du noch keinen Eindruck davon hast, was du so später machen kannst und willst. Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Da hilft nur sich informieren und Praktika machen. Nicht unbedingt Krankenpflegepraktika, die diese Bezeichnung m.M.n. nicht verdienen.

Allgemein gibt es keine scharfe Trennung zwischen Verständnis und Auswendiglernen. Das eine folgt aus dem anderen. Und das Studium hat dann mit dem tatsächlich benötigten praktischen Wissen wenig zu tun. Das ist in allen Studiengängen so.

Nilani
29.09.2013, 13:41
Ganz ehrlich, wenn du Plexus nur auswendig lernst und 0 Verständnis aufbringst, hast du aber auch was falsch gemacht. Für spätere Nervenschädigungen ist es schon sehr wichtig zu wissen und oft kann man sagen, wo die Probleme des Pat. liegen, wenn er dir beschreibt, wo es kribbelt und wo die Schmerzen hinziehen. Problem ist wohl, dass einem das zu Anfang noch nicht klar wird, weil das med. Wissen fehlt, aber später wirst du dir wünschen, nicht nur auswendig gelernt zu haben. Ansonsten kann ich Qooky nur zustimmen, ware das Physikum ab und die Klinik. Ich würde, auch unter den von dir genannten Aspekten, niemals auf die Idee kommen, Medizin gegen sowas ätzendes und trockenes wie Chemie einzutauschen :-nix

Nessiemoo
29.09.2013, 13:43
Ich fand Pflegepraktikum auch schrecklich und wollte danach auch alles wegschmeissen. Die Schwestern waren zwar insgesamt nett zu mir, aber immernoch durch die "Du bist hier gar nichts und nur ein niederes dummes Wesen" Filter. es war auch ne privatstation und irgendwie haben die Patienten die Atmosphäre da gefühlt und mich auch ohne jeglichen Respekt behandelt und ich dachte auch, dass Medizin falsch für mich ist.

Bei meiner erste Famulatur war es direkt besser, bei zweite Famulatur noch viel besser und da habe ich wirklich genossen laange Anamnesen und KU zu machen. :)

Xenotim
01.10.2013, 18:22
keiner hat bock aufs pauken, vorklinik ist für alle schwer, das liegt in der natur der sache. aber deswegen gleich chemiker werden? die arbeitsaussichten eines naturwissenschaftlers sind nun wirklich nicht mit dem eines arztes vergleichbar. man denkt man würde jeden tag tolle entdeckungen machen und irgendwann prof werden und nobelpreis kriegen, aber in wirklichkeit bleibt man meistens lebenslang laborknecht mit 2-jahresverträgen und mikrigem gehalt. selbst wenn du als arzt später in die forschung gehst, dann verdienst du meistens mehr, als einer mit dem nw-abschluß.
Eigentlich würde ich mich selbst schon als fleißigen Typen bezeichnen, der auch stundenlang an einer Sache sitzt und arbeitet - so hab ich das auch in der Schule gehandhabt und vieles mit Maximalaufwand betrieben. Aber die Anatomie z.B. fasziniert mich sehr, ich bin in den letzten Semestern auch intensiv an das Fach rangegangen - aber inzwischen schaff ich es keine Stunde mehr konzentriert an irgendeinem anatomischen Thema zu bleiben, da es mich, sobald ich von der Oberflächlichkeit ins Detail übergehe, so langweilt und anödet.

Ich könnte auch gut auf die tollen Jobaussichten eines Arztes verzichten, denn immerhin sind gute Wissenschaftler bei zwar schlechterem Arbeitsangebot immer noch gefragt.


wenn dir der arztberuf von der substanz nun überhaupt nicht zusagen sollte, dann ist das was anderes.
Das kann ich inzwischen gar nicht mehr so genau beurteilen, wie gesagt das frage ich mich selber nach dem Pflegepraktikum, ob mich die Patienten nicht eher nerven, als dass ich mit ihnen zusammen arbeiten würde wollen.


Ansonsten kann ich Qooky nur zustimmen, ware das Physikum ab und die Klinik. Ich würde, auch unter den von dir genannten Aspekten, niemals auf die Idee kommen, Medizin gegen sowas ätzendes und trockenes wie Chemie einzutauschen
Darauf zu hoffen, dass es evtl. besser werden könnte, find ich nicht so super. Da muss ich es einerseits schaffen die jetzige Situation angenehm zu gestalten, damit ich das Beste aus meinem möglichen Potenzial raushole, um dann nicht schlecht im Physikum abzuschneiden. Ich glaube, es schaut gar nicht so toll aus, wenn ich unter meinen Möglichkeiten ein schlechtes Physikum bestehe.

Habt ihr evtl. konkrete Tipps wie ich beispielsweise mit einer neuen Art an das Anatomielernen rangehen könnte?
Ich habe sonst stets mit den drei Bänden vom Prometheus und der Dualen Reihe gearbeitet. Allerdings lese ich inzwischen die Duale Reihe wie einen Roman ohne wirklich was im Kopf zu behalten. Früher hab ich auf kurze Aufzeichnungen und Kürzungen zurückgegriffen, aber auf Dauer und gerade während dem Semester vor Prüfungen ist das eine zeitaufreibenden Angelegenheit. Wie schaff ich es möglichst viel "Sinn" zu lernen?

Danke für die vielen eingetroffenen Antworten :) Find ich cool!

Xenotim
01.10.2013, 18:25
Früher hab ich auf kurze Aufzeichnungen und Kürzungen zurückgegriffen, aber auf Dauer und gerade während dem Semester vor Prüfungen ist das eine zeitaufreibenden Angelegenheit.
Also die ich selbst geschrieben habe wie in der Schule...

Nilani
01.10.2013, 22:31
Duale Reihe Ana ist viel zu umfangreich. Ich hatte damals das Kurzlehrbuch vom Thieme-Verlag und fand das total spitze. Inzwischen ist es sogar bunt geworden. Es ist kurz und knapp, bringt das Wesentliche auf den Punkt, in Verbindung mit dem Prometheus machst du da nix verkehrt und verrennst dich nicht zu sehr ins Detail.

Letzen Endes musst du es wissen, aber Physikum zu schreiben ist immer gut, selbst wenn man danach aussteigt. Außerdem ermöglicht es einem ggf. später eine Rückkehr, die zumindest einfacher ist als in der Vorklinik. Das eine Jahr macht den Kohl auch nicht fett, du bist jung, es ist üblich, sich ggf. auch noch woanders umzusehen, mal ein Jahr auszusetzen, ins Ausland zu gehen oder halt STudienfach zu wechseln. Klinik wird besser, so viel ist sicher, ob es für dich ausreicht, kann natürlich niemand sagen.