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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 - Frage A34/B2 - Inhalationstrauma CO-Intoxikation



nasenbaer12
10.10.2013, 17:19
Das mag doof klingen:

Klar, 100% Sauerstoff schadet nix und verkuerzt auch die CO-Saettigungs-HWZ. Aber, laesst man jetzt mal die Option eines moeglicherweise noetigen 30-minuetigen Transports, von der hier nichts erwaehnt wurde, aus ..
Ist eine SOFORTIGE hyperbare Behandlung nicht eigentlich noch besser geeignet (im Vergleich zu 100% O2 ohne Druck)...

3berion
10.10.2013, 17:27
Ich gebe dir völlig recht, nur glaub ich nicht, dass die Rettungssanis Ihre Überdruckkammer dabei haben.
Ne Buddel Sauerstoff und ein Ambubeutel ist da wahrscheinlicher SOFORT aufzutreiben.

Unregistriert
10.10.2013, 17:29
An der Frage habe ich auch gegrübelt. Im Endeffekt habe ich mich für den Transport entschieden, weil mir unser Notfallmedizin Prof noch in den Ohren hing mit "bei Inhalationstrauma intubieren, nix Maske", aber je mehr ich darüber nachdenke muss es wohl der Sauerstoff gewesen sein. Selbst wenn man die Intubation durchführen wollte, müsste man eh zuerst präoxygenieren, sprich: Maske drauf.

Die HPO ist nicht die richtige Antwort, meiner Meinung nach, da du die ja als Notarzt nicht durchführen kannst.

nasenbaer12
10.10.2013, 17:31
Ich gebe dir völlig recht, nur glaub ich nicht, dass die Rettungssanis Ihre Überdruckkammer dabei haben.
Ne Buddel Sauerstoff und ein Ambubeutel ist da wahrscheinlicher SOFORT aufzutreiben.

Keine Frage, lebenspraktisch gedacht stimme ich dir zu!
Aber wenn das IMPP schon so spitzfindig denkt .. zur Druckkammer war ja "Einleitung einer SOFORTIGEN Therapie" angegeben..

Unregistriert
10.10.2013, 17:33
Ich denke, es ging darum, was der Rettungsdienst akut machen kann/ soll.
Der Formulierung nach besteht lediglich der "Verdacht auf ein Inhalationstrauma ... mit CO-Vergiftung". Eine BGA liegt nicht vor, von konkreten Symptomen ist nicht die Rede.
Vor einer hyperbaren Oxygenierung sollte m.E. zumindest geprüft werden, ob er wirklich eine relevante CO-Intoxikation hat. Auch wäre sinnvoll, noch abzuklären, welches Ausmaß das potentielle Inhalationstrauma hat. Das könnte evtl. ja auch noch behandlungsbedüftig sein.

Ich versteh aber was du meinst; vermutlich hat er ja eine CO-Intoxikation und dann wäre rasche hyperbare Oxygenierung durchaus sinnvoll. Nur eben nicht vor Ort.

Brutus
10.10.2013, 17:54
Ohne jetzt die Frage im Detail zu kennen:
Das Inhalationstrauma kann ja zu einem nicht unerheblichen Ödem der Atemwege führen. Daher ist die frühstmögliche Intubation anzustreben. Sonst hat man später ein richtig großes Problem.
Die gleichzeitige CO2 / CO - Intoxikation wird mit der größtmöglichen Sauerstoffkonzentration therapiert.
Also: Intubation - 100% Sauerstoff - Transport in Klinik. Im weiteren Verlauf kann man nach Klinik, BGA, und Verfügbarkeit noch entscheiden, ob man einen Sekundärtransport in ein Zentrum zur hyperbaren Oxygenierung macht / machen kann.

Nilani
10.10.2013, 18:18
Intubation stand aber nicht als Antwortmöglichkeit zur Verfügung ;)

Hillrocker
10.10.2013, 21:37
Ich denke, das Problem ist, dass ein Notarzt das nicht anordnet, sondern in die nächste kliinik fährt (hoffentlich mit Druckkammer) und dann die HB durchgeführt wird. Bis dahin, bei ansprechbaren patient O2 über Maske.

kahryn
11.10.2013, 10:11
ich bin beim lesen der antworten beim reservoirbeutel der gesichtsmaske hängengeblieben.
schon klar, dass einerseits die sauerstoffgabe dadurch optimiert wird, aber... atmet der patient durch den reservoirbeutel dann nicht auch sein eben abgeatmetes co zurück?
... oder steh ich aufm schlauch und stelle mir das komplett falsch vor?

Unregistriert
11.10.2013, 10:18
ich bin beim lesen der frage beim reservoirbeutel der gesichtsmaske hängengeblieben.
schon klar, dass einerseits die sauerstoffgabe dadurch optimiert wird, aber... atmet der patient durch den reservoirbeutel dann nicht auch sein eben abgeatmetes co zurück?
... oder steh ich aufm schlauch und stelle mir das komplett falsch vor?

ein Reservoirbeutel ist dazu da, die max FiO2 zu erhöhen. die geht da nahe 1,0

Unregistriert
11.10.2013, 11:19
Es geht auch noch um ein paar tiefere Wahrheiten

1) als "rettungsdienst" kannst du keinen wachen patienten intubieren, das darf allenfalls der NA
2) Das Rettungsdienstgesetz schreibt vor, dass man "das nächstliegende, geeignete Krankenhaus" anfahren muss
3) Druckkammern sind sicher das nonplusultra - aber der Transport dahin ist lang, meist nur per Luftrettung erreichbar

--> KISS-Prinzip: Möglichst viel O² geben geht beim spontan atmenden Patienten am besten per Maske/Reservoirbeutel