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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 - Frage A4/B28 - posturales Tachykardiesyndrom vs orthostatische Hypotension



Unregistriert
10.10.2013, 19:09
In der Frage geht es um eine 21 jährige Patienten, bei der ein Schellong Test durchgeführt wird. Im Fragetext heißt es, dass es AB (also nach?) 10 minütigem Stehen zu einem Anstieg der HF kommt. Für die Diagnose des posturalen Tachykardiesyndroms müsste dies doch aber innerhalb der ersten 10 Minuten kommen, oder?! Zudem ist meiner Auffassung nach das posturale Tachykardiesyndrom nur eine Unterform der orthostatischen Hypotension. Somit ist die orthostatische Hypotension nach meiner Meinung auch die wahrscheinlichere Diagnose.
lg

Unregistriert
10.10.2013, 19:24
^^ wie im Titel beschrieben handelt es sich beim posturalen Tachykardiesyndrom um eine eigene Entität. Klinisch kommt es eben nicht zu einem RR-Abfall, sondern zu einer Tachykardie. Die Beschreibung im Text (nach 10min konstanter RR bei Tachykardie) trifft die Klinik zweifelsfrei eindeutig.

Unregistriert
10.10.2013, 20:14
Ich hab auch gedacht, dass später vielleicht der rr noch runter geht, schließlich hat sie die Symptome auch erst nach längerem stehen-und nicht sofort nach 10 Minuten, oder? Und es heißt im Text ja "nach zunächst gleichbleibenden Blutdruckwerten"...

Hillrocker
10.10.2013, 22:35
da muss ich zustimmen - "zunächst gleich bleibend" schließt nicht aus, dass ab Minute 11 der Blutdruck runterrauscht.

fangzahn
10.10.2013, 23:05
Bei meinem Oberarzt in der Rettungsstelle, wäre das eine vasovagale Synkope :D

Laut Herold, ist die Definition recht klar:

Orthostatische Hypotonie ist der Oberbegriff.
Orthostase Intoleranz = POTS: Pulsanstieg um mehr als 30 Schläge / min (+) und keine neue Hypotonie während des Schellongtests (+). Da bei den anderen Formen der orthostatischen Hypotonie der Blutdruck während des Schellongtests abfällt und die Stehphase da nur 10 min dauert, kommt nur die POTS in Betracht. Spitzfindige Frage - wie immer.

Unregistriert
10.10.2013, 23:09
Normalerweise ist ein Schellong-Test nur Anhand des zeitlichen Veraufs in Form eines Diagramms vernünftig zu bewerten. Von daher war es schon ein wenig seltsam uns nur einen Puls und einen Blutdruck anzugeben.
Heuristisch betrachtet ist die POTS die wahrscheinlichste Diagnose.

masterchaot
11.10.2013, 00:08
Eine Steigerung der Frequenz um 40 Schläge ohne relevante RR erhöhung spricht für eine vorrübergehende Kompensation des RR Abfalls ... Anschliessend wird sie dekompensieren und umkippen ! Klare Orthosthase :-dance

Unregistriert
11.10.2013, 08:30
Erzählt das auch jmd dem IMPP?

Unregistriert
11.10.2013, 08:46
Vor allem: was ihr vergesst:

im Text steht, dass sie einen (bzw mehrere gleichartige) BEWUSSTSEINSVERLÜSTE erleidet.
Das ist doch definitorisch eine Synkope, oder nicht?
Dann sind die Antworten einfach dämlich gewählt worden...

Ich kann auch eine Synkope erleiden, wenn ich eine orthostatische Hypotension habe.
Eine kardiale Synkope ists wohl eher nicht wegen EKG normal, aber vasovagal ist ebenso möglich
Ich mag es auch nicht, dass da steht "nach 10 Minuten Puls von xx hoch auf yy und der RR ZUNÄCHST 120/80... was soll das "zunächst" da?

Unregistriert
11.10.2013, 09:12
Ich hab auch zwischen beiden geschwankt und mich dann falsch entschieden. Kann man von einem POTS synkopieren? Ich hab mir zusammengereimt, dazu müsse auch der Blutdruck betroffen sein, also orthostatische Hypotonie.

Unregistriert
11.10.2013, 09:23
Finde auch, dass die orthostatische Hypotonie einfach am besten passt - zur ganzen Anamnese und warum soll die nicht auch bewusstlos machen, kommt ja weniger an im Hirn...
Habe ehrlich gesagt eben ÜBERHAUPT gar nicht das posturale Syndrom auf dem Schirm gehabt - und da steht wieder einmal: was ist am wahrscheinlichsten

- junge Frau
- gleichförmige Synkopen
- langes Stehen
- EKG normal
- Schellong - Test (muss ja nicht immer positiv ausfallen): Hf hoch bei RR "zunächst" 120/80...

und wahrscheinlich für alles o.g. ist einfach die Orthostaseproblematik...

OizO
11.10.2013, 09:35
Ich hab auch zwischen beiden geschwankt und mich dann falsch entschieden. Kann man von einem POTS synkopieren? Ich hab mir zusammengereimt, dazu müsse auch der Blutdruck betroffen sein, also orthostatische Hypotonie.

Ja kann man durchaus, da gerade beim längeren Stehen ein POTS in eine neurokardiogene Synkope übergehen kann und rein formal sind im Schellong Test die Kriterien für ein POTS erfüllt.

Unregistriert
11.10.2013, 19:28
in der Dualen Reihe steht: "innerhalb der ersten 10 Minuten steigt die Frequenz um mindestens 30 Schläge/min über den Ausgangswert."

IMPP schreibt "ab 10. Minute"

das müsste doch anfechtbar sein. oder?

Unregistriert
11.10.2013, 19:33
Ich denke probieren sollte man es, gerade wenn man auch ein quelle angeben kann.

Unregistriert
11.10.2013, 19:40
Finde auch nicht dass das richtig passt

Im hex H2012 Gabs auch eine frage die eliminiert wurde (vasovagal asympathikoton orthostatisch). Scheinbar ist der Schellong-Fragenersteller des Impp unaufmerksam :D

Unregistriert
11.10.2013, 19:42
reicht denn Duale Reihe als Quelle?

Unregistriert
12.10.2013, 00:30
Ja, ich glaube Duale Reihe reicht! Da stand mal was von einem gängingen Lehrbuch u.ä., das ist die duale Reihe ja definitiv

Liebe Grüße,
t

harmink
13.10.2013, 16:33
was spricht gegen kardiogene Synkope?

Die "völlig gleichförmige Klinik nach längerem Stehen und der blande körperliche und EKG-Befund"?
Man würde doch eine Arrhythmie-Symptomatik erwarten bei Tachykardie-Störungen: Palpitation, Schwitzen und zwar schlagartig und nicht allmählich. Und eine Bradykarde HRS fällt durch das blande Ruhe EKG heraus

Die restlichen Optionen fallen ja laut Definitionen alle raus
1) POTS = innerhalb 10 min der Herzfrequenzanstieg (in Frage nach 10 Minuten)
2) orthost. Hypotension = RR Abfall (in Frage RR + 40 mmHg)
3) Vasovagale Synkope = im Kipptischtest synkopieren (in Frage alles gut außer RR-Anstieg)
4) Reflexepilepsie = Epilepsie (in Frage sofort wieder voll da und voll orientiert)

seht ihr das auch so?