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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DER Wein-Experten-Thread ;o)



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McDübel
12.10.2013, 19:29
Da man mich, als bekennende Wein-Dumpfbacke, geradezu angefleht hat, :-)) einen "Wein-Thread" zu eröffnen, will ich mal nicht so sein und sage: >>Bitte sehr, da habt Ihr!<<

All mein Wissen über Wein resultiert im Grunde aus einer kurzen Netz-Recherche. :-oopss

Aber irgendwo muss man ja mal anfangen...! Daher finde ich die folgende Grafik z.B. gar nicht so schlecht... Da bekommt man mal einen groben Überblick. Die Geschmacksrichtungen dieser 18 Weine werden dann, sofern man dem Link unter der Grafik folgt, kurz dargestellt.

26580
http://www.w-wie-wein.de/die-wichtigsten-rebsorten-der-weinwelt

Zudem gibt es (wusste ich z.B. auch nicht :-oopss) den Verband deutscher Prädikatsweingüter e.V. (VDP), der die besten Weine aus Deutschland zusammenfasst und garantiert. Erkennbar an dem Traubenadler auf den Flaschen: Bild! (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ae/VDP_capsule.jpg)


Würde mich freuen, wenn Ihr hier einfach mal schreibt, welchen Wein Ihr gerne trinkt, oder auch, welcher Wein zu welchem Essen passt (nur so ungefähr). Wobei diesbezüglich aber auch entsprechende Empfehlungen auf den Flaschen zu finden sind. Vielleicht noch kurz den ca.-Preis angeben, damit man auch mal weiß, auf welchem Niveau wir uns hier in etwa bewegen. :-)

dreamchaser
13.10.2013, 20:39
So, dann oute ich mich mal hier :-)
Als Badener trinke ich natürlich liebend gerne Badischen Wein (Rotwein!!).
Am liebsten einen schönen Spätburgunder Kabinett vom Weingut Hex vom Dasenstein (Kappelrodeck) oder Alde Gott (Sasbachwalden) als anständigen Trinkwein zum leckeren Essen (ca. 8 Euro/Flasche).
Für etwas Leichteres wie z.B. Fisch ist ein Muskatrollinger eine sehr gute Traube, welche jedoch aus dem Württembergischen kommt (als QbA ca. 5 Euro/Flasche).

Absolute Arrhythmie
14.10.2013, 08:26
Ich oute mich als Fan von italienischen Rotweinen (Sangiovese *mjam*), aber auch son Cabernet Sauvignon aus Californien oder Südafrika lehne ich nicht ab ;)

Probier mich grad an neue Sorten heran und mag auch sehr gern Shiraz und Zinfandel :)

Bin aber noch ganz neu und frisch und trinke noch nicht lange Wein.

Espressa
14.10.2013, 11:25
Bei uns kommt fast ausschließlich Bordeaux ins Glas, gern die vom Großvater gebunkerten 80er Jahrgänge. Wir probieren uns jetzt durch die aktuellen, um erneut Vorräte anzulegen, damit ich dann in Zukunft auch noch alten Wein trinken kann.

Und - zum kochen muss man verwenden, was man auch trinkt!

Christoph_A
14.10.2013, 11:52
Bin auch eher ein Freund der italienischen Weiß- wie Rotweine, sind nicht so schwer wie die französischen in meinen Augen.
Und bei Weißwein darfs natürlich auch gern mal ein Veltliner aus der schönen Wachau sein :-)

Sebastian1
14.10.2013, 13:43
Wir lassen uns von einer Bekannten, die jährlich auf ein südfranzösisches Weingut fährt, von dort verschiedene Rebsorten und Cuvées mitbringen, da wir dort ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht haben und die Weine mit 5-8Euro/Fl. in einem vernünftigen Preisrahmen liegen.
Bei den Italienern bin ich recht zurückhaltend, wobei mich ein sizilianischer Nero d'Avola durchaus zu reizen vermag.
Bei den deutschen Weinen haben mich die ja eher nicht so typischen Weinanbaugebiete Saale-Unstruth durchaus positiv überrascht, die hatte ich deutlich schlechter in Erinnerung.
Im Winter, zu Wild zB gern auch mal einen Zinfandel, so "stand alone" ist mir der aber zu schwer.

Healix
14.10.2013, 17:55
Ich als bekennender Süßtrinker nehme nur liebliches und sitze daher im Rheingau genau richtig. Gern Riesling Auslesen oder "spritzigere" Spätlesen, z.B. von hier:
http://www.weingut-friedel-russler.de/cnt_russler_wein_walluf/online_shop.php

McDübel
14.10.2013, 18:21
Wow! Ist ja doch was los hier :-)



Und - zum kochen muss man verwenden, was man auch trinkt!

Ja, das ist wohl wahr. Ich glaube auch nicht, dass man sich "Billigfusel" ins Essen kippt, um dann anschließend dieses Essen mit einem guten Wein zu genießen. Habe daher diesen Satz in meinem Beitrag geändert. :-)

Lizard
19.10.2013, 17:29
So, dann oute ich mich mal hier :-)
Als Badener trinke ich natürlich liebend gerne Badischen Wein (Rotwein!!).
Am liebsten einen schönen Spätburgunder Kabinett vom Weingut Hex vom Dasenstein (Kappelrodeck) oder Alde Gott (Sasbachwalden) als anständigen Trinkwein zum leckeren Essen (ca. 8 Euro/Flasche).


Sehr löblich! :)
Beide Weine mag ich auch sehr gerne. Leider bekommt die hier im schwäbischen Outback nicht so einfach.

LasseReinböng
20.10.2013, 08:25
ich trinke traditionell jeden Morgen zu meinem 3 Minuten-Ei einen halben Liter Kröver Nacktarsch.



http://www.mosel-weinversand.de/moselwein-10-ltr/kroever-nacktarsch-mosel-riesling-kabinett-trocken-10-ltr.-jahrgang-2011-art.-nr.-204.html

McDübel
20.10.2013, 21:28
Kröver Nacktarsch.

Noch nie gehört und daher mal wiki gefragt:


Namensherkunft

Beim Namen handelt es sich wohl um eine Verballhornung des lateinischen „Nectarius“[1], beziehungsweise des keltischen „Nackas“. Beides bedeutet etwa „felsige Höhe“ und leitet sich aus der Tatsache ab, dass der Nacktarsch-Hang im Herbst ohne Laub schlicht „nackt“ aussieht.

Eine Überlieferung berichtet auch von einem Kröver Kellermeister, der zwei Jungen den nackten Hintern versohlt haben soll, nachdem er sie dabei erwischt hatte, wie sie aus einem seiner Fässer Wein tranken. Diverse Abbildungen dieser Version der Entstehungsgeschichte befinden sich zwar heute auf Etiketten zahlreicher Kröver Nacktarschflaschen, sind aber wohl als Wortspiel zu werten. Andere Erklärungen führen den Namen der Weinbaulage auf den für derbe Worte bekannten Götz von Berlichingen oder auf eine angebliche Ähnlichkeit des Berges bei Kröv mit dem namengebenden unbekleideten Körperteil zurück. An der Stelle die zuerst „Nacktarsch“ genannt wurde, erfriert der Wein in manchen Jahren und die Reben wurden nackt entblättert. Somit weist die Bezeichnung „Kröver Nacktarsch“ auf die Anbaugrenze für Wein, damit auf die lange Reifezeit im Moselklima und endlich auf den großen Geschmack der Moselweine hin. Auch wenn es verschiedene Interpretationen gibt: Der Name ist werbewirksam und verkaufsfördernd und über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt.[2]

Ein bundesweites Medienecho löste die Idee aus, der Kröver Mehrzweckhalle den Namen „Nacktarschhalle“ zu geben.[3] Man einigte sich schließlich auf den Namen „Weinbrunnenhalle Kröver Nacktarsch“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nacktarsch

Ah ja...

Flemingulus
25.10.2013, 14:41
Schöner Thread... da schreib ich doch dann und wann auch gerne mal was rein! :-)

Unser letzter Wein war ein 2009er Cerasuolo di Vittoria von COS. Dazu Spaghetti, Lamm-Bolognese, frisch geriebener reifer Farm-Cheddar.

Der Wein ist aus Frapato und Nero d'Avola gemacht, in Betonbehältern und großen Holzfässern ausgebaut, unfiltriert und ohne Schönung abgefüllt. Preis war glaub ich ca. 18 EUR.

Relativ helles Kirschrot, nicht ganz klar (Wein wurde nicht dekantiert), minimale Bläschenbildung am Rand. Schöne beerige Nase mit sachten Anklängen an Erdbeermarmelade und Pflaumenkompott. Immer noch leichtes CO2-Prickeln, überraschend elegant, im Mund fast kühl, dabei trotzdem sehr weiche Tannine und zurückhaltende Säure, ganz leichte Bitterkeit. Schöner sauberer Abgang.

Zu der Speisen-Wein-Paarung ist zu sagen, dass Tomate nicht gerade der beste Kumpan filigraner Weine ist. Am schwierigsten finde ich rohe Tomate, Gazpacho mit hohem Tomatenanteil und Supermarkt-Ketchup (Tomatensäure plus Essig plus Zucker). In unserer Bolognese war die Tomate nicht unbedingt der Hauptdarsteller und der Wein hatte durchaus genügend Standing, um sich zu behaupten. Insgesamt ein sehr erquicklicher Abendgenuss. :-)

NB: zu Tomatensuppe würde ich es mal mit einem trockenen Sherry (Fino oder Manzanilla) oder einem gehaltvolleren (aber nicht zu teuren & ohne Barriquenote!) Pinot Grigio versuchen; zu Spaghetti mit Tomatensoße evtl. ein nicht zu saurer Rosé, vielleicht aus der Provence oder ein Tavel oder - um im "richtigen" Land zu bleiben - ein Bardolino; zu Eismeergarnelen mit einer Cocktailsoße aus Ketchup, Merrettich, Worcestersoße, Tabasco und Zitronensaft (diese Soße ist eigentlich der Terminator unter den Weinkillern) erwies sich einmal ein südtiroler Pinot Grigio von St. Michael Eppan als köstlich; zu Tomatensalat mit reichlich Essigtunke: kein Wein, nur klares Wasser, wenn es partout Alkohol sein muss: Wodka.

McDübel
25.10.2013, 23:24
da schreib ich doch dann und wann auch gerne mal was rein!

Ja bitte! :-)



Unser letzter Wein war ein 2009er Cerasuolo di Vittoria von COS

Hab mal nachgeschaut und sehe, dieser Wein stammt aus biodynamischem Anbau, also ein sogenannter Terroir-Wein. Zumindest versucht man ja auf diese Weise, einen gewissen "Weinberg-Charakter" dem Wein geschmacklich zu entlocken.

Mich würde dazu mal interessieren, was Ihr so von den unterschiedlichen Anbauarten haltet...? Ich meine, setzt Ihr mehr auf den klassischen- , bio- oder eben biodynamischen Weinbau? Glaubt Ihr z.B. an Hornkiesel und damit an "dynamisiertes Wasser"? An natürliche Hefen aus dem Weinberg (Spontanvergärung), statt an Reinzuchthefen aus dem Labor?

Ich fänd es wirklich mal interessant zu erfahren, wie Ihr die Sache seht. Immerhin verkaufen sich Terroir-Weine angeblich recht gut unter den Weinkennern. :-)

SteveMcQueen
25.10.2013, 23:40
Ich trinke sehr gern Weißwein. Zu Fisch, gewissen Pasta-Gerichten, hellem Fleisch etc.. Mit 20 Jahren hieß es immer, Rotwein weiß man erst zu schätzen, wenn man etwas älter ist. Seitdem warte ich darauf, dass meine Geschmacksknospen so abgestumpft sind, und ich anfange Rotwein zu mögen. Mit nunmehr fast 31 Jahren kann ich behaupten: Ich hasse Rotwein. Und ich glaube nicht, dass sich das nochmal in meinem Leben ändern wird. Komisch. :-nix

Flemingulus
29.10.2013, 17:01
setzt Ihr mehr auf den klassischen- , bio- oder eben biodynamischen Weinbau? Glaubt Ihr z.B. an Hornkiesel und damit an "dynamisiertes Wasser"? An natürliche Hefen aus dem Weinberg (Spontanvergärung), statt an Reinzuchthefen aus dem Labor?

Wie der Winzer seinen Wein anbaut (also konventionell, biologisch oder biodynamisch) und erzeugt (Spontangärung, Reinzuchthefen, Gärbottiche, Stahltanks, Betonei, Amphoren pipapo...) ist für mich eindeutig kein Prädiktor für die "Genussigkeit" des Endprodukts, insofern bin ich da rel. offen. Schnüffelnd- und Schmatzenderweise kann ich auch Mondphasen-geklöppelte Weine nicht von konventionellen Unterscheiden. Und ideologisch stehe ich dem biodynamischen Bohei zwar skeptisch gegenüber, aber das würde mich nie davon abhalten so erzeugten Wein zu schlürfen, wenn der denn lecker ist. :-D Tatsächlich waren viele "Biodynamiker" der ersten Stunde (Nicola Jolys) ziemlich qualitätsfanatische Enthusiasten, weshalb da sogar ein Con-Founder mit leckerem Wein existiert. Bei neu auf den Zug aufgesprungenen Weingütern hege ich immer den Verdacht, dass es da eher um Marketing geht. Bezüglich der Vergärung bin ich zumindest beim Riesling den Winzern etwas näher, die Reinzuchthefen oder definierte Weinbergstämme benutzen als den "Spontis", die auf mehr oder weniger "spontane" Gärung setzen. Aber auch da zählt für mich halt mehr das Endprodukt als der Weg zu selbigem. :-) Insgesamt überwiegen aber bei meinen Rieslingslieblingswinzern (Dönnhoff, Wittmann, Philipp Kuhn) zahlenmäßig die, die zumindest auch Reinzuchthefen verwenden und keine reinen Spontis sind.

Espressa
01.11.2013, 16:10
Eben wieder eine Kostbarkeit aus dem Keller geholt: 1974er Château Lagrange Grand Cru Classé 1855 aus Saint-Julien/ Médoc, Kaufpreis seinerzeit 40 DM.
Wir essen nix dazu, trinken den einfach nur so :-)

Reflex
02.11.2013, 07:06
Was ich für Wein mag...ldas kommt drauf an, was es zu Essen gibt...

zb. zum Elsässer Bäkkeofen gehört nun einmal ein Gewürztraminer.

Zum einfach nur Abends ein Glässchen genießen, mag ich lieber Rotweine: Barolo, Bordeaux, aber auch einfache Spätburgunder und Dornfelder...

Leitspruch Nummer 1: Wein muss schmecken, der Preis ist irrelevant. Selbst Aldi hat inzwischen günstige, aber leckere Weine und auch ein teurer Barolo kann einfach mal nicht schmecken, trotz eines hohen Preises...

Espressa
02.11.2013, 09:01
Leitspruch Nummer 1: Wein muss schmecken, der Preis ist irrelevant. Selbst Aldi hat inzwischen günstige, aber leckere Weine und auch ein teurer Barolo kann einfach mal nicht schmecken, trotz eines hohen Preises...

Zur hälfte geb ich dir recht: es gibt reichlich teure Weine, die nicht zwingend gut schmecken. Aber einen billigen Wein der mich umgehauen hätte oder auch nur trinkbar war: nie erlebt.

Anfangs merkt man den Unterschied nur im unmittelbaren Vergleich, oder jedenfalls relativ kurz nacheinander getrunken.
Ich würde jetzt auch nicht mehr als 50 Euro pro Flasche ausgeben, aber unter 8 Euro gibt's halt auch nix brauchbares.

Sebastian1
02.11.2013, 09:16
Kann ich so nicht unterschreiben. Wir beziehen über Freunde wie oben geschrieben seit Jahren Wein von einem südfranzösischen Weingut, da liegt der Preis bei ca 6-8 €/Flasche, und die Weine sind durchweg hervorragend.

Aber ich gebe auch lieber ein paar Euro mehr für einen Wein aus, der schmeckt, als einen billigen zu nehmen, der im Ausguß landet.

Healix
02.11.2013, 12:48
Jo, da würd ich auch widersprechen. Im Rheingau gibts genug Weingüter die für 5-8 Euro die Flasche wirklich leckere Weine hinbekommen. Ist aber auch was anderes, wenn man solch "billige" Weine direkt vom Winzer kauft oder was aus dem Supermarktregal raussucht.