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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium-Wartesemester sammeln oder Zweitstudium?



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Katzenliebhaberin
15.10.2013, 02:57
Hallo,
ich erzähle mal kurz meine Geschichte.
Ich bin 27 Jahre alt und habe seit längerem den intensiven Wunsch Medizin zu studieren.
Mein Abi habe ich 2006 gemacht und leider nur 2 Wartesemester. Warum?
War jung/dumm naiv und studierte 3 Semester BWL,
danach Physik. Was eigentlich ok war, aber schon während des Physikstudiums
kam verstärkt der Wunsch nach der Medizin hoch.
Ich habe Physik jedoch vor über 1 Jahr aufgrund einer Autoimmunerkrankung abbrechen müssen,
bin aber weiter eingeschrieben geblieben (erst jetzt exmatrikuliert). Durch meine Autoimmunerkrankung
wurde der Wunsch nach einem Medizinstudium nun noch größer bzw. erst dadurch wurde mir klar,
was ich wirklich möchte.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich habe nur 2 Wartesemester und bin 27. Abi 2.5. Wieviele Wartesemester müsste ich noch sammeln? 14? Besteht irgendeine Chance? Oder: Mein Studium zu Ende machen (Physik) und es als Zweitstudium probieren? Aber mit Physik könnte ich nicht unbedingt in die medizinische Forschung. Da hätte ich Chemie machen müssen. Möchte lediglich wissen womit meine Chancen höher stehen: Zweitstudium oder noch Wartesemester sammeln z.B. in einer Krankenpflegerausbildung+danach darin arbeiten. Dann wäre ich 35.

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 03:01
P.S.: Ich wäre auch bereit mich an der Uni Witten/Herdecke zu bewerben, auch wenn das teuer wird und ich dafür einen Kredit bräuchte. Aber wie ich erfahren habe, hat man dort auch nicht allzu große Chancen genommen zu werden. Könnte mir (so blöd das klingt) bei der Bewerbung irgendwie behilflich sein?

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 03:02
Ergänzung *könnte mir meine Erkrankung bei der Bewerbung behilflich sein

epeline
15.10.2013, 03:15
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich habe nur 2 Wartesemester und bin 27. Abi 2.5. Wieviele Wartesemester müsste ich noch sammeln? 14? Besteht irgendeine Chance?
aktuell 12 wartesemester. das ist die chance...
siehe hier: http://www.hochschulstart.de/fileadmin/downloads/NC/WiSe2013_14/nc_alle_ws13.pdf


Oder: Mein Studium zu Ende machen (Physik) und es als Zweitstudium probieren? Aber mit Physik könnte ich nicht unbedingt in die medizinische Forschung. Da hätte ich Chemie machen müssen. Möchte lediglich wissen womit meine Chancen höher stehen: Zweitstudium oder noch Wartesemester sammeln z.B. in einer Krankenpflegerausbildung+danach darin arbeiten. Dann wäre ich 35.
für die zulassung über die zweitstudienquote gibt es spezielle zulassungsbedingungen. und zwar
hier: http://www.hochschulstart.de/fileadmin/downloads/NC/WiSe2013_14/NC_Zwabs_wise_13_14.pdf
und hier: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=9


P.S.: Ich wäre auch bereit mich an der Uni Witten/Herdecke zu bewerben, auch wenn das teuer wird und ich dafür einen Kredit bräuchte. Aber wie ich erfahren habe, hat man dort auch nicht allzu große Chancen genommen zu werden. Könnte mir (so blöd das klingt) bei der Bewerbung irgendwie behilflich sein?
wie genau stellst du dir das denn vor? soll dir hier jemand ein motivationsschreiben verfassen?


Ergänzung *könnte mir meine Erkrankung bei der Bewerbung behilflich sein
kommt auf die erkrankung an. ich meine, "autoimmunerkrankung" ist jetzt nicht sonderlich spezifisch.
welche kriterien hier ausschlaggebend sind, um mit hilfe der erkrankung schneller an einen studienplatz zu finden, kannst du hier nachlesen: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe1010
und hier: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe921

ich könnte das jetzt auch noch mal in meinen eigenen worten wiedergeben, das ist mir aber zu anstregend.
das "ergoogeln" dieser geheimen infos hat mich im übrigen jetzt weniger als 2 minuten gekostet... (und war ganz einfach ;-) )

achja, viele deiner fragen wurden im forum schon mehrfach diskutiert und beantwortet. schau doch einfach mal im "vor dem studium" bereich rein, du wirst sehen, dass du mit deinen fragen und problemen weder die erste noch allein bist ;-)

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 11:58
Hallo, danke für die schnelle Antwort!



wie genau stellst du dir das denn vor? soll dir hier jemand ein motivationsschreiben verfassen?


Da ich meinen Text nicht editieren konnte, und ein Wort fehlte:
Ich wollte/will natürlich nicht, dass mir jemand beim Bewerbungsschreiben behilflich ist oder es mir verfasst, ich meinte nur ob meine
Erkankung mir behilflich dabei sein KÖNNTE, schneller an einen Platz zu kommen :).
Ich habe Uveitis, es ist aber mit guten Medikamenten unter Kontrolle, es droht sonst Erblindungsgefahr.
Ich würde aktuell keinen Behindertengrad oder ähnliches bekommen, aber selbst wenn es so wäre, habe mich informiert, dann wären meine Chancen auf einen Job später nicht sehr groß, man riet mir davon ab..
Und Infos hatte ich auch schon ergoogelt, ich wollte lediglich eine Einschätzung was man mir
eher empfehlen würde in meinem Alter :).
Lieber Wartesemester sammeln oder es übers Zweitstudium riskieren?
Viele Grüße

epeline
15.10.2013, 12:10
naja, aber die chancen kannst du dir auch gut selbst ausrechnen.
schau doch mal, wie realistisch es ist, dein jetziges studium mit gut oder eher sehr gut abzuschließen
ob du das ganze gut begründen kannst etc
auf wie viele punkte würdest du kommen. würdest du es sicher schaffen, über die zweitstudienquote einen platz zu bekommen?
wenn eher nicht, dann wartesemester sammeln.
da wir jetzt aber nicht die mega-einblicke in dein jetziges studium haben, bist du die jenige, die diese einschätzung machen muss. versuch dich doch mal, an den krieterien entlangzuhangeln.
zu den ws: es kann auch sein, dass die zahl fällt oder steigt. jetzt braucht man 12, als ich abitur gemacht habem brauchte man 8, vor 1 oder 2 semestern brauchte man 13. es kann also sein, dass es viel länger als 12 semester (6 jahre!) dauert.
zu deiner krankheit und jobchancen: solange du keinen schwerbehindertengrad hast, gibt es doch egt keinen grund, dass ein arbeitgeber davon wissen muss. gibt doch so viele leute mit chronischen krankheiten, die man ihnen nicht direkt ansieht. und um die approbation aus gesundheitlichen gründen nicht zu bekommen muss schon sehr viel passieren

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 12:20
Jep das stimmt schon. Wenn ich Physik abschließe, dann kann ichs eigentlich vergessen, auf eine 1 werde ich nicht kommen.Eher im Bereich gut statt sehr gut. Ich würde auch keinem Arbeitgeber (erstmal) von meiner Erkankung erzählen. Dann würde ich ja keinen Job bekommen. Nur im akuten Schub lässt es sich nicht vermeiden, weil man dann mal ausfällt. Außerdem bekomme ich im Schnitt alle 1-3 Monate Spritzen ins Auge und da sind dann meist auch 1-2 Tage weg. Da ich Uveitis posterior habe, sieht man es mir von Außen wirklich nicht an. Ich würde dann eine Krankenpflegerausbildung machen wollen, aber: Ich nehme Immunsuppressiva und habe damit ein erhöhtes Infektionsrisiko. Daher hadere ich da noch mit mir. Die werde ich noch mind. 1-2 Jahre nehmen müssen. Ich will mich aber dadurch nicht total einschränken. Trotzdem schon mal danke für die Einschätzung.

epeline
15.10.2013, 12:24
nur um die ideen zu vervollständigen: ausland wäre keine option?

und warum muss es denn unbedingt krankenpflege sein? vielleicht gefallen dir auch noch andere berufe?

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 12:33
Ausland wäre vielleicht eine Option..da macht mir meine Krankheit leider einen Strich durch die Rechnung. Ich muss hier schon um viele Behandlungen kämpfen (was die Kosten angeht), da das meiste für meine seltene Form der Uveitis in Deutschland off-label use ist und im Ausland siehts da zum Teil noch düsterer aus. Außer in Österreich. Da müsste ich nicht um jede Avastinbehandlung kämpfen zum Beispiel. Daher wäre Österreich schon ne Option.

Katzenliebhaberin
15.10.2013, 12:37
Und zur Kankenpflege-Ausbildung: Es wäre zumindest schon mal ein guter Einblick in die Medizin. Wäre schön,wenn es etwas im med. Bereich wäre. Gut, da gäbe es noch med.-techn. Assistent. Da ich ja allgemein auch an Technik/Naturwissenschaften interessiert bin, findet sich da schon was, wo ich nicht mit allzu vielen Viren in Berührung komme..

Herzkasperl
17.10.2013, 15:09
Ich habe Physik jedoch vor über 1 Jahr aufgrund einer Autoimmunerkrankung abbrechen müssen,


Das verstehe ich nicht. Hindert die Autoimmunerkrankung spezifisch ein Physikstudium und nicht ein Medizinstudium? Das wäre ein Härtefallantrag nach 1.4, siehe bereits zitierter Link:
http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe1010

Oder der "allgemeine" Härtefallantrag nach Punkt 1.1. Da wird dann argumentiert, dass ein Zuwarten bis zum Ablauf der Wartesemester nicht zumutbar ist und Dich in dem Recht auf freie Berufswahl über das zulässige Maß hinaus einschränkt.

P.S.: Zweitstudium ist totaler Quatsch, denn der Weg dahin ist wesentlich mühsamer und unsicherer. Könntest Du im Übrigen immer noch versuchen, wenn der Härtefall-Antrag abgelehnt wird.

Such dir einen spezialisierten RA mit erfahrenem Arzt, die solche Sachen immer wieder mal machen, dann klappt das nahezu zu 100%

Katzenliebhaberin
18.10.2013, 00:26
Das verstehe ich nicht. Hindert die Autoimmunerkrankung spezifisch ein Physikstudium und nicht ein Medizinstudium? Das wäre ein Härtefallantrag nach 1.4, siehe bereits zitierter Link:
http://www.hochschulstart.de/index.php?id=hilfe1010




Nein diese Autoimmunerkrankung hindert einen nicht daran, vorausgesetzt sie ist stabil und man ist schubfrei, was ich (noch) nicht bin, aber hoffentlich bald dank der neuen Medikamente :).
Ich sag es mal so...Diagnose der Uveitis:November 2012. Seitdem gibt die Krankeit mir keine Ruhe.
Mehrmals im Monat in der Uniklinik. Ich habe dadurch einfach
zu viel verpasst, bzw. zu viele Fehltage. 6 Schübe alleine in diesem Jahr. Da verpasst
man gerade in der Uni in Physik extrem viel. Klar, in Medizin wärs dasselbe gewesen..

Katzenliebhaberin
18.10.2013, 00:30
P.S.: Zweitstudium ist totaler Quatsch, denn der Weg dahin ist wesentlich mühsamer und unsicherer. Könntest Du im Übrigen immer noch versuchen, wenn der Härtefall-Antrag abgelehnt wird.



Ich habe hier im Forum von mehreren gelesen, bei denen es geklappt hat ;). Oder es sind einfach Glückspilze :).
Also ein "Sehr Gut" müsste ich für meinen Abschluss dann mindestens erreichen. Ein bisschen unrealistisch.
Ich verstehe aber auch nicht, warum es Zweitstudienbewerbern so schwer gemacht wird.
In Amerika zum Beispiel muss doch jeder bevor er zur Medical school geht, einen 4-jährigen Bachelor z.B. in einer Naturwissenschaft absolvieren und darf erst dann Medizin studieren. Aber dort kostet die Medical school auch ein Vermögen und da liegt wohl der Hund begraben. Würde das Medizinstudium in Deutschland viel kosten, sähe das ganze sicher anders aus.

Schubbe
18.10.2013, 13:18
Ich habe hier im Forum von mehreren gelesen, bei denen es geklappt hat ;). Oder es sind einfach Glückspilze :).

Noch naiver bitte, dann hol ich mir Popcorn ;)

EVT
19.10.2013, 00:12
und in amerika existiert einfach ein ganz anderes system...

Katzenliebhaberin
19.10.2013, 20:19
Hi,
also ich werde es zunächst über den Härtefallantrag probieren und mir da alles an Input holen was ich in diesem Forum kriegen kann.
Auf meinen Arzt werde ich da sicher zählen können...
Meine Krankheit ist chronisch, verläuft in Schüben und wird immer die Tendenz haben sich zu verschlimmern, was ich nicht hoffen will.
Ich kann auch Jahre Ruhe haben.
Von daher hoffe ich aber, dass das beim Härtefallantrag berücksichtigt wird. Aber da sind noch vieeele Fragen offen bei mir. Denn ich weiß nicht, ob ich z.B. einen Behindertengrad bauchen würde, damit dem Härtefallantrag statt gegeben wird und und und...

epeline
20.10.2013, 11:14
du könntest auch einfach mal bei der zvs anrufen, und den menschen, die täglich genau das beruflich machen, fragen, wie das läuft ;-)

Herzkasperl
22.10.2013, 09:40
du könntest auch einfach mal bei der zvs anrufen, und den menschen, die täglich genau das beruflich machen, fragen, wie das läuft ;-)

Das ist ein Weg. Aber nicht zu viel erzählen von Deiner Krankheit, nicht dass Du Dir selbst ins Bein schießt. Aber es stimmt, die richtigen Leute dort sind sehr freundlich und helfen einem weiter. Meine Empfehlung wäre zusätzlich, den Arzt zu fragen, ob er nicht Kollegen hat, die sich mit solchen Anträgen auskennen. Oder man findet einen guten Rechtsanwalt, aber vorsichtig, da tummeln sich einige, die eher behaupten, sie hätten viel Erfahrung.

Und ja, ich habe es geschafft und bin Zweitstudent. Und ich habe auch schon einige hier erfolgreich beraten. Aber für Dich wäre der Weg dahin noch sehr weit - zumal Du im Moment noch nicht mal den ersten Abschluss in Sicht hast, geschweige denn irgendwelche zusätzlichen Sachverhalte, die man da verarbeiten könnte.

Katzenliebhaberin
22.10.2013, 16:09
Das ist ein Weg. Aber nicht zu viel erzählen von Deiner Krankheit, nicht dass Du Dir selbst ins Bein schießt. Aber es stimmt, die richtigen Leute dort sind sehr freundlich und helfen einem weiter. Meine Empfehlung wäre zusätzlich, den Arzt zu fragen, ob er nicht Kollegen hat, die sich mit solchen Anträgen auskennen. Oder man findet einen guten Rechtsanwalt, aber vorsichtig, da tummeln sich einige, die eher behaupten, sie hätten viel Erfahrung.

Und ja, ich habe es geschafft und bin Zweitstudent. Und ich habe auch schon einige hier erfolgreich beraten. Aber für Dich wäre der Weg dahin noch sehr weit - zumal Du im Moment noch nicht mal den ersten Abschluss in Sicht hast, geschweige denn irgendwelche zusätzlichen Sachverhalte, die man da verarbeiten könnte.

Hi, also ich hatte einfach 1 Jahr Pause in mein Physikstudium eingelegt, allen Stress runter gefahren, da mich die Krankheit doch ziemlich überfahren und umgehauen hatte. Damit muss man erstmal umgehen lernen, vor allem, wenn dann ein Schub nach dem anderen kommt und man bis oben hin mit Prednisolon vollgepumpt ist. Mittlweile habe ich gelernt damit umzugehen und fühle mich wieder in der Lage weiter zu machen, sprich: Entweder Physik abschließen und mich für immer von Medizin abschließen, was ich nicht will oder: Es lassen, Wartesemester sammeln oder direkt den Weg über den Härtefallantrag. Meinen Abschluss in Physik würde ich hinbekommen, würde auch nicht mehr lange dauern..aber niemals ein sehr gut..das geht nicht mehr. Und dann stehen die Chancen auf Medizin eher gering. Ja und zum Anwalt: Da wäre die Frage ob du mir da nicht einen in Köln empfehlen kannst..ich wohne in Köln.. Aber ich würde auch weiter weg gehen, wenn ich später wieder nach Köln wechseln könnte. Bei mir würde mehr als 1 Punkt beim Härtefallantrag zutreffen. Jetzt brauche ich eigentlich nur Leute, die mich gut beraten, sprich: Anwalt etc. Muss denn der Weg zwingend über den Anwalt gehen? Stehen meine Chancen ohne Anwalt deutlich schlechter? Darf ich fragen, was du als Erststudium gemacht hast und mit welcher Abschlussnote? In welchem Alter hast du angefangen Medizin zu studieren.

Schubbe
22.10.2013, 20:29
Meinen Abschluss in Physik würde ich hinbekommen, würde auch nicht mehr lange dauern..aber niemals ein sehr gut..das geht nicht mehr.

Die Frage ist eher, ob du schon irgendetwas in Richtung Medizinphysik aufzuweisen hast? Wenn nicht, solltest du drigend solche Module und Nebenfachskombinationen belegen ;)