che76
23.05.2015, 17:51
Danke abi, für deinen ausführlichen Bericht.
Ich kann mich einfach auf kein Medium ruhigen Gewissens einlassen. Das macht mich wirklich verrückt.
Mein größtes Problem ist, dass ich eine absolute Nachteule bin. Ich wache frühestens (!) um 10 uhr auf, wo andere schon seit 3 h mit dem Lernen angefangen haben, dann komm ich nur schwerlich aus dem Bett, und bis ich das erste Buch in die Hand nehme, ist es dann 12-13 Uhr. Da beginnt der Tag mit der ersten Resignation ("Schon wieder so spät dran, das wird nie was :heul:")
Darum gibt es keinen "vormittag" für mich. Wenn ich meine Phasen unterteilen müsste, wäre es "Nachmittag" und "Nachabend". Bis Mitternacht konzentriert lernen geht gut, wenn ich ab 18 Uhr mich ran setze.
Aber meistens beginnt der Nachmittag mit einer miesen Laune, sodass es nie zu diesen "zwei" Phasen kam.
(...)
Es sind nur noch 20 Tage Zeit. Yay :heul:
Ich war letztes Jahr in ähnlicher Situation- PJ fertig, zweites Kind mit fast zwei Wochen Verspätung entbunden, drei Wochen zum Lernen. Ich hatte, durch Kind 1 vor dem PJ, kaum noch Vorwissen was Details angeht, nur eine vage Idee von Allem. Ich bin auch der Typ, der am besten von 19.00 Uhr bis 1.00 Uhr Nachts lernt (das war vor den Kindern, seitdem "stehlen" sie mir genau meine optimale Lernzeit), daher habe ich vormittags/mittags/nachmittags, wenn es die Kinder erlaubt haben, maximal ein, zwei Stunden gelesen, abends im Schnitt nochmal zwei, drei Stunden. Im Medium zu springen finde ich nicht schlimm, immer wenn mir ein Krankheitsbild eingefallen ist, das ich nachlesen wollte, habe ich es gemacht, und zwar in einer wilden Kombi aus Büchern, Amboss (wenig) und Internet.
Sicher war ich mir nur bei Anamnese/Epikrise und körperlicher Untersuchung, also allem Klinisch-Praktischen aus dem Stationsalltag. Am ersten Tag habe ich mich also völlig darauf konzentriert und auf gute Fragen gehofft (ich habe bei Weitem nicht alles lernen können und vorher auch noch nicht fürs Schriftliche gelernt/gekreuzt). Es war machbar aber schwer/stressig, am zweiten Tag wollte ich nicht hingehen, weil die "Schutzzeit" für die Untersuchung wegfiel und ja doppelt so viele Fragen kommen sollten wie am Vortag. Ich dachte, mit meinem rudimentären Vorwissen wird es nieeeeee etwas! Alle Mitprüflinge waren unglaublich gut vorbereitet und voll im 100 Tage Lernplan aufgegangen. Das gab mir schon ordentlich ein mulmiges Gefühl.
In Chirurgie hatte ich am ersten Tag in der zweiten Runde bei einem Thema einen Komplettausfall (aus Zeitgründen auf Lücke gelernt, diese wurde prompt erfragt...) und habe es aber auch so gesagt, daß ich es leider im Moment überhaupt nicht wüßte, insgesamt wurde es aber doch eine zwei (hatte auf eine vier gehofft). Begründung des Chirurgen? Ich wäre am ersten Tag so souverän und gut insbesondere im praktischen Teil gewesen (gab viele Fragen am Krankenbett), daß es heute einfach ein Ausfall sein mußte, könne jedem Mal passieren, Schwamm drüber. ABGEFAHREN, ich dachte, ich spinne!
20 Tage sind knapp, aber ausreichend, wenn Du Dich nicht zu viel frustrieren lässt vom scheinbar mangelnden Fortschritt oder Deiner Lerninkonsistenz, was Zeiten angeht. Sieh es so - Alles was Du lernst ist besser als nichts zu lernen, jedes Stück Wissen ist ein Teil von Deinem Prüfungspolster. Wenn Du mittags schon grimmst, daß Du früher hättest anfangen sollen, blockierst Du Dich nur. Mach einfach länger, oder so lange Du willst. Ich kann nur empfehlen, den bestmöglichen Eindruck bei der Patientenuntersuchung am Anfang zu machen, dann stehst Du schon mal als souveräner Prüfling da. Ich habe auch keine Sonderdinger gemacht, die ich im PJ nicht gemacht habe, sondern alles so, daß ich mir sicher war und Handgriffe routiniert gesessen haben. Nie geübte Alternativuntersuchungen (oder weitergehende Neurountersuchungen z.B.) habe ich, wenn es sich ergeben hat, nur mündlich erläutert und gefragt, ob ich es zeigen soll (wollten sie eigentlich nie).
Lange Rede kurzer Sinn, 20, oder nunmehr 17(?) Tage sind knapp, aber kein Grund, aufzugeben! Ich bin eher der Glas-halbvoll Typ, also würde ich mir sagen daß es immerhin nicht nur sieben Tage sind, yay! ;-) Ganz im Ernst, viel Glück, wenn Du nur halbwegs konstant jeden Tag irgendetwas machst, wirst Du es höchstwahrscheinlich packen. Und wenn Du mal nichts weißt, lieber ehrlich sein als herumzuraten, und sich ggf. versuchen, etwas herzuleiten. Du sollst ja nicht zeigen, daß Du Facharztwissen hast, sondern daß eine halbwegs solide Basis da ist und der Wille, bei Nichtwissen logisch vorzugehen und sich in die richtige Richtung zu bewegen/vorzuarbeiten.
Wenn Du halbwegs für die Schriftliche gelernt hast, ist das allemal genug Vorwissen für diese Basis, die abgefragt wird!
Entschuldigung für die Länge... ;-P
Ich kann mich einfach auf kein Medium ruhigen Gewissens einlassen. Das macht mich wirklich verrückt.
Mein größtes Problem ist, dass ich eine absolute Nachteule bin. Ich wache frühestens (!) um 10 uhr auf, wo andere schon seit 3 h mit dem Lernen angefangen haben, dann komm ich nur schwerlich aus dem Bett, und bis ich das erste Buch in die Hand nehme, ist es dann 12-13 Uhr. Da beginnt der Tag mit der ersten Resignation ("Schon wieder so spät dran, das wird nie was :heul:")
Darum gibt es keinen "vormittag" für mich. Wenn ich meine Phasen unterteilen müsste, wäre es "Nachmittag" und "Nachabend". Bis Mitternacht konzentriert lernen geht gut, wenn ich ab 18 Uhr mich ran setze.
Aber meistens beginnt der Nachmittag mit einer miesen Laune, sodass es nie zu diesen "zwei" Phasen kam.
(...)
Es sind nur noch 20 Tage Zeit. Yay :heul:
Ich war letztes Jahr in ähnlicher Situation- PJ fertig, zweites Kind mit fast zwei Wochen Verspätung entbunden, drei Wochen zum Lernen. Ich hatte, durch Kind 1 vor dem PJ, kaum noch Vorwissen was Details angeht, nur eine vage Idee von Allem. Ich bin auch der Typ, der am besten von 19.00 Uhr bis 1.00 Uhr Nachts lernt (das war vor den Kindern, seitdem "stehlen" sie mir genau meine optimale Lernzeit), daher habe ich vormittags/mittags/nachmittags, wenn es die Kinder erlaubt haben, maximal ein, zwei Stunden gelesen, abends im Schnitt nochmal zwei, drei Stunden. Im Medium zu springen finde ich nicht schlimm, immer wenn mir ein Krankheitsbild eingefallen ist, das ich nachlesen wollte, habe ich es gemacht, und zwar in einer wilden Kombi aus Büchern, Amboss (wenig) und Internet.
Sicher war ich mir nur bei Anamnese/Epikrise und körperlicher Untersuchung, also allem Klinisch-Praktischen aus dem Stationsalltag. Am ersten Tag habe ich mich also völlig darauf konzentriert und auf gute Fragen gehofft (ich habe bei Weitem nicht alles lernen können und vorher auch noch nicht fürs Schriftliche gelernt/gekreuzt). Es war machbar aber schwer/stressig, am zweiten Tag wollte ich nicht hingehen, weil die "Schutzzeit" für die Untersuchung wegfiel und ja doppelt so viele Fragen kommen sollten wie am Vortag. Ich dachte, mit meinem rudimentären Vorwissen wird es nieeeeee etwas! Alle Mitprüflinge waren unglaublich gut vorbereitet und voll im 100 Tage Lernplan aufgegangen. Das gab mir schon ordentlich ein mulmiges Gefühl.
In Chirurgie hatte ich am ersten Tag in der zweiten Runde bei einem Thema einen Komplettausfall (aus Zeitgründen auf Lücke gelernt, diese wurde prompt erfragt...) und habe es aber auch so gesagt, daß ich es leider im Moment überhaupt nicht wüßte, insgesamt wurde es aber doch eine zwei (hatte auf eine vier gehofft). Begründung des Chirurgen? Ich wäre am ersten Tag so souverän und gut insbesondere im praktischen Teil gewesen (gab viele Fragen am Krankenbett), daß es heute einfach ein Ausfall sein mußte, könne jedem Mal passieren, Schwamm drüber. ABGEFAHREN, ich dachte, ich spinne!
20 Tage sind knapp, aber ausreichend, wenn Du Dich nicht zu viel frustrieren lässt vom scheinbar mangelnden Fortschritt oder Deiner Lerninkonsistenz, was Zeiten angeht. Sieh es so - Alles was Du lernst ist besser als nichts zu lernen, jedes Stück Wissen ist ein Teil von Deinem Prüfungspolster. Wenn Du mittags schon grimmst, daß Du früher hättest anfangen sollen, blockierst Du Dich nur. Mach einfach länger, oder so lange Du willst. Ich kann nur empfehlen, den bestmöglichen Eindruck bei der Patientenuntersuchung am Anfang zu machen, dann stehst Du schon mal als souveräner Prüfling da. Ich habe auch keine Sonderdinger gemacht, die ich im PJ nicht gemacht habe, sondern alles so, daß ich mir sicher war und Handgriffe routiniert gesessen haben. Nie geübte Alternativuntersuchungen (oder weitergehende Neurountersuchungen z.B.) habe ich, wenn es sich ergeben hat, nur mündlich erläutert und gefragt, ob ich es zeigen soll (wollten sie eigentlich nie).
Lange Rede kurzer Sinn, 20, oder nunmehr 17(?) Tage sind knapp, aber kein Grund, aufzugeben! Ich bin eher der Glas-halbvoll Typ, also würde ich mir sagen daß es immerhin nicht nur sieben Tage sind, yay! ;-) Ganz im Ernst, viel Glück, wenn Du nur halbwegs konstant jeden Tag irgendetwas machst, wirst Du es höchstwahrscheinlich packen. Und wenn Du mal nichts weißt, lieber ehrlich sein als herumzuraten, und sich ggf. versuchen, etwas herzuleiten. Du sollst ja nicht zeigen, daß Du Facharztwissen hast, sondern daß eine halbwegs solide Basis da ist und der Wille, bei Nichtwissen logisch vorzugehen und sich in die richtige Richtung zu bewegen/vorzuarbeiten.
Wenn Du halbwegs für die Schriftliche gelernt hast, ist das allemal genug Vorwissen für diese Basis, die abgefragt wird!
Entschuldigung für die Länge... ;-P