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Schnuffi332
18.10.2013, 22:16
Hallo zusammen!

Ich studiere noch (8. FS) und habe ziemliche Probleme eine Doktorarbeit zu finden. Auf jede die ausgeschrieben wird bewerben sich scheints zigtausend Leute, auf alle Fälle bekam ich bisher immer Absagen...

Nun ist mir aber jüngst im Blockpraktikum aufgefallen, dass viele Assistenten ohne den Dr.med. auf dem Namensschild rumlaufen und ich frage mich warum das so ist.

Wie ist denn das bei euch, wo ihr arbeitet oder bei euch selbst? Haben viele den Doktor oder ist das nicht unbedingt nötig? Wird man als Arzt zweiter Klasse betrachtet wenn man keinen Doktor hat? Habt ihr Doktorarbeit während dem Studium gemacht und ist das generell so, dass nicht alle eine Arbeit finden? Oder trifft der Super-GAU tatsächlich ein wie ich befürchte, dass denen allen meine Nase nicht gefällt?

Mir ist schon klar, dass es viel mehr Studis als Arbeiten gibt. Aber wenn ich mich für eine bewerbe und alle Voraussetzungen erfülle und ich die trotzdem nicht kriege, was mache ich falsch? Man kann ja nachfragen warum man abgelehnt wurde, aber die ehrliche Antwort bleibt doch aus, dann kommt halt eine Standardantwort.

Gibt es irgendwelche Tricks die ich nicht kenne oder habt ihr einen Tipp was ich machen kann um eine Arbeit zu bekommen? Oder bin ich einfach zu ungeduldig?

Schnuffi

andréw
19.10.2013, 06:52
Mal so nebenbei gefragt, warum möchtest Du denn eigentlich eine Diss. mach machen?
Wenn Du Dir die Frage beantworten kannst, dann weisst Du unter anderem auch, warum es Assistenten mit und ohne Dr.med. auf dem Namensschild gibt.
PS.: Auf meinem steht auch nur der Name und die Fachabteilung.

Gruss André

Fr.Pelz
19.10.2013, 08:00
Stimme Andrew zu: Überlege dir, warum du eine Diss machen willst. Prinzipiell kann es so aussehen
1. Du interessierst dich wahnsinnig fürs endoplasmatische Reticulum, für die postprandiale Vigilanzsuppression oder den D2-Rezeptor der Ratte und willst nicht nur in dem Gebiet forschen, sondern am liebsten deine weitere Karriere in der Forschung/an der Uni verbringen.
2. Du weißt noch nicht, ob du später in die Forschung, in die Klinik oder woandershin willst und willst mal reinschnuppern.
3. Du willst von deinen Patienten gerechtfertigt Dr. Schnuffi genannt werden.

In meiner Uni gab es eine Doktorarbeitsbörse für Mediziner, in der Themen von Profs angeboten wurden. Ich hatte nicht den Eindruck damals, dass es zuviele Studenten für zu wenige Angebote gab, aber das mag an der Uni liegen. Hast du dich schon bei deinem Promotionsbüro informiert?
Ich denke nicht, dass denen deine Nase nicht gefällt. Viel läuft über Vitamin B, gerade wenn die Nachfrage groß und das Angebot klein ist.
Hast du dich schonmal initiatativ bei einer Arbeitsgruppe o.ä vorgestellt und gefragt ob sie ein Teilprojekt haben, in du promovieren könntest?

Falls es dir "nur" um den Titel geht, musst du dir nicht unbedingt den Stress machen. Habe irgendwo gelesen, dass nur noch 50% der Medizinabsolventen überhaupt eine Dissertation probieren.

Bei mir in der Klinik sind vielleicht 50-60% der Ärzte promoviert, es gibt 2,3 "Ewigschreiber", die es nach 10, 15 Jahren im Beruf noch nicht geschafft, aber auch noch nicht aufgegeben haben. Es ist verdammt schwer, bei Vollzeitarbeit nebenher zu promovieren.
Die Promovierten werden aber nicht anders behandelt als die Nicht-Promovierten. Je nach Stelle, spielt es vielleicht noch bei der Bewerbung eine (kleine) Rolle, aber nicht mehr im klinischen Alltag und erst recht nicht bei der Bezahlung oder anderen Vergünstigungen.
Im Umgang mit den Patienten wird man eh oft Fr. Dr. oder Hr. Dr. genannt und es ist abhängig von deiner persönlichen Befindlichkeit, ob dich das stört oder freut.
Meine Diss hat ewig gedauert (hauptsächlich durch meine Faulheit und die meines ersten Betreuers) ich bin froh, dass ich nach 8 Monaten im Beruf den Titel gehabt hab, (angefangen habe ich im 5. Semester). Aber wenn es nicht mehr geklappt hätte, hätte ich auch keine Motivation gehabt, noch eine anzufangen, einfach weil ich jeden Tag sehe, dass es keinen Unterschied macht - UND ich mittlerweile weiß, dass ich nicht in die Forschung will. Das Positive ist, dass man sich ja meist mit Studien und Statistik beschäftigen muss und dadurch im klinischen Alltag diese dann auch besser einschätzen kann.

Schnuffi332
19.10.2013, 08:49
Guten Morgen! Vielen Dank für eure Antworten.

Ich interessiere mich sehr für Psychiatrie und bemühe mich schon seit 1,5 Jahr um eine Arbeit und zwar an verschiedenen Unis. Einmal wurde mir ein Projekt angeboten, aus den kargen Infos die ich bekam, hatte ich auch schon damit angefangen Fragebögen zu erstellen. Nach 8 Monaten stellte sich heraus, dass es zu aufwendig wäre.

Dann habe ich weitergefragt in der Psychiatrie, nichts. Mittlerweile habe ich aufgegeben und schaue mich nun immer um, was aushängt und bewerbe mich da drauf. Egal welcher Fachbereich. Das machen andere auch, ansonsten kann ich es mir nicht erklären, warum sich auf eine ausgeschriebene Arbeit, die ein halbes Jahr dauern soll und am Tag dafür 30 Minuten aufgewendet werden müssen ca. 50 Leute bewerben. Die 50 wollen sicher nicht alle Anästhesisten werden mit dem punktuellen Interesse an Hyperkaliämie. Die denken sich auch, ach warum nicht, geht schnell, muss nichts tun und Dr. ist in der Tasche. So denke ich halt mittlerweile auch. Vielleicht wird man auch von den Patienten anders wahrgenommen wenn das Dr.med. vorne dran steht, ich weiss es nicht. Gibt es da Erfahrungswerte? (Das wäre zum Beispiel auch ein Thema, was mich interessieren würde und man erforschen könnte :)

Die Intention warum ich den Dr. will, kommt eher nicht von mir selbst sondern weil an der Uni seit dem ersten Tag von Doktorarbeiten geredet wird und ich dauernd die Kommilitonen höre, die ständig von Dr-Arbeit reden, wie läufts, wann bist du fertig usw, einige scheinbar im 5. Semester schon damit angefangen haben. Es scheint als hätte jeder um mich herum eine Arbeit auf Fingerschnipsen bekommen.

Ich glaube der Sinn und Zweck der Dissertation, also das was ursprünglich damit verbunden war, nämlich die Forschung ist heute nicht mehr so gegenwärtig und bekannt.

VG

andréw
19.10.2013, 10:36
Witzige Antwort auf eine simple gestellte Frage, denn "schlauer" bin ich nun nicht, respektive weiss ich immer noch nicht, warum Du ne Diss. machen willst. Kommt mir eher so a la "Herdenzwang" o.ä. vor. So nach der Devise, viele um mich machen auch eine, dann mach ich doch mal eine, ohne Sinn und Verstand. Sorry für die Worte.....Denk echt mal über Deine Intention nach...Evtl. ist es doch sinnvoller, seine Zeit mit etwas anderem zu füllen,...

ful32
19.10.2013, 10:37
Ich habe auch relativ spät (im Vergleich zu den 11 Leuten meiner Seminargruppe fast als die letzte) eine Doktorarbeit begonnen- im 8. Semester. So kam ich mir zunächst damals relativ schluffig vor ;) Habe damals auch eine Menge Emails geschrieben, teilweise mit Copy und Paste und mit zusätzlichem individuellem Text. Was ich allen vorab mitgeteilt hab- dass ich KEIN Freisemester machen möchte und das ganze studienbegleitend absolvieren wollte. Da hat sich schonmal die Spreu vom Weizen getrennt. Und wenn du merkst dein "potentieller Doktorvater" ist megaschwer zu erreichen bzw. einen Kennenlerntermin zu vereinbaren ist eine Kür - dann weißt du zumindest schon ein bisschen, wie der Hase läuft (und ob du sowas überhaupt willst).

Ich habe in der Derma, Nuklearmedizin, Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik und der Inneren angefragt. Bei letzterem bin ich dann gelandet. Aber der Satz meines Doktorvaters "Ja, Frau XXX, wenn sie gut sind, dann schaffen sie das in einem halben Jahr!" war natürlich Wunschdenken beiderseits. Jetzt sind 4 1/2 Jahre nach dem Treffen vergangen und in 3 Wochen hab ich Verteidigung. Viel Verzögerung ist natürlich durch mich entstanden (AuslandsPJ, seit 1 Jahr berufstätig, usw). Aber ich habe großen Stolz, dass es bis jetzt alles so geklappt hat und bald erfolgreich fertig sein werde :) Und ich bin die 3. von unsren 11 Leuten in der Seminargruppe, die fertig sein wird!

kartoffelbrei
19.10.2013, 10:48
Mittlerweile habe ich aufgegeben und schaue mich nun immer um, was aushängt und bewerbe mich da drauf. Egal welcher Fachbereich. Das machen andere auch, ansonsten kann ich es mir nicht erklären, warum sich auf eine ausgeschriebene Arbeit, die ein halbes Jahr dauern soll und am Tag dafür 30 Minuten aufgewendet werden müssen ca. 50 Leute bewerben.VG

Ich würde dir nicht empfehlen, dich nur auf Aushänge zu bewerben. Zum einen ist da, wie du schon bemerkt hast, die Konkurrenz viel größer, gerade wenn es zum Beispiel über den Uni-Verteiler angeboten wird. Außerdem hatte ich oft das Gefühl, dass das vor allem die Arbeiten sind, für die man auf anderem Weg niemanden gefunden hat, z.B. super aufwendige Sachen.
Wie die anderen auch schon geschrieben haben geht meiner Meinung nach am meisten über Initiativbewerbungen und Beziehungen, also Dozenten anquatschen oder sich bei Famulaturen/Praktika umhören.

SteveMcQueen
19.10.2013, 11:07
Es sind komischerweise immer die unpromovierten, die einem erzählen wollen, dass das alles Zeitverschwendung ist und man sowas heutzutage nicht mehr braucht. :-D

Colourful
19.10.2013, 11:14
Es sind komischerweise immer die unpromovierten, die einem erzählen wollen, dass das alles Zeitverschwendung ist und man sowas heutzutage nicht mehr braucht. :-D

Klar, man gestaltet sich doch gedanklich die Realität so, wie man sie gern hätte. Das ist aber nicht neu.

Reflex
19.10.2013, 11:15
Es kommt darauf an, was man nach dem Studium machen will. In der Klinik, Uni, Forschung Karriere zu machen, kann einen Dr. Titel vorraus setzen. Zumindest wenn man irgendwann z.b, einen Chefarztposten oder ein Spartenfach anstrebt. Dennoch gibt es genügend Oberärzte ohne Titel und wenn man eher in eine Praxis will, ist der Titel auch eher sekundär. Es ist halt eine Frage der gewünschten Perspektive und Angestrebten des Werdeganges.

Miyu
19.10.2013, 11:16
Es sind komischerweise immer die unpromovierten, die einem erzählen wollen, dass das alles Zeitverschwendung ist und man sowas heutzutage nicht mehr braucht. :-D

Und rein objektiv - welchen Vorteil hat der junge Assistenzarzt an sich von seinem Titel?

SteveMcQueen
19.10.2013, 11:59
Und rein objektiv - welchen Vorteil hat der junge Assistenzarzt an sich von seinem Titel?


Neben Bewerbung auf die ersten Stellen, uh und ah´s bei der Bank und bei den Frauen? Weiß nicht... :-D

Fr.Pelz
19.10.2013, 12:01
Naja. Also nur weil alle anderen es auch machen - das wird kaum reichen, um dich durch das Hängen und Würgen einer Diss zu kriegen. Auch wenn medizinische Doktorarbeiten im Vergleich zu z.B Naturwissenschaften, als Pipifax abgetan werden, ist es doch auch bei einer überschaubaren Arbeit eine Menge Aufwand und Stress - zum Teil echt Frust, wenn sich eben der Betreuer nicht meldet, oder Daten verloren gehen, initial falsch ausgewertet werden o.ä (und das ist bei den meisten die ich kenne, auf ein oder andere Weise passiert). Du hast die Chance, dass dich dein Thema dann so fesselt, dass du auch eine eigene Motivation entwickelst. Dafür würd ich es aber weiter in der Psychiatrie versuchen oder anderen Fächern die du zumindest interessant findest...
Und wie gesagt, es bietet EVENTUELL einen winzigen Vorteil bei der Bewerbung, sonst nichts.
Meinen Chef hat es zur Einstellung überhaupt nicht interessiert, ob ich schon promoviert bin, der kannte mich vom PJ, das hat gereicht.
Und als ich dann endlich die Verteidigung geschafft hatte, hat er mir glaub ich, nur im Vorbeigehen auf dem Gang gratuliert und das auch nur, weil er mitbekommen hatte, dass ich deswegen auf Station Kuchen ausgegeben habe :-D ... Die Sekretärinnen haben mir die Wäsche neu bedrucken lassen und mein Postfach neu beschriftet - das wars dann.

Ich denke, dass es vielleicht, je mehr man Karriere machen möchte, mal eher in den Fokus rückt. Aber wie gesagt, es gibt auch Ober- und Chefärzte ohne Promotion.

anignu
19.10.2013, 14:15
Ja, mein aktueller Chef zum Beispiel, der hat keinen Titel und operiert trotzdem gut ;-)
ich auch. Aber ich kämpfe noch.

Für wen macht man es: z.B. für die Oma. Meine hat letztens gemeint, dass ihr Hausarzt ihr echt sinnvolle Sachen gesagt hat. Zitat: "Fast wie ein richtiger Doktor". Nun sie wohnt auf dem Land und ihr Hausarzt ist in einer Gemeinschaftspraxis mit einmal Dr-Titel und einmal ohne. Und ihrer ist der ohne Titel.

Und ich machs für die nächste Stelle die ich haben will. Der Chef dort sagt, wenn ich den Titel hab, bekomm ich die Stelle. Er verlangt dass seine Leute sich einmal im Leben so richtig durchbeißen und macht das an dem Titel fest.

Meine Motivation ist sonst ziemlich gering. Ich hasse es das System, dass die Aussagen von Leuten danach beurteilt werden obs der "Herr Professor" gesagt hat oder nur ein Arzt. Es ist total bescheuert, dass Logik weniger zählt als die Titel desjenigen der Scheiße verzapft. Ich hab schon viel zu viele Chirurgen erlebt mit hohen Titeln die nicht operieren können. Aber ich versuchs noch zu packen...

Miyu
19.10.2013, 14:37
Neben Bewerbung auf die ersten Stellen, uh und ah´s bei der Bank und bei den Frauen? Weiß nicht... :-D

Meinen Chef hat nichtmal die Approbation interessiert... Aber da ist wahrscheinlich jeder anders. Und wer fuer sein Ego uuuhs und aaaahs bei der Bank braucht und beim Flirten auf seinen Titel verweist... Naja. :grins:
Ich meine, nicht falsch verstehen, ich schreibe auch noch an meiner Arbeit, aber sonderlich mehr als ein Egopusher ist dieser Titel doch nicht. Ja klar, Karriere in der Forschung und so weiter. Aber das trifft ja nun nicht gerade auf die Mehrzahl der Leute zu.

Fr.Pelz
19.10.2013, 15:32
Ich hasse es das System, dass die Aussagen von Leuten danach beurteilt werden obs der "Herr Professor" gesagt hat oder nur ein Arzt. Es ist total bescheuert, dass Logik weniger zählt als die Titel desjenigen der Scheiße verzapft.

Nicht zum Gesamtthema, aber zu dem Zitat passend: Am schlimmsten ist dann, wenn Arztmeinungen verglichen werden, gesagt wird "In Bonn habe habe ich x gute Ärzte für meine Mutter an der Hand" :-kotz Ich weiß nicht, wies euch geht, aber ich möchte an niemandes Hand als "Druckmittel" benannt sein.

LasseReinböng
19.10.2013, 16:32
Der Doktorgrad hat natürlich Vorteile. Chefs sind eitel und wollen sich gern mit promovierten Assistenten
( auf der Klinikshomepage) präsentieren und die Bevölkerung lässt sich auch sehr leicht von Titeln blenden ( Stichwort Niederlassung/Praxisschild ! ). Wer das Gegenteil behauptet, macht sich was vor.

Der Inhalt der Arbeit spielt bei der ganzen Sache eher eine untergeordnete Rolle...such dir lieber eine Arbeit, die sich gut realisieren lässt, anstatt ewig auf ein Thema in der Psychiatrie zu warten, das nicht kommt.

Meine Freunde, die z.B. über den Einfluß von Zigarettenwerbung auf das Konsumverhalten von Jugendlichen promoviert haben, laufen jetzt mit Titel über die Kliniksflure im Gegensatz zu mir, der an den Wochenenden, unter der Woche abends nach 22 Uhr oder um 5 Uhr morgens im Labor die Pipette geschwungen hat.

Colourful
19.10.2013, 16:45
Und ich machs für die nächste Stelle die ich haben will. Der Chef dort sagt, wenn ich den Titel hab, bekomm ich die Stelle. Er verlangt dass seine Leute sich einmal im Leben so richtig durchbeißen und macht das an dem Titel fest.

Meine Motivation ist sonst ziemlich gering. Ich hasse es das System, dass die Aussagen von Leuten danach beurteilt werden obs der "Herr Professor" gesagt hat oder nur ein Arzt. Es ist total bescheuert, dass Logik weniger zählt als die Titel desjenigen der Scheiße verzapft. Ich hab schon viel zu viele Chirurgen erlebt mit hohen Titeln die nicht operieren können. Aber ich versuchs noch zu packen...

Als wenn man nur eine fertige Diss eine Auszeichnung für's Durchbeißen wäre. Hatte genau zu dem Thema gerade heute die Diskussion, da ich meine Diss ja laut meiner Oma, meiner Mutter, und meinem naturwissenschaftlich promovierten Freund, ja, unbedingt fertig machen soll - ich aber lieber um das Durchbeißen zu demonstrieren einen wirklich schnellen Marathon laufen würde. Klar, ich werde die Diss wohl auch irgendwie fertig machen, aber für mich bedeutet das nur sehr, sehr wenig.

Schnuffi332
19.10.2013, 17:15
danke für eure ausführlichen Antworten.

Zu der mir von andrew eingangs gestellten Frage, warum ich den Titel haben will: weil ich meine, dass er dazugehört und ohne ist alles nur eine halbe Sache (wenn´s das natürlich nicht ist, aber so ist komischerweise mein subjektiver Eindruck). Herdenzwang trifft es mittlerweile wohl ganz gut. Das war aber vor 1,5 Jahren noch nicht ganz so schlimm wie mittlerweile.

Warum ich in der Psychiatrie gesucht habe hatte den Grund dass ich in die Forensik will und in einer möglichst klinischen Arbeit schon mal künftige Patienten kennenzulernen. Und ich will auch als Gutachterin vor Gericht tätig sein und die große Frage ist, ob das ohne den Titel überhaupt geht. Der Zeitdruck der jetzt langsam bei mir auftritt verleitet mich aber, mich bei wahllos allem zu bewerben, was angeboten wird.

Ich werde dann halt dieses Semester noch einmal die Dozenten abklappern und schauen, ob einer was hat. Selbst mein Mentor, ein Psychiater, hat nichts für mich und weiss auch niemanden der was hätte.... ist schon schwierig.

Rettungshase
19.10.2013, 17:26
@ Schnuffi: Bist du männlich oder weiblich?

@ Colourful: Das mit dem Durchbeißen ist so ne Sache. Wer eine Doktorarbeit zu Ende gebracht hat, hat mehr Zeit und Mühen investiert als jemand, der keine beendet hat. Ein leichter Indikator ist es schon nach meiner Ansicht.
Leider wird der Arbeitsaufwand zwischen den verschiedenen Titelträgern nicht berücksichtig. Außerdem fallen die durchs Raster, die ewig lang an einer Arbeit gesessen haben, die dann letzten Endes doch nicht anerkannt wurde (Studienergebnisse nicht verwertbar, Doktorvater/-mutter beendet die Arbeits vorzeitig, usw.)