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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Msc vs curriculum?



oxygen1982
20.10.2013, 23:41
Hallo kollegen!
So langsam mache ich mir gedanken wie ich meine weiterbildung gestalten möchte. Jetzt gibt es so viele kurse usw. Dass ich den überblick verloren habe. Ich interessiere mich für paro und impl., da gibt es das kleine curriculum oder den studiengang msc parodontologie. Nur muss ich wirklich nochmal 2 jahre studieren? Reicht nicht (für die tägl praxis) auch das curriculum aus? Mir geht der titel am a... Vorbei. Hauptsache ich kann meine pat. Sinnvoll versorgen. Zwischenzeitlich bin sogar unsicher ob man überhaupt das ganze (cur oder msc) braucht? Ich meine was bringen die einen da bei, was man eh schon hundertmal in der uni gehört hat und in den fachbücher beschrieben ist? Wenn ich mich weiterbilden will, kaufe ich mir 3-4 gute bücher lies die ordentlich durch, hole mir tipps vom chef und dann wissen in der täglichen behandlung anwenden...
Welchen vorteil (ausser den titel) habe ich konkret von diesen ganzen kursen? Ich mein die kosten 26.000 €
Kann ich danach zaubern? Besser abrechnen kann ich auch nicht... Und bereits jetzt als "normaler" zahnarzt darf ich jede behandlung machen die ich mir zutraue. Wofür also 2 jahre die wochende mit uni zuballern?
Freu mich auf eure meinung !

Pakur
28.10.2013, 08:52
Ich bin gerade dabei das curr. Endodontie der dget zu absolvieren.
Es ist in keinster weise vergleichbar mit der damaligen Ausbildung an der Universität (freiburg).
Man bekommt einen tiefen Einblick in die Arbeit der Spezialisten und sieht erstmal was überhaupt alles möglich ist.
Der praktische Bezug ist sehr hoch. Natürlich kann man durch ein Selbststudium und trial and error das Niveau evtl. auch irgendwann erreichen. Allerdings nur mit einem deutlichen höheren Zeitaufwand und mehr Frust.

chillz05
27.11.2013, 22:52
Ich habe das Curriculum Implantologie der DGI gemacht. Meine Erfahrung: Die meisten Referenten neigen zur Selbstdarstellung und zeigen einem nur Ihre tollsten Fälle, völlig am eigentlichen Kursthema vorbei und für die tägliche Praxis unbrauchbar, weil viel zu exotisch. Wenige Basics, schlechte Theorie, schlechte Didaktik. Die wenigsten Referenten + Hands-On Übungen sind wirklich gut, dazu verbringt man Freitage+Samstage in den entlegensten Orten der Republik.
ABER: Die Unmenge an Informationen und Tipps der Spezialisten und Praktiker die man (rausgehört zwischen dem ganzen Gehabe und BlaBla) bekommt, die vielen Live-OPs die man zu sehen bekommt, die vielen Hersteller die ihre Systeme und Instrumente vorstellen....diese Fülle an Infos, Tipps und Tricks über die Implantologie, teilweise tausendmal wiederholt, führt dazu, dass man sich sicher in der Thematik bewegt, Lust aufs implantieren bekommt, und im Anschluss mehr und selbstsicherer implantiert, bzw. damit anfängt. Wenn ich vergleiche was ich vorher und nachher übers Implantieren wusste, ist das ein krasser Unterschied. Trotzdem ist dieses Curriculum didaktisch schlecht, relativ konzeptlos (jeder Referent macht was er will, und je nachdem bei wem du eingeteilt wirst, kannst du ein gutes oder schlechtes Wochenende verleben) und durch die Anreisen zu den jeweiligen Referenten (von Kiel bis Allgäu alles dabei) sehr zeitintensiv. Von 9 Kursen waren nur 1-2 richtig gut.
Wenn ich nochmal wählen könnte (und wenn es nicht so teuer wäre) würde ich lieber einen Master machen. Das ist dann wenigstens schön schildfähig und hätte wohl den selben Effekt wie das Curriculum. Nur muss man bei den meisten Masterstudiengängen ja ein gewisse Anzahl an Fällen nachweisen.
Bei Endo Curriculum braucht man m.M. nach aber ein Mikroskop, damit du wirklich hochwertige Endodontie betreiben kannst, die über das Maß hinaus geht, welche du dir bei Interesse selbst aneignest.
Bei Paro sehe ich persönlich die gute Klientel als notwendige Voraussetzung - wenn man den meisten Kassenpatienten was von Paro erzählt, winken die meisten direkt ab ("Ich hab aber keine Schmerzen, also hab ich auch nix"), halten sie es spät. dann für Abzocke wenn die Preise für PZR und Vorbehandlung ins Spiel kommen...von häuslicher Interdentalraumpflege und Bereitschaft zum Recall mal ganz zu schweigen. Schwieriges Thema die PA.