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PumpkinSouup
21.10.2013, 13:06
Hallo ihr Lieben!

Kurz zu meiner Situation: Ich studiere jetzt seit kurzem im 1. Semester Medizin. Bin gleich hier in Ulm ins Studentenwohnheim gezogen, was ich selbst unbedingt wollte, da ich der Ansicht war, Pendeln sei unmöglich.
Im Nachhinein halte ich das für die falsche Entscheidung und überlege ernsthaft, so schnell wie möglich wieder auszuziehen und doch zu pendeln. Mit dem Zug wäre ich einfach knapp anderthalb Stunden unterwegs (d.h. von meinem Heimatort bis zur Uni).

Von euch möchte ich nun allerdings bitte nicht hören: "Versuch's doch erstmal" "Nicht gleich aufgeben" usw. sondern ich hätte einfach gerne ein paar Erfahrungsberichte, wer von euch im Medizinstudium pendelt. Man hört oft, dass Pendeln generell schon möglich ist, aber halt im Medizinstudium wegen großem Lernaufwand usw. eher nicht empfehlenswert.

Ich glaube jedoch, wenn man es wirklich will und weiss, was man davon hat, dann kann man es mit etwas Organisation (Lernen im Zug, usw.) schon hinkriegen.

Oder was meint ihr?

LG, Anna

Absolute Arrhythmie
21.10.2013, 13:12
Also ich brauche mit den Öffis auch zwischen 45 Minuten und über einer Stunde (je nach Wochentag und Tageszeit), und denke nicht daran umzuziehen.
Allerdings stelle ich es mir (gerade im Winter, wenn der Bus/die Bahn noch öfter ausfällt) schon stressig vor und bin selber sehr gespannt, wie das Laufen wird...
Es ist sicher schöner, wenn man in der Nähe der Uni wohnt, gerade was Unternehmungen mit den Kommilitonen angeht! :-party

epeline
21.10.2013, 13:26
für Erfahrungsberichte spuckt die Suchfunktion folgendes aus:
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=20787&highlight=pendeln
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=64927&highlight=pendeln
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=54221&highlight=pendeln

ich persönlich musste nie pendeln, da mein Heimatort zu weit weg von jeglicher Uni dieses Landes ist :-D Daher hat sich mir die Frage nie gestellt.
Ich persönlich würde es nicht machen. Hängt aber wohl auch von äußeren Umständen ab.
Z.B. jemand, der verheiratet ist bzw mit dem Partner zusammen lebt, ein großes soziales Netz im Heimatort hat, der würde wohl sicher mit Pendeln gut zurecht kommen. Wobei auch hier die von dir genannten ins. 3 (!!!) Stunden Fahrtzeit pro Tag nicht zu verachten sind. Gerade in der VK hatte ich des Öfteren bis spät abends Uni. In der Klinik dann zwischendurch mal 3-5h frei. Da will man ja auch nicht immerzu jemandem auf die Nerven gehen, dass man bei ihm rumhängen kann. Man denke da an winterliche Temperaturen...
Jemand, frisch von der Schule, bei dem sich der Freundeskreis zu Hause auch eher zerstreut, wird meiner Meinung nach mit der Pendelei eher nicht so glücklich (Ausnahmen bestätigen auch hier sicher die Regel).
Aber man ist doch meistens raus, was außeruniversitäre Veranstaltungen betrifft. Nachts fährt doch dann eher selten ein Zug. Oft kommt auch mal einer zu spät. Ich erinnere mich an eine Situation: Habe eine pendelnde Freundin besucht und musste bei ihr dann übernachten. Am nächsten Morgen musste ich zur Arbeit, stand dann bei -15°C am Bahnhof, wo der Zug dann Verspätung von 50min hatte. Es war sau kalt und ich kam auch noch zu spät....
Will man auf eine Party mitgehen, muss man auswärtig übernachten. Ab und zu ok, aber für mich kein tragbarer Dauerzustand. Es ist deutlich schwieriger, Kontakte zu knüpfen und diese zu halten. Habe das während meines Studiums selber oft genug gesehen.
Vielleicht wäre statt des Wohnheims eine WG oder Ein-Zimmer-Wohnung eher was für dich?
Du hast ja nciht genau gesagt, wo dein Problem jetzt liegt ;-) Ein bisschen Heimweh am Anfang ist aber durchaus normal. Das haben auch die Anderen.
Letztendlcih können wir dir die Entscheidung aber nicht abnehmen. Nur denke ich, dass der Grundtenor eher dem meines Posts entsprechen wird.

PumpkinSouup
21.10.2013, 13:39
die Beiträge habe ich schon gelesen, wollte aber gerne noch mal ein paar aktuellere Meinungen hören/lesen.
Klar kommt jetzt am Anfang noch einmal eine gewaltige Portion Heimweh dazu, allerdings fehlen mir aber vor allem mein Freund und meine Familie, meine Heimat und meine Hobbys, die ich in meiner Unistadt nicht weiter ausüben kann. Ich bin auch eigentlich kein Partymensch. Klar will ich Kontakt zu meinen Kommilitonen knüpfen, allerdings muss ich nicht unbedingt jeden Abend was unternehmen - da reicht mir unter der Woche auch mein Sofa und der Fernseher. Ich glaube momentan, dass es mir das Wert wäre, täglich 3 Stunden unterwegs zu sein, allerdings weiss ich natürlich noch nicht, wie es dann so ist, wenn mal die ersten Prüfungen auf mich zukommen. Ich schließe auch nicht aus, irgendwann mal wieder hierherzuziehen, vielleicht nach dem Physikum. Aber momentan wäre es mir einfach lieber, wieder in der Heimat zu sein.

epeline
21.10.2013, 13:40
naja, wenn du dich schon entschieden hast, mach es doch ;-)

PumpkinSouup
21.10.2013, 13:42
richtig entschieden habe ich noch nicht. aus dem Bauch heraus zwar irgendwie schon, aber ich denke, ich sollte mir dass nochmal rational überlegen, denn wenn die Wohnung mal gekündigt ist, kann ich mich nicht so schnell wieder umentscheiden.

Sv86
21.10.2013, 13:48
Hallo!

Also ich pendel auch (1 Std von Haustür zu Uni, Zufahrt netto 43 min ;)) und es ist schon okay. Ich habe mich dafür entschieden da ich mit meinem Freund zusammenwohne, einige Freunde hier am Ort wohnen und ich hier noch nebenbei arbeite. Ich müsste also ohnehin hin- und herfahren...egal wie ich es drehen würde. Dann bleibe ich doch direkt in meinem Heimatort.

Aber es nervt manchmal schon! Oft denke ich mir, wenn ich um 6 für Vl um 8 aufstehe, dass meine Kommilitonen jetzt noch locker 1 Stunde schlafen können. Zudem geht Lernzeit verloren, da ich nicht wie geplant im Zug lernen kann.

ehemaliger User_29072015
21.10.2013, 14:03
Ich pendel auch jeden Tag von Kassel nach Göttingen hin und zurück (ca. 2 Stunden). Bei uns pendeln einige aus Hannover, Hildesheim, Thüringen, Goslar, .... ich denke es liegt an dir, ob du dir das geben willst. Schön finde ich es nicht, aber bei mir geht es halt nicht anders und irgendwie gewöhnt man sich auch daran.

ehemaliger User_29072015
21.10.2013, 14:04
Hallo!

Also ich pendel auch (1 Std von Haustür zu Uni, Zufahrt netto 43 min ;)) und es ist schon okay. Ich habe mich dafür entschieden da ich mit meinem Freund zusammenwohne, einige Freunde hier am Ort wohnen und ich hier noch nebenbei arbeite. Ich müsste also ohnehin hin- und herfahren...egal wie ich es drehen würde. Dann bleibe ich doch direkt in meinem Heimatort.

Aber es nervt manchmal schon! Oft denke ich mir, wenn ich um 6 für Vl um 8 aufstehe, dass meine Kommilitonen jetzt noch locker 1 Stunde schlafen können. Zudem geht Lernzeit verloren, da ich nicht wie geplant im Zug lernen kann.

Ich kann auch nicht im Zug lernen :-)

PumpkinSouup
21.10.2013, 15:37
Ich pendel auch jeden Tag von Kassel nach Göttingen hin und zurück (ca. 2 Stunden). Bei uns pendeln einige aus Hannover, Hildesheim, Thüringen, Goslar, .... ich denke es liegt an dir, ob du dir das geben willst. Schön finde ich es nicht, aber bei mir geht es halt nicht anders und irgendwie gewöhnt man sich auch daran.

2 Std. einfach oder insgesamt?

Feuerblick
21.10.2013, 15:50
Hast du denn in deinem Heimatort noch eine Übernachtungsmöglichkeit? Wenn ja, dann versuchs doch erstmal unverbindlich für ein paar Wochen und entscheide dich dann. Mir persönlich (ich pendle derzeit zur Arbeit 40 Minuten einfache Strecke) wären drei Stunden pro Tag zu lang. Eben auch, weil manche Tage ander Uni sehr lang sind und man eventuell nur nach Hause kommt, etwas isst und ins Bett fällt, um morgens in aller Frühe wieder retour zu fahren. :-nix

nie
21.10.2013, 16:05
Ich würde mich schnell von dem Gedanken verabschieden, dass man die Zugfahrt effizient zum lernen nutzen kann. Ich fahre am Wochenende oft nach Hause (3-4 Stunden mit dem Zug) und dachte am Anfang auch, dass man da ja wunderbar lernen kann. Und dann sitzt man in mitten einer lärmenden Kindergartengruppe, der Nachbar schnarcht fröhlich vor sich hin oder das Abteil ist allgemein überfüllt mit fröhlich quatschenenden Menschen. Oder noch besser: man verbringt die meiste Zeit stehend oder auf dem Boden sitzend. Alle paar Minuten hält die Bahn und Leuten steigen ein oder aus. So richtig produktiv lernen kann man da nicht. Vielleicht bisschen was lesen, aber das wars auch schon.

Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass ich in der Heimat weniger geregelt bekomme, weil einem eben ständig Freunde, Hobbys oder die Familie (kommst du essen? kannst du mal eben schnell xy) dazwischen kommt. Ich würde das Zimmer auch behalten, wenns finanzielle machbar ist. Meine Schwester wohnt auch 1 1/2 Zugfahrt von zuhause entfernt und ist eher so der Heimatmensch. Die ist auch viel zuhause weil ihr Freund dort noch wohnt und sie ihre Leute und Arbeit hat, aber in "harten" Lernphasen, bei frühen/späten Seminare etc. ist sie froh, dass sie in der Unistadt auch noch ein Bett hat. Und wenn einem mal die Decke auf den Kopf fällt und das Heimweh einen erschlägt oder man unbedingt bei einem bestimmten Ereignis daheim sein will, dann sind 1 1/2 Stunden auch keine entfernung, die man nicht mal spontan innerhalb eines Tages bewältigen könnte.

PumpkinSouup
21.10.2013, 16:45
ja klar, jeden Tag wird das nicht klappen mit dem Lernen, aber zumindest ab und zu sollte es doch möglich sein, das ist immerhin besser als nichts. Das frühe Aufstehen und der Zug in der Früh machen mir eigentlich auch keine Sorgen, eher dann nach der Uni, dass man den Zug verpasst und dann halt sehr spät heimkommt und keine Zeit mehr für Lernen/Freizeit hat. Allerdings habe ich nur zweimal die Woche lang Uni - zumindest in diesem Semester

epeline
21.10.2013, 16:46
wieso probierst du es nicht mal eine Weile aus?
So wie Feuerblick vorgeschlagen hat.
Du musst ja nicht direkt dein Zimmer kündigen!

PumpkinSouup
21.10.2013, 16:49
habe ich mir schon überlegt, ist aber auch ein finanzielles Problem, da die Zugfahrkarte fast so viel kostet wie die Miete

Brownie
21.10.2013, 17:23
ich bin in der vorklinik auch gependelt. je nach uhrzeit war das akzeptabel bis furchtbar. morgens waren die Verbindungen zb so, dass ich an einem wald und wiesen bahnhof ohne bhf gebäude 20 minuten aufenthalt hatte. was im winter wirklich alles andere als angenehm war. insgesamt war ich für die einfache strecke auch 1 bis 1,5 stunden unterwegs. allerdings überwogen damals für mich die vorteile des hotel mama.... ich hab kaum ausgaben gehabt und trotzdem nebenher gearbeitet, also vieeeel geld für mich und meine shoppingsucht. Kurz nach dem Physikum bin ich dann doch umgezogen und habe es seither keine sekunde bereut. ich bin zu zeiten aufgestanden, wo ich vorher schon nach 30 min zug 20 min in der kälte rumlungerte^^

und grade für famulaturen und später dann die datenerfassung für die doktorarbeit, war es einfach so viel angenehmer in der stadt zu wohnen und in 5 minuten im Klinikum zu sein.....

mein fazit: für die vorklinik wars ganz okay. wenn du gute Bahnverbindungen hast, dann sowieso. In der Klinik würde ich keine Sekunde zögern an den studienort zu ziehen.... :D

PumpkinSouup
21.10.2013, 17:36
ich schließe ja nicht aus, mal wieder hier herzuziehen, allerdings momentan tendier ich echt zum Pendeln

AdoreTheSea
21.10.2013, 18:59
Hey,

also ich wohne in Kassel und studiere in Göttingen. Bin jetzt im 5. Semester und bisher hat es immer gut geklappt.

Positiv:

-Abends bin ich zu Hause bei meinem Mann und genieße hier den Komfort eines komplett eingerichteten Haushaltes, also keine Behelfsstudibude, denn darauf würde es hinauslaufen.

-Zum Glück kann ich sehr gut im Zug lernen, da ich da ja eh nichts anderes machen kann und mich dann echt gut darauf konzentrieren kann. Lesen oder auswendig lernen, das geht gut, Chemie bzw. was, wo ich was aufschreiben musste, ging eher net so gut. Das fand ich sogar manches Mal schon vorteilhaft, weil ich dann definitiv schonmal 2h pro Tag habe, wo ich was lerne.


Negativ (ist etwas mehr, aber trotzdem überwiegt positiv irgendwie):

-Leider kann ich viel weniger mit meinen Unifreunden machen und muss mich oft ausklinken. Zum Glück verzeihen sie mir das aber. Das stimmt mich schon manchmal etwas traurig, aber man kann halt nicht alles haben.

-Ich muss immer sehr viel früher aufstehen, als alle meine Unifreunde (jetzt jeden Tag um 5 Uhr), das schlaucht auf Dauer schon und hat in früheren Semestern einfach dazu geführt, dass ich nicht in Vorlesungen gegangen bin.

-Es gibt keinen Rückzugsort im Studienort, wenn mal ewig viele Freistunden zwischen den Veranstaltungen liegen. Das nervt halt auch, lässt sich aber bei Kaffee mit den Freunden (die nicht zum Pennen nach Hause gehen) oder in der Bib auch rumkriegen.

-Manchmal liegen die Stunden so ungünstig, dass ich dann noch ne Stunde auf den Zug warten muss bzw. morgens viel zu früh da bin, das nervt auch sehr.


Also wie Du siehst, mich nervt sehr viel, aber dafür bin ich abends bei meinem Schatz. Ich fahre von meiner Haustür zur Uni knapp 1 1/2 Stunden, wovon 1h die Zugfahrt ist. Es ist machbar, aber oftmals auch sehr nervig.

Wie lang bist Du denn insgesamt unterwegs? 3h Zug und von Haustür zu Bahnhof und Uni? Das hört sich schon irgendwie noch nerviger an, als mein Pensum.

EVT
21.10.2013, 19:16
gehst du denn zu allen vorlesungen? wie viele pflichttermine in der woche hast du? wenn dir vorlesungen eh nichts bringen kannst du dir die auch sparen, dann hast du sehr viel mehr zeit zum pendeln.
du scheinst ja schon sehr zum pendeln tendieren, vllt. ist es aber auch nur das anfängliche heimweh ;-) legt sich auch.

PumpkinSouup
21.10.2013, 19:51
Wie lang bist Du denn insgesamt unterwegs? 3h Zug und von Haustür zu Bahnhof und Uni? Das hört sich schon irgendwie noch nerviger an, als mein Pensum.

also von Haustür zum Bahnhof sin max. 5 min, die max. anderthalb Std sind von Bahnhof Heimat bis Uni, also in etwa wie bei dir :)