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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo gehts hin für die Famulatur/en?



Ich:1-Gott:0
31.10.2013, 22:21
Also Jungs und Mädels Mediziner, erzählt doch mal was so geplant ist.

Wo gehts hin und vielleicht auch wieso?
Welches Land, wenn ihr wollt auch welches Krankenhaus?
Was sind noch für Famus geplant?
:-winky

Echinococcus
31.10.2013, 22:53
Bisher absolviert:
Opthalmologie mit viel Augen-OP, war ein super Team und viel abwechslungsreiche Arbeit. Ich kannte die Klinik bereits und hatte mich deshalb dafür entschieden, hab es dann letztendlich auch nicht bereut.
MiBi Labor - Ein Traum, meine angestrebte Fachdisziplin. Alle waren so sehr bemüht, mir viel theoretisches als auch praktisches Wissen zu vermitteln, dass ich am Ende gar nicht mehr in die Uniklinik zurückkehren wollte :P

Vorgesehen:
Möglichst eine Famulatur in einer Tropenmedizinischen Ambulanz und eine auf einer Tropenmedizinischen/Infektiologischen Station.

Ich:1-Gott:0
01.11.2013, 14:02
Bisher absolviert:
Opthalmologie mit viel Augen-OP, war ein super Team und viel abwechslungsreiche Arbeit. Ich kannte die Klinik bereits und hatte mich deshalb dafür entschieden, hab es dann letztendlich auch nicht bereut.
MiBi Labor - Ein Traum, meine angestrebte Fachdisziplin. Alle waren so sehr bemüht, mir viel theoretisches als auch praktisches Wissen zu vermitteln, dass ich am Ende gar nicht mehr in die Uniklinik zurückkehren wollte :P

Vorgesehen:
Möglichst eine Famulatur in einer Tropenmedizinischen Ambulanz und eine auf einer Tropenmedizinischen/Infektiologischen Station.

Klingt gut! War das alles in Deutschland und ist auch irgendwas im Ausland geplant?

epeline
01.11.2013, 14:08
Darf man auch Erfahrungen berichten oder dürfen nur Leute schreiben, die was geplant haben?

Ich:1-Gott:0
01.11.2013, 14:10
Darf man auch Erfahrungen berichten oder dürfen nur Leute schreiben, die was geplant haben?

gerne hau rein!:-dafür

Gesocks
01.11.2013, 15:55
Hausarzt mache ich bei nächster Gelegenheit, also in den Ferien nach SS14. Ansonsten will ich in eine (möglichst internistisch geführte) Notaufnahme, stationär auf jeden Fall in die Urologie, Kardiologie und ganz gern noch Anästhesie/Intensivmedizin und irgendwas chirurgisches.

Geplant hatte ich eigentlich mal, die Famulaturen bis auf das Hausarztgedöns auf Frankreich, Guatemala, die Türkei und ein englischsprachiges Land zu verteilen. Ich dachte, ich könnte in der Klinik locker zwei Sprachkurse parallel belegen, z.Z. klappt nichtmal einer... Türkisch wird daher schon ordentlich knapp, mit Spanisch müsste ich mich dann ziemlich ranhalten.

epeline
01.11.2013, 16:12
gerne hau rein!:-dafür

1. Famulatur:
Wie so viele in der Anästhesie, in nem Haus der erweiterten Grundversorgung und Traumazentrum. War die mit Abstand beste Famulatur. Ich habe so viel gelernt, handwerklich wie fachlich und durfte unglaublich viel machen. Und das nach dem 5. Semester. Ich war eine Woche mit dem Springer unterwegs und habe so alle Bereiche der Anästhesie mal kennengelernt... Schmerzvisite, die Palliativstation, den Schockraum, schon mal bei Narkosen gewesen, Kaiserschnitte gesehen und Lokalanästhesien spritzen dürfen... die folgenden zwei Wochen war ich mit im OP. Man hat sich super um mich gekümmert, jeden Tag durfte ich ein wenig mehr bei der Einleitung machen, bis ich am Ende allein ran durfte - natürlich unter strenger Aufsicht ;-). Wenn die OP mal länger dauerte, haben mir die Chirurgen den Eingriff erklärt oder der Anästhesist hat mir in den Nachbarsälen ne neue Einleitung gesucht, bei der ich mitmachen konnte. Einmal rief mich sogar der Chef an und meinte, er habe gerade jemanden, der leicht zu intubieren sei, ich könne gern vorbei kommen. Die letzten zwei Wochen hab ich dann auf der Intensivstation verbracht, auch hier hat sich jeder für mich Zeit genommen, mir alles zu erklären, Pflegepersonal, Stationsärzte und auch die Ärzte aus anderen Disziplinen, die Ihre Patienten visitiert haben. So hatte ich täglich mehrere Visiten der gleichen Patienten, war spannend zu sehen, worauf die einzelnen Fachmänner so ihren Fokus haben. Durfe noch alle Patienten körperlich untersuchen und die Befunde dokumentieren. Wenn nichts zu tun war, hat man mit mir CTs und Röntgenbilder befunden geübt. 1x/Woche war noch eine Fortbildung fürs gesamte Team.

2. Famulatur:
In einer Kinderarztpraxis - bei meiner eigenen Kinderärztin ;-)
Hat Spaß gemacht, hab viel gesehen und mal ein Bild von der täglichen Routine in einer Praxis bekommen. Selbst machen war hier nicht so drin, da bei dem hohen Patientenumsatz nicht so viel Zeit übrig blieb. Ich aber immer mituntersucht und nach Feierabend wurden mir alle Fragen ausführlich beantwortet.

3. Famulatur:
meine Uniklinik (böser Fehler), Neuropädiatrie. Vom Fach interessant, durfte auch viel mcahen nur leider gab es für das selbst gemachte so gut wie gar kein Feedback. Da wurden Briefe auf der Basis meiner 7.-Semester-Befunde geschrieben, ohne, dass der Schreiberling das Kind jemals zu Gesicht bekommen hatte. Hätte ja auch sein können, meine Untersuchung sei Mist... :-nix Insgesamt war das Arbeitsklima dort auch schlecht und Pflege und Ärzte befanden sich irgendwie in einer Art Bürgerkrieg... Die Arbeit mit den Kids hat Spaß gemacht, das drum rum aber eher weniger.

4. Famulatur
Transplantationschirurgie Down Under.
War eine grandiose Zeit, medizinisch gelernt hab ich aber eher weniger :-D Ich durfte alles machen was ich wollte, musste aber nicht. Da passiere es auch schon mal, dass im Fahrstuhl jemand fremdes zu dir sagte "Hey du bist Student? WÜrdest du gern bei ner Hernien-OP assistieren?" Und schwups stand man mit dem Fremden im OP und war erste Assistenz, durfte nähen und ihn ausfragen. Ich bekam viel frei zum Reisen, es war alles eher eine Kann- als eine Musssache. Alle waren super nett und wollten mir unbedingt viel bebringen. Aber insgesamt war das Arbeiten dort sehr chaotisch und unorganisiert und das Tagesprogramm bei weitem nicht so straff wie ich es dann im PJ kennen gelernt habe.

Hätte vielleicht noch mal ein wenig über den Tellerrand schauen sollen im Nachhinein. Gyn hätte mich auch interessiert. Aber seis drum, überall hab ich wertvolle Erfahrungen gesammelt... Und wenn es nur darum geht, mürrische Schwestern für sich zu gewinnen. Famulaturen sollen Spaß machen und sind wirklich eine Tolle Chance, Klinikluft zu schnuppern und auch fachlich viel zu lernen. Macht das beste draus!

CYP21B
01.11.2013, 23:28
Ich finde eine gute Famulatur zu finden ist oft ziemliche Glückssache. Das kann man sowohl im kleinen Haus als auch an der Uni gut oder schlecht erwischen.

Meine erste Famulatur habe ich gleich in der Unfallchirurgie gemacht. Ich fand Chirurgie schon immer interessant, war mein komplettes Pflegepraktikum in der Unfall und wollte das dann eben auch aus Famulusseite sehen. Hat super Spaß gemacht, ich durfte bisschen was machen und hatte mich dann eigentlich schon seit da in die UCH verliebt.

Nächste Famulatur war etwas komplett anderes, Endokrino. Ich bin eigentlich gar nicht der Innere-Typ, aber den ganzen Hormonkram fand ich in der Vorklinik eigentlich auch ganz cool. War dann vom theoretischen her auch ziemlich interessant, ich habe da viel für Innere/Untersuchung gelernt. Aber irgendwie war mir mit der Famulatur klar, dass für mich kein konservatives Fach in Frage kommt.

Die dritte Famulatur war dann in der Anästhesie. Vom Teaching her war das eigentlich meine beste Famulatur. Hatte durchgehend super 1:1 Betreuung durch erfahrene Anästhesisten und in den 4 Wochen vermutlich mehr über Viszeralchirurgie gelernt als im gesamten PJ. Ansonsten durfte ich viel Intubieren, und die letzte Zeit dann auch unter Aufsicht Ein-/Ausleiten, etc. Habe da insgesamt also sowohl theoretisch als auch praktisch sehr viel sinnvolles gelernt, aber ich wollte trotzdem noch auf die andere Seite des Tuches.

Danach habe ich eine Ortho Famulatur gemacht. War vom Teaching her eigentlich richtig grottig da ich fast nur in TEPs stand und das Ganze insgesamt eigentlich vom Lerneffekt her nicht so pralle war. Aber es waren zumindest mal wieder Knochenops etc.

Eine weitere Famulatur war dann in einem ganz kleinen Haus in der Gyn. Da wars eigentlich ganz nett. Gyn kam zwar für mich nicht wirklich in Frage für später aber ich wollte einfach mal reingeschnuppert haben. Habe da ein paar Geburten, Sectios und typische Gyn-Ops gesehen, durfte auch paar coole Sachen machen. Hat sich auf jeden Fall auch gelohnt.

Meine letzte Famulatur habe ich dann in einer Unfallchirurgieambulanz gemacht. Da wollte ich mir einfach nochmal Uni anschauen. Vom praktischen her hat sich das auf relativ viele Studenten verteilt, dafür war es dann zumindest theoretisch ziemlich lehrreich.

Insgesamt finde ich, dass einen Famulaturen ziemlich stark prägen was die Facharztwahl angeht, dessen sollte man sich bei seiner ersten Famulatur bewusst sein. Ansonsten habe ich mich bewusst gegen eine Auslandsfamulatur entschieden, da sich der Sinn für mich nicht so richtig ergibt. Die Leute die ich kenne durften da auch noch wirklich mehr machen als in deutschen Häusern möglich ist. Eine Auslandsfamulatur kostet einen ordentlichen Batzen Geld und wenn ich eigentlich mehr Urlaub als Famulatur machen will mache ich lieber wirklich Urlaub.

Bezüglich kleines oder großes Haus gibt es denke ich keine Pauschalaussage. Man kann immer Glück oder Pech haben. Oft steht oder fällt eine Famulatur damit dass man eine Person hat die ein gewisses Interesse daran hat einem etwas beizubringen. Da steckt man einfach nicht drin.

Und zur Fachauswahl würde ich sagen, dass man da wirklich nur nach seinen Interessen gehen sollte. Es bringt einfach nichts sich durch eine z.B. Innerefamulatur zu quälen nur weil das vielleicht irgendwann sinnvoll sein könnte. Famulaturen sollten ja genau dazu da sein das auszuprobieren was einen interessieren könnte.

Rettungshase
02.11.2013, 01:30
Meine spätere Fachrichtung wird aller Wahrscheinlichkeit nach die Anästhesie werden.

1. Anästhesie: Maximalversorger in D

2. Kardio: Maximalversorger in D
Warum? EKGs lesen zu können, ist insbesondere für den notfallmedizinischen Aspekt der Anästhesie unabdingbar. Letzten Endes lief das leider fast ausschließlich im Selbststudium, denn auf der Station hielt man Famulanten für Blutabnahmeaushilfskräfte -_-

3. (geplant): Radio; möglichst Maximalversorger in D
Ein Querschnittsfach, welches ich für relativ wichtig halte. Eine Art Routine in der Bildgebung, eine Rekapitulation der Anatomie u.ä. ist sicher ganz nett.
Maximalversorger sollte es sein, weil ich zwischendurch was Exotisches recht lehrreich für mich empfinde.

4. (geplant): Pädiatrie
Ein bisschen Respekt flößen mir die Knirpse schon ein - zumindest, wenn sie akut schwer krank sind. Die Famulatur soll mehr v.a. dazu dienen, einen sicheren Umgang mit den Kindern zu lernen.

5. Aktuell träume ich von einer Famulatur in accidents and emergencies in London.
Ist leider sauteuer und die Plätze sind schwierig zu bekommen, aber ich erwarte mir davon einen wertvollen Einblick in die interessanten notfallmedizinischen Konzepte der Engländer.

Nessiemoo
04.11.2013, 23:54
1. famu: 2 Wochen Orthopädie/ Unfallchirurgie in einem regionalen Traumazentrum. Jo. Also. Es war nicht schlecht, ist halt erste Famulatur, wo ich keine Ahnung vom Fach hatte... teilweise war es echt super Teaching ( 2 h Fallbesprechung mit OA, erste Assistenz bei eine kleinere OP), dafür aber sehr viel sinnlos rumhängen, teilweise komische Verbote von Ärzten die ich so nicht in anderen Famulaturen erlebt habe... Also war ganz ok als erste Famu, aber ich glaube es könnte besser sein. War fast nie in OP, konnte keine Patienten selbst untersuchen/ Anamnesen machen. Also nach der Famulatur habe ich Lust auch Chirurgie verloren. Auch habe ich einmal was schon doofes gesagt... und danach hat mich die andere Famulantin total gehasst und ignoriert und war total kompetitiv, was ich etwas... zu viel fand. Hatte aber auch keine Lust gegen ihr zu kämpfen, deshalb hat sie immer die besten OP's/Betreuer/Sprechstunden belegt.

2. Famu. 2 Wochen Neurologie in einem wald-und-wiesen-Krankenhaus, aber mit guter Ausstattung und Stroke Unit. :-love Die Famulatur war perfekt. Ich war total traurig dass ich nur 2 Wochen da war. Durfte alles, alle haben total um mich gekümmert, dass ich möglich viel mitnehme... Direkt Patienten aufnehmen - habe ein eigenes Untersuchungszimmer gestellt bekommen, wo ich ungestört gründliche Anamnese und KU gemacht habe, alle Befunde durchgeschaut habe, ein grobes Behandlungsplan mit Bleistift in die Kurve eintragen konnte, OA es alles vorgestellt habe, der mit mir mein Behandlungsplan besprochen hat und den Patienten nochmal untersuchen hat mit mir zusammen... Danach Aufnahmebrief diktiert, Untersuchungen angefordert... und am nächsten Tag den Patienten auf der Visite vorgestellt. Durfte auch kleinere Aufklärungen machen, schallen... Also extrem viel für zwei Wochen. Super Atmosphäre. :)

3) 6 Wochen Anästhesie. War auch richtig gut, viele coole junge Ärzte, durfte am Ende auch sehr viel machen...also regelmässig Intubieren, unter Aufsicht auch komplette Narkosen mehr-oder-weniger selber führen. Leider hatte ich das Gefühl, dass ich irgendwie in komischen Intrigen zwischen Kollegen involviert wurde, ohne wirklich Ahnung zu haben wieso jetzt ich als unwichtige Famulantin... Das hat auch so einen bitteren Nachgeschmack gelassen. Sonst echt super...manche Ärte haben sich auch echt sehr viel Mühe gegeben um mir viel zu erklären. ich hatte aber auch schon vorher sehr viel Ahnung über Anästhesie. Also sehr gute Famulatur, nur habe ich nach wenigen Wochen verstanden, dass der Fach, auch wenn spannend ist, höchstwahrscheinlich nicht meins ist.

Geplant: 30 Tage in Pädiatrie Notaufnahme. Wahrscheinlich in München. Wohnungsnagebote wilkommen. Wahrscheinlich im Sommer.

Dann brauche ich noch 2 Wochen... da habe ich nicht wirklich ahnung wo und wie... ich schwanke zw. Uro, Sportmedizin, HNO und Gyn.

hbl58
05.11.2013, 08:09
1. Famulatur einen Monat beim Hausarzt. War recht interessant, die Ärztin hatte mir viel erklärt, selber machen ist in der Praxis immer so eine Sache, durfte aber schon einiges am Ultraschall.
2. Famulatur waren 2 Wochen in der Radiologie an der Uni. Im Ct und MRT war es super, das Fach bietet sich auch einfach an, viel zu lernen. Die Oberärzte besprechen eh die Befunde mit den AssÄrzten, da versteht man schon einiges. Im Konventionellen war es ein bisschen arg langweilig, immer die selben Rö-Thorax von den Intensivpatienten.
3. Famulatur waren 3 Wochen in einer ganz kleinen Inneren Abteilung. Super interessant, habe am Ende fast alle Patienten selbst aufgenommen und untersucht.
4. Famulatur geplant in der Neurologie, weiß ich noch nicht, ob in einem kleinen Haus oder Uni.

In die Pathologie will ich auch noch einmal, aber unser LPA erkennt eine Famulatur da nicht an.:-kotz

Elena1989
05.11.2013, 10:51
Ihr alle mit euren zwei Wochen Famulaturen. Ich hätte das auch gerne so aufgeteilt, aber bei uns ist das ja verboten. :-(

Also, dann einmal zu meinen:

1. Famulatur: Innere in einem kleinen Krankenhaus. War ok. Es gab nicht wirklich viel zu tun für mich. Ich glaube, ich bin während der ganzen vier Wochen vielleicht zehnmal zum Blutabnehmen gekommen, konnte also nicht wirklich viel selber machen. Die Ärzte waren zwar alle sehr nett, aber auch überfordert und es hat mir auch nie jemand wirklich was erklärt. Vier Wochen waren definitiv zu lang!

2. Famulatur: Pädiatrie in einer Praxis. Das war schön. Klar, selber machen konnte ich nicht viel, aber ich habe sehr viel erklärt bekommen. Diese Famulatur hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen!

3. Famulatur: Allgemeinmedizin. War eigentlich ganz gut. Ich hab relativ viel Blut abgenommen und konnte auch impfen. Erklärt bekommen hab ich eigentlich auch einiges.

4. Famulatur: Anästhesie. War nicht meins und die 4,5 Wochen waren definitiv zu lang. Ich durfte relativ wenig selbst machen und hab mich dementsprechend sehr gelangweilt. Das war auch die einzige Famulatur wo ich, wenn es das LPA erlaubt hätte, nach 2 Wochen sofort abgebrochen hätte. Ging aber nicht.

Retrospektiv hätte ich meine erste und letzte Famulatur gerne gegen etwas anderes eingetauscht, aber das kann man vorher eben nie wissen. Ich weiß von vielen, die in der Inneren, aber auch in der Anästhesie total begeistert waren. Das hängt denke ich immer von der Abteilung, von den Leuten, aber auch von einem selbst ab.

Nilani
05.11.2013, 19:04
Dann will ich auch mal. Ich bin echt froh, dass wir in 2-Wochen-Abschnitten famulieren dürfen. Geht bei uns gar nicht anders, da wir im März teilweise nur 3 Wochen Semesterferien hatten.

1. 2 Wo. Innere in kleinem Haus. Total mies, lag aber am Assistenzarzt, der OA war krank, daher kaum Kontrolle "von oben". Hier hab ich gelernt, dass man den Patientenkontakt auf ein Minimum reduzieren kann, Angehörigengespräche sowieso, und dass man auch als Internist pünktlich Feierabend machen kann, weil man seine Station gut im Griff hat (was aber nicht bedeutet, man kann mal eben auf der Nachbarstation helfen, wo es brennt, schließlich muss man sich noch um seine Onlinespiele kümmern). Alles was über Nacht über NA kam,wurde entlassen mit den Worten "Wollen Sie wirklich deswegen hierbleiben? Das kann doch auch der Hauszarzt einstellen". Immerhin hat er jeden Pat. mit nem Brief entlassen

2. 2 Wo. Anästhesie. Leider nicht der Bringer, unentspannte Anästhesiespflege, hab 2 Flexülen gelegt in der Zeit :-nix, viele Honorarärzte, so dass ich jedes Mal bei jemand anderen war und entsprechend nicht viel machen durfte. 10 Tage, davon 4 Tage Eigenblutspende, total langweilig, fast nix zu tun, aber muss halt jmd. "ärztliches" da sein und der PJler hat es ausgenutzt und dort seine Fehltage genommen, was er da sonst nicht durfte. 1 Tag ITS, der ganz ok war und 5 Tage im OP bei ständig wechselnden Anästhesisten. Damit war das Fach bei mir ausm Rennen. Die Chirurgen haben sich immer lustig gemacht und meinten, ich hätte mir wohl die falsche Seite ausgesucht ... und Recht hatten sie.

3. 3 Wo. Rheumatologisch-Innere-Praxis in Berlin, die Ehefrau war Kardiologin mit Hausarzt: super spannend, früh Blut abnehmen, danach in den Sprechzimmern. Unter Aufsicht durfte ich dann Untersuchung bei neuen Pat. machen (die bekamen extra Termin 30 min und wurden gründlich von oben bis unten auf den Kopf gestellt). Der Hinweis, wenn Pat. Mitte 30 mit schmerzen und Schwellung der Knöchel kommt, an Sarkoidose zu denken, hat sich bis zum Hex eingebrannt und bewährt :-)) Außerdem betreuten sie Altenheime und auch eine Demenz-Wohnstation. Eine der besten Famus überhaupt, obwohl man nicht sooo viel selbstständig machen konnte.

3. 2 Wochen kardiologische Ambulanz in der Uniklinik. War super, sehr entspannt. An den Tagen, wo nebenher nichts lief, hab ich eigenes Sprechzimmer bekommen und konnte Pat. schon voruntersuchen, betreuende Assistenzärztin kam dann dazu. Zusätzlich konnte ich jederzeit in die Rhythmussprechstunde und ins Herzkatheterlabor. Dort hab ich endlich mal Herzgeräusche gehört.

4. 3 Wo. kardiologische IMC auf Wunsch meines Doktorvaters. War soweit recht interessant, aber entweder es war gar nix los und man saß nur rum oder es war so viel, dass sie nicht wußten, wo anfangen. Aber sie haben sich trotzdem bemüht, viel zu erklären, sich Zeit zu nehmen. Immerhin viele EKGs ausgewertet. Untersuchungstechnisch war oft nicht so viel zu tun.

5. Langsam gemerkt, Innere ist doch nicht so meins, also 3 Wo. Famu in der Orthopädie. Rein orthopädisch, keine Traumen. Sehr anstrengender, aber richtig guter Schmerztherapie-OA. Eigene Pat., Therapieplan aufstellen, von Anfang an sehr viel selbstständig gearbeitet. Sehr gute Einarbeitung im OP, auch bei 2. assistenz wurde OP immer kurz gestoppt, damit ich rumkommen und mir OP-Situs und Schritte (Hüft-TEP) angucken konnte. Konnte jederzeit in der Physiotherapie vorbeigucken, angehängt war auch ne Reha-Klinik, wo ich zwischendurch auch Pat. aufgenommen habe. Achja, MVZ gabs auch, 1-2x pro Woche konnte ich, wenn ich wollte, mit runter in die Praxis und dort ebenfalls Pat. schon voruntersuchen. Hab dort dann letzten Endes auch mein PJ abolviert.

6. Gelenk-TEPS ... mh, da brauch ich noch ordentlich Muskeln, aber OP ist cool, also die Mini-Variante ausprobiert: 2 Wochen Handchirurgie in einer Spezialklinik für Hand-, Replantations- Wiederherstellungschirurgie. Super coole Famu, auch wenn ich nicht sooo viel allein machen konnte. War viel im OP, viele interessante Eingriffe, wenig auf Station. Danach stand die Entscheidung, in die chirurgische Richtung zu gehen. Hätte mir das viel eher zutrauen sollen, aber wie das halt so ist.

Bin auf alle Fälle froh, so viel ausprobieren zu können. Famu in der Verbrennungschirurgie und im Ausland hatten leider nicht geklappt. Eigentlich wollte ich die Zeit nutzen, um mir Sachen anzuschauen, die ich später nicht unbedingt oft zu sehen bekomme, aber naja, so wars auch okay. Hat ne Weile gedauert, aber durch die Famus bin ich letzten Endes auch zu meiner Wunsch-Fachrichtung gekommen.