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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie viel müsst ihr lernen ?



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boyaz
30.11.2013, 15:31
Ein Bekannter hat mir mal gezeigt was er lernen muss und hat mir dann gesagt das er dieses Buch in 2 Monaten auswendig können muss.
http://www.amazon.de/Duale-Reihe-Anatomie-Gerhard-Aum%C3%BCller/dp/3131360429

Wie soll das gehen ? Das Buich hat 1000 Seiten und er hat nur 60 Tage Zeit wie soll ein Mensch das schaffen dazu bräuchte man doch ein fotografisches Gedächtnis.
Ich wollte mal nachfragen ob das so stimmt oder er nicht ein bisschen übertreibt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das jemand sowas in 60 Tagen auswendig lernen kann -
Das wären 16 SEITEN PRO TAG :-?
http://img51.imageshack.us/img51/9708/e09u.jpg

Kandra
30.11.2013, 15:50
Doch, ist schon realistisch ^^ Man muss das ganze aber dahingehend eingrenzen, dass es an den meisten Unis mehrere Anatomie-Testate gibt, sprich du musst nicht das komplette Buch bis zum Zeitpunkt X können, sondern zB Muskeln und Knochen bis Zeitpunkt Y, 3 Wochen später dann die Organe des Brustsitus, wieder 3 Wochen später die Bauchorgane und am Ende des Semesters Kopf/Hals und Topographie. Neuroanatomie ist meistens auch nochmal in einem extra Semester.
Aber dieser Spruch hier, hat nicht umsonst ein Körnchen Wahrheit ;) : Ein Medizinstudent, der ein Telefonbuch auswendig lernen soll, fragt nicht "warum?", sondern nur "bis wann?"

Man gewöhnt sich übrigens an sehr viel und ich bin auch immer wieder aufs neue überrascht, wieviel man sich in sehr kurzer Zeit wirklich merken kann, wenn man muss.

nie
30.11.2013, 15:55
Naja, Wort für Wort muss man das sicherlich nicht auswendig können.
Das Buch hat auch einige Bilder, Tabellen und Absätze, die eher unwichtig sind. Das kürzt sichs doch einiges raus.
Aber im Prinzip mussten wir auch am Ende des Semesters wissen, was in dem Buch drinsteht. Hatten dafür so knapp 3 1/2 Monate Zeit.
Kenn jetzt aber auch keine Uni an der man nur 2 Monate für die ganze Anatomie hat. In der Regel hat man da 1-2 Semester für. Muss da dann aber auch teilweise noch anderen Sachen nebenbei lernen.

Cuber
30.11.2013, 17:24
Wie vergleicht ihr das Lernen für die Uni mit dem Lernen für die Schule

LotF
30.11.2013, 18:24
ich finde den Vergleich, dass der Lernwaufwand für eine Uniklausur ungefähr so ist, wie für ein LK Abifach, recht passend. Das ist bei mir allerdings schon ein paar Jahre her und ob das heute noch so vergleichbar ist weiß ich natürlich nicht. In vielen Bachelorstudiengängen hat man ca. 6 Klausuren am Ende vom Semester. In Medizin ist es m. E. durch Testate etwas gestreckter, man lernt daruch gezwundender Maßen aber auch kontinuierlicher und nicht bloss 2-3 Wochen vor der Klausurenphase. Ja natürlich könnte man das bei anderen Fächern auch machen, tun aber viele Leute ohne den entsprechenden Druck einfach nicht.

Wie bereits gesagt wurde, gewöhnt man sich recht schnell daran mehr Lernstoff aufzunehmen bzw. eine erhebliche Fülle besser zu filtern usw. Also darüber sollte man sich zuvor nicht solch einen Kopf machen.

Anatom90
30.11.2013, 20:27
Die ganze Duale Reihe Anatomie auswendig lernen halte ich für etwas schwachsinnig und übertrieben... gerade beim Lernen ist es wichtig zu selektieren, was wichtig ist und was unnützes Detailwissen...Man sollte wirklich die wichtigsten Strukturen kennen, aber nicht jeden einzelnen Punkt... ich kenne zumindest niemanden der das so gemacht, eingeschlossen meiner Wenigkeit, und trotzdem hat das mit dem Physikum geklappt :)
Mehr als Schule und fürs Abi lernen ist es aber auf jeden Fall! Ist aber auch zu erwarten wenn man studiert :)

boyaz
30.11.2013, 21:37
Stimmt es auch das man das gelernte nach der Klasur gar nicht mehr braucht ? Also man lernt es und nach der Klasur wird man es nicht mehr abgefragt ?

ehemaliger User_25062015
30.11.2013, 21:47
Lol spätestens beim Physikum merkt man, dass das ein Irrglaube ist..

Joolz
30.11.2013, 21:49
Zum Physikum wird alles nochmal abgefragt. Danach wirst du sicher vieles nicht mehr brauchen, aber grade die anatomischen, physiologischen und auch biochemischen Zusammenhänge und Grundlagen wirst du immer mal wieder brauchen um in der Klinik dann Krankheitsbilder und Wirkweisen zu verstehen.
Detailwissen ist tatsächlich nach der Klausur meistens nicht mehr wichtig, oder zumindest nach dem Physikum..

davo
01.12.2013, 08:46
Die, die ich kenne lernen 4-6 Tage die Woche. Dann hat man auch genug Zeit für die enormen Mengen. Wenn man intelligent ist und gutes naturwissenschaftliches Vorwissen hat, dann reicht es vielleicht auch erst 2-3 Wochen vorher mit dem Lernen anzufangen, aber mitzulernen ist doch deutlich stressfreier und man merkt sich dann hoffentlich langfristig mehr.

(Interessante Beobachtung: Die, die schon in der Schule sehr gut waren, sind tendenziell auch die die eher mitlernen, und die, die schon in der Schule nicht ganz so gut waren, sind tendenziell auch die, die eher wenig mitlernen.)

In Gießen ist es im ersten Semester recht gut gestaffelt, erste Bioklausur ca. 80 Seiten, erstes Anatomietestat ca. 280 Seiten, und dann im zweiten Anatomietestat der Hammer, nämlich der Bewegungsapparat, also mindestens 250 Seiten kleinste Details. Schon das erste Anatomietestat ist weit mehr Stoff als in jedem LK. Um das zu verdeutlichen: in Chemie und Physik, also zwei der "kleinen" naturwissenschaftlichen Fächer, macht man in Gießen in einem Semester den ganzen Schulstoff bis inkl. LK-Stoff. Und geprüft wird deutlich "genauer" als in der Schule, mit viel mehr Detail- und Verständnisfragen. Es gibt natürlich auch Fächer mit sehr geringem Aufwand, in Gießen z.B. BFE oder Terminologie, aber insgesamt ist der Lernaufwand schon sehr hoch.

An manchen Unis hat man die Klausuren geballt am Semesterende, an anderen Unis eher verteilt. Außerdem hat jede Uni die Fächer unterschiedlich auf die Semester aufgeteilt, und jede Uni hat andere leichte und schwere Fächer. Es ist also nicht unbedingt sinnvoll von einem Fach auf das Studium insgesamt zu schließen. Aber insgesamt würd ich vermuten dass der Arbeitsaufwand in Medizin über die Unis hinweg so halbwegs vergleichbar ist.

Es stimmt schon, die allermeisten haben kein Problem sich auf den Lernaufwand einzustellen. Die einzigen die schnell Probleme bekommen haben sind die, die noch nicht begriffen haben, dass es nicht mehr reicht, so wenig zu tun wie in der Schule. (Gerade in Medizin gibt es ja immer einige, die in der Schule aufgrund ihrer Intelligenz wenig bis nichts lernen mussten.)

netfinder
01.12.2013, 08:47
Ein Bekannter hat mir mal gezeigt was er lernen muss und hat mir dann gesagt das er dieses Buch in 2 Monaten auswendig können muss.
http://www.amazon.de/Duale-Reihe-Anatomie-Gerhard-Aum%C3%BCller/dp/3131360429



Also so lang hab ich für Anatomie nicht gebraucht. :-))

boyaz
02.12.2013, 20:52
Also so lang hab ich für Anatomie nicht gebraucht. :-))

Wie lange hast du denn gebraucht ?:-notify

Miss_Verständnis
02.12.2013, 21:23
Also so zum Vergleich vielleicht: Der Allex fürs Examen hat ca 3000 Seiten...und der Plan dazu 100 Tage :-D Das finde ich auch etwas viel, vor allem wenn man nebenher noch Kreuzen will/muss.
Aber 15 Seiten am Tag sind schon gut machbar...

Nessiemoo
02.12.2013, 22:27
Man kann ich glaube das ganze Studium nicht in Seitenzahlen pauschalisieren...Bei Allex handelt es sich um Wiederholung, genau so wie beim Physikum, und da kommt man auch manchmal an 60-70 Seiten pro Tag. Sogar bei Anatomie und Duale Reihe kann man es nicht so ganz gut in Seitenzahlen teilen - Kapiteln zB über allgemeine Anatomie, Situs und teilweise Kopf-Hals können sehr schnell gehen, andererseits wenn man mal Leitungsbahnen oder Muskelansätze auswendig lernt, sitzt man schon ein paar Tage an nur 3 Seiten und ist sehr frustriert ^^

Auch geht Physiologie meistens schneller als Biochemie... Und irgendwannmal hört man auch auf mit Büchern zu lernen und bereitet lieber Veranstaltungen nach und denkt in PPT Folien--> Vorlesungen --> Themenblöcke. :D

Ich:1-Gott:0
02.12.2013, 22:39
Entspanne dich...das Buch ist übelst überladen. Wenn du nicht gerade Feuer und Flamme für Ana bist, würde ich es mir sowieso nicht kaufen. Ich habe damit und mit dem kleinen Benninghof gelernt. Ich betone aber, dass ich Anatomie toll fand/ finde und für andere Sache als Uni benötige. Außer mir hat kaum einer damit gelernt und ein Kurzlehrbuch oder gar alleine der Atlas reichen vollkommen. Du muss nicht jedes Detail wissen.

Die Medizinstudenten übertreiben gerne...

LotF
02.12.2013, 22:40
ist bei mir anders - ich lerne mit Skripten und schaue in ppts so gut wie gar nicht mehr rein.

//stefan
04.12.2013, 06:24
also ich hab das abi auch ohne lernen geschafft, einfach nur aufgepasst... das hat für die sagenhafte zensur 2,9 "gereicht". naja... hatte halt andere sachen im kopf.

jetzt (mit ende 20) geh ich DEUTLICH engagierter an die sache ran, besuche fast jede vorlesung um das zeug halt schonmal gehört zu haben, lerne aber immer erst am ende. ist zwar deutlich stressiger, dafür hab ich vorher genug zeit auch die beziehung zu pflegen etc. pp. mir reicht es aber auch, wenn ich ne klausur mit 65% bestehe. durch ist durch, die "wichtigen" fragen sollten aber schon einigermaßen sitzen. ich geh zB deutlich engagierter an herz-kreislauf ran, als an irgendwelchen anatomischen landmarken des adduktorenkanals. da hilft mir vll auch die praxis, die ich in den jahren vorher erworben hab.

mach dir keinen kopf, nach den blöcken denkt man meist: "wie hab ich das nur alles geschafft?"... und dann kommt auch schon der nächste block! :)

ehemaliger User_29072015
04.12.2013, 13:23
Ich lerne 3 Stunden am Tag und lese ca noch 2 -3Std Dinge nach bzw schreibe was raus. An Tagen wo ich Uni hab lerne ich weniger und am WE hab ich lernfrei bis sonntag abends :-)

Hobbies pflege ich auch,sonst würde ich durchdrehen.

Absolute Arrhythmie
04.12.2013, 13:29
Hmm, das erste Semester geht sich hier relativ entspannt an. Ich mach schon jeden Tag was für die Uni, aber normalerweise mach ich spätestens um 19 Uhr Schluss. Ich hab immer abwechselnd eine "lange" Uniwoche mit drei mal Anwesenheit von 8 bis 17 Uhr, da mach ich dann weniger, in den "kurzen" Wochen hab ich aber wirklich super viel Zeit. Montags und Freitags hab ich den Rest des Semesters komplett frei :-))

Wenn ich zu Hause lerne, dann sitze ich meistens gemütlich am Schreibtisch und wechsel zwischen konzentriertem Lernen und Surfen, FB-Spielchen, Chatten, etc ab, so dass ich selten mehr als 3-4 Stunden effektiv "netto" lerne :-stud
In der Bib geht das besser, da sitze ich dann auch manchmal fünf Stunden oder so. Kommt aber nicht so oft vor :D
Ich versuche momentan am Stoff dran zubleiben (gerade in Chemie), damit ich Ende des Semesters dann nicht den super Stress kriege, wenn ich vier Klausuren (Organik, Bio I, Psych/Soz, Anatomie Propädeutik) in eineinhalb Wochen schreibe :((

Ich muss aber zugeben dass ich mich selbst noch relativ faul finde, meine Kommilitonen halten mich hingegen für ne Streberin :-lesen Ist also alles ein subjektives Gefühl :D An manchen Tagen mach ich gar nix und hab dann nicht mal nen schlechtes Gewissen.

boyaz
07.12.2013, 13:10
An die die durch WS reingekommen sind: Habt ihr ein "schlechtes" Abi weil ihr nicht so viel gemacht habt und erst später die Einsicht oder der Wunsch kam Medizin zu studieren ?
Wenn man motiviert und ehrgeizig ist und alles gibt um ein 1er Abi zu schaffen und dann nur ein 2er bekommt, kann man dann überhaupt im STudium mithalten wenn man durch Ws rienkommt