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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin



Relaxometrie
02.12.2013, 12:19
Letzte Woche habe ich zufällig Infomaterial über die Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin bekommen und wollte mal hören, ob Ihr -die Fachärzte für Allgemeinmedizin- dort Mitglied seid? Ich finde es ja immer ganz nett, wenn man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann und finde das Informationsangebot der DEGAM interessant. Aber ist es auch wirklich lesenswert und hilfreich? Oder landet beispielsweise die Zeitschrift, die man als Mitglied bekommt ("Zeitschrift für Allgemeinmedizin"), doch eher in Ablage P?

Evil
02.12.2013, 18:45
Diese ganzen Ärzteorganisationen sind in erster Linie Lobbies und politische Gruppierungen. Da ich den Weigeldt nicht ausstehen kann und mir die ganze Linie der DEGAM nicht liegt, bin ich nach wie vor bei deren Erzfeinden, dem BDI. Zumal ich den "Internisten" als Käseblatt gehaltvoller finde als den "Hausarzt".

Relaxometrie
02.12.2013, 19:42
Was hat denn Herr Weigeldt als Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes mit der DEGAM zu tun? Auf jeden Fall kann ich seinen Namen auf der gesamten DEGAM-Homepage nicht finden.
Er scheint ein streitbarer Geist zu sein. Wobei ich zugeben muß, daß ich wenig über ihn weiß.....aber in diesem Artikel (http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/846833/hausaerztetag-allgemeinmedizin-soll-koalitionsvertrag.html) sind neben idiotischen Aussagen auch gute Gedanken.

Evil
02.12.2013, 20:26
Hast Recht, die Fachgesellschaften und die Verbände überschneiden sich, sind aber nicht identisch, wenngleich sich DEAGAM und Hausärzteverband recht nahe stehen.
Als Zeitschrift bevorzuge ich wie gesagt den "Internisten", der zugegebenermaßen recht pharmafreundlich ist, das sind bis auf Arzneimittelbrief und Arzneitelegramm aber so gut wie alle.

Coxy-Baby
02.12.2013, 20:44
Arzneimittelbrief und Arzneitelegramm aber so gut wie alle.

Entschuldige das reingrätschen in den Thread, ist eine der beiden besonders empfehlenswert? Überlege ob es sich lohnt noch schnell mit Studentenrabatt ein Abo zu holen...

Logo
02.12.2013, 20:56
Ich persönlich finde den Arzneimittelbrief besser - mein OA hatte mir mal ne Zeitlang beide mitgebracht. Telegramm empfinde ich stellenweise schon sehr kritisch bzw. kampfblättlerisch ala TAZ ;-) Aber vielleicht ist das auch ein Wahrnehmungsfehler, weil man sonst eher mit pharmafreundlichem Kram zugebombt wird ;-)

Relaxometrie
02.12.2013, 21:29
ist eine der beiden besonders empfehlenswert? Überlege ob es sich lohnt noch schnell mit Studentenrabatt ein Abo zu holen...
Guck doch erstmal, ob es die beiden Schriften nicht eh schon in Eurer Klinik gibt. Ich hatte das arzneimitteltelegramm mal eine Zeit lang abonniert und habe festgestellt, daß pro Ausgabe nur wenige Artikel wirklich interessant für die eigene tägliche Arbeit sind. Den Rest will man sich zwar merken, aber man vergisst es ja doch :-D
Ein Abo für eine ganze Abteilung ist durchaus nützlich. Als Privatperson werde ich es mir wohl eher nicht mehr zulegen.

Coxy-Baby
02.12.2013, 21:33
Naja Arzneimittelbrief kostet als noch Student 30 Euro im Jahr, und ich hätte gerne zu Hause mal was zum in Ruhe lesen, gehe in die Kardio und da hätte ich gerne mal auch etwas medikamentenkritisches bei dem ganzen MediHype der einem immer um die Ohren fliegt....

Evil
03.12.2013, 15:11
Logo hat ganz recht, mir geht die "wir aufrechten Streiter gegen die böse Pharmaindustrie"-Attitüde auch schwer auf den Keks, zumal ich in mancher Hinsicht aufgrund eigener Erfahrung und Recherche gänzlich anderer Meinung bin, z.B. bei den DPP4-Hemmern.

Corinna
03.12.2013, 17:18
Geht mir mit dem Arzneitelegramm ganz genauso, kann es auhc kaum mehr lesen. Und es stimmt, nur wenige Artikel betreffen jeweils das eigene Gebiet! Arzneimittelbrief kenne ich nicht.

Peter_1
03.12.2013, 17:36
Ich habe beide abonniert (kosten ja auch nicht die Welt), lese sie aber nur selten, was ich jedoch regelmässig nutze ist die Archiv/Stichwortsuche der Homepages. Ich finde beide sehr nützlich, weniger zum lesen, viel mehr als pharmaunabhängiges Online-Nachschlagwerk, welches mir im täglichen Kampf mit manchmal fragwürdigen Arzneimittelempfehlungen durchaus sehr hilfreich ist.
Zur DEGAM: wegen der ZFA, das ist die wiss. Zeitschrift der DEGAM, nicht der Hausarzt (=die Postille des HÄ-verbandes, die wandert bei mir immer in den Müll, weil die Fachartikel grottig sind, einzig lesenswert sind ggfs. die politischen Artikel), braucht man da nicht Mitglied werden. Ansonsten ist die DEGAM aber eine unterstützenswerte und bemerkenswert pharmaunabhängige wissenschaftliche Fachgesellschaft. Beachtenswert sind die DEGAM Leitlinien, gut ist der kostenlose Cochrane Zugang für Mitglieder (nutze ich häufiger), weiterhin gibt es regelmässig rundgeschickte evidenzbasierte Essentials/Diskussion von Studien zu hausärztlich relevanten Themen. Mit dem Hausärzteverband hat die DEGAM nichts zu tun (das einzelne Mitglieder sowohl Mitglied bei der DEGAM, als auch im HÄV sind, ändert daran nichts DEGAM=wissensch. Fachgesellschaft, HÄV=berufspolitischer Verband -> komplett unterschiedliche Daseinsberechtigung).

Evil
03.12.2013, 19:31
Ansonsten ist die DEGAM aber eine unterstützenswerte und bemerkenswert pharmaunabhängige wissenschaftliche Fachgesellschaft.
Die sich aber trotzdem auch (berufs-)politisch positioniert, z.B. bezüglich des Pflichtquartals Allgemeinmedizin für Studenten:
http://www.degam.de/fileadmin/user_upload/degam/Positionen/Pflichtquartal_Allgemeinmedizin_im_PJ.pdf

Zugegebenermaßen habe ich da allerdings einen subjektiven Eindruck, weil das Institut für Allgemeinmedizin, mit dem ich als Lehrarzt zusammenarbeite, sich auch politisch stark engagiert, und die gehören zur DEGAM.

Peter_1
03.12.2013, 20:23
Na,ja dass die wissenschaftliche Fachgesellschaft (in der ja vor Allem Profs und universitär angebundene Allgemeinmediziner Mitglied sind, das ist ja deren Zweck), diejenige ist, die Stellung zur universitären Ausbildung bezieht, kann ja nicht verwundern :) Da wäre der HÄV vielleicht ein wenig deplaziert. Vielleicht reden wir besser von Unipolitik und Wissenschaft (als DEGAM Daseinsberechtigung) und klassischer niedergelassener Berufspolitik (als HÄV-DAseinsberechtigung) um den Unterschied zu verdeutlichen. Politik machen beide, aber in unterschiedlichen Bereichen und beim HÄV als Hauptaufgabe, bei der DEGAM als Nebenprodukt, neben der wiss. Zielsetzung mit der Erstellung von Leitlinien, von universitärer Lehre, allg.med. Forschung usw..
Vielleicht wird es so klarer?

Coxy-Baby
03.12.2013, 22:59
Danke für die netten Rückmeldungen.