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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : demographischer Wandel im Krankenhaus



aton_01
09.12.2013, 13:08
Was mir bei meinem jetzigen Arbeitgeber auffällt:
Wir sind eine Abteilung mit einem hohen Anteil von älteren Kollegen/innen. Ein nicht unerheblicher Anteil ist praktisch von Diensten freigestellt. Ab 60 wären Dienste unzumutbar. Ist im Grunde auch meine Meinung.......,aber das hat zur Folge, dass die wenigen jüngeren Kollegen Nacht- und Wochenenddienste schieben müssen, während unsere Senioren die Tagdienste von Mo bis Fr haben. Obwohl wir von der Personalzahl her gut besetzt sind, ist der Dienstanteil pro Dienstfähigem recht hoch. Dies führt zu Frust.

Wie ist es bei euch so? Habt ihr Arbeitsmodelle, um Senioren zu entlassten ohne die Jüngeren zu sehr in Verpflichtung zu nehmen.

Lava
09.12.2013, 18:53
Bei uns gibts keinen, der über 50 ist :-nix Der einzige, der so alt war, war der alte Chef, der dann mit 63 in den Ruhestand gegangen ist :-D

Slippengringo
09.12.2013, 18:53
Naja, ist es nicht eigtl. eh so, dass diejenigen die 60+ sind eher hierarchie-bedingt sowieso keine Präsenzdienste ausserhalb der Kernzeiten ausführen müssen? Bei uns gibts nur einen über 60 und der ist als Ltd. OA nur auf Abruf nachts in der Klinik. Alle die weniger als OA sind, schrubben schön bei den Diensten mit.

epeline
09.12.2013, 19:21
Bei uns sind die meisten U40... Von daher stellt sich das Problem nicht... würde mich mal interessieren, um welches Fach es denn geht?

Miyu
10.12.2013, 15:29
Der Aelteste bei uns ist unser Chef mit 51, die OAs liegen so bei Mitte 40. Auch schon oll, aber noch keine Senioren. :-D

Strodti
10.12.2013, 15:37
In meinem PJ Haus gab es einen Altassistenten, der die 50 geknackt hatte. Der hatte keine Lust zur Facharztprüfung, Haus war abbezahlt und ihm ging es gut ;-) Mußte aber normal die Vordergrunddienste mitmachen.

aton_01
10.12.2013, 16:17
Ich bin im Fach Anästhesie. Die um die es sich handelt sind keine OAs, sondern Vollassistenten. Haben aber mit dem Chef eben ihre Vereinbarung getroffen. Der Rest muss eben diese Dienste mitübernehmen. Das ist doch dann ein Fehler im System selbst. Die von Senioren besetzten Stellen, müsste doch erneut zusätzlich ausgeschrieben werden, um eben noch dienstfähige hinzubekommen (ggf. Teilzeit). Das mag schroff klingen, aber bei uns macht sich das wirklich stark bemerkbar.

yoann
10.12.2013, 23:00
bei uns gibt's viele dienste die von kollegen aus andern haeusern besetzt werden. besonders am Wochenende. das sind dann meist neurologen, die nicht neurovaskulaer spezialisiert sind, aber noch lust auf dienste haben (zur Abwechslung oder fuers geld) oder aber assistenzaerzte, die sich noch bisschen was dazu verdienen wollen. funktioniert super dieses system...gibts das in deutschland überhaupt? ist hier gang und gebe in Frankreich...

Hoppla-Daisy
10.12.2013, 23:07
Werdet doch erstmal so alt.... dann werdet ihr merken (!), dass Dienste nicht mehr so easy-peasy zu wuppen sind ;-).

Und ja, ich kann da mitreden :-D

Solara
10.12.2013, 23:25
Werdet doch erstmal so alt.... dann werdet ihr merken (!), dass Dienste nicht mehr so easy-peasy zu wuppen sind ;-).

Und ja, ich kann da mitreden :-D

Waaas? Du bist jenseits der sechzig?!?

Hoppla-Daisy
10.12.2013, 23:31
Das nicht (wie du weißt...), aber man muss nicht 60 sein, um zu merken, dass Dienste einen kaputt machen und die Gesundheit ruinieren. Und man benötigt einfach mehr Erholung :-nix

WackenDoc
11.12.2013, 05:44
Ich kenn Kliniken, die Honorarkräfte beschäftigen, die nur Dienste machen.

aton_01
11.12.2013, 06:52
Hatten wir schon vorgeschlagen. Honorarärzte seien nicht so sorgfältig. Das kann ich leider nur bestätigen. Hinter denen darf man dann aufräumen. Für das Haus aber auch wirtschaftlich weniger interessant. Ich bekomme in der Nacht nur 65% meines Gehaltes. ein Honorarzt dürfte dann so 80€ die Stunde kosten.

Brutus
11.12.2013, 09:33
^^ Richtig! Diese Honorarschlampen können nix! Das sind Totalausfälle. Und nehmen die nicht auch den ordentlichen Ärzten die Jobs weg? Und hinterher muss man immer hinter denen aufräumen. Die arbeiten ja auch alle patientengefährdend. Und verdienen sich dabei eine goldene Nase auf Kosten der regulären Arbeitnehmer... Habe ich irgendwas vergessen? :-kotz :-kotz :-kotz

Übrigens sind wir Nutten für die Häuser hochinteressant! Weil man braucht keine Lohnnebenkosten zu bezahlen, wenn man sie nicht braucht, kann man sie sofort und ohne Kündigungsfristen wieder entsorgen und man kann sogar ganze Abteilungen am Kacken halten! Zu den 80€: Was verdient ein FA bei Euch so im Schnitt? 35€/h oder mehr? Dann verdoppel das mal und runde noch ein bißchen auf, dann hast Du die Kosten, die dieser FA verursacht (Lohn, Lohnnebenkosten, Versicherungen, etc...). Da ist der Sprung zu dem Honorargehalt gar nicht mehr so groß.

Und eins noch nebenbei: die Mehrzahl der Honorarschlampen, die ich kenne, arbeitet mindestens so sorgfältig wie die festangestellten AN. Wenn nicht sogar noch sorgfältiger, denn man will ja auch wieder / weiter engagiert werden...

psycho1899
11.12.2013, 13:48
^^ Richtig! Diese Honorarschlampen können nix! Das sind Totalausfälle. Und nehmen die nicht auch den ordentlichen Ärzten die Jobs weg? Und hinterher muss man immer hinter denen aufräumen. Die arbeiten ja auch alle patientengefährdend. Und verdienen sich dabei eine goldene Nase auf Kosten der regulären Arbeitnehmer... Habe ich irgendwas vergessen? :-kotz :-kotz :-kotz...

Endlich mal einer, der sagt, wie es ist.... die Wanderhuren sind eine Schande für den Ärztestand. Für 5 Euro extra neben die sogar Blut ab ohne Gummihandschuh

;-)

Trotz Deiner Rechnung, Brutus, ist es aber schon so, dass viele Kliniken von der Verwaltung her den Einsatz von Leihärzten meiden möchten. Da etwaige qualitative Unterschiede, wie hier kolportiert, der Verwaltung ja im Regelfall vollkommen egal sind und die sich eigentlich nur für die pekunären Gründe interessieren, scheint es schon ein teurer Spass zu sein, wenn man unbesetzte Stellen durch Leihärzte kompensieren muss.

Brutus
11.12.2013, 16:17
Keine Frage, billig ist anders. Aber eins darf man nicht vergessen. Wenn die Anästhesieabteilung 3 unter ist, dann stehen im schlimmsten Fall 3 OPs still. Dann drehen 3-6 Chirurgen, 3-6 OP-Pflegel und 3 Anä-Pflegel dumm in der Gegend rum. Und dann wird die Rechnung schnell wieder tragfähig. :-nix
Der NA-Dienst wird grob über den Daumen kostenneutral abgewickelt... Da macht das Haus zwar keinen Gewinn, aber ein wirklicher Verlust wird da auch nicht entstehen. Es sei denn, die Verträge mit den Kommunen sind derart schlecht, dass man die Ärzte quasi für Umme abgibt. Aber die Zeiten dürften wohl vorbei sein.

psycho1899
12.12.2013, 00:26
Ich sag ja nicht, dass Leihärzte sich nicht rechnen... sonst würde die ja keiner einstellen. Ich glaube, Anästhesie ist da auch speziell und whs. mit das perfekte Fach für Leiharzttätigkeit (würde ich als Laie in diesem Bereich mal behauptet, korregiere mich, falls ich Blödsinn rede). In Fachbereichen, wo Stationen mitversorgt werden, sieht es glaub ich etwas anders aus. Und da kann ja die Verwaltung/der Chef ja auch eher mal 3-4 Stellen unbesetzt lassen. Machen halt die Rest-assis und schlimmstenfalls die OAs Überstunden und werden halt die Patienten schlechter versorgt. So lange aber die lukrativen Leitsungen (OPs, Komplexbehandlungen) nicht leiden, interessiert das ja diese Leute nur am Rande.

aton_01
12.12.2013, 08:45
Nun wir hatten bis vor Kurzem Honorarärzte. Nur Eine war wirklich gründlichst. Sie war ja auch eine ehemalige Mitarbeiterin. Hinter den beiden Anderen durfte man wirklich aufräumen. Unausgefüllte Bögen und Dolumentationen, die dazu führten, dass Abends der Bereitschaftsdienst von den Stationen angerufen wurde. Das ist eben die Erfahrung, die ich machen durfte. ABER: Wir vermissen die jetzt, denn sie sorgten für uns für die Pausenablösung. Die gibt es nun nicht mehr und die Kollegen durfen dann je nach Dienst von 8-10h ohne Pause im Saal bleiben. Zwar sagt, dass Recht, dass man spätestens nach 6h eine Pause haben muss, aber dafür müsste dann der Saal stehen.