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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Urologie - Arbeitsbedingungen?



cravvt
10.12.2013, 11:46
Hi!

Finde Uro recht spannend, wollt mich mal erkundigen, ob da wer von euch arbeitet und mir paar sachen beantworten kann:

- wie ist die arbeitsbelastung? ich würde gern operieren, aber in der chirurgie hat man ja anscheinend gar kein leben nebenher mehr.

- wie einfach ist es, sich niederzulassen?

- wie ist so etwa das gehalt verglichen mit anderen fachrichtungen?

- wie viel operiert man?

- wie ist das mit den diensten?

- wie sind die urologen so? hab nich so lust auf verbissene kollegen ;-)

Miyu
10.12.2013, 12:45
wie ist die arbeitsbelastung? ich würde gern operieren, aber in der chirurgie hat man ja anscheinend gar kein leben nebenher mehr.

Woher nur immer diese Weisheiten kommen...

cravvt
10.12.2013, 13:35
die kommen von persönlichen gesprächen mit chirurgen + mundpropaganda. ich hab auch "anscheinend" geschrieben, und nicht behauptet, ich hätte die weisheit mit löffeln gefressen.

es geht hier davon abgesehen in erster linie auch um die urologie und nicht die chirurgie.

war mir eigentlich von vorneherein klar, dass hier wieder pseudozynische kommentare und keine normalen antworten zu erwarten waren.

Brutus
10.12.2013, 13:58
Lieber cravvt,
bevor das jetzt hier wieder ausartet: Du stehst kurz vorm PJ, richtig?
Vielleicht solltest Du mal ins PJ gehen und alles auf Dich zukommen lassen! Mundpropaganda sollte nicht das bevorzugte Kriterium zur Jobwahl sein! Und nur so ist Miyus Kommentar zu interpretieren! Guck Dir den Tagesablauf der einzelnen Fachrichtungen IM PJ an und dann entscheide selbst, ob und inwieweit die Aussagen der Kollegen stimmen!
Da Du immer noch total scharf aufs Operieren bist... ich will Dich nicht desillusionieren. Aber der Arbeitsalltag des Assistenzarztes besteht mitnichten zu 90% aus Aufschneiden! Es dürfte eher so sein, dass Du 90% mit Stationskram beschäftigt bist, zu allererst mit Schreibkram, Dokumentation, Organisation... Und dann bleibt noch ein kleiner Rest mit Tätigkeiten im OP übrig. Aber auch das guck Dir mal in aller Ruhe IM PJ an...

Wenn Dir von vorne herein klar war, dass hier Deiner Meinung nach nur pseudozynische Kommentare kommen, warum hast Du nicht die Fragen gleich so gestellt, dass sie eben keine "Angriffsfläche" zu bieten? Du schreibst halt (vgl. dazu den anderen Thread) häufig sehr "ungeschickt". Und hinterher willst Du alles anders gesagt / gemeint haben! Wie gesagt, soll keine Provokation sein, eher ein gutgemeinter Hinweis. Und sieh nicht in allem einen Angriff, wenn "alte Leute" Dir Tipps und Ratschläge geben wollen...

cravvt
10.12.2013, 14:08
was mich hier schon wieder aufregt ist:
1. wie hoch die arbeitsbelastung in der chirurgie ist, ist nicht das thema und nicht meine frage gewesen. es gibt zum einen wie schon angeführt mehr gründe als nur das für eine fachwahl. zum anderen versteh ich aber den drang mancher leute nicht, völlig am thema vorbei wieder einzelne kommentare auspicken müssen, anstatt einfach eine harmlose frage zu beantworten. warum muss man denn hier immer so schreiben, dass man keine "angriffsfläche" bietet?

2. wenn wie anscheinend den oberen kollegen meine aussage dennoch irgendwie "angreift", kann man das normal sagen und nicht auf diese art.

cravvt
10.12.2013, 14:09
zum anderen punkt: würd halt auch gern wissen, in welchem fach ich gerne mein wahltertial mache ;)

Coxy-Baby
10.12.2013, 14:24
Hallo cravvt,

Ich weiss jetzt nicht genau wo du ausbildungstechnisch stehst (4.SJ?), daher weiss ich nicht ob du schon im klinischen Abschnitt alles durchgerödelt hast was es so gibt, also alle Blockpraktika und UaKs, da kriegt man ja so den Hauch einer Ahnung wie es zumindestens an der Uni so läuft und welches Fach ganz nett ist. Die UroPJ haben halt viel Stationsgedöns und halt 1./2. Assistenz je nach OP, Gehalt dürfte wohl für alle entsprechend TV gleich sein, Was man in der Niederlassung kriegt wird solch eine Schwankungsbreite haben, dass da kaum vernünftige Aussagen möglich sind.Auch Dienstbelastung und Arbeitsbelastung ist eher Haus- denn Fachabhängig.

Also Wahlfach entweder man wählt was zur Entscheidungsfindung für später (z.B. Uro oder Chirurgie?) oder halt etwas was man schon immer mal machen wollte aber später nicht unbedingt machen will(Rechtsmedizin,Labor,Radio)

Miyu
10.12.2013, 14:24
Worauf ich hinaus will: du sagst, du willst schneiden, lässt dir aber das große Feld der Chirurgien durch irgendwelches Hoeren-Sagen verleiden. Und ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum Chirurgie angeblich so viel lebensfeindlicher sein soll als alle anderen Faecher. Also meine Kollegen in der Inneren arbeiten deutlich mehr Ueberstunden als ich (was natuerlich keine repraesentative Statistik ist). Wir haben unsere OPs meist bis Vier alle durch (wenn wir es nicht gerade mal wieder auf die Spitze Treiben und 6 Prothesen machen).

Ich bin eigentlich derselben Meinung wie brutus: schau es dir im PJ unvoreingenommen an, und wenn dich Uro interessiert, nimm es doch als Wahlfach. Und wenn dich Chirurgie anmacht, dann wirst du waehrend des Tertials schon merken, ob es dir liegt oder nicht. Und du bekommst eine realistische Vorstellung vom Arbeitsalltag als Assistent in der Chirurgie. Der besteht naemlich (leider) nicht zu einem Großteil aus selber schneiden.

Brutus
10.12.2013, 14:38
was mich hier schon wieder aufregt ist:
1. wie hoch die arbeitsbelastung in der chirurgie ist, ist nicht das thema und nicht meine frage gewesen.
=>

- wie ist die arbeitsbelastung? ich würde gern operieren, aber in der chirurgie hat man ja anscheinend gar kein leben nebenher mehr.
Nunja, nicht Thema gewesen..... :-nix


es gibt zum einen wie schon angeführt mehr gründe als nur das für eine fachwahl. zum anderen versteh ich aber den drang mancher leute nicht, völlig am thema vorbei wieder einzelne kommentare auspicken müssen, anstatt einfach eine harmlose frage zu beantworten. warum muss man denn hier immer so schreiben, dass man keine "angriffsfläche" bietet?
Eben weil es mehr Gründe für die Fachwahl gibt, sollte man vielleicht das PJ mal gelassen auf sich zukommen. Ich bin einer von vielen, der erst IM PJ gemerkt hat, dass sein ursprünglicher Wunsch eher ein Albtraum war. Und der erst im 2. Tertial seine "Berufung" :-)) gefunden hat.
Du kannst schreiben wie und was Du willst, aber dann musst Du auch hinnehmen, dass man auf Deine Fragen (und auch auf Teile der Fragen) antwortet! Angriffsfläche war vielleicht auchetwas hart ausgedrückt.


2. wenn wie anscheinend den oberen kollegen meine aussage dennoch irgendwie "angreift", kann man das normal sagen und nicht auf diese art.
Ich sehe da keinen Angriff! Miyu ist vielleicht ein wenig genervt ob Deines Vorurteils, dass Chirurgen kein Zuhause haben und quasi rund um die Uhr für ihr Krankenhaus da sind. Und wenn solche Statements halt von Leuten kommen, die noch nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung von den Arbeitszeiten und der Arbeitswelt im Krankenhaus haben, dann kann man auch mal die Genervtheit verstehen. Und auch hier würde ich Dir, wie im anderen Thread, einfach mal vorschlagen, die in Deinen Augen "schlechten" Kommentare einfach auszublenden, und sich die Tipps und Vorschläge anzueignen. Genauso wirst Du es im KH auch machen müssen. Dort werden die OÄ / CÄ auch den einen oder anderen Spruch drücken. Aber sie werden Dir auch verdammt viel beibringen. Willst Du dort dann auch direkt die beleidigte Leberwurst spielen und mit denen diskutieren? Dann viel Spaß!


- wie einfach ist es, sich niederzulassen?
Dazu gehst Du am Besten auf die Homepage der für Dich zuständigen ÄK. Dort gibt es die Zulassungsbeschränkungen der einzelnen Fachrichtungen bezogen auf die verschiedenen Städte.


- wie ist so etwa das gehalt verglichen mit anderen fachrichtungen?
Gleich.


- wie viel operiert man?
Habe ich oben schon geschrieben. Später in der Praxis kommt es drauf an, ob Du Beleger bist oder nicht. Wenn nicht, und Du in der Praxis keinen Kleinekram machst, dann wahrscheinlich eher gar nicht mehr.


- wie ist das mit den diensten?
Genauso wie in allen Abteilungen. Kommt drauf an, wieviele Kollegen, in welcher Stadt, großes oder kleines KH, etc., etc.


- wie sind die urologen so? hab nich so lust auf verbissene kollegen ;-)
Das ist nicht Dein Ernst, oder? Ich kenne richtig geniale Urologen, und ich kenne dumme Ar$chlöcher! Das ist doch nicht Abteilungsabhängig... :-wand


zum anderen punkt: würd halt auch gern wissen, in welchem fach ich gerne mein wahltertial mache ;)
Nun, DAS können wir Dir nicht sagen! Das kommt zum Einen auf Deine persönlichen Wünsche an, zum Anderen auch darauf, was die Unis anbieten! Aber es ist sicher auch nicht verkehrt, im Wahlfach mal was ganz anderes zu machen, einfach um über den Tellerrand zu gucken...

Thunderstorm
10.12.2013, 15:00
Zum Punkt: wie sind Urologen:
Natürlich gibt es, wie in jedem Fachbereich, solche und solche Kollegen ;-)
Aber meine bisherige Erfahrung mit den Urologen in Blockpraktika und Seminaren war fast ausnahmslos positiv! In keiner anderen Abteilung habe ich so entspannte und vor allem lustige Leute gesehen; im OP lief Musik + die Stimmung war richtig gehend locker + es wurde von sich aus sehr viel erklärt; die Seminare und VL waren sowieso meist sehr gut und oft auch sehr witzig. Freunde von mir haben in der Uro Famulatur gemacht und waren ziemlich begeistert, weil sie recht viel machen durften. Ganz im Gegenteil zu vielen gynäkologischen und chirurgischen BP + Seminaren: das war oft ein Rumgezicke (nur Frauen unter sich vertragen sich einfach nicht!) und Rumgehacke (ich sag nur Rangordnung). Aber das ist bestimmt auch KH-abhängig.

Fr.Pelz
10.12.2013, 16:10
Ja das ist KH-abhängig. Meine (völlig subjektiven) Erfahrungen mit Url sind so: Studium: UAK: Dozent erzählt am ersten Termin, was die Uro so beinhaltet. Ist damit nach einer halben Stunde fertig, dann fällt ihm nichts mehr ein. Ich gehe mit der Erkenntnis, dass Uro ein doch SEHR beschränktes Fach ist.
Arbeit: Die Urologen, mit denen ich konsiliarisch zu tun habe sind alle sehr nett. Sie kümmern sich extrem gut um ihre Patienten (vielleicht gerade weil so ein Doppel-J oft schnell reingeschoben ist, hat man noch Zeit, sich auch mal den RR anzusehen :-D ) Einer unserer Urologen fährt auch Notarzt, der ist natürlich super fit, auch in vielem nicht-urologischem.
Ansonsten stimme ich Brutus in allen Punkten zu. Dienstbelastung ist abteilungsabhängig. (Auch hübsch:Mein Kumpel ist in der Inneren und betreut in seinen Diensten die urologischen Patienten mit, weil sich die dortige Urologie nicht dazu in der Lage sieht)

Kackbratze
10.12.2013, 18:14
Ich kenne Urologen, die alles turfen, alles auf "soll sich der Niedergelassene drum kümmern" und "wieso soll ich den Katheter legen" reduzieren.
Wenn man einen Patienten vorgestellt bekommt, sollte man ihn schnellstmöglich übernehmen, weil die Diagnose auf dem Konsilschein sicher nicht die ist, weswegen der lebensbedrohliche Zustand entstanden ist.

Ausserdem braucht man die nicht anzurufen, man wird eh angemault und bekommt keine Informationen über den Patienten.
IMHO sind Urologen doof.

Bis auf Ausnahmen, aber der Kollege ist da alleine auf weiter Flur.