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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kumulative Promotion ?



lbh22
17.12.2013, 16:57
Hallo miteinander,

Mir hat mein Doktorvater, aus meiner Doktorarbeit den Weg der kumulativen Promotion zum Erwerb des Doktorgrades, vorgeschlagen.
Er hat aber auch erwähnt dass ich dann verpflichtet werde das Paper auf Englisch zu verfassen.
Nun steh ich wieder aufm Schlauch und weiss nicht ob diese kumulative Promotion halt wert is oder doch nicht :-?

Was würdet ihr mir so ungefähr empfehlen ?

Ich wäre für jeden Rat sehr dankbar:-top

P.S Die Promotionsordung an meiner Uni lautet folgendes :

(1) 1Die kumulative Dissertation besteht aus mindestens zwei Fachartikeln, die in einer referierten (peer-reviewed)
Fachzeitschrift von internationalem Niveau publiziert oder zur Publikation angenommen worden sind. 2Der
Doktorand muss bei mindestens einem dieser Fachartikel Erstautor sein.

(2) 1Eine kumulative Dissertation muss in gebundener Form vorgelegt werden, bei der alle Teile unabhängig vom
Druckformat der Originalpublikationen auf DIN A4 Seitenformat kopiert wurden. 2Der Dissertation muss eine Einleitung vorangestellt werden, die in der Regel eine Länge von fünf bis zehn Seiten haben sollte. 3Die Einleitung muss deutlich machen, durch welche übergeordnete Fragestellung die einzelnen Manuskripte miteinander verbunden sind. 4Sie soll darüber hinaus insbesondere verdeutlichen, worin der Beitrag des Doktoranden zu den in Ko-Autorenschaft verfassten Fachartikeln steht. 5Die Einleitung kann in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden und muss eine Zusammenfassung sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache beinhalten.

(3) Keiner der zur Promotion eingereichten Fachartikel darf Gegenstand einer anderen (laufenden oder abgeschlossenen) Dissertation des Doktoranden oder der Ko-Autoren sein.

(4) Bei Einreichung von zur Publikation angenommenen Fachartikeln ist die Annahmebestätigung einschließlich des Datums der Annahme beizufügen, bei bereits veröffentlichten Manuskripten die vollständige Literaturangabe.

(5) 1Wurden die Publikationen von mehreren Autoren verfasst, muss der Arbeitsanteil aller beteiligten Autoren in
Bezug auf Inhalt und Umfang dargelegt werden. 2Diese Darlegung muss von allen Ko-Autoren durch Unterschrift bestätigt werden und wird separat eingereicht. 3Zudem muss die Darlegung die Erklärung enthalten, dass sich jeder der Ko-Autoren der Regelung des Abs. 3 bewusst und mit dessen Wirkung einverstanden ist, was ebenfalls jeweils durch Unterschrift bestätigt wird.

EVT
17.12.2013, 17:01
ich überlege es auch, bei uns müssen es aber drei sein. bei mir wirds sowieso auf englisch sein, ka ob das hier auch so sein muss.
die frage ist eben, ob man schneller an eine große arbeit oder an zwei kleinere kommt und was dir mehr spaß machen würde.
wie weit bist du denn?

davo
17.12.2013, 17:16
Kumulative Promotion bedeutet ja einfach dass man 2-3 Papers statt einer Monographie einreicht. Wissenschaftlich ist eine kumulative Promotion sicher sinnvoller als eine Monographie, denn alles was zählt sind Papers. Aber die Standards sind dann wohl auch höher, je nach dem wie "Fachzeitschrift von internationalem Niveau" interpretiert wird.

lbh22
17.12.2013, 18:28
Ich bin eigentlich nicht so sehr weit, also man kann wohl sagen noch am Anfang... Daher is es auch mal sinnvoll Klarheit vom Anfang an zugerschaffen.

test
17.12.2013, 18:35
Ich glaube nicht, dass es großen Sinn hat sich vorher auf eine der Varianten festzulegen, da man vorher kaum absehen kann, ob und wie schnell die geforderten Publikationen erreicht werden. Ich würde einfach schauen, wie gut es läuft und dann kann man am Ende, wenn es möglich ist, eine kumulative daraus machen, was etwas weniger Aufwand beim Zusammenschreiben am Ende bedeutet, oder eben nicht, wenn es mit den Publikationen nicht geklappt hat.

EVT
17.12.2013, 18:36
ich war deshalb auch heute beim chef der promotionskommission und er meinte, eine große wäre wohl einfacher als drei. da kann immer was dazwischen kommen und schon steht man da und hat nur zwei. aber dann könnte man immer noch später die 3. machen. also eigentlich ist es egal.
bei mir ist es sowieso etwas anderes, weil ich für die dr arbeit sechs monate ins ausland gehe und es währenddessen schaffen muss.

lbh22
17.12.2013, 18:49
eine kumulative Promotion sicher sinnvoller als eine Monographie, denn alles was zählt sind Papers.


Ich stimme vollkommen zu.

Vielleicht darf ich mal zusammenfassen wie ich bisher das ganze verstanden hab:

Die herkömmliche Diss, die in den besten Fällen publiziert werden würde und nicht nur in verstaubten Bibliotheken rumliegen würde, eben abgesehen von der Autorschaft immerhin NUR EINE wissenschaftliche Arbeit, an der beteiligt wäre. Das Schreiben sollte bzw. könnte auf Deutsch erfolgen.

Eine kumulative Promotion, braucht zwar mehr Aufwand und selbstverständlich nerven und und kraft, bittet aber ( In meinem Fall) eine Chance auf mindestens eine Publikation als Erst-Autor und ne zweite als Co-Autor und somit hätte man sich also an 2 Arbeiten beteiligt. Das Schreiben wäre hierbei auf Englisch ein Muss.

Ich sprech den Punkt : Schreiben auf Deutsch vs. Englisch deswegen an, weil ich würd meine Englischkenntnisse, was schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit ungern überschätzen.

davo
17.12.2013, 18:57
Vor allem ist ein peer-reviewed Artikel wissenschaftlich gesehen halt viel "wertvoller" als ein Buch bei dem es kein peer review im klassischen Sinn gab. Auch dass man zitiert wird ist bei einem peer-reviewed Artikel viel wahrscheinlicher als bei einem Buch da sich die Literatursuche anderer halt meist auf peer-reviewed Zeitschriften beschränkt.

Wenn man eine wissenschaftliche Karriere will dann ist eine kumulative Promotion also definitiv eine gute Idee. Aber man hat natürlich ein viel höheres Risiko dass es länger braucht da Probleme/Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Artikel auch zu Problemen/Verzögerungen bei der Fertigstellung der Doktorarbeit führen.

(Anm.: Bin zwar erst im 1. Semester, habe allerdings vorher in der Wissenschaft gearbeitet.)

test
17.12.2013, 19:21
Klar ist, Dissertation erfolgreich beenden ist das Soll. Besser ist es, wenn Teile der Arbeit auch in einer Publikation in einem peer-reviewed journal erscheinen. Wenn man mit den Publikationen die Anforderungen einer kumulativen Promotion erfüllt, umso schöner. Ich halte es aber ehrlich gesagt für ziemlich unrealistisch in 6 Monaten 3 Publikationen (mind. 1 als Erstautor) ohne Vorkenntnisse zu schaffen, wenn das Niveau der Journale nicht relativ niedrig ist. Viele Post-Docs sind froh, wenn sie in 2 Jahren 3 Publikationen schaffen und die haben ja schon etwas Erfahrung auf dem Buckel. Also seid nicht zu frustriert, wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorher wünscht ;) Frustrationstoleranz ist eine der wichtigsten Eigenschaften in der Wissenschaft ;-)

EVT
17.12.2013, 23:53
ich gehe in die usa und einer der betreuer hat schon gesagt, dass er mind. zwei publikationen für mich plant und eine kann ich schon von einer arbeit, die ich während meiner famulatur im sommer dort gemacht habe, einplanen. ist nur ein kleiner teil einer großen, aber die wollen sie bei echt guten journals einreichen. dann wäre ich schon bei drei.
die publizieren jede menge und da bieten sich auch für mich genügend fragestellungen, bin auch schon lange in dem bereich drin. es müssen ja auch keine studien mit tausenden probanden sein, mitunter reichen sehr wenige, sowas großes schaffe ich nicht, ist mir klar.
natürlich nichts experimentelles, aber darauf habe ich auch nicht so lust.

naja, der prof heute meinte, kumulativ ist schwieriger, wenn mit einem teil was schiefgeht steht man schon da..
ich tendiere also auch zu einer großen, aber mal sehen.
andererseits kann man auch jetzt en, zwei machen und dann später, wenn man arbeitet, den rest. ich würde sowieso wieder gerne dahin.
ach ich weiß es nicht, muss ich noch beratschlagen mit den ärzten dort. es ist eine private institution, daher sind sie immer sehr flott dabei und müssen nicht ewig lange auf irgendwelche gelder warten.

lbh22
18.12.2013, 19:32
Okay... Also ich persönlich würd es erstmal auf die Outcomes drauf kommen lassen. Wäre meine Ergebnisse sehr zufriedenstellend, könnte ich mir dann vorstellen die kumulative Promotion einzugehen, wobei es eigentlich von der dazu parallel laufenden Studie auch abhängig wär.
Wär dann das nicht der Fall, dann is die monografische immer eine gute Lösung .

Aber im großen und ganzen, entwickle ich langsam das Gefühl, dass die kumulative eh komplizierter is....

Jedenfalls danke ich euch allen für eure wertvollen Beiträge