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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Venenreizung durch i.v. Kaliumsubstitution



Hackbarth
20.12.2013, 21:46
Hallo ihr,
ich hab da ein kleines Verständnisproblem bei der Venenreizung bzw dem typischen "brennen" beim Einlaufen der Infusion bei Kaliumsubstitution.
Dazu muss ich sagen dass ich kein Student/Arzt bin sondern Pfleger.

Auch mit aktuellem Beispiel: Pat. mit Kaliumabfall nach Bauch-OP bekommt Kalium per Jono-Infusion substituiert und klagt recht schnell, nach den ersten ml, über brennen an der Braunüle.
Doch wenn ich mich mal hinsetze und versuche den Grund dafür auszurechnen bekomme ich keine (physikalischen) Grund dafür.

Nun zu meiner Rechnung: Jono 500ml + 40mVal Kalium, 84ml/h über 16G Braunüle am Unterarm (V. cephalica)

Jono= th. Osmolarität 291 mOsm/l = ~ 145 mOsm
Kalium 7,45= th Osmolarität 2mOsm/ml = 80 mOsm

Damit wäre ich doch theoretisch unter der, für periphere Venen verträgliche, Osolarität. Aber warum treten denn nun so gehäuft die Beschwerden auf?...oder sollte es garnicht an der Osmolarität hängen sondern am Konzentrationsgefälle intra-/extravasal und die Reizung kommt daher?
Ich wär euch sehr dankbar wenn ihr mir den Knoten in meinem Kopf entwirren könntet.

LG
Marc

SuperSonic
21.12.2013, 08:16
Es liegt nicht (nur) an der Osmolalität (*). Kaliumionen wirken auf Nozizeptoren, verstärken also einen Schmerzreiz.
Bei Gewebsuntergang z. B. durch Verletzungen werden unter anderem die intrazellulären Kaliumionen freigesetzt - das tut weh.
http://neuroscience.uth.tmc.edu/s2/chapter06.html

(*)
Der Rechenweg wäre außerdem so korrekter:
291 mOsm/l + 40 mOsm/0,5 l = 371 mOsm/l