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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu viele Dienste...Privatleben und Gesundheit leider



DrMang
27.12.2013, 21:41
In meiner Klinik (mittleres Haus, Chirurgie) hat es durch Kündigung, Krankheit und Schwangerschaft mittlerweile einen größeren Personalengpass gegeben.

Ich habe jetzt Weihnachten komplett durchgearbeitet und war froh, nicht an Silvester/Neujahr ran zu müssen. Wir hatte vorher Silvester und Weihnachtsgruppen gebildet.

Jetzt ist durch zwei weitere Krankheitsfälle Silvester, Neujahr und die Wochenenden danach zu besetzen. Natürlich soll ich da fleissig mithelfen (ich kann ja immer, murre nie, bin nie krank, etc.) Ich habe nur seit Wochen das Gefühl: Es reicht! Ich schaffe es nich tmehr, auch körperlich. Der Kreuz schmerzt, der Magen rebelliert (Gastro?), RR zu hoch etc. Irgendwie kann man sich immer noch hinschleppen, aber ich bräuchte eigentlich mal richtig Urlaub (der letzte Urlaub war auch durch spontane Dienstvertretungne etc. nicht sehr erholsam).

Ist es legitim wegen "chronischer Erschöpfung" zuhause zu bleiben? Die Dienste, zu denen man zwangsverpflichtet wurde, wegen Krankheit nicht zu machen? Dann muss halt ein anderer büßen. Oder nach den 3 Diensten in 5 Tagen mal 4-5 Tage krank sein? Mittelfristig muss ich wohl eine andere Klinik suchen, aber was ist noch ok (Chef und Klinik gegenüber) jetzt kurzfristig zu unternehmen?

EKT
28.12.2013, 06:29
Ist es legitim wegen "chronischer Erschöpfung" zuhause zu bleiben? Die Dienste, zu denen man zwangsverpflichtet wurde, wegen Krankheit nicht zu machen?

Selbstverständlich ist das legitim, z. B. unter der Diagnose ICD-10 R 53. Ansonsten such Dir rasch einen neuen Arbeitgeber.

Präpmaus
28.12.2013, 08:43
Hört sich so an als ob Du kurz vor dem burn-out stehst. Obwohl ich Dich nicht näher kenne, es kommt halt so rüber.... Ich würde Dir halt raten bevor die "Akkus" endgültig LEER sind die Notbremse zu ziehen und mal richtig Urlaub zu machen. So Bahamas oder so... Als "DrMang" finanziell wohl leicht machbar...

Nachdem ich schon letztes Jahr Weihnachten und Silvester Dienste geschoben habe, hat mein Chef mir dies Jahr den 1. Weihnachtsfeiertag und Silvester "vorgeschlagen". Da habe ich ihm gesagt, daß dies ein schlechtes Angebot wäre. Und nicht ginge. So konnten dann zu Weihnachten auch andere "ran".

Letztenendes musst Du die Entscheidung selber fällen. Aber so ein eindrückliches Gefühl trügt doch nicht, oder???

Jan B.
02.01.2014, 16:50
DrMang

Ich sehe nur eine Möglichkeit für dich: Sofort kündigen und erstmal ordentlich krank feiern. Du schadest nur deiner Gesundheit und verschwendest wertvolle Lebenszeit.
Immer auf die Kollegen Rücksicht nehmen, die es sonst ausbaden müssen ist zwar unter Ärzten sehr verbreitet, aber meiner Meinung nach am Ende für alle kontraproduktiv. So gleicht man nur die Mängel aus und es ändert sich nie etwas an diesem Ausbeutungssystem. Der Karren muss auch mal vor die Wand gefahren werden, damit sich etwas tut.

John Silver
02.01.2014, 21:46
Wenn es solche Probleme gibt, muss die Klinik sich anderweitig behelfen. Honorarärzte etc. Ich würde mit dem Chef reden, und ohm höflich und ohne Druck, aber dennoch deutlich sagen, dass es so nicht geht. Wenn er eine Reaktion wie "Halt's Maul und mach weiter" zeigt, höflich um ein Zwischenzeugnis bitten. Am Ende arbeitest Du Dich kaputt, wirst krank und langfristig arbeitsunfähig, und zwei Monate später weiß keiner mehr Deinen Namen. Es ist sinnlos, sich in solchen Situationen aufzuopfern. Es lohnt einfach nicht. Das System ist darauf ausgelegt, Dich auszulutschen und wegzuwerfen. Wenn Du das klaglos zulässt und Dich nicht wehrst, wirst Du es bereuen, wenn es zu spät sein wird.

Präpmaus
02.01.2014, 22:05
Wenn es solche Probleme gibt, muss die Klinik sich anderweitig behelfen. Honorarärzte etc. Ich würde mit dem Chef reden, und ohm höflich und ohne Druck, aber dennoch deutlich sagen, dass es so nicht geht. Wenn er eine Reaktion wie "Halt's Maul und mach weiter" zeigt, höflich um ein Zwischenzeugnis bitten. Am Ende arbeitest Du Dich kaputt, wirst krank und langfristig arbeitsunfähig, und zwei Monate später weiß keiner mehr Deinen Namen. Es ist sinnlos, sich in solchen Situationen aufzuopfern. Es lohnt einfach nicht. Das System ist darauf ausgelegt, Dich auszulutschen und wegzuwerfen. Wenn Du das klaglos zulässt und Dich nicht wehrst, wirst Du es bereuen, wenn es zu spät sein wird.

So ist es! Schlimmstenfalls erntet man noch Spott und Hohn, wenn man dann chronisch krank ist. "Der konnte halt nicht mit seinen Kräften haushalten...". "Hätte mal privat und dienstlich trennen sollen..". "Selber Schuld!"

anignu
03.01.2014, 15:18
Das mit dem Zwischenzeugnis find ich interessant, muss man sich aber trauen.

Ich hatte mal eine Stelle mit der ich unzufrieden war und dann (wie andere Kollegen auch) laut im Assistenzarztkreis überlegt hab zu kündigen. Eine Kollegin hat das dann an einen Oberarzt herangetragen und von dem hab ich dann mitbekommen "sie müssen nicht mehr so oft in den OP, sie bewerben sich ja eh weg"... Seither halt ich mein Maul. Aktuell hab ich auch einen Oberarzt der jedem der gekündigt hatte das Leben schwer gemacht hat und wenn der irgendwelche Bewerbungen mitbekommen würde wäre es kein Spaß mehr.