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ehem-user-04-04-2022-1208
02.01.2014, 20:49
Hallo Leute,

Mich würde echt mal interessieren wie ihr in der Vorklinik mit dem Leistungsdruck umgeht und wie ihr das verarbeitet.

Weil um zuzugeben, ich bekomme sehr sehr oft total schlimmes Herzrasen und teilweise halbe Panikattacken und depressive Phasen unter dem Semester, dabei bin ich jetzt im 3 Semester und habe ALLES bestanden, was es jetzt zu bestehen gibt. Vieles oft knapp, aber das hab ich jetzt verstanden, dass es hier nur um durchkommen geht.

Bin gespannt auf eure Tipps :)

mathematicus
02.01.2014, 21:03
Hallo Leute,

Mich würde echt mal interessieren wie ihr in der Vorklinik mit dem Leistungsdruck umgeht und wie ihr das verarbeitet.

Weil um zuzugeben, ich bekomme sehr sehr oft total schlimmes Herzrasen und teilweise halbe Panikattacken und depressive Phasen unter dem Semester, dabei bin ich jetzt im 3 Semester und habe ALLES bestanden, was es jetzt zu bestehen gibt. Vieles oft knapp, aber das hab ich jetzt verstanden, dass es hier nur um durchkommen geht.

Bin gespannt auf eure Tipps :)

Naja, ich finde gerade dadurch, dass man "nur" bestehen muss bzw. die Noten egal sind, ist der Leistungsdruck nicht so schlimm bzw. äußern sich bei mir keine körperlichen Symptome. Okay, vielleicht in den letzten 5 Minuten vor einem Anatomietestat :D, aber ansonsten komme ich bisher gut zurecht. Was ich wichtig finde: 1 Tag pro Woche lernfrei machen und auch wenn man lernt, nicht den ganzen Tag in der Bib oder am Schreibtisch verrotten, sondern auch mal rausgehen/was mit Freunden machen. Und wenn man früh genug mit dem Lernen beginnt, hat man auch kurz vorher keine so große Angst, durchzufallen. Und ganz wichtig: es muss dir wirklich egal sein, wie du bestehst. Ich kenne viele, die sagen, dass ihnen ihre Punktzahlen/Noten egal wären, sich dann aber trotzdem immer über die Ergebnisse anderer Leute informieren - wtf?
Ich muss aber auch dazusagen, dass ich vorher ZM studiert habe und den psychischen Druck, der einem da in den praktischen Kursen teilweise gemacht wird, deutlich schlimmer fand als alles, was ich in meinen bisherigen HM-Semestern erlebt habe^^

Hast du das denn immer nur kurz vor Prüfungen oder das gesamte Semester über? Klingt nicht so gut^^

Nessiemoo
02.01.2014, 22:28
Also erstmal, keine Scheu haben mal zur Beratung zu gehen, wenn es schlimm ist, v.a als Medizinstudent soll man doch mit seiner Gesundheit sorgfältig umgehen können.

Und sonst...ganz wichtig ist Perspektive erhalten - was passiert wenn ich durchfalle? Eigentlich nix...
Und dann Ausgleich finden, Dinge nebenbei machen, die einem Spaß macht, Freunde treffen, und auch über eigene Sorgen sprechen, oft haben deine Kommilitonen genau dieselben.

Und was mir geholfen hat, ist auch in der Medizin Sachen suchen die mir spass machen, also coole Vorträge besuchen, damit man den Sinn an der Sache sieht...Leistungsdruck kommt ja oft aus sich selber heraus und geht weg wenn man Spaß hat.

nie
02.01.2014, 22:43
Schaff dir nen Haufen Probleme neben dem Studium an :-)) Ich habe seit dem ersten Semester immer diverse Lebenskatastrophen mit mir rumgetragen und irgendwie musste das Studium da immer so nebenher laufen. Ich war noch nie in der Situation, dass das Studium meine Hauptsorge ist. Im Gegenteil: es war eigentlich die meiste Zeit mein kleinstes Problem.
Ist natürlich nicht unbedingt die sinnvollste Variante und definitiv nicht zu empfehlen. Hätte ich auch anders gemacht, wenn ich in meinem Lebensplan was zu melden hätte ;-)

Ich bin allgemein aber eher so von der Fraktion "komm ich heut nicht, komm ich morgen" und empfinde ehrlich gesagt meine panischen Komilitionen anstregender als das Studium selbst. Ich schätze mal, das ist einfach so meinen Natur. Ich war so immer so. Panik heb ich mir eigentlich immer für kurz vor der Klausur auf. So ganz ohne gehts dann auch wieder nicht, aber ich schätze mal, dass es auf dieser Welt kaum Studenten gibt, die vor Prüfungen kein Schiss haben. Egal wie gut man vorbereitet ist.

Ich würde mir einfach mal klarmachen, warum man sich so einen Druck macht. Klar, man will nicht durchfallen. Aber vielleicht einfach mal vor Augen führen, dass du offensichtlich gut klar kommst, wenn du bis zum 3. Semester alles bestanden hast. Und das es wirklich niemanden interessiert, wie man die Klausur bestanden hat. Und nicht nur auf die Uni fixieren. Feste Termine in der Woche machen, auf die man sich freuen kann. Und wenn man sich nur vornimmt, Sonntagsabends mit ner Tüte Chips den Tatort/ne Lieblingsserie zu schauen oder einfach jeden Dienstag um 18 Uhr ne Runde schwimmen zu gehen.

EVT
03.01.2014, 14:57
halte dich auf jeden fall von anderen fern, die immer grundlos rumstressen, denken, dass sie durchgefallen sind und dann doch ne 1 haben..
alles sofort bestehen ist schonmal gut, wenn auch mit schlechter note, schaffen trotzdem nicht viele!
geh wirklich mal zur psychologischen beratung, die dealen den ganzen tag mit sowas.

davo
03.01.2014, 17:39
Ich finde auch dass das definitiv so klingt als solltest du die psychologische Beratung deiner Uni in Anspruch nehmen. Das Problem tatenlos mit sich herumzuschleppen ist sicher schlechter als sich ihm zu stellen.

Wie sagte ein Anatom und Biologe bei uns: "Manches was die Psychologen so machen ist ja wirklich völlig unwirksam, aber Prüfungsangst bekämpfen, das können die wirklich."

ehem-user-04-04-2022-1208
03.01.2014, 18:06
Also schonmal danke für alle Antworten.

Nur so viel: Ausgleich hab ich genug. 3 Mal die Woche Sport und eine tolle Freundin die ich eigentlich jedes Wochenende sehe und wir dann zusammen etwas machen.

Auch bin ich zB. beim Präpen im 2 Semester auch oft durchgerasselt und im Nachtestat gewesen, ich finde das hat etwas geholfen allgemein entspannter zu werden, weil durchfallen ist echt nicht tragisch.

Also weiß ich auch eigentlich nicht, ob das richtige Prüfungsangst ist, was ich da habe, sind einfach allgemeine Panikattacken irgendwie die mich total depri machen. Jetzt im Moment, zB topp ^^ Könnt die Welt erobern. Bin mal auf morgne gespannt .... ;)

schönen Abend :)

rose94
03.01.2014, 22:12
Ich kann dich gut verstehen... Bis jetzt hab ich auch alles bestanden und die Klausuren fand ich Auch machbar. Aber dieses Semester hab ich physio und dadurch bin ich total gestresst, weil ich das einfach sehr komplex find und zu viel Lernstoff. Es sind jetzt nur noch 4 Wochen bis zur Klausur und ich muss noch eine Menge lernen, obwohl ich das ganze Semester gelernt hatte und mir immer lernzettel gemacht hab. Gestern hab ich wieder festgestellt, dass ich die Themen, die ich vor einem Monat gelernt hatte wieder vergessen hab und ich musste z.B. Atmung was ich vor 3 Wochen gelernt hatte gestern komplett noch mal lernen, weil kaum was hängen geblieben ist und bin immer noch nicht fertig...:/ das hat mir total die Panik gemacht! :( schließlich hab ich noch viele andere Themen bis zur Klausur zur lernen

FlameIngo
16.01.2014, 19:17
Ich glaube, bei mir in der Gruppe wäre es ziemlich "peinlich", durchs Testat zu fallen, weil in den bisherigen drei Testaten alle bestanden haben. Aber da Heidelberg ja so von seiner Qualität überzeugt ist, darf ich beim nächsten Testat Hals/Kopf nicht knapp bestehen, da ich das sonst wiederholen muss (weil ich das letzte Situs-Testat knapp bestanden habe). Das bereitet mir schon ein paar Sorgen, auch wenn ich fleißig dabei bin. Aber das war ich beim letzten auch. Dann kam Blackout, ein Prüfer, der noch nicht so gut drauf war morgens und so weiter....

ehemaliger User_25062015
16.01.2014, 19:25
Hmm das ist doch Quark, dass es peinlich ist nicht zu bestehen, nur weil alle anderen in den vorherigen Testaten bestanden haben.
Und das Ding mit dem knapp bestehen..gibts hier in MD auch. Bekommst du bei nem Testat ein "Minus", musst du im nächsten Testat eine bessere Leistung zeigen.

Muriel
16.01.2014, 19:34
Man kann also quasi unter Vorbehalt bestehen? Himmel...

FlameIngo
16.01.2014, 19:38
Naja, nicht so richtig. Du bestehst knapp, womit beim nächsten testat die Bestehensgrenze quasi ansteigt.

Dann bin ich ja beruhigt, dass es auch anderswo so ist...

Muriel
16.01.2014, 19:42
So was wie: Insgesamt bei mehreren Prüfungen 60% zusammen und in jedem Testat mindestens 40%? (Beispielsweise)

ehemaliger User_25062015
16.01.2014, 20:03
Ne eher: Du bringst in dem einen Testat nur 50%, dann musst du im nächsten 70% bringen. Wobei das alles natürlich prüferabhängig ist..was bei dem einen 50% sind, sind für den anderen 80%.

Absolute Arrhythmie
16.01.2014, 20:07
Das gibt es hier in Bonn auch. Nennt sich "mit Mängeln bestanden".

EVT
16.01.2014, 20:19
was ist das denn für ein schwachsinn.. bestanden ist bestanden. ist sowas überhaupt zulässig?

Kandra
16.01.2014, 20:22
Also in München lassen sie sich ja viel Schwachsinn einfallen, aber so bekloppt sind sie dann zum Glück doch noch nicht :-oopss:-keule

][truba][
16.01.2014, 20:28
Find ich doch auch ziemlich dumm. Entweder man hat bestanden und ist durch, oder es hat nicht gereicht.

Sowas gibts hier zum Glück auch nicht. Die lassen einfach durchfallen ;)

ehemaliger User_25062015
16.01.2014, 20:34
Ich finds eigentlich nicht schlimm..

Nurbanu
16.01.2014, 21:03
Statt froh zu sein, dass der Prof gerade noch Gnade vor Recht hat walten lassen, und man "durchgewunken" wurde, beschwert man sich noch, beim Folgetestat normale Leistung erbringen zu müssen.

Man muss sich schon mit dem Stoff auseinander setzen, um normal zu bestehen. Dann wird einem beim nächsten Mal nicht genauer auf die Finger geschaut, ob man nur rudimentäre Kenntnisse besitzt oder sich mal einen vernünfitgen Rundumblick verschafft hat.

@ FlameIngo

Erkundige dich einfach, wie die anderen lernen, worauf sie beim Lernen Wert legen. Der große Zusammenhang und klinische Bezüge sind relevanter als kleinste Details. Und es hilft, laut zu wiederholen bzw. dein Wissen laut wiederzugeben (so wie es in der Prüfung auch ist).