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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Kliniksstudenten



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Echinococcus
08.03.2017, 06:44
Nur so als Frage: Müsst ihr jetzt schon die Hausarzt Famu machen? Ersetzt das dann die ambulante? Das wäre ja super ätzend, dann hat man ja gar keine Chance mehr in den "anderen" Sachen wie Mibi, Patho, Laborchemie und Co. zu famulieren. Oder versteh ich das falsch?

elastic
08.03.2017, 07:07
Hausarzt ersetzt nicht ambulant, außer du machst 2 Monate Hausarzt (jeweils dann getrennte Bescheinigungen).

sweety92
08.03.2017, 07:10
Also wir machen nicht 2 Monate Hausarztfamu, sondern 1 Monat und 1 Monat ambulante bzw Praxisfamulatur

sweety92
08.03.2017, 07:11
Edit: wer lesen kann ist klar im Vorteil ;)
Hat elastic ja auch so geschrieben

regen.tropfen
08.03.2017, 10:24
Könnt ihr denn Patho-Famulaturen machen? Bei uns ist das wohl nicht möglich. :(

Miniwini
08.03.2017, 13:02
Könnt ihr denn Patho-Famulaturen machen? Bei uns ist das wohl nicht möglich. :(

Bei uns (Hessen) ist das möglich :)

Absolute Arrhythmie
08.03.2017, 15:49
In NRW sind Patho und Mibi etc nicht mehr möglich.

davo
08.03.2017, 16:03
1 Monat Hausarzt oder Kinderarzt oder hausärztlicher Internist ist Pflicht (die einzige Famulatur, die in Deutschland absolviert werden muss), und zusätzlich noch 1 Monat Ambulanz oder Praxis (kann ebenfalls beim Hausarzt absolviert werden).

Ich war auch skeptisch bzgl. der Pflichtfamulatur, aber inzwischen bin ich echt froh drüber. Kann eine Famulatur beim Landarzt nur empfehlen ;-)

Wenn einen Patho oder Labormedizin fasziniert und man im "falschen" Bundesland studiert, kann man ja auch einen fünften Monat freiwillig machen. Viele meiner Kommilitonen machen ohnehin fünf Monate, einfach aus Interesse.

Echinococcus
08.03.2017, 21:43
1 Monat Hausarzt oder Kinderarzt oder hausärztlicher Internist ist Pflicht (die einzige Famulatur, die in Deutschland absolviert werden muss), und zusätzlich noch 1 Monat Ambulanz oder Praxis (kann ebenfalls beim Hausarzt absolviert werden).

Ich war auch skeptisch bzgl. der Pflichtfamulatur, aber inzwischen bin ich echt froh drüber. Kann eine Famulatur beim Landarzt nur empfehlen ;-)

Wenn einen Patho oder Labormedizin fasziniert und man im "falschen" Bundesland studiert, kann man ja auch einen fünften Monat freiwillig machen. Viele meiner Kommilitonen machen ohnehin fünf Monate, einfach aus Interesse.

Ist doch aber absolut behindert, diese Disziplinen zu benachteiligen. Schlimm genug, dass man das schon im PJ nicht wirklich machen kann. Völlig falsche Botschaft die da vermittelt wird, die Fachverbände dieser Disziplinen haben genug Ärger mit dem Nachwuchs. Gibt ja genug von uns, für die z.B. das Chirurgietertial verschwendete Lebenszeit war.

Mir kann es jetzt ja eigentlich auch egal sein, aber mich regt da die Haltung der Obrigkeit wirklich auf...

davo
09.03.2017, 05:31
Darüber kann man sicher diskutieren.

Aber Nachwuchssorgen gibts ja in etlichen Bereichen, ich denke da z.B. an Strahlentherapie, Psychiatrie, Psychosomatik, PMR oder eben Allgemeinmedizin.

Was mir in Gießen aufgefallen ist: dass bisher fast kein kleines patientenfernes Fach gut für sich selbst geworben hat, oder zumindest mal die ärztliche Tätigkeit im eigenen Fach erläutert hat. Die Chirurgen und die Kardiologen sind ja immer sehr gut dabei, für das eigene Fach zu werben, aber weder die Labormediziner noch die Mikrobiologen noch die Hygieniker noch die Humangenetiker noch die Pharmakologen haben sich die Mühe gemacht, die ärztliche Tätigkeit in ihrem Fach überhaupt mal zu erklären bzw. beschreiben. Man hat dann oft Studenten murmeln gehört, dass sie gerne mal wissen würden, was ein Humangenetiker überhaupt den ganzen Tag lang macht... aber die Dozenten haben nie darüber gesprochen. Bis auf "Es wird von Ihnen ja wahrscheinlich höchstens einer Mikrobiologe werden..." kam da nichts. Einzig und allein die Pathologen haben sich sehr viel Mühe gegeben, v.a. der Direktor des Instituts und ein engagierter Assistenzarzt. Die haben sich bemüht, einem die ganzen Arbeitsbereiche näherzubringen, den üblichen Arbeitsablauf, usw. usf.

In Sachen PR könnte man da also meines Erachtens sehr viel verbessern. Statt der Einstellung "Wahrscheinlich will das eh niemand machen" müsste man die Einstellung "Ich werde Sie jetzt im nächsten Semester von meinem Fach begeistern" an den Tag legen. Dann würden sich auch mehr Studenten für das Fach interessieren. Studenten, die ein grundsätzliches Interesse an "theoretischen" / eher wissenschaftlich orientierten / patientenfernen Fächern haben, gibt es meines Erachtens genug. Zumindest in meinem Semester. (Als wir anfingen, wurden im AdH naturwissenschaftliche Abi-Fächer boniert.)

eny
09.03.2017, 06:24
Ok, kann man so sehen.
Ich für meinen Teil werde immer etwas skeptisch, wenn für ein Fach oder sonst etwas plötzlich sehr geworben wird, für mich hat das immer so einen Beigeschmack.
Studenten sind alle erwachsene Menschen, die für sich selber entscheiden können/sollen, was für sie das richtige sein wird. Wenn mich ein Fach interessiert, werde ich meinen Weg finden, gehen muss ich ihn ohnehin selber.
Was ich höchstens nicht brauche, sind Bremsklötze.

davo
09.03.2017, 06:35
Im 7., bald 8. Semester wissen viele Studenten nicht mal, welche Fachärzte es gibt und welche nicht. Dann wirds auch schwer "seinen Weg zu finden" :-p Für mich persönlich gehört zu Unterricht nicht nur dazu, dass man die fachlichen Inhalte vermittelt, sondern auch, dass man einen Eindruck davon vermittelt, wie die ärztliche Tätigkeit in diesem Bereich ist. Vielleicht war der Begriff "werben" schlecht gewählt. Aber jemand, der begeistert von seiner Tätigkeit und seinem Fach wirkt, wird glaube ich immer mehr Studenten dafür interessieren können als jemand, der dein Stoff abarbeitet und dann wieder verschwindet. Interessen sind ja nichts festes, sondern ändern sich im Laufe des Studiums, hängen auch stark damit zusammen, welche Informationen man bekommen hat, welche Vorbilder man erlebt hat, usw. Sonst gäbe es ja nicht so viele Threads von PJlern und auch Assistenzärzten, welches Fach man denn nun machen solle ;-)

SarahManning
09.03.2017, 07:11
Ist doch aber absolut behindert, diese Disziplinen zu benachteiligen. Schlimm genug, dass man das schon im PJ nicht wirklich machen kann. Völlig falsche Botschaft die da vermittelt wird, die Fachverbände dieser Disziplinen haben genug Ärger mit dem Nachwuchs. Gibt ja genug von uns, für die z.B. das Chirurgietertial verschwendete Lebenszeit war.

Mir kann es jetzt ja eigentlich auch egal sein, aber mich regt da die Haltung der Obrigkeit wirklich auf...


Kannst du einen Artikel/Link zu der Aussage posten, dass in kleineren Disziplinen wie Pathologie, Labormedizin (oder auch Humangenetik) ein Ärztemangel vorherrscht bzw. diese verstärkt nach Nachwuchs suchen?

Letztendlich gibt es ja wenig Stellen und das Interesse der Studierenden sei entsprechend hoch? Müssten sich dann eher zu viele Studierende auf zu wenig Stellen bewerben?

An unserer Uni bekommt man nämlich diesen Verdacht sehr schnell, z.B. wenn man sich dort nach Famulaturen oder Doktorarbeiten umsieht.

regen.tropfen
09.03.2017, 07:43
Bei uns sind viele klinisch-theoretische Bereiche gar keine eigenständige Institute mehr und/oder sehr klein. Da gibt's selten mehr als 1-2 Ärzte, also braucht man auch nicht viel Nachwuchs. Wir hatten bisher nur Klinische Chemie, Immu und Pharma, da waren die wirklich überhaupt nicht motiviert Nachwuchs zu gewinnen (oder gute Lehre zu machen, aber das ist ein anderes Thema). Die Pathologen hingegen waren super. Das Institut ist sehr jung und erst (wieder) im Aufbau, entsprechend brauchen die Nachwuchs und haben gerade wirklich engagierte Assistenzärzte, die die Lehre übernehmen.
Zum Ärztemangel: Ich kenn mich nur in der Pathologie ein bisschen aus (war dort lange HiWi). Da gibt es bei uns in der Gegend einen leichten Mangel. Nicht gravierend, aber wenn man Pathologe werden möchte, kriegt man gleich mehrere Angebote. ;)
Zur Famulatur: Freiwilliger 5. Monat wäre natürlich eine Möglichkeit. Aber erst mal müssen die 4 eigentlichen Monate weg. Finde aber die unterschiedlichen Regelungen total dämlich. Bei uns zählt ja auch Anästhesie als ambulante Famulatur, fragt mich nicht wieso. :P

Echinococcus
09.03.2017, 09:26
Kannst du einen Artikel/Link zu der Aussage posten, dass in kleineren Disziplinen wie Pathologie, Labormedizin (oder auch Humangenetik) ein Ärztemangel vorherrscht bzw. diese verstärkt nach Nachwuchs suchen?

Letztendlich gibt es ja wenig Stellen und das Interesse der Studierenden sei entsprechend hoch? Müssten sich dann eher zu viele Studierende auf zu wenig Stellen bewerben?

An unserer Uni bekommt man nämlich diesen Verdacht sehr schnell, z.B. wenn man sich dort nach Famulaturen oder Doktorarbeiten umsieht.

Stellen gibt es wirklich nicht so viele. Ich persönlich habe aber viel Kontakt zu klinischen Mikrobiologen und habe auch eine länger Zeit für ein niedergelassenes Labor gearbeitet. Dort wurde mir immer wieder berichtet, dass es starke Nachwuchsprobleme gibt und sich wenig Ärzte für die FA Ausbildung finden lassen. Da wurde auch für Nachwuchsmessen nicht wenig Geld investiert, um ein paar Junge Mediziner erreichen zu können.
Andererseits hast du recht, es gibt in einigen der Bereichen auch einfach sehr wenige AA Stellen. Für Fachärzte gibt es in der Mibi und vor allem Hygiene ja mittlerweile utopisch gute Angebote, nur muss man den FA erst mal irgendwo gemacht haben. Hier liegt die Mischung denke ich wirklich irgendwo bei mangelnden Ausbildungsstellen gepaart mit fehlender Möglichkeit, den Beruf im Studium schon besser kennenzulernen.

davo
09.03.2017, 13:01
@Echinococcus:

Was bedeutet "utopisch gut" konkret?

Und wenns kaum AA-Stellen gibt, naja, dann ist auch nicht sehr überraschend, dass man als FA hoch im Kurs steht. Außerdem finde ich es nicht besonders überraschend, dass sich Studenten für Hygiene weniger als für Labormedizin, Mibi oder Patho interessieren... Hygiene ist als Fach ja schon wirklich sehr speziell. Da würde eine Möglichkeit der Famulaturanerkennung auch kaum was bringen ;-)

@regen.tropfen:

Der Grund, warum Anästhesiologie oft als ambulant gilt ist, dass es nicht vorwiegend zur stationären Patientenversorgung gehört. Der Hintergedanke war, dass jeder Student zumindest zwei Monate lang im Bereich der stationären Patientenversorgung famulieren soll, also dort wo es auch eine Bettenstation gibt. Unser LPA ist da trotzdem eigen und wertet Anästhesiologie meist, aber nicht immer (noch besser, oder? :-)) :-p) als stationär.

eny
09.03.2017, 13:38
Ich komme jetzt ins 8. Semester und meine die allermeisten Facharzttitel zu kennen und halte mich für durchschnittlich.
Das andere was du angesprochen hast, mit Begeisterung sein Fach vorstellen oder herunterbeten, einverstanden, sollte aber bei einer doch wichtigen Entscheidung nicht das einzige Kriterium sein.
Denn, wenn der/die Guten einmal nicht mehr da sind und im schlimmsten Fall viele frustrierte, sollte man doch noch hinter seiner Entscheidung stehen können.

davo
09.03.2017, 13:43
Habe auch nie behauptet, dass kein Student es weiß, habe auch nie behauptet, dass es das einzige Kriterium sein soll :-p

Melina93
09.03.2017, 14:04
Mal ne andere Frage, an Münchner Studenten unter euch. Ich kann im nächsten Frühjahr eine Famulatur am Klinikum Rechts der Isar auf der T2 in der Gastro machen. Ich weis nur nicht, ob das soooo ne tolle Famulaturstelle ist, da man doch sehr viel - auch Negatives- hört. Ist die Station in irgendeiner Form ganz schlimm oder kann man sich das mal antun? :P

Echinococcus
09.03.2017, 14:17
@Echinococcus:
Was bedeutet "utopisch gut" konkret?


Hier kommen regelmäßig Headhunter Anfragen nach möglichen FA der Hygiene rein. Die werden gerade gesucht wie irre. Man kann derzeit quasi überall etwas finden. Dementsprechend ist dann auch das frische Facharztgehalt...da gibt es teilweise Summen, die ich so selber nicht ganz glauben konnte. Mein Chef ist auch immer darüber verwundert, wie viel mehr er außerhalb der Uni verdienen würde. Sind aber wirklich tolle Aussichten, vor allem wenn man überlegt was für eine tolle Work/Life Balance die Disziplin einem bietet. Und für mich ist das alles hier auch noch wahnsinnig spannend, gerade mit dem Forschungsaspekt kombiniert. Im Gegensatz dazu finde ich ja Patienten totlangweilig.