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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Kliniksstudenten



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bugger
31.10.2017, 14:35
Ich habe den Modellstudiengang in Hamburg im ersten Durchgang studiert. Auch wenn ich keinen Vergleich habe, denke ich auch, dass es bei uns erheblich einfacher ist. Wir hatten im ganzen Studium z.B. 2! Physikpraktika und 1 reines Chemie-Praktikum und machen nach 3 Semestern eine mündliche Prüfung, aka Waldorfphysikum.
Anfangs war ich da auch sehr kritisch und denke auch nicht, dass der Anspruch an das Medizinstudium Einfachheit oder Studentenfreundlichkeit sein sollte. Die Hauptaufgabe des Medizin-Studiums ist es ja nunmal sicherzustellen, dass man keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Vorklinik in HH ist sicher ein relativ dünnes Brett (so kann man z.B. auch nicht alleine wegen eines vergeigten Testates durchfallen), aber allgemein fühle ich mich nach fünf Jahren doch recht gut vorbereitet auf das, was da kommen mag.

davo
31.10.2017, 15:39
Alles klar. Wir hatten schon mehr Chemie und Physik, aber so viel nun auch wieder nicht (ca. 4 SWS Chemie-Vorlesung, ca. 4 SWS Physik-Vorlesung, ca. 4 SWS Chemie-Praktikum und ca. 2 SWS Physik-Praktikum). In Summe also ca. ein halbes Semester Vollzeit. Nachdem Physik im Gymnasium völlig an mir vorbeigegangen ist und ich in Chemie alles vergessen hatte, war das für mich eigentlich eine ganz nette Abwechslung und sozusagen die Gelegenheit, etwas verabsäumte bzw. vergessene Allgemeinbildung nachzuholen. Und im Vergleich zu Anatomie ganz praktisch, da man in diesen Fächern mit viel weniger Aufwand kleine Erfolge feiern konnte :-)) :-p Eine der beiden Chemie-Klausuren musste ich dann doch nochmal schreiben, aber dann hat auch das geklappt.

"Notwendig" sind diese Fächer sicher nicht, aber das trifft ja auch auf viele Fächer im klinischen Studienabschnitt zu.

Die Beweggründe von Rahmspinat würden mich nach wie vor interessieren.

Migole
31.10.2017, 18:19
Da ich die kleinen NaWis allesamt nicht mehr machen musste (da aus dem Biostudium anerkannt) kann ich in dem Bezug sowieso nicht mitreden ;-) allerdings habe ich mich durch mein grundlegendes Verständnis vieler chemischer und mathematischer Grundlagen doch sehr viel leichter mit BC und Physio getan als viele meiner Kommilitonen. Ob das jetzt nötig war? Wahrscheinlich nicht, aber es hat mir das Leben nachhaltig ziemlich erleichtert und tut es jetzt in zb Pharma oder Epi/Biometrie immer noch.

ehem-user-31012019-1024
31.10.2017, 18:28
Da ich die kleinen NaWis allesamt nicht mehr machen musste (da aus dem Biostudium anerkannt) kann ich in dem Bezug sowieso nicht mitreden ;-) allerdings habe ich mich durch mein grundlegendes Verständnis vieler chemischer und mathematischer Grundlagen doch sehr viel leichter mit BC und Physio getan als viele meiner Kommilitonen. Ob das jetzt nötig war? Wahrscheinlich nicht, aber es hat mir das Leben nachhaltig ziemlich erleichtert und tut es jetzt in zb Pharma oder Epi/Biometrie immer noch.

Echt? Du hast Bio studiert? Hast Du Dein Biologiestudium abgebrochen, oder ist Medizin Dein Zweitstudium?
Ich dachte immer, Medizin wäre Deine erste Wahl gewesen. :-((

Migole
31.10.2017, 18:39
Echt? Du hast Bio studiert? Hast Du Dein Biologiestudium abgebrochen, oder ist Medizin Dein Zweitstudium?
Ich dachte immer, Medizin wäre Deine erste Wahl gewesen. :-((

War es ursprünglich auch, aber über ein ziemlich mieses Pflegepraktikum nach dem Abi hatte ich erstmal ein Krankenhaustrauma (dass das kpp nix aussagt weiß ich mittlerweile natürlich ;-) ) und da ich eh eher Patientenfern orientiert war/(bin) dachte ich mir, dass ich mit einem naturwissenschaftlichen Studium sicherlich auch glücklich werde. Anfang des 5. Semesters habe ich dann den Rappel bekommen, Krankenhäusern noch mal eine Chance gegeben bevor mein Abi für die Katz ist und ich in der Zweitstudienquote lande und mich zum SS auf Medizin beworben. Geklappt hat es dann im Endeffekt zum nächsten WS :-)

Edit: also nein, ich bin offiziell keine Zweitstudentin

ehem-user-31012019-1024
31.10.2017, 18:55
War es ursprünglich auch, aber über ein ziemlich mieses Pflegepraktikum nach dem Abi hatte ich erstmal ein Krankenhaustrauma (dass das kpp nix aussagt weiß ich mittlerweile natürlich ;-) ) und da ich eh eher Patientenfern orientiert war/(bin) dachte ich mir, dass ich mit einem naturwissenschaftlichen Studium sicherlich auch glücklich werde. Anfang des 5. Semesters habe ich dann den Rappel bekommen, Krankenhäusern noch mal eine Chance gegeben bevor mein Abi für die Katz ist und ich in der Zweitstudienquote lande und mich zum SS auf Medizin beworben. Geklappt hat es dann im Endeffekt zum nächsten WS :-)

Edit: also nein, ich bin offiziell keine Zweitstudentin

Cool, das hätte ich niemals gedacht. :-D
Das KPP sagt nicht nur nichts über den Medizinerberuf aus, es ist auch völlig unnötig und teilweise ausbeuterisch. Meiner Meinung nach.

sheep
31.10.2017, 19:12
Die Hauptaufgabe des Medizin-Studiums ist es ja nunmal sicherzustellen, dass man keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
ganz recht - und das kann die vk keiner einzigen uni leisten, egal ob mit oder ohne nawis/impp-physikum im gepäck.
relevant für unseren späteren job sind dann doch ganz andere aspekte der ausbildung ;)


Cool, das hätte ich niemals gedacht. :-D
Das KPP sagt nicht nur nichts über den Medizinerberuf aus, es ist auch völlig unnötig und teilweise ausbeuterisch. Meiner Meinung nach.
dir ist aber hoffentlich schon klar, dass der sinn des kpp nicht der ist, dem stationsarzt am kittelzipfel zu hängen und einen auf fas-arzt zu machen - oder? ;)

ehem-user-31012019-1024
31.10.2017, 19:33
dir ist aber hoffentlich schon klar, dass der sinn des kpp nicht der ist, dem stationsarzt am kittelzipfel zu hängen und einen auf fas-arzt zu machen - oder? ;)

Keine Sorge, das ist mir schon bewusst. ;-)
Nur reichen schon zwei "nette" Pfleger, um Dein KPP zum Horror zu machen.

Anne1970
01.11.2017, 03:57
Das wäre traurig, wenn das der Sinn des Medizin-Studiums wäre... Das trifft wohl eher auf die Heilpraktiker-Prüfung zu ...

Differenzialdiagnose
01.11.2017, 09:56
Cool, das hätte ich niemals gedacht. :-D
Das KPP sagt nicht nur nichts über den Medizinerberuf aus, es ist auch völlig unnötig und teilweise ausbeuterisch. Meiner Meinung nach.

Ich bin auch kein großer Fan des KPP, aber ich fände es gut das KPP als Zulassungsbedingung vor dem Medizinstudium verpflichtend zu machen.
Da könnte sicherlich auch Einiges gesiebt werden an Leuten, die erst im KPP merken, dass Medizin nicht nur Grey's Anatomy ist.
Denn da sagt das Pflegepraktikum schon Einiges über die Umstände des späteren Medizinerberufes aus.



Keine Sorge, das ist mir schon bewusst. ;-)
Nur reichen schon zwei "nette" Pfleger, um Dein KPP zum Horror zu machen.

Und dann scheint das ja eher auf persönliche Erlebnisse zu deuten als irgendwelche plausiblen Gründe.

Kandra
01.11.2017, 10:39
Ich bin auch kein großer Fan des KPP, aber ich fände es gut das KPP als Zulassungsbedingung vor dem Medizinstudium verpflichtend zu machen.
Da könnte sicherlich auch Einiges gesiebt werden an Leuten, die erst im KPP merken, dass Medizin nicht nur Grey's Anatomy ist.
Denn da sagt das Pflegepraktikum schon Einiges über die Umstände des späteren Medizinerberufes aus.




Und dann scheint das ja eher auf persönliche Erlebnisse zu deuten als irgendwelche plausiblen Gründe.

Ich hatte ein tolles KPP auf einer Station mit lauter netten Leuten und trotzdem wäre ich die erste, die für eine massive Verkürzung, wenn nicht sogar Abschaffung des KPP in seiner aktuellen Form stimmen würde. Maximal ein Monat reicht vollkommen aus um einen Einblick in die Pflegetätigkeit und den strukturellen Ablauf eines Krankenhauses zu bekommen.

Choranaptyxis
01.11.2017, 11:09
Gerade erstes Pathology colloquium gehabt,ein Traum. Vorher hieß es, zwei von fünf slides falsch, heißt durchgefallen, Theorie Beschreibung einer zusätzlichen Diagnose hat nicht viel Auswirkung. Jetzt zählt die Diagnose 60%, danach erfahren, und slides nur noch 40% mit Abzügen von 50%, wenn die Beschreibung nicht exakt ihrem Wortlaut entspricht ( einmal minus Punkte bei Kommiliton wegen anderer Wortreihenfolge). Wann hören endlich diese old school profs auf...

Differenzialdiagnose
01.11.2017, 11:19
Ich hatte ein tolles KPP auf einer Station mit lauter netten Leuten und trotzdem wäre ich die erste, die für eine massive Verkürzung, wenn nicht sogar Abschaffung des KPP in seiner aktuellen Form stimmen würde. Maximal ein Monat reicht vollkommen aus um einen Einblick in die Pflegetätigkeit und den strukturellen Ablauf eines Krankenhauses zu bekommen.

Würde ich auch begrüßen und stimme zu.

davo
01.11.2017, 14:16
Völlig schwachsinnig ist das KPP nicht, das stimmt schon. Aber dann würde ein Monat völlig ausreichen, da gebe ich euch völlig Recht. Und dann müsste man auch unterbinden, dass Leute in den Op gehen, dass Leute mit auf Visite gehen, dass Leute in der Augenklinik oder der Psychiatrie sind. Dann müsste man einfach sagen, ein Monat in einer Abteilung mit hoher Grundpflege, Lernzielkatalog, und gut ists.

@Jana. Klingt hart. Ich halte dir die Daumen :-top

Rikeee
06.11.2017, 19:12
Ich plane gerade meine erste Famulatur und brauche mal etwas Rat :D
Ich hatte überlegt, sofort die Hausarztfamulatur zu machen, beziehungsweise zum Kinderarzt zu gehen. Habt ihr beim Kinderarzt Erfahrungen gemacht oder was von Kommilitonen gehört? Ich fände das wahrscheinlich ganz interessant, hab aber etwas Sorge, dass man beim Kinderarzt weniger untersuchen und selbst machen darf und im Endeffekt nur die Zeit absitzt. Macht ja auch in manchen Situationen Sinn, aber was lernen und aktiv machen, will man ja auch.
Und ich hab von ein paar Leuten aus höheren Semestern gehört, dass sie die Hausarztfamu nach ganz hinten schieben würden, weil man erst dann einen groben Überblick über die ganzen Krankheitsbilder hat und vor dem PJ nochmal untersuchen üben kann. Das hört sich für mich auch ganz plausibel an, aber dann würde ja noch die Frage bleiben, welches Fach als erste Famulatur zu empfehlen ist. Habt ihr da gute Tipps? :) Mir ist zwar klar, dass man überall Glück und Pech haben kann, aber so ein paar Meinungen zu hören, fände ich ganz interessant.

Heerestorte
06.11.2017, 19:20
Ich fand Notaufnahme als erste Famulatur ganz gut, weil man da auch einiges praktisch machen kann, auch wenn ein wenig Hintergrundwissen fehlt.

davo
06.11.2017, 19:25
Ich habs schon öfters geschrieben: Hausarztfamulatur ist IMHO erst nach Labormedizin, Pharma und Innere sinnvoll. Sonst lernt man einfach zu wenig.

Für sehr sinnvoll halte ich Fächer wie Unfallchirurgie oder Anästhesiologie, oder auch eines der "kleinen Fächer" (Auge, HNO, Uro). Da kann man sich recht schnell einlesen und braucht als Famulant vergleichsweise wenig "klinische Allgemeinbildung". Dasselbe gilt auch für Psychiatrie.

Meine erste Famulatur war ("unfreiwillig") UCH - wollte eigentlich Auge/HNO machen, aber das hat dann in letzter Minute nicht geklappt. Fand ich sehr gut als erste Famulatur.

Edit: Notaufnahme ist sicher auch eine Idee, obwohl auch dafür Innere (und ACH) sehr sinnvoll wäre. Radiologie vielleicht auch, keine Ahnung.

Rikeee
06.11.2017, 20:33
Danke euch! :)
An Anästhesiologie hatte ich auch schon gedacht. Ich werde mich nochmal etwas umhören :)

Miss_H
06.11.2017, 20:41
Ich habs schon öfters geschrieben: Hausarztfamulatur ist IMHO erst nach Labormedizin, Pharma und Innere sinnvoll. Sonst lernt man einfach zu wenig.

Das ist dein Argument. Es soll aber auch Leute geben, die haben einfach gar keine Lust dazu und wollen es daher einfach schnell hinter sich bringen. Das finde ich auch total okay.

davo
06.11.2017, 20:45
Ja, alles ist okay. Aber dann darf man sich halt nicht wundern wenn man weniger lernt als sonst. Wenn man die Famulatur einfach nur rumkriegen will, kann man alles machen.

Meine Sicht ist die: Egal was man macht, wenn man es richtig macht und sich ordentlich vorbereitet, macht es deutlich mehr Spaß. Eine Hausarztfamulatur ohne diese drei Vorkenntnisse hätte mir, obwohl ich am Beruf interessiert bin, auch kaum Spaß gemacht.

Selbstverständlich heißt das nicht, dass das jeder andere auch so sehen muss. Aber wenn jemand um Rat bittet, erläutert man halt in der Regel seine eigene Sicht der Dinge :-p