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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gluconeogenese- bilanz ?



Overshoot
03.01.2014, 21:43
hallo allerseits- ich hab mich mit den folgenden fragen schon etwas länger beschäftigt, aber finde keine passende antwort, weder in lehrbüchern noch im internet. wäre sehr hilfreich wenn einer helfen könnte^^

1. wieso wird alles ausgehend vom pyruvat gestartet ? viel weniger energieaufwändig wäre es doch einfach 2 moleküle dihydroxyacetonphosphat zu glycerin aldehyd 3 p. zu isomerisieren um dann fructose 1,6 bisphosphat zu bilden oder ?

2. in jedem buch steht beschrieben, dass 2 mol bzw moleküle pyruvat gebraucht werden- gleichzeitig steht dann dazu dass ein molekül dihydroxyacetonp. isomeriesiert wird für die bildung ein c6-körpers (fructose 1,6 bisphophat)- wieso werden dann 2 mol pyruvat benötigt und nicht nur 1 , wenn ein c3 körper aus dem dihydroxyacetonp. stammt?

3. wenn es so abläuft wie in 2. (ein pyruvat und ein dihydroxy), wieso dann ein gebrauch von 2 NADH ? man muss ja nur einmal ein glycerin aldehyd 3 phopshat bilden, wenn nicht 2 pyruvat benutzt werden

4.in der dualen reihe fällt der begriff perpetuum mobile: aus der kombination aus glykolyse und gluconeogenese lässt sich kein unendlicher zyklus bilden wo ständig energie gewonnen wird (wegen dem aufwand von 6 atp zu 2 atp gewinn). jedoch wird doch beim abbau der glucose netto ein NADH gewonnen (wenn zuvor nadh aus der malatdehydrogenase zur verfügung gestellt wurde!), was ja dann in der atmungskette noch eingespeist werden kann, und das pyruvat kann ja dann von der PDH schließlich dem citratzyklus zugeführt werden- also am ende wäre es ja ein energiegewinn von deutlich mehr als 6 atp-

vielleicht habe ich einfach nur ein riesen brett vorm kopf^^

bugger
04.01.2014, 11:27
1. Wo soll das Dihydroxyacetonphosphat denn herkommen? Das ist ja nicht einfach so vorhanden, und fällt nur bei wenigen (Zucker unabhängigen) Verstoffwechslungen (z.B. Glycerin-Stoffwechsel) an. Und Gycerin ist eben nicht so extrem viel vorhanden. (ein Triglycerid hat z.B. nur eine^^) und das Gylcerin braucht man im Körper ja nun auch für andere Dinge, wie für Membranbestandteile etc. Mach dir klar, dass die Gluconeogenese viel Substrat verbraucht, und das steht mit dem Angebot von Gylcerin in keinem Verhältnis

2. Gleiches Problem: Woher nehmen wir das Dihydroxyacetonphosphat? Lösung: 2 Pyruvat -> 2 Glycerinaldehyd-3-Phosphat und eines der beiden wird Isomerisiert und dann klebt die Aldolase die beiden zusammen, aber beide Teile waren mal Pyruvat

3. Hat sich denke ich mit 2. erledigt ;)

4. Vergiss nicht: Wir brauchen 2 Pyruvat, und Pyruvat muss sich nun mal entscheiden, es kann nicht gleichzeitig an die PDH binden und Gluconeogenese betreiben^^ Logisch oder?

Und wir können kein Perpetuum mobile bauen, da wir ja jede Energie, die wir bei der Glykolyse gewinnen werden, dem System ja vorher zuführen müssen. 3-Phosphoglycerat wird nicht einfach so zu 1-3-Bisphosphoglycerat.

Dein Denkfehler ist glaube ich, dass du vergessen hast, dass das Pyruvat eben nur einen der beiden Wege gehen kann. Klar, später kommt es in den Citrat-Zyklus, aber das wäre es doch auch, wenn wir nicht vorher Glucose draus gebastelt hätten oder?^^ Also können wir diesen Energiegewinn nicht der Gluconeogenese zuschreiben.

Vielleicht hilft dir noch folgende Überlegung: Bei der Glycolyse wird aus PEP Pyruvat unter Bildung eines ATPs, diese Reaktion hat allerdings (nagel mich nicht auf die genaue Zahl fest^^) eine Billanz von 63 kJ/mol, im ATP speichern wir aber nur 34 oder so, der Rest wird als wärme frei, geht also hops, wir verlieren also ca. 29 kJ/mol, bei der Neogenese müssen wir 2 energiereiche Bindungen, also etwa 68 kJ/mol investieren, hier werden nur ca. 5 kJ/mol frei, wir verschwenden also de facto bei Hin und Rückweg mehr als eine energiereiche Bindung.


LG
Bugger

Overshoot
05.01.2014, 15:36
danke dir vielmals! jetzt hats klick gemacht^^