PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kampf der Modellstudiengänge - Charite oder Köln?



Django123
09.01.2014, 17:30
Hi :),

ich bin einer der Glücklichen die aller Voraussicht nach, dieses Sommersemester sicher einen Studienplatz in Medizin bekommen dürften. Nach intensiver Recherche und Abwägen von Vor- und Nachteilen ist die Entscheidung bei mir auf die Standorte Berlin und Köln gefallen. Soweit schön und gut aber trotzdem ist die Entscheidung welchen von den Beiden ich präferieren sollte, extrem schwierig. Wie würdet Ihr euch entscheiden? Vlt. gibts den Ein oder Anderen der bereits in dem Modellstudiengang der jeweiligen Stadt studiert und seine aktuellen Erfahrungen mit uns teilen könnte? Über jeden ernstgemeinten Rat würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Django

stagediver
10.01.2014, 10:14
Moin Django! erstmal willkommen hier im Forum!
Gibt es denn noch sekundäre Aspekte die die Studienortentscheidung beeinflussen könnten, wie z.B. Umzug, örtliche Nähe,
etc.? Wie würdest du denn an den Studienplatz kommen? Also über AdH etc.? Wenn ja, dann am besten vorher über HSS.de schlau machen, ob du bei beiden Unis den Platz überhaupt bekommen würdest. Ob Modellstudiengang in Berlin oder Köln.... beide sind (soweit ich weiß und bitte korrigiert mich wenn nötig) mehr praxisorientiert als ein Regelstudiengang. Aber es heißt ja egal ob Regel- oder Modellstudiengang, Arzt ist Arzt.
Ansonsten nimm doch Hannover....ist genau in der Mitte ;)

Nessiemoo
11.01.2014, 02:08
Also ich hab v.a gutes über Modellstudiengänge in Aachen und Mannheim gehört. Von Köln und Berlin höre ich ja meistens Beschwerden oder ein neutrales "joa". :-nix

Aber arzt ist arzt und die Städte haben ja was in sich. :)

Kretschmann
11.01.2014, 02:35
Köln, die wohl hässlichste Großstadt Deutschlands.

Arzt ist Arzt, aber die Charité im Lebenslauf zu haben, gibt dem Ganzen noch das gewisse Etwas - gerade auf internationaler Sicht.

xx_ani
12.01.2014, 13:09
Koeln ist eine absolut ueberfuellte Uni, wo Leute teilweise 1-2 Stunden vor der Vorlesung da sein muessen, um einen Platz im Hoersaal zu bekommen. Wenn du quasi "freie Wahl" hast, wuerde ich dir eher zu Berlin raten.

//stefan
12.01.2014, 13:31
aachen... :-dance

davo
12.01.2014, 16:18
Ich studier zwar jetzt in Gießen, aber ich habe mich vor meiner Bewerbung relativ ausführlich über die Modellstudiengänge informiert. Aachen war dann auch in meiner engeren Auswahl. Hier meine Eindrücke (großteils aus Internet-Recherchen):

Berlin: scheint der "radikalste" Modellstudiengang zu sein. Ich muss ganz ehrlich sagen dass ich mir bis heute nicht sicher bin ob es eine gute oder eine schlechte Idee ist gleich im ersten Semester mit problemorientierten Lernen anzufangen. Die Frage ist halt immer wieviel man sich wirklich mit Eigeninitiative beibringen kann, und ob die Wissensvermittlung darunter leidet dass POL stark ausgeprägt ist. Andere Beobachtung: die Naturwissenschaften dürften dort eher minimal sein.

Köln: mein Eindruck war dass es sich großteils um einen Regelstudiengang mit zusätzlichen Modellstudiengang-Elementen handelt. Der Stundenplan wirkt sehr umfangreich und stark zergliedert, mit vielen Pausen zwischendurch.

In Aachen wirkte das Gesamtkonzept auf mich stimmiger als in Berlin und Köln, dürfte auch als Studienort angenehmer sein da geographisch alles an einem Ort. Aber am Ende hab ich mich dann doch für Gießen und somit für einen Regelstudiengang entschieden.

Rhiannon
12.01.2014, 18:05
Köln: mein Eindruck war dass es sich großteils um einen Regelstudiengang mit zusätzlichen Modellstudiengang-Elementen handelt. Der Stundenplan wirkt sehr umfangreich und stark zergliedert, mit vielen Pausen zwischendurch.


Würd ich fast so unterschreiben: es ähnelt vom Aufbau her tatsächlich wohl noch am ehesten dem Regelstudiengang im Vergleich zB mit dem doch radikal anderen Ansatz in Aachen (konnte ich bei ner Famu rausfinden, wo ich mit Aachenern zu tun hatte, die dort im PJ waren). Am Umfang des Stundenplans wird grad ordentlich rumgebastelt und auch gut gekürzt, was meinem Jahrgang zwar leider nicht mehr zugute kommt, aber den folgenden.
Insgesamt mag ich den Studiengang so wie er ist ganz gern, auch wenn mir natürlich der Vergleich fehlt. Einzig allein auf StudiPat könnte wohl jeder Kölner Student gepflegt verzichten. Dafür sehr schön, dass man nicht das reguläre Physikum schreibt sondern die örtlichen Äquivalenzklausuren und sich so nicht alles auf einem Haufen zusammenballt sondern man sich die Prüfungen aufteilen kann. Nachteilig daran nur für manche: man kann halt auch nicht keine Ahnung in BC mit viel Wissen in Psych/Soz ausgleichen oder ähnliches sondern muss in jedem Fach seine Bestehensgrenze reißen.

pesanserinus
17.01.2014, 13:41
Ich bin in 4 Wochen mit dem 4. Semester an der Charité fertig. Es gibt so viel zu schreiben zu dem Studiengang, dass es super wäre, wenn du mir konkret sagen würdest, was du wissen möchtest.

Kurz gefasst: wenn du selbstständig arbeiten/lernen kannst & viel praktisches sehen und erleben willst, dann passt es.
Wenn du lieber in einem Rutsch die einzelnen Fächer haben möchtest und es dich stören würde, dass du z.B. keine komplette Physik auf einmal lernst, sondern erst nach und nach passen zum Organsystem, dann lass es lieber. Es ist gerade zu Anfang ein ziemliches Puzzlespiel und man versteht einiges erst später so richtig, aber dafür sitzen die Sachen dann auch, wenn man sie jedes Semester wieder hört und immer noch ein Bausteinchen oben drauf kommt. Anatomie ist übrigens nicht ganz so wild bei uns, wir haben keine Testate zwischendurch, nur eine ziemlich coole Prüfung am Ende des 3. Semesters.

@davo: POL ist nichts prüfungsrelevantes, es ist wirklich nur dafür da, um zu lernen selbstständig Lernbedarf zu erkennen, im Team an Problemen zu arbeiten und die Möglichkeit zu haben auch mal "lehrplanferne Themen" zu erarbeiten. POL hat man Montag und Freitag je 90min, also sooo umfangreich ist das nun auch nicht. Ich mag POL persönlich nicht so gerne, aber das liegt daran, dass gerade am Anfang die Themen zu "unklinisch" sind für meinen Geschmack (ich habe Vorerfahrung im med. Bereich und langweile mich dann, wenn ich am Titel schon die Erkrankung ablesen kann).
Die Naturwissenschaften erscheinen einem erstmal abgespeckt im Gegensatz zum Regelstudiengang, aber der Schein trügt. Das merkt man allerdings erst wenn man im 3./4. Semester ankommt und feststellt, dass einen die Grundlagen der Biochemie, Chemie, Physik etc. immer und immer wieder verfolgen und man die Physiologie einfach nicht gut versteht wenn man die anderen Dinge vorher übersprungen hat, weil man dachte die werden ja nicht zu genau abgeprüft. Man kann sich durchschummeln, aber irgendwann fällt es einem auf die Füße. Garantiert.

Tarentino
18.01.2014, 14:41
Ich habe im Winter durch eine Freundin eine Medizinstudentin aus dem 5. Semester an der Charite kennengelernt. Habe sie direkt mal gefragt, wie sie das mit dem Modellstudiengang so nach 2 Jahren Erfahrungen sieht und es kam raus, dass sie auf jeden Fall wieder nach Berlin gehen würde. Mich würde ja der Vergleich der Städte dann auch von Berlin überzeugen, da ich Köln wirklich nicht schön und Berlin unglaublich toll finde.