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Medder2011
14.01.2014, 20:51
Hallo Leute,

ich bin grad über eine eigentlich total triviale Frage gestolpert:

Wann bestimmt sich das Geschlecht des Ungeborenen?


Wenn ich zurücküberlege kann ich mich entsinnen, bisher mehrere verschiedene Varianten gelesen zu haben wann das Geschlecht endgültig feststeht, in verschiedenen Büchern.

Von "direkt bei der Befruchtung" bis "in der dritten Entwicklungswoche".

Ich kann mich aus der Vorlesung zwar noch dran erinnern, dass die Rede von Müller und Wolff war, aber es wurde nichts zum Zeitpunkt gesagt und ob evtl. vorher schon was feststeht.

Stan.
14.01.2014, 21:20
Öhm, ich würde mal sagen bei der Befruchtung, je nach dem ob im erfolgreichen Spermium ein X oder ein Y Chromosom drin ist, oder lieg ich da jetz falsch?

Gesocks
14.01.2014, 21:20
Trivial finde ich die Frage nicht.
Grundsätzlich (genotypisch) durch das Y-Chromosom - genaugenommen durch die sex-determining-region des Y-Chromosoms (... die ganz selten durch Translokation auf einem X-Chromosom landet und dann folglich bei XX-Genotyp auch ein männlicher Phänotyp resultiert...), beziehungsweise davon ausgehend die Expression des testis determining factor (TDF) .
Wolff- und Müller-Gang gibt es bei beiden Genotypen. TDF induziert die Entwicklung eines Hodens aus der indifferenten Gonade (bzw. die Anlage eines sex cords, aus dem später die Tubuli seminiferi hervorgehen), bei Abszenz wird's ein Ovar. Die Involution des Müller-Gangs kommt erst durch Anti-Müller-Hormon der Leydig-Zellen der differenzierten Gonade zustande. Der Wolff-Gang involiert glaube ich infolge Testosteron-Mangels beim weiblichen Genotyp.

Miss_H
14.01.2014, 21:45
Wenn alles schief geht, dann wird es immer noch eine Frau.

Kyutrexx
15.01.2014, 07:22
Achso, meine Verwirrung über den Zeitpunkt kommt durch folgendes.

In der Biologie haben wir gelernt: die Ernährung während des ersten Schwangerschaftsdrittels beeinflusst die Wahrscheinlichkeit der Geschlechterbildung.

Je geringer die Kalorienzufuhr im 1. Drittel, desto höher die Wahrscheinlichkeit ein Mädchen zu gebären.


Daher die Frage nach dem Zeitpunkt.

@Gesocks: da beide Geschlechter ja erstmal angelegt werden, werden auch erstmal für beide Geschlechter die Urkeimzellen angelegt, richtig?

Miss_H
15.01.2014, 16:23
Achso, meine Verwirrung über den Zeitpunkt kommt durch folgendes.

Ups vergessen als Medder2011 anzumelden?


In der Biologie haben wir gelernt: die Ernährung während des ersten Schwangerschaftsdrittels beeinflusst die Wahrscheinlichkeit der Geschlechterbildung.

Je geringer die Kalorienzufuhr im 1. Drittel, desto höher die Wahrscheinlichkeit ein Mädchen zu gebären.

Vielleicht beeinflusst die Ernährung "während" der Befruchtung das Geschlecht des Kindes. (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/maedchen-oder-junge-kann-man-das-geschlecht-des-kindes-beeinflussen-1.1310115) Wo hast du das denn in Biologie gelernt? An der Uni? Dann schau mal in deinen Unterlagen nach. Es gibt wohl Untersuchungen dazu, aber die widersprechen sich zum Teil auch.


@Gesocks: da beide Geschlechter ja erstmal angelegt werden, werden auch erstmal für beide Geschlechter die Urkeimzellen angelegt, richtig?

Die Urkeimzellen tragen den Chromosomensatz des Embryos. Normalerweise also entweder XX oder XY. Es kann jetzt nur durch Abweichungen von der Norm zu einem optisch anderen Geschlecht kommen (z.B. Komplette Androgenresistenz (http://de.wikipedia.org/wiki/Komplette_Androgenresistenz))

Medder2011
15.01.2014, 18:48
Vielleicht beeinflusst die Ernährung "während" der Befruchtung das Geschlecht des Kindes. Wo hast du das denn in Biologie gelernt? An der Uni? Dann schau mal in deinen Unterlagen nach. Es gibt wohl Untersuchungen dazu, aber die widersprechen sich zum Teil auch.
Jepp, an der Uni. Hat unsere Biologieprofessorin direkt in der Vorlesung erwähnt.
Hatte sie dann nochmal angesprochen und sie hatte sogar recht konkrete Zahlen zu den Wahrscheinlichkeiten.
Da ging es wie gesagt um das erste Schwangerschaftsdrittel (nicht das ganze, aber die ersten paar Wochen).

Im Sadler hingegen steht "das Geschlecht ist bereits zum Zeitpunkt der Befruchtung genetisch determiniert".

Das beißt sich irgendwie ganz arg miteinander.

EVT
15.01.2014, 18:50
vllt. meinte sie die fehlgeburtwahrscheinlichkeit etc. männliche feten sind empfindlicher, es entstehen mehr und werden auch mehr männliche babys geboren, damit sich das wieder ausgleicht u man später wieder bei 50/50 ist.

Muriel
15.01.2014, 18:55
Kannst der Professorin ja mal ne Mail schreiben und nachfragen.

Coxy-Baby
15.01.2014, 18:56
Kyutrexxx/Medder2011 wäre schön wenn du dich für einen Benutzernamen entscheiden könntest...

epeline
15.01.2014, 18:57
bei deiner Idee dürfte der Chromosomensatz ja völlig wurst sein.

test
15.01.2014, 19:01
Jepp, an der Uni. Hat unsere Biologieprofessorin direkt in der Vorlesung erwähnt.
Hatte sie dann nochmal angesprochen und sie hatte sogar recht konkrete Zahlen zu den Wahrscheinlichkeiten.
Da ging es wie gesagt um das erste Schwangerschaftsdrittel (nicht das ganze, aber die ersten paar Wochen).

Im Sadler hingegen steht "das Geschlecht ist bereits zum Zeitpunkt der Befruchtung genetisch determiniert".

Das beißt sich irgendwie ganz arg miteinander.

Es gibt 3 Möglichkeiten:

1.) Die Vorlesung war ein Traum von dir.

2.) Du hast nicht richtig zu gehört.

3.) Die vermeintliche Biologieprofessorin war eine irre Kreationistin, die die reale Biologieprofessorin in ihrem Keller eingesperrt hat.


Jeder, der sich ein klein bisschen mit der Biologie der Zeugung und Embryogenese auseinandersetzt, sollte erkennen, dass der vermeintliche Zusammenhang der Ernährung im 1. Trimenom mit dem Geschlecht des Kindes kompletter Schwachsinn ist. :-meinung

Absolute Arrhythmie
16.01.2014, 05:26
Naja, bei den heutigen verseuchten Fleischprodukten kann man ja nie wissen, ob da nicht auch ein paar neue Chromosomensätze im putenschnitzel sind...

EVT
16.01.2014, 17:44
u das y-chromosom des sohnes wandert ins gehirn der mutter

Sternenprinzessin
16.01.2014, 18:55
Ich erinnere mich dunkel an ebenjene Vorlesung, aber ich glaube, die Professorin meinte, dass das Essverhalten um den Zeitpunkt der Befruchtung herum Einfluss auf das Geschlecht haben kann. Kalorienarme Ernährung führe wohl eher dazu, dass es ein Mädchen wird. Oder so in der Art. Den Kausalzusammenhang kann ich da aber nicht ausfindig machen.

Muriel
16.01.2014, 19:01
http://www.tagesspiegel.de/wissen/reproduktion-appetit-beeinflusst-das-geschlecht-des-babys/1219002.html
So in der Art?

EVT
16.01.2014, 19:02
doch, weibliche embryos, föten u babies sind widerstandsfähiger als männliche.

Muriel
16.01.2014, 19:12
Soviel zum Thema "Das starke Geschlecht" :D

Absolute Arrhythmie
16.01.2014, 19:12
http://www.tagesspiegel.de/wissen/reproduktion-appetit-beeinflusst-das-geschlecht-des-babys/1219002.html
So in der Art?

In dem Artikel steht ja aber, dass die Ernährung VOR der Empfängnis einen Einfluss hat. das macht für mich auch Sinn. Wie danach noch irgendwas am Chromosomensatz geändert werden soll, ist mir schleierhaft, und solang mir da keiner ne stichhaltige Erklärung liefert, werde ich das weiterhin anzweifeln :-))

test
16.01.2014, 19:32
Wobei ich es jetzt etwas fraglich finde, ob eine Erhebung bei Frauen durch rückblickende Ernährungstagebücher wirklich ein valides Bild abliefert ;-)