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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pharmazie studieren ohne Chemie in der Oberstufe?



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Nee_Dankee
17.01.2014, 15:40
Hallo allerseits :-))

Ich bin eben zufällig auf dieses scheinbar neue Unterforum gestoßen und habe auch gleich eine Frage, die hier reinpassen dürfte. Mich würde ein Pharmaziestudium neben Medizin auch sehr reizen, aber ich bin mir nicht sicher, in wie weit das realisierbar ist.

Chemie interessiert mich von den Naturwissenschaften am meisten, jedoch habe ich das Fach aus taktischen Gründen nach der 10. Klasse abgewählt, um einen möglichst guten Abischnitt zu erreichen (Biologie ist bei mir ein etwas stabileres Fach).

Hätte ich, rein hypothetisch, aufgrund des fehlenden Chemieunterrichts im Studium erhebliche Nachteile oder werden da die relevantesten Inhalte soweit wiederholt, dass man es aufarbeiten kann?

Danke schonmal im Voraus für die Antworten!

miss p
17.01.2014, 20:36
Hallo!
du möchtest NEBEN dem medizinstudium noch pharmazie studieren? du meinst sicherlich danach.
ich studiere selber pharmazie, bin im 8. semester und hatte selber seit der 10. klasse kein chemie mehr. viele andere aus meinem semester und generell aus dem studiengang hatten ebenfalls keine chemie in der oberstufe.
diejenigen, die chemie in der schule auch in der oberstufe hatten haben grob gesagt in den ersten zwei wochen vielleicht kleine vorteile, weil sie mit der materie vertraut sind.
aber generell ist die chemie in unserem studiengang so vielfältig und hat teilweise mit der "klassischen chemie", wie man sie aus der schule kennt, nichts zu tun.
bei weiteren fragen kannst du dich gerne an mich wenden.

miss p
17.01.2014, 20:57
ich les deinen eintrag gerade nochmal und du meinst medizin oder pharmazie?
das sind zwei komplett unterschiedliche studiengänge, die sich nicht nur durch die chemie unterscheiden.
wenn man pharmazie wirklich studieren möchte, schafft man auch den chemie anteil.

Nee_Dankee
17.01.2014, 21:02
Vielen Dank erstmal für Deine Antwort!

Ja, ich meine natürlich nicht gleichzeitig, da habe ich mich ein bisschen komisch ausgedrückt. Ich wollte damit eher sagen, dass es im Moment eine Entweder-oder-Entscheidung ist, bei der ich mir noch nicht ganz sicher bin.

Das klingt doch schonmal sehr ermutigend, was Du da berichtest. Wie gesagt, das Interesse für Chemie und vor allem Pharmakologie ist auf jeden Fall vorhanden und wenn es für Abwähler wie mich im Studium dann wenig bis gar keine Nachteile gibt, wäre das vielleicht tatsächlich ein realisierbarer Studiengang.

Nee_Dankee
17.01.2014, 21:07
ich les deinen eintrag gerade nochmal und du meinst medizin oder pharmazie?
das sind zwei komplett unterschiedliche studiengänge, die sich nicht nur durch die chemie unterscheiden.
wenn man pharmazie wirklich studieren möchte, schafft man auch den chemie anteil.

Oh, da haben wir uns wohl gerade überschnitten.

Mir ist bewusst, dass sich Medizin und Pharmazie sehr unterscheiden, wobei ich beide Studiengänge sehr ansprechend finde. Ich habe mich auch schon über Biomedizinische Chemie informiert, aber da schreckt mich die sehr hohe Abbrecherquote ab (auch wenn ein Großteil der Abbrecher anscheinend eher ein Medizinstudium dort erwartet hat).

davo
18.01.2014, 12:09
Ich kann nur für Medizin sprechen: Ja, im Gegensatz zu dem was man hier oft hört hat man in Chemie und Physik ohne gute Vorkenntnisse wirklich einen großen Nachteil gegenüber Leuten mit LK. Denn im Endeffekt prügelt man an der Uni halt einfach den LK-Stoff in einem Semester durch - parallel zu Anatomie usw. ABER es ist definitiv machbar. Nur halt noch mehr Aufwand ;-)

Ich vermute dass es bei Pharmazie, obwohl noch Chemie-lastiger, ähnlich ist. Aber ich würde nicht so sehr überlegen welches Studium mir besser gefällt sondern welches Berufsbild mir besser gefällt. Denn da gibts ja doch sehr große Unterschiede. Und was sind schon 5-6 Jahre Studium im Vergleich zu 40 Jahren Beruf.

Absolute Arrhythmie
18.01.2014, 15:18
@davo: das ist doch super individuell und Uni-abhängig. Ich konnte gar kein Chemie und hatte trotzdem überhaupt keine Probleme damit. Die Leute die Chemie-lk hatten, haben keinen nennenswerten Vorteil gehabt bei uns.

skatefahrer
18.01.2014, 15:48
Moin...
ich hatte Chemie-LK und das hat mir für die Chemie im Pharmaziestudium so gut wie gar nichts gebracht. Das erste Semester beschäftigt sich mit der allgemeinen und anorganischen Chemie sowie der qualitativen Analyse. Es geht sehr sehr sehr ins Detail. Es ist nicht alles auswendig zu lernen, du erleichterst dir vieles wenn du es verstehst. Einen signifikanten Nachteil wirst du nicht haben, wenn du Chemie in der Oberstufe nicht hattest. Die Chemie zieht sich durch das komplette Pharmazie-Studium, genau so wie die Biologie (sowohl human, als auch Pflanzen). Der Bioteil ist in etwa so mächtig wie der Chemieteil!
Die Chemie und Biologie im Medizinstudium ist geradezu lächerlich. Physik ist in beiden Studiengängen exakt das selbe.

Ich kann davo nur zustimmen. Die paar Jahre Studium gehen (zuuuu) schnell vorbei! Du musst dir überlegen, in welchem Beruf du gerne arbeiten möchtest. Medizin ist zwar auch einigermaßen breit gefächert, aber als Apotheker hast du vielfältige Tätigkeitsfelder... Die meisten gehen zwar in die Offizin aber ok. (Die meisten Mediziner arbeiten ja auch als Arzt).. Solltest du in die naturwissenschaftliche Research-Laufbahn einschlagen wollen, studier Pharmazie. Dort bekommst du eine gute Basis. (Eine Diskussion über Dr.rer.nat. vs. Dr.med. will ich hier nicht anstoßen; dazu wurde schon mächtig viel geschrieben ;) )

Fazit: Die fehlenden Chemiekenntnisse sollten dich nicht vom Pharmaziestudium abhalten. Ein Interesse für die naturwissenschaftlichen Fächer musst du aber mitbringen. Es wird hart, aber es lohnt sich!

miss p
18.01.2014, 18:35
ich gebe skatefahrer voll und ganz recht.
die ersten 2 jahre des studiums macht man fast ausschließlich nur chemie und im hauptstudium kommen nochmal einige chemie kurse dazu. wenn man sich eher nur für die pharmakologie interessiert wird man leider bitter enttäuscht werden. das kommt erst am ende des studiums und da auch von uni zu uni unterschiedlich intensiv.

Phosphorsalzperle
20.01.2014, 18:03
Hallo, ich habe bereits das Grundstudium in Pharmazie hinter mir und kann sagen:" Ja, es ist sehr chemielastig. Aber dennoch zu schaffen.:)" Der Stoff wird von den Grundlagen beginnend aufgearbeitet. Natürlich in einem flotteren Tempo als in der Schule. Der Einstieg ist damit aber zu schaffen. Die sollte nur bewusst sein, dass ein Phamziestudium chemielastig beginnt und chemielastig bleibt. Auch das Hauptstudium. Die Themen werden dort natürlich zunehmend pharmazeutischer, aber bleiben mit Chemie eng verzahnt.

Christinchen
21.01.2014, 23:18
Sieht es positiv Pharmazie ist zwar Chemie lastig jedoch habt ihr auch im Studium abwechselungsreiche Fächer im Grundstudium sowie Hauptstudium. Im Grundstudium für die Freunde die gerne Medizin studiert hätten , aber doch Pharmazie studieren hätten wir Anatomie und Physiologie. Das Studium Pharmazie ist facettenreich man kann später in vielen Bereichen Arbeiten nicht nur klassisch in der Apotheke bloss hier kein Trübsal blasen. Als Pharmazeut bzw. Apotheker findet man immer ein Job also gute Zukunftsaussichten.;-)

luckyluc
23.01.2014, 13:37
Hängt sicher auch davon ab, wie gut dein Abi-Schnitt ist. Für Medizin braucht man bekanntlich ein mördergutes Abi, während die Auswahlgrenzen für Pharmazie noch halbwegs human sind. Hast du schonmal über ein Praktikum im Krankenhaus bzw. in der Apotheke nachgedacht? Ich finde es unglaublich hilfreich dirket in die Berufe reinzuschnuppern, damit man auch im Studium weiß, wofür man so viel lernen muss :)

Thorin.Eichenschild
23.01.2014, 14:45
Hi Nee_Dankee.

Also ich kann dir nur empfehlen Pharmazie zu studieren ist sehr interessant und spannend . Das du damals Chemie abgewählt hast ist nicht schlimm, lernst du alles quasi das nötige und fehlenden Basics kannst du selber aufarbeiten ist nicht schwer. Plus der Job ist später gut bezahlt und gechillt.....

Thorin.Eichenschild
23.01.2014, 14:53
Hey klare Sache würde Pharmazie studieren ist aufjedenfal gechillter als Medizin. Ich persönlich finde Medizin ziemlich stressig das ständige auswendig lernen:-wand

Kutrapali
23.01.2014, 15:15
Hallo.
Ich hatte das Fach Chemie auch damals abgewählt in der Oberstufe musste leider später merken . Das es doch ziemlich sinnvoll war. Man lernt die Basics in der Schule und man setzt dies dann im Studium einfach voraus.

miss p
23.01.2014, 15:40
Hallo Thorin.Eichenschild,
woher meinst du zu wissen, dass pharmazie gechillter ist? hast du beides studiert? ;-)
vergleiche welches studium härter oder stressiger ist halte ich für sinnlos, da sie ja komplett unterschiedlich aufgebaut sind und andere schwerpunkte haben.
auswendig lernen muss man auch im pharmazie studium...hunderte pflanzennamen, strukturformeln etc. kann man sich nicht alle ableiten ;-)

Christinchen
23.01.2014, 15:43
Hi.
ich persönliche finde das Studium der Pharmazie nicht sehr schwer . Es ist machbar nun zurück zu der Frage ob man Chemie in der Oberstufe braucht um Pharmazie zu studieren kann ich ein klares nein sagen. Hatte auch kein Chemie nun es liegt auch an jedem selber wie man mit dem Stoff in der Uni mitkommt , wenn einem vielleicht die Grundlagen fehlen. Das muss jeder selber entscheiden.

Hanno04
24.01.2014, 13:41
ich habe gehört, dass es hammer schwer sein soll in den ersten semstern, wenn man kein chemie bis zum abi hatte. aber ist halt auch immer so ein persönliches ding. wichtiger vielleicht ist das interesse. ich will einfach was studieren, was mich richtig interessiert. gerade läuft das bei mir echt auf pharmazie raus...bin gespannt, was ich nach den ersten semestern hier sage:-notify

Lissminder
24.01.2014, 13:50
Ein Jurist, ein Mediziner und ein Pharmazeut bekommen jeweils die Aufgabe, das Telefonbuch auswendig zu lernen.
"Niemals", sagt der Jurist.
"Warum?", fragt der Mediziner,
"Wie lange habe ich Zeit?", fragt der Pharmazeut.

Es gibt keinen Pharmaziestudenten, der nicht ständig unter Zeitdruck steht: rund 3250 Unterrichtsstunden müssen in vier Jahren absolviert werden. Der Lernstoff ist riesig.

soviel zum Auswendiglernen im Pharmaziestudium, ich glaube wir sind da Markführer.

Thorin.Eichenschild
25.01.2014, 17:11
Ich kann nur Lissminder zustimmen es ist schon ziemlich stressig jedoch zahlt es sich hoffentlich aus .......:-party