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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ist unser Studiengang veraltet???



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Phosphorsalzperle
21.01.2014, 12:50
Moin zusammen,

meine Frage richtet sich vor allem an Studieninteresierte. Seid ihr eigentlich davon abgeschreckt, dass unsere Studienordnung von 1989 ist und noch dem alten System des Staatsexamen folgt? Wer würde die Umstellung auf das Bachlor-/Mastersystem befürworten?
Ich selbst stehe da so in der Mitte. Pro Staatsexamen ist für mich die Tatsache, dass es in dem Sinne keine Noten, sondern nur "bestanden/nicht bestanden" gibt und wir uns nicht auf die Jagd nach irgendwelchen Credit Points begeben müssen. Dagegen spricht für mich aber das vollkommen starre System mit veralteten Strukturen und fehlender Möglichkeit sein Studium etwas flexibler zu gestalten. Also ihr lieben Studienanfänger, wie seht ihr das ganze. Sind dies Überlegungen, die für eure Studienwahl eine Rolle spielen?

Muriel
21.01.2014, 18:02
Als Nichtpharmazeut mal eine Frage dazu: Was wäre denn, wenn es eine Umstellung auf Bachelor/Master gäbe? Wäre der Bachelor denn ein berufsqualifizierender Abschluss? Denn es würde ja immer welche geben, die nicht die Hürde zum Master schafften. Pharmazie studieren, um dann "eine bessere (schlechtere?) PTA" zu werden, kann ja nicht da Ziel sein. Es gab zwar jetzt dieses Urteil, nachdem einer Lehramtskandidatin der Zugang zum Master nicht verwehrt werden dürfe auch bei eigentlich nicht ausreichender Leistung, aber ob sich das auf weitere Fächer so ausweiten würde, weiß ja auch keiner.

Kandra
21.01.2014, 18:11
Ich für meinen Teil bin nach meinen Erfahrungen als Bachelor-Versuchskaninchen jetzt heilfroh, in einem Studiengang zu sein, mit dessen Abschluss jeder was anfangen kann. An meiner FH gab es damals noch keinen konsekutiven Master, keine der Firmen die an der Hochschule waren bzw bei denen wir auf Exkursion waren, konnte sich auch nur einen wirklichen Posten vorstellen, den ein Bachelorabsolvent hätte besetzen können und Stellenausschreibungen wie "BTA/CTA/MTA/Bachelor" sagen ja dann schon alles..
Seid froh, dass euer System ist wie es ist. Es gibt ja mittlerweile genug Studiengänge ala Pharmazeutische Biotechnologie etc die schon von vornherein eine Spezialisierung haben, da findet sich also für jeden eine Nische, der keine breite Ausbildung als Pharmazeut (oder kein derartig langes Studium) haben will.

angelusmuc
21.01.2014, 18:53
hm, ich studiere einen Staatsexamensstudiengang auf Bachelor/Master und finde diese Kombination eigentlich gut. Man hat die Möglichkeit nach drei Jahren einen Schnitt zu machen und das Fach zu wechseln inkl. Abschluß oder die Uni zu wechseln ohne groß Zeit zu verlieren. Leider hat man auch bei uns den Übergang vom Bachelor zum Master verwässert. Eigentlich kann jeder in den Master, egal wie schlecht die Noten sind. Ich find's schlimm, da der Anteil der Deppen, dadurch nicht geringer wird. Für die Lehre ist das ganz super

Bei uns zählen die Noten zu 40% ins Examen, was etwas speziell ist. IdR haben wir an meiner Uni keine eigenen Vorlesungen und Prüfungen, sondern schreiben mit mehreren anderen Studiengängen zusammen. Kann positiv aber auch absolut negativ sein. Weil die Noten jetzt fürs Examen zählen, sind bei uns die mündl. Prüfungen weggefallen, was ich persönlich super finde - andererseits kann dir halt eine 3,0 in einem Modul mit hoher Gewichtung sauber das Examen versauen.

Wir haben zudem die Möglichkeit einen weiteren Bachelor in einem Zweitfach zu machen, was besonders für die interessant ist, welche anschl. in die Wirtschaft/Forschung wechseln wollen.

Christinchen
21.01.2014, 23:09
Hallöle ich unterstütze das Staatsexamensystem da ich das mit Bachelor/ Master völlig blöd finde also das man Punkte sammeln einen bestimmten Schnitt braucht um später einen Master machen zu können. Und so wie es jetzt ist also mit bestanden oder nicht finde ich gut, es ist ohnehin schon des öfteren schwer zu bestehen:-(( . Aus diesem Grund Hands up für Staatsexamn:-meinung

Phosphorsalzperle
23.01.2014, 11:26
@ angelusmuc. Du studierst einen Staatsexamensstudiengang auf Bachelor/Master? Interessant. Was ist das genau für ein Studium?
ich wollte mit dem Topic hier auch nicht das Bachlor/Mastersystem loben. Mir ist natürlich auch zu Ohren gekommen, welche Schwächen es hat. Ich bin aber der Meinung, dass unser Studiengang eine Erneuerung vertragen könnte, was Studienverlauf und -inhalte betrifft. Bei anderen Studiengänge wurde diese zwangsläufig durch die Bachlor-/Masterumstellung vollzogen.

Hanno04
23.01.2014, 14:01
Bin auch ganz froh ums alte System. Mich stört nur die ewige Erklärerei im Ausland, was denn ein Staatsexamen, eine Approbation oder PJsei :)Aber ich habe das Gefühl, dass irgendwann die Umstellung kommen wird.

Thorin.Eichenschild
23.01.2014, 14:56
Jo.
Veraltet? Das System ? Höchstens was veraltet ist das sind vielleicht einige Laborräume in der Uni. Das Staatsexamen System ist Top. soll so bleiben was sagt ihr ? Ich sage....:rock:

Kutrapali
23.01.2014, 15:13
Hallo.
Also ich finde es sollte eine Änderung geben in der Pharmazie , aber nicht direkt im Abschlusssystem sondern in der Studienordnung das man es vielleicht Zentral macht. Oder was hält ihr davon ??

Lissminder
24.01.2014, 13:52
@ angelusmuc: was studierst du denn genau?

Schubbe
25.01.2014, 15:52
Bachelor-Vorlesung:
"Zu den Diplomzeiten hatten wir für diesen Kurs 3 Semester, jetzt haben wir 1 Semester. Ich weiß selber nicht, wie sie das schaffen sollen, aber wir werden es mal probieren..." ;)

Und ALLES wird bewertet und geht vollwertig in die Endnote ein. Inzwischen wurden bei meiner Studienordnung etliche Klauseln der Form "für Modul X hat man max. 3 Semester Zeit" etc. restlos gestrichen: Regelstudienzeiten sind fast nicht einzuhalten, Durchfallquoten jenseits der 80% waren normal.

Also bitte, wieso sollte man sich dieses Chaos wünschen? Abgesehen davon bist du in den meisten Fächern mit Bachelor schlichtweg nichts wert. Das ist ein Abschluss, der eigentlich keiner ist. Und die Gleichwertigkeit zwischen Diplom und Master wird international auch vollkommend zu Recht angezweifelt.

Thorin.Eichenschild
25.01.2014, 17:09
Was würdet ihr den gerne verändern an der Pharmazie.......

Phosphorsalzperle
26.01.2014, 12:51
oh so Einiges.
Zum einen wäre es schön Wahlmöglichkeiten zu haben. Du musst wissen, dass es bislang so aussieht, dass dir jedes Semester ein fertiger Stundenplan vorgelegt wird, den jeder in dem Semster genau so zu abslovieren hat. Ja, auch noch im 8. Semester. Ist fast schlimmer als in der Schule.
Dann fände ich im Hauptstudium eine Spezialisierung gut. In der Pharmazie gibt es ja die vier Bereiche Chemie, Bio, Technologie, Pharmakologie. Wäre schön, wenn man sich vielleicht zwei Schwerpunkte wählen könnte und die anderen Gebiete dafür etwas zweitrangiger hält.
Zudem vermisse ich auch komplett so etwas wie Projekt-, Gruppen-, oder auch mal Hausarbeiten zu einem bestimmten Thema. Für mich wäre so eine Lernfom wesentlich effektiver. Bislang ist das Motto immer nur in möglichst kurzer Zeit viel Wissen in die Köpfe zu kloppen....Ich hasse diesen Effizienzgedanken.

Zinos.Kazantsiakis
26.01.2014, 15:06
Ich persönlich finde das Staatsexamen System bisschen veraltet und würde sagen das auf Bachelor und Master umsteigen sollten. Das es International mittlerweile überall so ist , so hätte wir eine Einheit in Europa zumindest. Mein zweiter Wunsch wäre das wir einheitlich System bezüglich des Lehrplanes haben sollten innerhalb Europas . So wäre zum Beispiel kein Problem überall in Europa zu arbeiten als Apotheker

miss p
26.01.2014, 15:50
Hallo Phosphorsalzperle,
du hast die klinische Pharmazie vergessen ;-) und zumindest bei mir an der uni gibt es en masse projekte wie vorträge...wir erarbeiten uns zb. selber patientenfälle und stellen diese dem semester vor.
und die pharmakologie ist bei uns gruppenarbeit.
es gibt also auch andere formen als nur frontalunterricht ;-)

*Neuritis Ulcerosa*
26.01.2014, 20:16
Das staatsexamen wird bleiben. Hängt damit zusammen, dass der staat einen versorgungsauftrag hinsichtlich der gesunderhaltung seiner bürger hat und diesen an die apotheker delegiert. Das geht aber nur auf grundlage einigermassen einheitlicher prüfungen, die dann die basis für die approbationserteilung bilden. Bachelor- und masterprüfungen designt sich jede uni selbst. Seht's doch mal so: wenn ihr irgendwann die appro in der hand haltet, seid ihr immerhin vom gesamten staat für geeignet befunden worden, und nicht bloss von irgendeiner popligen bumsuni :grins: Das heisst ja aber nicht, dass man nicht an den inhalten des studiums was verbessern könnte.

Nessiemoo
28.01.2014, 18:55
Ich finde ja genau das toll an Medizin u.ä - dass man eben kein Versuchskaninchen ist für ein neues System, wo keiner so genau weiß wie und wozu es ist. Auch wenn da Vorteile gibt.

Minoo
29.01.2014, 13:47
Das staatsexamen wird bleiben. Hängt damit zusammen, dass der staat einen versorgungsauftrag hinsichtlich der gesunderhaltung seiner bürger hat und diesen an die apotheker delegiert. Das geht aber nur auf grundlage einigermassen einheitlicher prüfungen, die dann die basis für die approbationserteilung bilden. Bachelor- und masterprüfungen designt sich jede uni selbst..

das ist auch alles schön und gut. Frage ich mich nur, warum es dem Staat dann so egal ist, dass die Prüfungsordnung von ANNO tuff ist.

Hanno04
24.01.2016, 17:36
ic frage mich das auch jeden tag. das staatsexamen ist natürlich auch enstanden, damit ist es für wichtige berufsgruppen wie medizin, jura und eben auch pharmazie eine einheitliche und überwachte ausbildung gibt.
im grunde ist die ja auch nicht schlecht. schauen wir doch mal ins ausland, da nehmen die jene absolventen mit kusshand.
mein kritikpunkt geht auch nicht dahin, dass an dem staatsexamen festgehalten wird, sondern dass man es ausnutzt nichts zu ändern, weil es keine dringende notwenidigkeit gibt.

MineBiene
24.01.2016, 21:56
Aber das erste Stex ist ja auch sowas wie ne kleine Zwischenprüfung, die zwar notwendig ist, aber könnte man auch auslassen. Die letzten Stex sind da auf jeden Fall wichtiger.